Irgendwie redet jeder nur vom „bösen Wohnungsmarkt“ und doktert rum, wie man in den Markt eingreifen könnte. Ich finde, man sollte eines der Hauptprobleme mal ansprechen: die Verstädterung. Die sollten wir in Deutschland nicht ungezügelt laufen lassen, denn die birgt Gefahren für unsere meist mittelalterlich geprägten Städte
Extrembeispiel München: platzt aus allen Nähten, Infrastruktur kollabiert, Versorgung durch Wasser (siehe „Wassercent“) oder Strom (früher ein großes Atomkraftwerk Isar1+2, heute geht die Energiegewinnung in die Fläche) zusehens schwieriger, ganz einfache Marktgesetze treiben Grundstücks- und Mietpreise (trotz zuletzt leichtem Rückgang) weit jenseits von Gut und Böse … die Stadt ist mit dem Aufbohren der Infrastruktur schon an die Grenze gefordert, soll dann noch billige Wohnungen bauen?
Jede noch so kleine Softwareklitsche muss nach München rein, obwohl die am Land draußen auch gut existieren könnte. Kein Wunder also, dass die Wohnkosten dort dann explodieren (schaut euch mal die Bevölkerungsentwicklung an unserer Großstädte) … alles eine Frage von Angebot/Nachfrage: 1.2Mio (2000) auf 1.5Mio (2020) innerhalb von 20 Jahren klingt net viel, isses aber. Da trifft eine Nachfragexplosion auf Investträgheit (die Stadt ist mit aufbohren der Infrastruktur schon überfordert, dann noch Häuslebauen? Nein, das machen dann gewinnorientierte Firmen … maximal gewinnorientiert)
München ist sicher ein Extrembeispiel. Die Entwicklung beginnt jetzt aber auch in Hamburg/Berlin, denn seitdem die Kommunen in den direkten (und ungleichen) Wettbewerb um Arbeitsplätze geschickt wurden, gibt es wachsende Ungleichgewichte: VW und Audi schaffen sich sogar in der Pampa ein Verstädterungsproblem
Sorry, wenn ich nicht weit ausgeführt und eher knapp formuliert hab. Liegt an meiner knappen Zeit heute und an der Wut, seit ich das Interview mit Klara Geywitz gehört hab. Die hat sich um Probleme rumgewunden, klare Antworten vermieden mit Utopien oder Lügen (nur angeschnitten, sonst fällts ja auf) und am allerschlimmsten fand ich ihre manipulative Art, für Miete zu werben: sie lässt damit heute Druck ab vom Immobilienmarkt, schickt die Leute aber reihenweise in die Altersarmut!
Daher mein Aufruf an alle jungen Leute: kauft euch was und zahlt lieber monatlich einen Kredit ab anstatt ne Immobilienfirma noch reicher zu machen, als sie eh schon ist. Es mag während eures Berufslebens einen Tick teurer sein, aber im Alter dann …