Die Brandmauer-Diskussion steht sinnbildlich für die kollektive Fehl- bzw. Nicht-diagnose in Sachen AfD. In dieser Brandmauer Position steckt nämlich zweierlei Bekenntnis drin. Erstens, dass man nicht zusammenarbeiten will, zweitens aber dass man es durchaus könnte. Würde man denn so Unterschiedliches wollen, wäre eine Brandmauer ja auch redundant, eine Zusammenarbeit wäre schon von Haus aus unmöglich.
Nimm dazu das Bild vom sich langsam einschleichenden, bzw. unterwanderndem Rechtsextremismus, und es sollten bei so viel Reibungslosigkeit langsam Fragen nach den Gemeinsamkeiten von Demokratie und Faschismus aufkommen, die das ermöglichen, oder? Aber Fehlanzeige. Wo Faschismus mitten im demokratischen Gemeinwesen immer wieder herkommt, was er will, und vor allem warum er das will, kommt in solchen Awareness-Maßnahmen kaum bis gar nicht vor. Über die Sache selbst erfährt man dabei kaum etwas. Das kann doch alles nichts werden, wenn die Analyse nicht stimmt.
Auch wenn ich nicht alle Statements teile, kann ich empfehlen, sich für den Anfang zb einmal mit Huiskens der demokratische Schoß ist fruchtbar zu befassen. Auch wenn’s da um die NPD geht, kommt einem vielleicht die ein oder andere Sache bekannt vor.