Wie viel Quadratmeter Wohnraum pro Einwohner wollen wir uns leisten?

Die meisten deiner Punkte (Rasen, Zaun etc.) sind eine Frage der Gartengestaltung und keine Frage der Größe.
Beim ÖPNV glaube ich nicht das es eine signifikante Verbesserung zwischen den Wohnbaugebieten mit 600m2 Grundstücken und den alten Gebieten gibt, das ist beides wenig effektiv.
Bei den Windrädern: auch hier wirken sich die rechtlich festgelegten Grenzen weitaus mehr aus als die Grundstücksgröße.

Außerdem, wo bitte gibt es denn noch bezahlbare 1500m2 Neubaugrundstücke die nicht komplett in der Pampa liegen?

2 „Gefällt mir“

Welche großen Säugetiere meinen sie? Wildsäue, Rehe, Fuchs und Hunde sind in meinem Gemüsegarten nicht gerne gesehen. Die anderen größeren Säugetiere wie Marder, Katzen, Waschbären, …. lassen sich von den meisten Zäunen nicht aufhalten.

So grundsätzlich lese ich hier heraus, dass es viele Singlehaushalte gibt. Die Größe der meisten Wohnungen sind nicht darauf ausgelegt. Von daher wäre es wohl angebracht eher kleinere (sozial)Wohnungen zu bauen.

Interessanter Thread mit einigen interessanten Ideen.

Eine Versiegelungssteuer wäre grundsätzlich sinnvoll und fair. Wir sind uns wohl fast alle einig, dass eine CO2-Steuer, die den Verbrauch an Treibhausgasen verteuern soll, fair ist - vor allem, wenn die Einnahmen umverteilt werden, sodass diejenigen, die wenig CO2 verbrauchen profitieren und diejenigen, die viel CO2 verbrauchen, draufzahlen.

Nichts anderes wäre auch eine Versiegelungssteuer. Jeder zahlt in Höhe der Fläche, die für seine Wohnform versiegelt werden muss, daher: Eigenheimbesitzer zahlen mehr als Doppelhaushälftenbesitzer oder gar Wohnungsbesitzer. Die Einnahmen könnten wiederum für mehr soziale Gerechtigkeit verwendet werden.

Natürlich würde das „Einfamilienhaus in der Vorstadt“ damit teurer werden - aber das wollen wir doch auch? Ich fürchte, die SPD (und weite Teile der gesellschaftlichen Linken, einschließlich der Grünen) ist sich da noch nicht so ganz sicher, weil es über Jahrzehnte eine linke Forderung war, auch Arbeitern das Eigenheim zu ermöglichen - aber zur ökologischen Transformation gehört auch die Einsicht, dass „Einfamilienhäuser für Jedermann“ keine nachhaltige Lebensweise ist, weil das schlicht zu zu großer Versiegelung und zu großen Vorstädten führen würde. Eigenheime sind daher ein begrenztes Gut.

Das führt natürlich zum typischen Problem bei knappen Gütern:
Sie werden nur noch für die Oberschicht bezahlbar. Aber das Problem lässt sich leider nur durch autoritäre Verbote oder (noch) unrealistische Lösungen wie Verlosungen beheben - so lange der Markt entscheidet, wird das Resultat sein, dass jedes Bestreben des Staates, umweltschädliche Lebensweisen durch Steuern / Verteuerung zu reduzieren, zuerst die ärmeren Bevölkerungsschichten trifft. Das ist traurig, aber aktuell gibt es keine besseren Alternativen.

Das Recht muss sich den neuen Bedingungen im Rahmen der ökologischen Transformation grundsätzlich anpassen - nicht andersrum. Jede ökologische Maßnahme (CO2-Steuer, Erleichterung von Windkraftanlagenbau usw.) erfordert massive Gesetzesanpassungen. Das ist daher kein valides Argument.

Klar, ebenso wie Unternehmer sich nicht in ihre Unternehmen reinreden lassen wollen oder Investoren sich ungern in ihre Investitionen reinreden lassen wollen. Niemand mag es, wenn der Staat neue Regeln für seinen Bereich der Vermögensvermehrung aufstellt, nach denen man hinterher schlechter dar steht als vorher. Aber das ist dennoch notwendig.

Vermieter allgemein gehören jedenfalls zu der Gruppe, die ein paar Einschränkungen noch am besten verkraften können. Generell ist die Vermietung - trotz allen Versuchen, die Rendite klein zu rechnen - schon immer sehr ertragreich gewesen. Und zum wirtschaftlichen Risiko, seine Rente mit Vermietung zu finanzieren, gehört eben auch das Risiko der Änderung der Gesetzeslage. Im schlimmsten Fall muss der Rentner das vermietete Haus verkaufen und vom Erlös eine neue Rentenform finanzieren.

2 „Gefällt mir“

Ich glaube ihr redet teilweise auch aneinander vorbei. Du vergleichst ein EFH mit großem Grundstück mit einem EFH mit kleinem Grundstück. Eigentlich geht es aber in der Diskussion, wie viel Wohnraum pro Einwohner wir uns als Gesellschaft noch leisten können, eher um EFH vs. MFH. Dabei gilt dann schon eher, dass beispielsweise die ÖPNV-Nachfrage viel höher sein kann, wenn in einem Wohngebiet statt 100 EFH 100 MFH gebaut werden.

1 „Gefällt mir“

Individuelle Präferenzen sollte man dabei nich ausser acht lassen. Wer im Plattenbau in Berlin aufgewachsen ist, hat mit einem 100 Parteien MFH keine Probleme.
Für ein Dorfkind wie mich das mit maximal 6 Parteien in einem Haus wohnt, wäre das unvorstellbar.

1 „Gefällt mir“

Solange es nur um Neubauten geht ist mir das egal. Ich werde nicht in ein Mehrfamilienhaus ziehen. Bin auch ein Landei.

Okay, hier muss ich zugeben, dass ich das trotz aller Empathie und großem Bemühen meinerseits nicht nachvollziehen kann, daher wäre ich für eine Erklärung dankbar.

Was genau stört euch an Mehrfamilienhäusern? Das klingt für mich wie ein konservativer Reflex nach dem Motto „Ich bin anders aufgewachsen und will meine Gewohnheiten nicht ändern“. Ebenso wie das Berliner Plattenbaukind sich an das Leben in einem Einfamilienhaus in der Vorstadt gewöhnen kann, muss das doch auch umgekehrt möglich sein?!?

Falls nein, warum? Ich sehe hier einfach keine rational nachvollziehbaren Gründe, außer eben Gewohnheiten und darauf gegründete Vorlieben. Es wäre unvorstellbar für dich, in einem Vielparteienhaus zu wohnen - vielleicht solltest du es mal ausprobieren? Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie du es dir vorstellst?!?

Diese Ablehnung anderer Wohnformen erscheint mir einfach stark vorurteilsbelastet.

Ernsthaft, das Problem mit der ökologischen Transformation ist doch, dass niemand gerne seine Gewohnheiten ändert. Ich fliege gerne zum Tauchen nach Ägypten, andere hängen krampfhaft an ihrem Benziner, die meisten können sich nicht vorstellen, ihre Ernährung umweltfreundlicher umzustellen. Und für dich ist es eben die Wohnform, die du nicht ändern möchtest.

Faktisch werden wir alle irgendwo sparen müssen. Wir müssen nicht auf alles verzichten, aber uns muss klar werden, welchen ökologischen Fußabdruck die verschiedenen Lebensbereiche haben - und zwar ohne Ausnahme. Daher: Das Fliegen muss teurer werden, Benziner müssen langfristig aussterben, Fünf-Kilo-Fleisch-in-der-Woche muss verdammt teuer sein und Einfamilienhäuser müssen eben auch entsprechend ihrer Flächenversiegelung Kosten verursachen. Niemand kann sich hier rausnehmen.

Daher:
Du kannst weiter in einem Einfamilienhaus wohnen, wenn dir das so wichtig ist, aber dafür muss es eben einen Ausgleich gegenüber denjenigen geben, die im Hochhaus sehr versiegelungsarm leben.

Das Ziel der ökologischen Transformation muss sein, dass eine ökologisch sparsame Lebensweise immer günstiger sein muss als eine ökologisch verschwenderische Lebensweise. Daher: Vegetarische Fleischalternativen müssen günstiger sein als Fleisch, ÖPNV muss günstiger sein als das eigene Auto, der Fernbus/ICE muss günstiger sein als das Flugzeug und das Leben in einer kleinen Wohnung muss - auch gemessen am Quadratmeterpreis - signifikant günstiger sein als das Leben in einem Einfamilienhaus.

In all diesen Bereichen gibt es noch massiven Nachholbedarf, denn nahezu in allen Bereichen sieht die Realität aktuell anders aus - in nahezu allen Bereichen sind die ökologisch schädlichen Lebensweisen die wirtschaftlich vorteilhaften.

4 „Gefällt mir“

Das perfekte Schlusswort @ExMod

3 „Gefällt mir“