Und hier:
Kleiner Disclaimer: ich finde die CDU auf Kommunal- und Landesebene bei uns echt OK. Wählen würde ich sie nur im Notfall, aber ich kann die dort gut nachvollziehen.
Währenddessen geht Merz hier komplett in den Trump-Modus.
„Die Freigabe von Cannabis löst in diesen Tagen geradezu eine Explosion der Rauschgiftkriminalität und der organisierten Kriminalität mit Bandenkriegen aus, die wir uns brutaler kaum vorstellen können. Und das war absehbar, wenn der legale Anbau noch gar nicht stattfindet, aber der Besitz großer Mengen bereits vorher legalisiert wurde“, sagte der CDU-Chef und Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz, WELT AM SONNTAG.
Ich bin sprachlos. Das entbehrt doch jeglicher Grundlage in der Realität. Die Partei hat keine Ideen, keine Vorschläge, wie die real existierenden großen Fragen wie Heizwende, Verkehrswende, Überalterung, Rente etc. angegangen werden soll und bleibt immer nur bei sehr vagen Aussagen, die immer auf „weniger Steuern, weniger Ausländer, weniger Soziales“ hinausläuft. Und gleichzeitig wird Kulturkampf per excellence betrieben.
Übrigens mal hier ein Erfahrungsbericht, was man alles einreichen muss, um in Bayern einen Cannabis Social Club eröffnen zu dürfen
Dass man ein dickes Fell braucht, wenn man in Bayern legal Gras anbauen möchte, war Erdin Tuncer schon lange klar. Als der Oberschleißheimer am Dienstag aber auf sein Handy schaute, kochte die Wut schon recht schnell hoch. Auf dem Display las er, dass in Bayern bisher noch kein Cannabis-Verein eine Genehmigung erhalten hat, weil laut Staatskanzlei alle Anträge bisher unvollständig gewesen seien. Für Tuncer ist diese Aussage blanker Hohn.
Seit eineinhalb Jahren tragen der 42-Jährige und weitere Mitstreiter seines Cannabis Social Club Minga e.V. alles zusammen, was der Freistaat für die Genehmigung einer Cannabis-Anbau-Lizenz fordert oder fordern könnte. Als das zuständige Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am 1. Juli dann die Seite für den Online-Antrag freischaltete, hatten er und seine Mitstreiter alle Unterlagen beieinander. Und das waren nicht gerade wenige.
Polizeiliche Führungszeugnisse aller Vorstandsmitglieder, Gewerbezentralregistereinträge, Lageplan und Lageort des Clubs mit Flurnummer, ein Sicherheitskonzept für die Halle, in der Cannabis angebaut werden soll, Jugendschutzkonzept, Nachweise für die Überwachungskameras, Nachweise über Sicherheitstüren der Stufe 4, Nachweise über den sicheren Transport für Cannabis, Abluftanlagen, Haftpflichtversicherung und und und. Insgesamt, so schätzt er es, umfasst sein Antrag rund 120 Seiten. Alles musste er Schritt für Schritt hochladen, immer wieder sei dabei die Seite zusammengebrochen.
„Und dann lese ich in den Nachrichten, dass das nicht gültig sein soll? Noch bevor das LGL mir Feedback auf den Antrag gibt? Unfassbar ist das.“ Dass sein Antrag unvollständig sein soll, kann er nicht nachvollziehen, zumal man ihm zufolge auf der Internetseite gar nicht zum nächsten Schritt kommt, ohne die entsprechenden Dokumente hochzuladen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, unser Anwalt hat alles gecheckt, das ist wasserdicht“, ist er sich sicher.