Wie kann ich Laschet als Kanzler verhindern?

Hallo,

in den letzten Folgen der Lage wurde deutlich, was von Armin Laschet gehalten wird. Jetzt gerade (20.04.2021) sieht es so aus, als ob Laschet wirklich Kanzlerkandidat wird.

Ich war bisher nicht politisch aktiv aber ich habe das tiefe Bedürfnis etwas dafür zu tun, dass Laschet nicht Kanzler wird. Ich glaube, dass 4 Jahre mit Laschet absolut verschwendete Jahre werden. Was könnte ich tun?

Wen sollte ich strategisch wählen?
Kennt jemand schon Aktionen mit dem gleichen Ziel?
Was könnte die Lage vielleicht tun?

Bin gespannt auf eure Antworten.

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Also eigentlich ist das doch sehr simpel. Du darfst halt nicht die CDU/CSU wählen und schon hast du deinen Beitrag geleistet. Ich finde es allerdings falsch zu sagen, Laschet muss verhindert werden. Es geht wirklich darum CDU/CSU zu verhindern. Sie haben mit diesem ekligen Streit um die Kandidatur gezeigt, wie sie moralisch stehen. Ich finde nämlich mal unabhängig vin der Politik usw. es menschlich sehr abstoßend, wie Laschet behandelt wurde, auch von Merkel in diesem unsäglichen Anne Will Interview. Söder ist nämlich am Ende des Tages das wesentlich schlimmere Übel. Er hat vor knapp 2 Jahren noch ohne Skrupel rechte Themen der AFD übernommen und ist menschlich wirklich weit unten.cIch habe immer das Gefühl gehabt, dass er für die Macht auch mit der AFD koalieren würde. So jemand darf Deutschland nicht mehr als nötig vertreten.
Wenn du nun tatsächlich ehr CDU-nahen Themen anhängst, wäre vermutlich die FDP die richtige Partei für dich. Wenn du wirklich was verändern willst, musst du zu den Grünen oder der SPD gehen, da diese in Ihren Programmen wirklich was Neues wollen. Wobei ich tatsächlich sehr von Frau Baerbock begeistert bin und der Professionalität dahinter. Ich denke eine Ampel im Bund wäre etwas sehr positives, da dort alle relaevanten politischen Richtungen zusammenkommen würden.

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Hättest du lieber Söder gewollt?

Tja… Wer grün wählt, bekommt schwarz. Ganz sicher. :wink:

Mal schauen, wenn Laschet weiterhin so erratisch, kopflos, wenig gefühlvoll und uncharismatisch auftritt wie in den letzten Wochen und Monaten, dann löst sich das Problem wahrscheinlich von alleine und die CDU wird die größte Oppositionspartei in der neuen Legislatur. Es wäre wünschenswert.

Oder Markus Lanz lädt Laschet noch mal in seine Sendung ein, dann kann er erneut selbst beweisen, dass er völlig ungeeignet ist.

„Herr Laschet, wer hat denn jetzt 16 Jahre regiert?“ – „Das hat doch damit nichts zu tun!“ – „Doch!“ – „Nein!“ – „Doch!“ – „Nein, nein, nein, nein!“ – „Nicht?“ – „Na ja, es hat damit auch zu tun…“

Damit ist eigentlich gesagt.

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Im Endeffekt kann man Laschet nur „verhindern“, wenn man eine Partei wählt, die auf keinen Fall mit der Union koalieren würde… Ob die wiederum attraktiv sind, ist eine andere Frage.

Die Grünen werden ihr Potenzial ausschöpfen. Aber es wird bei 19-20% gedeckelt sein. A.B. ist sicher im Inland als Kanzlerin vorstellbar, aber sie wird es schwer haben, ein außenpolitisches Profil zu gewinnen. Die schwächste Partei bei GR2 ist die SPD. Aktuell im Schatten von Grün und mit Scholz ohne Zugpferd. Somit wäre bei der SPD der logischste Ort für eine Stimme gegen Laschet.

Hallo Fabian,
das ist eine spannende Frage, die Dir so leicht niemand beantworten kann, weil noch viel Wasser den Rhein runterfließen wird.
Ich denke es gibt drei mögliche Konstellationen ohne Laschet als Kanzler:
Grün-Schwarz
Grün-Rot-Rot; Rot-Grün-Rot
Grün-Rot-Gelb, Rot-Gelb-Grün
Für eine mögliche Konstellation mit Laschet als Kanzler sehe ich
Schwarz-Grün
Schwarz-Rot
(Schwarz-Rot-Gelb)

Zur Wahrheit gehört dazu: Schwarz-Grün ist die wahrscheinlichste Option von denen, andere sind schon eher unwahrscheinlich.
Wenn Du die Linke wählst, geht Deine Stimme auf keinen Fall an eine Partei die in einer Regierung mit Laschet gehen wirst (Sadarions Argument). Aber gleichzeitig hilft Sie nicht für andere Laschet-Verhinderungs-Optionen (wie Grün-Rot-Gelb oder das, zugegeben etwas ilusiorische Grün-Schwarz).
Wenn Du Grün wählst unterstützt Du jede Option die nicht mit Kanzler Laschet endet, aber beißt ggfs. in einen Schwarz-Grünen Apfel.

Ich teile peeees Einschätzung, dass wer Grün wählt Schwarz Grün bekommt explizit nicht. Natürlich ist das die realistische variante zur Zeit. Wenn es aber für Grün-Rot-Rot oder für Grün-Gelb-Rot reicht wird da auch sehr viel Druck auf dem Kessel, insb. bei den Grüne sein, das zu machen

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Auch, wenn das nur eine Umfrage ist, aktuell liegen die Grünen bei 28% vor der Union:

Und das mit der Außenpolitik ist ja bei jedem so, der den Job noch nicht gemacht hat. A.B. ist übrigens Völkerrechtlerin, das ist doch für die Außenpolitik gar nicht schlecht.

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Die 28% sind der aktuellen Euphorie geschuldet. Die SPD flog mit Schulz am Anfang auch, dann rollte der Schulz-Zug aufs Abstellgleis.

A.B. wird die Taktik fahren, nur Kernthemen zu spielen und alles andere geschickt wegbügeln. Aber irgendwer (aus den Ländern) wird etwas schräg grün-fundamentales auspacken, bspw. Autos verbieten ab 2040 o.ä. und dann wird sie 2 Wochen nur noch in der Verteidigung sein.

Außenpolitik meine ich nicht als Studienfach.

Wie in aller Welt kommst du zu dieser Ansicht? Hört man aber leider oft, gern aus der konservativen Presse: wie soll sich die A.B. denn neben Biden und Macron überhaupt präsentieren? Glauben die denn, sie könnte intellektuell nicht mithalten? Oder sie müsste erst mal 2 Jahre am Katzentisch ein wenig lauschen, wie man das richtig macht?

Auch als Ministerpräsidentin ist man nicht auf internationalem Parkett, zumindest nicht erheblich weniger denn als Parteivorsitzende. Ab wann wäre jemand international qualifiziert? Ich wette, sie würde mit dem ersten Auftreten dieses abwegige (machistische) Vorurteil ins Nirwana befördern. Und vielleicht wäre dann sogar die konservative Presse heimlich stolz …

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Mal eine Überlegung und ein ganz ernst gemeinter Vorschlag: Die „Lage“ wird nicht viel ausrichten können, denke ich (lasse mich aber gern eines Besseren belehren). Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so etwas wie eine Wahlempfehlung geben wird.

Wenn du Armin Laschet verhindern willst und auch nicht möchtest, dass CDU/CSU die größte Fraktion im neuen Bundestag stellen, dann kann ich nur empfehlen, in sozialen Medien, bei Kandidaten/-innen selbst und jedem Gespräch, in dem es um Politik geht, auf die Verfehlungen von CDU-/CSU-Abgeordneten hinzuweisen: Amthor, Nüßlein, Strenz, Pfeiffer, Löbel, Sauter, Bareiß, Zech, Caffier, Spahn, Hauptmann, Merz, Fischer, Gauweiler – und das waren nur einige der Fälle in der letzten Zeit (Klöckner, Scheuer, Karlizcek usw. ließen sich leicht ergänzen). Niemand kann mir erzählen, dass das noch „Einzelfälle“ seien. Der Korruptions- und Affären-Index kennt faktisch keine Obergrenze und eine Notbremse ist nicht in Sicht. Wenn bei Baerbock offenbar die wichtigste Frage ist, wie sie Kinder und Kanzleramt unter einen Hut bringen könnte, muss sich Laschet als CDU-Vorsitzender fragen lassen, wie er mit Korruption, Skandalen und dem unmoralischen Verhalten in seiner Partei umgeht und was er dagegen zu tun gedenkt.
Volksvertreter/-innen, die ihr eigenes Wohl über das der repräsentativen Demokratie stellen, zahlreiche und teilweise dubiose Nebentätigkeiten ausüben, die faktisch eine Vollzeitbeschäftigung darstellen könnten, und ihren moralischen Kompass scheinbar in der Bundestagskantine abgeben, haben in einem Parlament absolut nichts zu suchen.
Darauf muss zu jeder Zeit immer wieder hingewiesen werden, denn ich habe die Befürchtung, dass das im Herbst – wenn Malle, Fußball und die heimische Grillparty mit dem Zwei-Euro-Steak vielleicht wieder uneingeschränkt möglich sein werden – ganz schnell wieder vergessen sein wird.

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Je mehr grün wählen, desto weniger Koalitionsoptionen müssen offengehalten werden. Es gibt so einige Optionen auf jenseits der Union:

  • Ampel
  • GRR

und die etwas unwahrscheinlicheren Zweierbündnisse:

  • Grün-Gelb
  • Grün-Rot

Spätestens dann, wenn die Grünen nachvollziehbar erklären sollen, wie sie ihre Pläne finanzieren wollen (die ich grundsätzlich sehr begrüßenswert finde), wird sich die Zustimmung wandeln. Die Grünen erreichen mit ihrer Programmatik bestimmte Wählerschichten nicht. Der aktuelle Programmentwurf ist teilweise bewusst schwammig gehalten, weil man in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen gemacht, wenn man konkrete Zahlen nennt. Und der Konflikt „Linke vs. Realos“ ist keineswegs befriedet. Der wird mit Sicherheit auf dem kommenden Parteitag im Juni wieder sehr sichtbar werden.
Der Verweis auf aktuelle Umfragen hilft ohnehin nicht weiter. Das sind Momentaufnahmen, die überaus volatil sind, zumal in der aktuellen Krise.

Eine Ampelkoalition auf Bundesebene halte ich aus verschiedenen Gründen für eine sehr unwahrscheinliche, wenn nicht sogar die unwahrscheinlichste Option.
Wenn ich mich zu einer Prognose hinreißen lassen sollte, werden nach relativem Stimmenanteil CDU/CSU den 1., die Grünen den 2. und die SPD den 3. Platz belegen.

Wenn man seine Stimme nicht einer Koalition mit der Union geben möchte, bleibt natürlich auch die Option, sie einer kleineren Partei zu geben. Die haben es während der Pandemie ohnehin noch schwerer als die, die bereits im Parlament sitzen, weil die Möglichkeiten Aufmerksamkeit zu generieren sehr stark abnehmen, und sie bei Diskussionen wie diesen einfach vergessen werden.

Trotzdem hat es in den Niederlanden letztens zB Volt mit ein paar wenigen Sitzen ins Parlament geschafft. Und auch schon vor ein paar Jahren konnten sie einen Abgeordneten ins EP schicken.
In einigen Kommunalvertretungen sind sie auch schon zu finden. Und wenn sie es in den BT schaffen, könnte es eine neue Koalitionsoption für die Grünen geben, sofern die Union tatsächlich abgestraft wird.

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Ich denke hier kommt es darauf an, wie die Grünen es darstellen. Ein klares Argument ist, dass wenn man 16 Jahren fast gar nichts macht eine Sanierung eben sehr teuer wird. Es kommt auch drauf an wo die Steuern erhoben werden sollen. Ich sehe da sehr viel Luft in den oberen Einkommensklassen. Für mich ist zum Beispiel ein klarer Grund SPD zu wählen die Vermögensabgabe, die ich für mehr als nötig halte. Wenn man so etwas gut vermittelt, sehe ich da kein Problem.
Außerdem muss man mal klar sagen, dass die CDU/CSU nicht mal im Ansatz ein Programm haben, die haben derzeit nur einen beschädigten Kandidaten, massive Korruption und Intransparenz in den eigenen Reihen und viele reformbedürftige Baustellen auf Bundesebene.

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Allerdings!
Wir leben nicht mehr zu Zeiten Trumps, dessen Chauvinismus A.B. nur hätte aufleuchten lassen. A.B. würde nur weiter zeigen, dass Frauen wunderbar was auf dem Kasten haben können und darum auch wunderbar ernst genommen werden können.
Wer dies nicht tut, lässt damit nur mehr über die eigenen Vorbehalte zum Vorschein kommen.

Dieses ‚Ziel‘ habe ich mir auch gesetzt und als Auslandssdeutsche gestern meinen Antrag auf Eintragung ins Wählerverzeichnis ausgedruckt. Und habe allen meinen deutschen Freunden geraten, das gleiche zu tun, damit wir ja nicht die Frist verpassen und unseres tun können und - fingers doubly crossed - dem Land 4 weitere Jahre Trägheit ersparen.
Ich habe immer aus Überzeugung gewählt und wie immer mit meiner Zweitstimme Grün wählen.
Als Deutsche mit britischer Staatsbürgerschaft möchte ich auch mal sagen, wie schön es ist, zu wissen, dass die Stimme zählt. Ich lebe im Moment in einem Land, in dem die populäre Meinung komplett übergangen werden kann und übergangen wird. Das first past the post System ist wirklich unserer Zeit nicht mehr angemessen. Dass es in Deutschland überhaupt denkbar ist, dass die Grünen die Kanzlerin stellen könnten, ist in GB undenkbar.

Hatten die nicht irgendwas mit Massenüberwachung oder so ins Wahlprogramm geschrieben wo man aus netzpolitischer Richtung eigentlich auch wieder nich grün wählen kann? Irgendein digitaler Pferdefuß is mir da sehr grob noch im Gedächtnis.

Hmm, ich frage mich, woran genau du das festmachst. Letztlich wäre der Grundsatzprogrammsparteitag im vergangenen Herbst absolut die Bühne gewesen, auf der sich ein solcher Konflikt hätte die Bahn brechen müssen. Hat er aber nicht. Gerade weil es keine Polarität zwischen den beiden Parteispitzen gibt, sie beide aber deutlich immer auf den linken Flügel der Partei zugegangen sind und auch sehr selbstbewusst etliche deren wichtigsten Forderungen integriert haben und auch nach außen vertreten, hat dies genau diese Konfliktpotentiale eigentlich drastisch reduziert.

Einer der größten Streite auf dem letzten Parteitag war eigentlich die Frage danach, wie man einen Weg hin zu mehr evidenzbasierter Medizin findet, ohne dabei all denjenigen, für die das eine quasireligiöse Bedeutung hat unnötig eine Position vor den Latz zu knallen, der ihnen keine Gesichtswahrung mehr ermöglichen könnte.

Politik für das 1,5-Grad-Ziel hingegen ist innerparteilich ziemlich unumstritten. Es ist letztendlich allen klar, dass das Ausmaß der Umsetzbarkeit von den externen Mehrheiten abhängt. Und je stärker die Partei nach den Wahlen dasteht, umso kleiner auch das dann vorherrschende Konfliktpotential. Aber was da auf dem Parteitag im Juni jetzt letztlich noch das Riesen-Problem sein soll? Ganz ehrlich: Keine Ahnung. Wenn, dann kommen diese Konflikte später.

Den größten Aufreger hatte ich bei Vorstellung des Wahlprogramms eigentlich die etwas naiv formulierte Positionierung zum Thema Staatstrojaner empfunden. Meine Prognose: Das wird womöglich noch nicht einmal groß abgestimmt werden müssen, weil sich Bundesvorstand und Änderungsantragssteller*innen hier wahrscheinlich im Vorfeld bereits auf eine Modifizierung einigen können werden.

Ich spiele mit dem Gedanken auf meine alten Tage noch bei den GRÜNEN einzutreten. Bei Baerbock gefällt mir der Inhalt und die Kommunikation und ich finde sie und Habeck einfach sympatisch! Ich hätte wirklich mal gerne eine Kanzlerin, der ich auch gerne zuhöre!
Aber was ich dann am Ende wähle? Dafür ist es doch jetzt viel zu früh! Das entscheide ich taktisch am Wahltag: wie kann ich eine weitere CDU-Regierung am besten verhindern?

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