Welche Netze müssen für die Energiewende ausgebaut werden? Eine differenzierte Betrachtung

Na, da steht doch alles, was man wissen muss:

Netzausbau ist auch in dezentraleren Szenarien unvermeidbar

Neben der Windenergie an Land führt der Ausbau der Übertragungsnetze zu großen gesellschaftlichen Konflikten bei der Umsetzung der Energiewende. Als Argument
für ein dezentrales Energiesystem wird teilweise angeführt, dass dies den Netzausbau
überflüssig machen würde. Studien zeigen jedoch: Für eine erfolgreiche Energiewende
ist bis 2050 ein erheblicher Ausbau sowohl im Übertragungsnetz als auch im
Verteilungsnetz unumgänglich. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen
verdeutlichen, dass bis 2050 noch einmal so viel Netzausbau zusätzlich erforderlich
sein wird wie heute im Netzentwicklungsplan bis 2030 vorgesehen ist. Kommt der
Netzausbau wegen Akzeptanzproblemen weiterhin nur langsam voran, bieten dezentrale Ansätze bei entsprechender Ausgestaltung und passender Anreizsetzung eine
Option, die kurz- und mittelfristigen Ausbauziele der erneuerbaren Energien dennoch
zu erreichen. Gleichzeitig muss aber klar sein: Langfristig müssen Wege für einen gesellschaftlich akzeptierten Netzausbau gefunden werden.

Kurzum: Netzausbau ist langfristig die bessere Lösung gegenüber der Speicherung von Energie.

Batteriespeicher können sinnvoll sein, um lokale Erzeugungs- und/oder Verbrauchsspitzen wegzuglätten, die aus dem Netz nur mit unverhältnismäßigem Aufwand aufgefangen werden könnten. Z. B. dann, wenn für eine nur wenige Stunden im Jahr zu erwartende Last bzw. Erzeugung ein neuer Trafo oder eine leistungsstärkere Leitung installiert werden müssten. Das ist eine Nischenanwendung.

Da bin ich mir eben immer noch nicht sicher, ob das zielführend ist oder ob diese Prognose nicht doch auch von den Lobbyisten-Interessen gespeist wird. Ich kann das nicht genauer einordnen und bewerten. Die Zukunft wird es zeigen.

Klar sollte sein, VNB und EVU und die BürgerInnen ziehen nicht immer an einem Strang und jeder hat seine eigene Agenda, die es durchzusetzen gilt.
Ich selbst leiste meinen Anteil so gut ich kann.

Und trotzdem hier noch eine langfristige alternative Sicht, ein Artikel, wie die Sache auch sein könnte:

Ich denke Professor Rehtanz ist da auch ein Spezialist für diese Fragen.

s. dazu auch

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Gutes Thema grundsätzlich natürlich. Leider sehr sehr komplex und es sind wieder viele „Bundestrainer“ unterwegs oder „Virenexperten“ wenn ihr wisst was ich meine. Denke man kann das nicht in einem Aufwasch durcharbeiten.

Es gibt bspw Themenbereiche wie Erzeugung, Transport, Steuerung, Energiemärkte, Prosumer, … Vielleicht sollten wir das Stück für Stück adressieren und uns erstmal auf eines konzentrieren? Die anderen kommen dann ohnehin automatisch nach denn es ist ja alles schön miteinander verwoben :slight_smile: Nur dann sind wir halt irgendwann in einem Energie Podcast und nicht mehr bei der LdN :wink:

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Please Start!

Als offizieller Masterchief Communicator vom Netzbetreiber wird das sicher lustig…
Die Schriften von Dr. Scheer und vom Fraunhofer über zwingende Dezentralität sind sind bekannt und Ulrich Jochimsens tiefere Erklärungen zu dem Thema sicher auch nehme ich an…

Was mich interessieren würde wie gewährleistet ihr dauerhafte Netzstabilität?
Die Amerikaner in ihrem maroden Netz haben damit ja offensichtlich Probleme…

https://www.ulrich-jochimsen.de/

Was ich gleich noch erwähnen möchte, ihr als Netzbetreiber seid ja nicht der Feind, das ist uns klar, ihr wollt uns halt am Tropf halten, aber dagegen finde ich ist nichts zu sagen, wir wollen ja auch dauerhaft zuverlässige Versorgung → ich zahle dafür gerne.

Was ich natürlich nicht möchte, ich möchte nicht für Spekulanten und Großindustrie große Trassen über lange Strecken mit bezahlen ohne das es offen kommuniziert wird.
Das wir am Ende alle hier im solidarischen System füreinander einstehen müssen und der Wohlstand für Alle von allem abhängt ist mir klar.

Wenn wir BürgerInnen im Rahmen des Solidarprinzips hier mit zahlen, dann hätte ich gerne Rendite…


Weil die Grundlage für die erfolgreiche ökologische Wende der Umbau der Energiesysteme ist, meine ich auf gehts, das Thema geht uns alle an und ist superwichtig zu adressieren.

Alleine wenn ich lese:
Im Besten Szenario vom Fraunhofer ISE können die BürgerInnen 1,3 Billionen Euro sparen–>
dann hätte ich gern gut informierte MitbürgerInnen.

Dann können wir uns nämlich alle ein Luxuslotterleben weiter leisten :slight_smile:

Ausserdem würde mich interessieren wie geht es mit den Austausch auf smarte Messstellen voran? Es gibt doch bestimmt gute Kontakte in die Ebene🌞

Michael von Roeder is Chief Digital and IT Officer at 50Hertz since late 2019 and responsible for the digital transformation of the Elia Group

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Dazu ist das Forum doch da! Schreib, ich les es!

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Die These, dass die HGÜ- Trassen nicht notwendig wären und man lieber gleich auf P2G setzten kann finden ich etwas kritikwürdig.

  1. P2G hat natürlich immer geringere Wirkungsgrade als der direkte Transport elektrischer Energie. Da bin ich ja schon bei der Umwandlung von Strom zu Gas bei circa nur 60-70 % Wirkungsgrad. Wenn ich es dann vor Ort nochmal im Strom umwandeln möchte sieht das noch schlechter aus.
  2. HGÜ haben deutlich geringere Verluste ( da keine Blindleistungsverluste, dafür aber in den Umrichtern)
  3. Netzausbau verringert die nötige Menge an elektrischen Speichern. Wenn hier es ziemlich Mau aussieht, dafür in Spanien die Sonne scheint, kann ich dieses Effekte besser ausnutzen (und umgekehrt)

Zusatz: ich glaube das ist nicht der richtige Thread. Wir hatten glaube ich schonmal einen Thread zum Thema elektrische Netze.

Um das Thema in der notwendigen Tiefe zu behandeln ist m.E. so ein Forum nicht geeignet. Nur so viel: Man braucht sowohl Dezentralität also auch Übertragungsnetze. Ist also kein Widerspruch zwischen diesen beiden Ansätzen. Was die HGÜs angeht stell ich einfach die Frage wie denn die in den großen Verbrauchszentren im Süden notwendige Energie erzeugt werden soll dort? Falls das nämlich nicht geht braucht man halt diese Übertragungsstrecken.
Am Rande: durch die schlechte Energiepolitik insbesondere in Bayern (10H & Co.) passieren derzeit sämtliche industriellen Neuansiedlungen (Tesla, Intel, …) in den östlichen Bundesländern (also unserer Regelzone) weil wir dort genügend Erneuerbare vor Ort haben und das wünscht die Industrie ausdrücklich. Wenn wir also 50 Jahre Zeit hätten könnte man einfach abwarten bis Bayern wieder eine Agrarstaat ist und dann bräuchte man zumindest den Südostlink nicht mehr :wink: Haben wir aber nicht. Deswegen notwendig.
Generell sehe ich unsere Rolle darin mit dem Geld der Bürger was sinnvolles zu machen und auch etwas zurückzugeben. Konkret werden wir die Software die wir inzwischen selbst entwickelt (statt für teuer Geld von Siemens, PSI & Co.) zu kaufen allen als Open Source zur Verfügung stellen. Das fängt mit einem Cloud Native Stack an über eine IoT Plattform etc. Denke wir werden erste Resultate hoffentlich bereits nächstes Jahr sehen. Das zum Thema Gesellschaftliche Verantwortung.
Das beantwortet natürlich jetzt nicht sämtliche Detailfragen, wie gesagt denke das wäre für diese Format zu viel.
Zum Schluß: meine persönliche Meinung zum Smart Meter Roll-out: Disaster. Wer mehr hören will müsste mich persönlich anschreiben denn ich hab ja auch eine berufliche Rolle zu spielen.
Der gesamte Sektor muss aufgeweckt werden und das passiert gerade. Der Job der TSOs ist es m.E. einen diskriminierungsfreien Zugang für Unternehmen (Startups!) zu schaffen und genau das treibe ich selbst voran.

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Ich mag ihren lösungsorientierten Stil und ihre Herangehensweise an die Thematik.

10 H alleine ist sicher nicht das Problem, sondern eher die „angeblichen“ Verhinderer aus Bürgerreihen. Es wird kaum gelingen aufzuklären welche Lobby genau das finanziert hat…

Aber tatsächlich wäre die Sicherung des Energieverbrauchs im Süden nur mit einer gestern vollzogenen Windkraftoffensive möglich gewesen…
Dafür ist es nun zu spät.
Photovoltaik alleine ohne die notwendigen Speicher (Batterie und Power2X)sind Zukunftsmusik.

Was natürlich nicht bedeuten soll das nicht jeder der Millionen BürgerInnen sich intensiv mit dem Grundlagen Thema der ökologischen Wende → 100% EE beschäftigen sollte damit wir nie wieder in das alte immens starke von onen diktierte Abhängigkeitsverhältnis der EVU geraten.

So aber hätte es gehen können:
https://ulrich-jochimsen.de/?Smartgrid

Das Bayern wieder ein Agrarstaat werden könnte, war wohl ein ironischer Ausblick.

Im Ernst kann sich das natürlich niemand wünschen, der über die bayrischen Zahlungen aus dem Länderfinanzausgleich Bescheid weiss.

TOP das hört man gerne! Die Politik und auch die Beamten in den Wirtschaftsministerien wachen hoffentlich langsam auf und solche wie Hans W. Unsinn schlafen hoffentlich bald mal mehr anstatt den Weltuntergang zu predigen…

Es ist auch absolut Richtig das die Industrie das selbst fordert, m.e. produziert doch VW schon mit 100% EE im Osten, Volvo fordert auch 100% EE und möchte viel Windstrom…
Nur 100% grüne Regenerative wird uns Wohlstand für Alle ermöglichen!
Nebenbei die künftigen Generationen retten!

https://www.50hertz.com/de/News/Details/id/6734/suedostlink-erstmals-vergabe-kunststoffisolierter-erdkabel-fuer-525-kilovolt-spannung

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Das halte ich für eine sehr gewagte These. Außerdem ist es rein technisch kein Argument. Die Möglichkeiten im unmittelbaren Umfeld von Fabriken sind naturgemäß eingeschränkt. Wo eine PPA Anlage steht ist wiederum irrelevant. Die Ansiedlungen in Ossiland haben meines Erachtens mehr mit Fördergeldern zu tun. Tesla mal ausgenommen.

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Die aber durchaus einen Punkt hat.

Die Verfügbarkeit von EE war hier in Schweden auch ein gewichtiger Punkt wo genau Batteriefabriken und gebaut werden.

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Ne, Tesla nicht ausgenommen: Musk bläst sich doch nur sein Portfolio mit Fördergeldern auf.

In Norwegen is das mit Northvolt und dem Batterierecycling auch nicht ohne Grund mit 100% renewables

Die Welt geht nicht unter und wir müssen nicht auf alles verzichten, sondern uns ändern - 100% renewables und Kreisläufe zu nutzen/etablieren, das ist die Grundlage für die ökologische Wende und Grundlage für die next generations…

Das müssen wir als Beitrag leisten damit es hier weitergeht!

Lets Start Now!

Es gibt einen Tesla Podcast der was ganz anderes erzählt. Dass die Fabrik in Berlin ohne Fördermittel gebaut wurde stand in der Presse. Die Preise werden ohne Rücksicht auf Fördermittel Grenzen festgelegt.
Gib doch bitte ein paar Hinweise wie du zu deiner Aussage kommst.

Ich kann versichern, dass die Firmen konkret nach grüner Energie fragen. PPAs sind die kommerzielle Vereinbarung zur Lieferung von Strom, haben jedoch nichts mit dem Transport zu tun. Konkretes Beispiel: BASF und RWE machen ein PPA für Ludwigshafen. Nun ist aber das Problem, dass der grüne Strom in der Nordsee produziert wird und dann eben von dort zum Verbraucher muss. Wie soll das ohne Leitungen gehen?

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Hier geht es um Stromnetze, interconnects, HGÜ
Transfer, Lastabwürfe, zentral vs Dezentalität usw .

Hier geht es NICHT um Teslas CEO Musk.
@ExMod eigenes Thema öffnen: Teslas CEO Musk, differenzierte Betrachtung?

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Unser Ökostrom fürs Rechenzentrum in BY ist auch aus Wasserkraft aus Norwegen…

8.000.000 KWH/J RZ 1 und 880.000 KWH/J RZ 2 kleine Depandance

Die Windparks hätten dezentral entwickelt und gefördert werden müssen m.e. will @LeoWom darauf hinaus, und wer davon jetzt etwas hat (Transfernetzbetreiber und Stromdealer) lässt sich schon an ein paar Fingern abzählen, aber sei es wie es ist, es wird am Ende immer eine Mischung sein…

Der Netzausbau hätte sich sicherlich in ganz vielen Bereichen vermeiden oder schlanker machen lassen…

Da wir (DE) aber ja Energiedealer Nr. 1 der EU werden bzw. bleiben wollen, sehe ich das ganze nicht so negativ…

Wer mitverdienen will kauft sich Aktienpakete der Eliagroup (A0ERSV | BE0003822393) = 50 Hertz

Sprich, ihr arbeitet jetzt auch für mich, und strengt euch mehr an :-), sonst lass ich es euch auf der nächsten HV spüren, dass es mir nicht genug ist :wink:

Ich brauche keine Energiegenossenschaft, ich bin aber kein neoliberaler Investor sondern Neogrün, und Ich bin wir und wir sind Viele :slight_smile: :smiling_imp: :smiling_imp:

Die Windparks in der Nordsee, da sind wir ja alle sehr gespannt, was die mit der Korrosion machen…

Ist wahrscheinlich ein ähnlich prekäres Thema wie CCS verpressen…

  • allein 1,3 Milliarden Beihilfe des Bundesstaats Nevada für den Bau der Giga-Batteriefabrik, gewährt nach einem bizarren Subventions-Wettbewerb, in dem Musk verschiedene Standorte gegeneinander antreten ließ
  • ebenfalls eine Milliardensumme an Baukosten und Steuerrabatt vom Staat New York für die nächste Gigafabrik, mit der Solarcity bisher aus Asien bezogene Solarzellen im großen Stil selbst fertigen will - und dem Staat einen Dollar pro Jahr Miete zahlen
  • vergleichsweise bescheidene 20 Millionen Dollar aus Texas für den Bau eines Raketenstartplatzes von SpaceX
  • Staatliche Starthilfekredite von jeweils einer halben Milliarde Dollar für Solarcity und Tesla (letzterer längst getilgt)

und so weiter und so fort.

Aus: Manager Magazin

Zum angeblichen ‚Verzicht‘ auf Fördergelder in der Grünheide: businessinsider andere quelle

Die KFZ von tesla werden in vielen Ländern mit Fördergeldern beim Kauf versehen. Auch das kann Tesla mit verrechnen.

Elon ist halt am Ende der Strasse angekommen, wo er uns ein Elektroauto als ‚Super Innovation‘ verkaufen kann (Forst Mover Bonus ist halt vorbei) und muss sich. nun den Realitäten stellen. Das mit voll-autonomer Mobilität hat ja definitiv auch nicht so geklappt wie er sagte.