Welche Netze müssen für die Energiewende ausgebaut werden? Eine differenzierte Betrachtung

Bin davon ausgegangen du arbeitest bei einem Übertragungsnetzbetreiber. Dass Endkunden mit euch zu tun haben war mir neu, wieder was gelernt.

Bilanziell ja, physikalisch nein. Hilft ja nix, wenn ihr zwar für Grünstrom bezahlt, der aber nicht nach Bayern geliefert werden kann, weil nicht genug Leitungskapazität da ist.

Gleiches gilt übrigens für die schicken Windräder, die wir des Öfteren abregeln müssen, weil wir die Kapazität zum Abtransport nicht verfügbar haben. Bezahlt wird er natürlich trotzdem. Geisterstrom. Redispatch (Stromnetz) – Wikipedia

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Haben nichts direkt mit uns zu tun. Ich sehe jedoch alle Menschen und Firmen als Kunden, denn am Ende arbeiten wir ja in deren Diensten, alle sicher zu versorgen, idealerweise durchgehend mit grünem Strom, wenn wir denn dann soweit sind alle…

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Die Gretchenfrage lautet: Wie bekommt ihr die Netzstabilität hin?

Ist das nur noch im Amerikanischen Stromnetz so, dass 30 % rotierende große Schwungmassen im Stromnetz bleiben müssen, um Lastschwankungen zu kompensieren? Geht das hier in der EU schon anders?

Ich beziehe mich hierauf:
Inertia and the Power Grid: A Guide Without the Spin
Paul Denholm,1 Trieu Mai,1 Rick Wallace Kenyon,2
Ben Kroposki,1 and Mark O’Malley

Das führt dazu, dass wir jetzt nicht mehr so genau feststellen werden, wer wirklich am Ende der Kette verantwortlich ist für die Verhinderung und Blockierung der dezentralen Ausbauvorhaben.
Jede/r kann und sollte sich selbst seine/ihre Gedanken machen, wer denn nun am Ende womit am meisten verdient…Ansonsten drehen wir uns bezüglich dieses Punktes noch ewig im Kreis. Wie gesagt, ich persönlich benötige nicht unbedingt eine BürgerEG, denn ich kann euch auch anders aufs Dach steigen und das werde ich auch bei jeder Gelegenheit tun. Wobei ihr nicht unbedingt mein Hauptärgernis seid, das lässt sich hier im Forum gut nachvollziehen :wink:

Aber ihr tut mir ja eh so leid, nachdem jetzt die ganzen Redispatch Aufgaben an euch transferiert wurden Redispatch 2.0…

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Das geht mir prinzipiell genau so. Vorteil der Bürgerbeteiligung ist aber die Akzeptanz. Über das Gegenteil wird täglich in der Presse berichtet

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Du kannst auch künstlich Inertia ins System bringen. Das tun wir. Schaust du Kapitel 3.6
https://www.netztransparenz.de/portals/1/Content/Veröffentlichungen/Frequenzstabilität_Notwendiges%20Zeitverhalten%20bei%20Über-%20und%20Unterfrequenz_2018-05-16.pdf#page20

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Ich denke wir werden zu einem Hybrid aus zellulärem und zentralem System kommen. Man muss natürlich ehrlicherweise sagen, dass das gesamte Stromsystem nicht nur nach technischen Kriterien gebaut und betrieben wird. Es spielen eben auch politische Prozesse und Partikularinteressen eine Rolle.
Das mag man jetzt doof finden nur ist das eben das Wesen einer liberalen Demokratie.

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Wenn ein Politiker notwendige Stromtrassen bekämpft oder das Spritzen von Glyphosat befördert, dann ist das eine Art von Korruption und hat nichts mit Demokratie zu tun.

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Wer noch einen substantiellen Beitrag leisten möchte, bekommt wieder aufgeschlossen (PN bitte).

s. auch

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