Was treibt Elon Musk zu seinen gefährlichen politischen Äußerungen?

Ist der grenzenlos (politisch) dumm, oder ist es Kalkül? Warum gießt er so dermaßen Öl ins Feuer mit seiner Äußerung bei X (so es denn kein fake war) „Civil War is inevitable“? Was erhofft er sich von einem amerikanischen Bürgerkrieg?
Aktienabstürze, in deren Tiefpunkt er dann investieren kann?

Dieser Beitrag gibt ein paar politische Einordnungen nicht speziell zu Musk, aber zu den Tech-Milliardären insgesamt

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Vermutlich Selbstüberschätzung, Drogenkonsum und Schlafmangel.

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Ich glaube da traust du ihm zu viel zu…. Habe eher das Gefühl wir haben es hier mit Kleinkindverhalten zu tun ohne jedwede Reflexion des Gesagten.

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Also bei der Musk-Trump-Verbindung denke ich auch ständig: „Was will Musk da erreichen?!?“

Ich würde Musk schon als Konservativ im US-Sinne bezeichnen („Turbokapitalist“ und „Libertarian“ wären zwei Worte, die ihn wohl beschreiben könnten), aber ich bin mir nicht sicher ob Musks Unterstützung Trump wirklich hilft.

Ich meine, wie sieht diese Nachricht, die durch alle großen und auch seriösen Medien ging, für Trump aus:

Also angeblich hat Musk gesagt, dass er eine Trump-Super-PAC (also eine der Organisationen, die den Wahlkampf maßgeblich bezahlen) mit 45 Mio Dollar unterstützen will, Musk bestreitet das im Nachhinein. Gleichzeitig sagt Trump, dass er nun seine politische Meinung zu Elektroautos ändern müsse, weil Musks Unterstützung ihm keine andere Wahl lasse.

Was für ein Politikverständnis steckt denn da bitte hinter? Das stinkt doch nach Bestechlichkeit und das muss doch auch einigen konservativen Hardlinern seiner Fanbase (die „Forever Fossiles“) massiv aufstoßen, wenn Trump hier jetzt plötzlich eine Kehrtwende macht. Ähnliches im Bereich Krypto: Einige Leute aus der Krypto-Bubble unterstützen Trump, und plötzlich sagt Trump, dass die staatliche Unterstützung von Kryptowährungen ganz hoch auf seiner Agenda stünde. Auch das muss doch bei jedem „Konservativen der alten Garde“ strikte Warnsignale auslösen.

Zurück zu Musk:
Die enorme Unbeliebtheit Musks gerade bei „gemäßigt Konservativen“ kann für Harris echt zum Vorteil werden, wenn Musk und Trump sich zu sehr verbrüdern. Musk hat immer und immer wieder bewiesen, dass ihm das Fingerspitzengefühl fehlt, was die öffentliche Kommunikation angeht. Der Mann ist eine PR-Katastrophe und ich hoffe, dass das Trump schaden wird.

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Naja, ich denke, „Faschist“ ist ein Wort, das Musk ganz gut beschreibt.

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Wer gewalttätige Demokratiefeinde, Rassisten u. dgl. unterstützt, kann wohl zurecht so genannt werden.

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Fast jeder hat den einen in der Familie, der während Corona im Verschwörungssumpf abgetaucht ist und auch nicht mehr raus gefunden hat.
Warum sollen Milliardäre davor gefeit sein?

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Vielleicht nur eine Werbekampagne für der US-Film „Civil War“, der grad in den Streamingdiensten läuft? :wink:

Aber grundsätzlich schon die Frage, ob sich gewisse Eliten (ob USA oder Russland oder ggf auch Deutschland) in Demokratien oder Diktaturen wohler fühlen?
Wenn man den Diktator oder Autokraten „in der Tasche hat“, ist das für derartige Eliten sicher einfacher.
Eine Demokratie ist da ggf hinderlicher….

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Maligner Narzissmus wird hier als „Kombination aus Narzissmus, Aggression, Paranoia und antisozialem Verhalten“ beschrieben: „Fühlen sie sich von anderen nicht angemessen wertgeschätzt, rächen sie sich ohne Reue, auch wenn die Ablehnung, die sie anderen unterstellen, nicht real sein muss.“

Daran musste ich gerade denken, als ich Folgendes las:

Elon Musks Online-Plattform X zieht vor Gericht gegen große Werbekunden, die keine Anzeigen mehr bei dem Twitter-Nachfolger schalten. […]
X spricht in der Klage von einem koordinierten Boykott und einem Verstoß gegen Wettbewerbsrecht. Dutzende Mitglieder einer internationalen Organisation von Werbekunden hätten sich abgesprochen, um X »Milliarden Dollar« vorzuenthalten. Von der ebenfalls verklagten World Federation of Advertisers (WFA) gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe.

Hier treffen Verschwörungsglaube, autokratischer Habitus und tumber Revanchismus aufeinander.

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Ich finde die Diskussion über Musks Marotten wenig zielführend.Er ist halt reich und reiche Menschen haben in unserer Gesellschaft zuviel Einfluss. Aber das ist ja nichts neues.

Wäre es nicht produktiver zu überlegen, wie man den Einfluss solcher Menschen begrenzt?

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Ich halte es für wenig zielführend, Prominente aus der Ferne mit irgendwelchen psychischen Krankheiten zu diagnostizieren, um sie abzuwerten. Das führt letztendlich nur zu gesellschaftlicher Stigmatisierung von Menschen, die tatsächlich unter solcherart Krankheitsbildern leiden (das ist im Übrigen eine zentrale Komponente: Wir können etwas nur als psychische Krankheit begreifen, wenn sie tatsächlichen Leidensdruck erzeugt).

Leider sorgt Pop-Psychologie zunehmend dafür, dass psychische Krankheiten als eine Art moderne Sünde herhalten müssen, die dazu benutzt werden kann, Menschen in ihrer Gesamtheit als nicht schützenswert zu deklarieren.

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@faust Da hast Du natürlich recht. Danke fürs „Einfangen“ durch diesen differenzierten Beitrag.

Unter malignem Narzissmus leiden fast immer nur die anderen.

Die Diskussion gab es ja schon beim von Musk unterstützten Trump, als die sog. Goldwater Rule auf fragwürdige Weise gegen Psychiaterinnen und Psychologen angewandt wurde, die warnten (s. „Duty to Warn“). Dabei liegt durch die massenhaften medialen Dokumente weit mehr auswertbares Material vor als Gerichtsgutachterinnen und -gutachter zur Verfügung haben. Die Auswertung von Beobachtungen und Selbstzeugnissen sind legitime Forschungsmethoden.

Eine Diagnostik im engen klinischen Sinne findet natürlich nicht statt, aber das behauptet ja auch niemand.

Aber die Psyche von Leuten wie Musk, Trump oder auch Putin anhand von massenweise vorliegendem Material zu analysieren ergibt schon Sinn, um deren Gefährlichkeit besser einschätzen zu können.

Und mit einer Stigmatisierung von psychisch Kranken oder Schlimmerem hat das rein gar nichts zu tun.

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Es gibt wohl in allen demokratischen Gesellschaften eine Portion Leute mit einem Zug zu einem Feudal-System, selbstverständich mit ihnen selbst als hochrangige quasi Adelige (nur, dass die meisten Unterstützer nach Art der „Reise nach Jerusalem“ herausfallen werden, sich aber bis dahin grossartig genug finden), Diese Neigung war und ist schon bei einigen CSUlern durchscheinend.

Musk wiederholt einfach alles, was er sieht, es fühlt sie an, wie der verwirrte / betrunkene Onkel in einem Gruppenchat der Familie.
Die meisten Tweets bestehen einfach aus "Stimmt das wirklich @ „Insert wichtige Person“.

Was mich persönlich langsam wundert: Ist es wirklich Elon Musk, der seinen Twitter Account bedient oder ein Team oder sogar ein Bot. Weil er ja ständig 24/7 postet.

Das er auf Seite von Trump steht, steht ja außer Frage:


Dieser Tweet ist einfach gepinnt.

Am Rande wird öffentlich eine Familie Krise der Familie Musk ausgetragen: Elon Musk: Tochter Vivian bezeichnet ihn als "Serien-Ehebrecher" | STERN.de

Ich denke auch, es ist völlig valide, Leuten wie Trump oder Musk populärpsychologisch (malignen) Narzissmus zu attestieren. Die Grenzen zwischen Charakterzug und psychischer Krankheit verschwimmen ja auch irgendwo.

Wenn Narzissmus eine psychische Krankheit ist, dann hätte ich ehrlich gesagt wenig Mitleid mit Leuten, die daran erkrankt sind. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Betroffenen oft einen ausgesprochen geringen Leidensdruck verspüren. Im Gegenteil, es sind in der Regel andere, die darunter leiden. Und ja, wenn solche Leute Macht haben, kann das gefährlich sein. Deshalb um so wichtiger, entsprechende Tendenzen zu erkennen und zu benennen.

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Keine Ahnung, was die Quelle für dieses Blatt ist, aber Malignant Narcissism ist weder nach DSM-5 noch nach ICD-10 eine wissenschaftlich anerkannte Diagnose.

Die Asperger-Syndrom genannte Symptomatik einer, einfach formuliert, milden Form des Autismus taucht auch nicht explizit in den Diagnose-Manualen auf, weil es als Teil der Autismus-Spektrum-Störung subsumiert wurde. Dennoch gibt es eine Asperger-typische Ausprägung des Autismus.

In der klinischen Psychologie sind überdies sich überlagernde Störungsbilder der häufigere Fall. Man spricht auch von Komorbidität.

Was Eule verlinkt hat, basiert auf DSM-5-Kriterien verschiedener Störungsbilder, deren gleichzeitiges Auftreten unter dem Oberbegriff maligner Narzissmus zusammengefasst wird.

Nun kann man darüber streiten, ob es sinnvoller ist, die Kriteriencluster für verschiedene Störungsbereiche stets getrennt zu halten.

Unterhalb der Schwelle einer Differentialdiagnose kann man aber schon eine Einstufung vornehmen, ob bestimmte Kriterien andauernd und deutlich ausgeprägt sind.

Im Fall von Trump oder auch Musk liegen ja reichlich Beobachtungsdaten vor, um solch eine nicht im engeren Sinne diagnostische, aber doch hilfreiche Einstufung vorzunehmen. Die Kriterien sind anwendbar.