Was können wir für unsere Demokratie tun?

Wir müssen lauter werden. Bei Medien und Parteien.

z.B. kann man auch mal gut bei der ARD durchklingeln und nachfragen, ob man schon wieder Weidel eine Plattform bieten muss.

Verstehe ich auch nicht, warum die ÖRR ständig Leute einladen, die sie abschaffen wollen. Was soll das?

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Das kannst Du tun!

Die zugänglichsten Maßnahmen gehen von zu Hause aus und es gibt keinen „Mindestaufwand“.

Mittelmäßig zugängliche Maßnahmen haben einen Mindestaufwand in der Erforderung von Zeit, Geld oder Mobilität, die Größe des Aufwands ist von Dir bestimmbar.

Eingeschränkt zugängliche Maßnahmen sind mit großem Aufwand der o.g. Ressourcen verbunden.

Nicht zugängliche Maßnahmen sind mit großem Aufwand verbunden und für viele Menschen grundsätzlich nicht möglich.

Zugänglichste Maßnahmen:

  • Befasse Dich mit politischer Bildung [ 1 ]
  • Teile online Inhalte, die politische Bildung fördern [ 2 ]
  • Befasse Dich mit Inklusion [ 3 ]

Mittelmäßig zugängliche Maßnahmen:

  • Nimm an Wahlen teil [ 4 ]
  • Erstelle selbst Inhalte über politische Bildung (achte dabei insb. auf gute Quellenarbeit) [ 5 ]
  • Tritt einer Partei bei [ 6 ]
  • engagiere Dich ehrenamtlich, zum Beispiel im Bereich Deradikalisierung [ 7 ]
  • gestalte und teile kreative Inhalte, z.B. Politik-Satire [ 8 ]
  • besuche öffentliche politische Veranstaltungen, z.B. Plenarsitzungen des Bundestags [ 9 ]

Eingeschränkt zugängliche Maßnahmen:

  • organisiere eine Demonstration [ 10 ]
  • Gründe einen Verein, z.B. einen Buchclub [ 11 ]
  • Bring Dich in Bürgerforen ein [ 12 ]
  • Stelle Dich für eine Wahl auf [ 13 ]
  • Lerne eine andere Sprache, beispielsweise eine, die in Deiner Heimatstadt über Deutsch hinaus gesprochen wird [ 14 ]
  • leiste Aufklärungsarbeit, z.B. ehrenamtlich für Schüler*innen als Mitglied eines entsprechend ausgerichteten Vereins [ 15 ]

Nicht zugängliche Maßnahmen:

  • studiere Politikwissenschaft [ 16 ]
  • bewirb Dich bei einem Arbeitgeber, der demokratiefördernd arbeitet, z.B. das Zentrum für politische Bildung [ 17 ]
  • Gib politische Forschung in Auftrag [ 18 ]
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Nur kurz, weils nicht zum Thread gehört. Ist das die staatliche Rente? Da kommen ja noch Ersparnisse drauf, wieso @David die Formulierung reiche Rentner gewählt hat denke ich. Auch, wenn sie nicht reich sind, funktioniert das System nicht, in dem immer weniger Menschen mehr Rentner finanzieren müssen und diese über ihre reine Mehrheit ihre Interessen natürlich besser durchsetzen können. Das hier fand ich interessant.

Die Wahrheit über unsere Rente mit Jochen Breyer - ZDFmediathek

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Wie finde ich heraus, an wen ich meinen Brief am besten schicke?
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich bisher mit solchen Themen wie direktem Bürgerdialog noch nie beschäftigt habe und habe keine Ahnung, wer der richtige Addressat wäre…
Kann mir da wer helfen?

Google mal „Bundestagsabgeordneter“ mit deinem Wahlkreis (deine Gemeinde oder so). Die richtige Adresse ist die vom Wahlkreisbüro.
Dann kannst du zur Sicherheit hier nachsehen, ob der MdB am Mittwoch und Freitag mit ja gestimmt hat:

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Vorschlag zur Zusammenlegung mit Was kann jeder konkret tun für die Demokratie?
und ich zitiere mich selbst:

Constanze Stelzenmüller analysiert die Lage in den USA/Europa/Deutschland/auf der Welt und die Gefahren vortrefflich.
In Richtung Ende fordert sie uns alle auf, aufzuwachen und etwas für unsere Demokratie zu tun.

Schön übersichtlich durch die Untergliederung, aber „Nicht zugänglich“ trifft es nicht ganz, oder? Vielleicht „Schwer zugänglich“?

Ergänzen möchte ich noch Bereich 2 und die schöne Liste von @thunfischtoast durch den Punkt „zum Wählen demokratischer Parteien ermuntern“.

Hierzu dieser Flyer (PDF, 2 MB). Der Aufruf erscheint auf Deutsch, in Einfacher Sprache, auf Russisch, Türkisch und Arabisch. Das PDF ist sehr barrierearm, kann daher auch von der Blinden- und Sehbehinderten-Community rezipiert werden.

Edit: Der Flyer kann gerne geteilt werden, auch die Texte können herauskopiert werden!

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Da frage ich mich immer, wer von uns in einer parallelen Realität lebt. Ich oder die? Und das wirklich im Ernst.
Wir sind keine Großstadt und vielleicht etwas abgekoppelt. Also ich habe weder Angst um meine Frau, wenn die Abends alleine unterwegs ist, noch Angst um mich.
Klar gibt es selbst hier mal Situationen die unangenehm sind. Aber nicht mehr vor die Tür trauen?

Gibt es denn wirklich großflächig Gegenden in Deutschland, wo das so ist?

Schauen wir doch mal wann die Demokratie in Deutschland so wirklich gut funktioniert hat. (z.B. mit hoher Wahlbeteiligung)
Das war in den Anfängen der BRD der Fall. Da ging es den Menschen wirtschaftlich immer besser, d.h. die Rechnung: „Demokratie => es geht dem Land besser“ ist aufgegangen.
Heute hingegen haben viele Menschen wirklich Schwierigkeiten den Alltag zu stemmen. Häufig kümmert sich die Politik eher um außenpolitische Probleme als den Menschen in Deutschland Hilfe zu geben. Dann kann ich es sehr gut nachvollziehen, dass gedacht wird: „Die Demokratie zwar schön, bezahlt aber meine Miete nicht“.

„Brot und Spiele“ - fasst es ganz gut zusammen :slight_smile:

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Der beste Weg etwas für die Demokratie zutun wäre, dass politische Prozesse wieder wenig emotionalisiert ablaufen, sondern sich auf die Sachfragen konzentrieren und auch unangenehme Entscheidungen getroffen werden, die nicht in das eigene politische Koordinatensystem passen. Die Orientierungshilfe hierzu ist der Amtseid, den der Kanzler und Minister schwören („[…]dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden[…]“ - nicht umsonst stehen die sogar noch vor der Wahrung der Gesetze). Hierzu gehört auch eine ehrliche und transparente Kommunikation, dass man gegebenenfalls erstmal durch eine Katharsis gehen muss.

Vlt. Social Media mehr regulieren?
Hier eine kostenfreie online Veranstaltung dazu
Böll.Global | Die dunkle Macht der Sozialen Netzwerke: Kann Regulierung unsere Demokratie retten? | Boell Calendar

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Wenn ich sowas lese scheint das Prinzip Demokratie schon unter Beschuss zu geraten:

Ungarn als leuchtendes Beispiel für Meinungsfreiheit zu loben ist für eine Frau Weidel nicht überraschend, offenbart aber den Trend, Richtung Autokratie zu schielen.

Was macht dieses Bild des „Starken Autokraten“ plötzlich so attraktiv?
Die Schwäche in der Lösungskompetenz demokratischer Kräfte?

Einen Durchmarsch gibt’s wohl noch nicht:

Aber wie lange noch?

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Ist das eine plötzliche Entwicklung?
Das war doch für einen bestimmten Schlag Mensch, der seine Interessen und Werte durch Autokraten vermeintlich vertreten sieht, schon immer attraktiv. Und wenn ich mich mal in die Perspektive versetze, dass mir jemand folgendes Angebot machen würde, wäre es tatsächlich attraktiv: „Ich setze durch, was du willst, ohne vorher lästige Diskussionen und ewigliche demokratische Prozesse machen zu müssen“.

Garniert wird das durch eine Kampagne, welche keine oder kleine Probleme groß macht, damit sich die Bevölkerung in Kulturkämpfen verliert und garnicht merkt, dass die Superreichen (zu denen die Autokraten und auch Frau Weidel zweifelsohne gehören) sich mal wieder eine Steuererleichterung gegönnt haben.

Autokratien können in bestimmten Situationen schneller agieren, weil sie die Rechte der Menschen ignorieren kann. So kann China einfach so beschließen, das Land mit Windrädern vollzupflastern, während wir dafür erstmal lange Prozesse durchmachen müssen. Und ich würde meinen, dass wir den Wert des demokratischen Prozesses langsam aus den Augen verlieren, weil Menschen wie ich, die im Wesentlichen nach dem Fall der DDR erwachsen geworden sind, es nie anders gekannt haben, und wir es für unvorstellbar halten, dass die Alternative so viel schlimmer sein könnte.

Ich will mich mal in einer Gegenrede versuchen:

Aktuell haben wir eine Situation, die ich als „perfekten Sturm“ bezeichnen würde.

  • Trump wurde wiedergewählt und sofort gibt es eine Waffenruhe in Gaza und eine Aussicht auf eine Waffenruhe mit Putin
  • die gemeinsame EU Außenpolitik ist quasi nicht existent
  • Elon Musk macht Wahlkampf für die AFD
  • Wir hatten eine Koalition der Mitte, die vorzeitig beendet wurde
  • wir haben Parteien der Mitte, die sich gegenseitig als Koalitionspartner ausschließen
  • wir kommen aus 3 Jahren Rezession
  • wir haben durch einen Anschlag einen Migrationswahlkampf
  • wir haben mit Scholz und Merz zwei schwache Kandidaten

UND trotzdem steht die AFD bei „nur“ 22%, und das BSW kommt wahrscheinlich gar nicht in den Bundestag.
Das könnte also bereits schon der Peak des Rechtsschwungs sein, und die 22% sind das Maximum was diese AFD in Deutschland erhalten könnte.

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Hi Margarete,
hier eine Idee: Ich wohne selbst auch nicht in Deutschland, organisiere jedoch für morgen eine kleine Mahnwache mit anderen Deutschen in meiner Stadt. Die Fotos werde ich anschließend auf Social Media posten, um ein Zeichen aus der Ferne zu setzen. Auch wenn es nur ein kleiner Beitrag ist, habe ich das Gefühl, nicht tatenlos zuzusehen, sondern etwas gegen diese Ohnmacht zu tun, die du wahrscheinlich auch fühlst.
Liebe Grüße

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Ok, das ist ein schönes Zeichen, und stärkt das eigene moralische Empfinden. Aber hilft das wirklich ?

Ich sehe die Demokratie solange nicht in Gefahr, solange andere Meinungen respektiert und toleriert werden. Frei nach Helmut Schmidt: „Eine Demokratie in der nicht gestritten wir ist keine“.
Insofern waren die letzten Sitzungen im Bundestag für mich eine Beruhigung, dass unterschiedliche Meinungen auch ohne Fraktionszwang diskutiert und abgestimmt werden können.

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Das geht aus meiner Sicht in die richtige Richtung. „Social Media“ (ein Euphemismus für Plattformen zur interessengeleiteten Verhaltensbeeinflussung) wird zunehmend politisch instrumentalisiert.

Das Problem: Wir können Social Media nicht regulieren, wir können es allenfalls fordern. Was wir aber machen können ist, unseren Teil dazu beitragen, dass die Social Media Konzerne weniger Einfluss haben. Ganz konkret in diese Richtung geht die Kampagne #savesocial, siehe https://savesocial.eu/.

Sehr unterhaltsam und trotzdem inhaltlich sauber bringt es Marc-Uwe Kling in diesem Video auf den Punkt:

Was man konkret tun kann ist, Menschen und Organisationen (z.B. auch Medien) immer wieder aufs Brot zu schmieren, dass X, TikTok und Meta hoch problematisch für unsere Demokratie sind und dass alternative dezentrale Angebote (Stichwort Fediverse) mindestens gleichberechtigt behandelt werden müssen.

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Anscheinend. Sonst würden CSDu ja nicht so angefasst reagieren.

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