die Lage informiert mich nicht nur über das tagesaktuelle Geschehen, ihr helft auch immer wieder die aufsteigende Verzweiflung und Hilflosigkeit zu bewältigen.
Gerade nach der Bundestagsabstimmung des 29.1. würde ich mich wieder mal über einen Servicehinweis freuen: „Was kann jeder konkret für die Demokratie tun?“
Es muss neben Wählen und Demonstrieren noch mehr geben. Auch niederschwellige Sachen, die für Personen, die nicht in der Lage sind sich mit viel Zeiteinsatz in Parteien zu engagieren möglich sind.
Ich würde mich sehr über ein solches Thema in der Lage freuen.
ganz einfach: eine der demokratischen Parteien wählen.
Wahlomat nutzen, sich ein bischen informieren und dann die Stimme abgeben statt zu Hause zu verzweifeln ist die höchste Bürgerpflicht.
Es ist nicht die Aufgabe eines jeden Wählers, „die Demokratie“ im täglichen Leben zu stützen.
Genau dafür gibt es nämlich die Parteien, die ja als Hauptaufgabe haben das demokratische System mit Leben zu füllen.
Der Ottonormalbürger hat ja richtigerweise garnicht die Zeit, sich groß in demokratische Abläufe einzubinden.
Wer doch etwas Zeit hat, kann eine Partei seiner Wahl unterstützen. Das geht auch ohne Mitgliedschaft.
Trotzdem Mitglied in einer demokratischen Partei werden, auch wenn du keine Zeit für Engagement hast. Das hilft den Parteien enorm, da die Partei zusätzlich für jeden Euro, den die Partei an Mitgliedsbeiträgen erhält, 45 Cent von der staatlichen Parteienfinanzierung bekommt. Ähnlich bei Spenden. Habe ich auch erst gestern erfahren und werde deshalb Mitglied werden.
Ich kann die Frage sehr gut nachvollziehen; die Beschreibung
hätte auch von mir kommen können.
Merkwürdig finde ich, wenn nach dieser Frage und der Erläuterung
eine Antwort
gegeben wird.
Ich würde sagen, was wir noch tun können, ist die Unterstützung von Organsationen wie die Gesellschaft für Freiheitsreichte e.V. (Weitere s. Forum Menschenrechte – Wikipedia). Und mit anderen reden, die LdN empfehlen, sich trotz der entsetzlichen Situation nicht entmutigen lassen, indem man aus anderen Dingen Kraft schöpft …
Parteien bestehen aber im Wesentlichen aus Ottonormalbürgern. Die Parteiarbeit besteht weit überwiegend aus ehrenamtlichen Personen. Ohne diese wäre kaum was möglich. Die Aufwandsentschädigung für Kommunalpolitiker*innen ersetzt finanziell auch keinen Vollzeitjob, zeitlich aber schon.
Es ist einfach gesagt, dass man da keine Zeit für hat. Aktuell verteile ich jeden Morgen vor der Arbeit 2 Hände voll Flyer und plakatiere am Wochenende.
Es ist nicht Aufgabe eines jeden Wählers. Das stimmt schon. Aber bei der Frage „Was kann jeder konktet für die Demokratie tun“ durchaus ein Teil der Antwort.
Bei der Parteiarbeit entscheidet jeder für sich und flexibel wie viel Zeit er wofür einbringen möchte.
Ich finde trotzdem wir müssen an dem Begriff Demokratie noch etwas nachschärfen.
Aktuell ist mir der Übergang zu schwammig zwischen „das gefährdet unsere liberale Demokratie“ und „das entspricht nicht meiner Meinung und ist deshalb Demokratie gefährdend“.
Wäre sehr interessant, dass mal zu behandeln was eigentlich demokratisch sein bedeutet und wo die Grenze verläuft bezüglich „eine andere Meinung aushalten zu können“ und „etwas Demokratie gefährdendes zu bekämpfen“.
Die niederschwelligste und sinnvollste Sache, die jeder Demokrat tun kann, ist, im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis klar Stellung zu beziehen. Man muss AfD-Unterstützern jetzt nicht die Welt erklären, man muss keine ewig langen Diskussionen mit ihnen führen, aber man sollte ihnen signalisieren, dass man ihre Entscheidung für falsch hält. Ebenso wie man jedem anderen Demokraten signalisieren sollte: „Du bist nicht alleine, die Antidemokraten sind nicht in der Mehrheit!“. Denn dieser Eindruck entsteht leider zu schnell.
Das größte Problem in der Demokratie sind „politikfreie Räume“. Daher die Denkweise, dass man im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis nicht über Politik sprechen sollte, weil das ja eh nur zu Streit führe. Dieser Streit ist wichtig. Es ist wichtig, gerade denjenigen, die sich wenig für Politik interessieren (und oft besonders schnell in Extreme abrutschen) stets zu vermitteln, wo die Mitte ist - und was nicht okay ist. Es ist dieser schleichende Prozess der Normalisierung von Parteien wie der AfD dadurch, dass in vielen Bereichen gerade nicht über Politik gesprochen wird, der dazu führt, dass die Demokratie langfristig stirbt.
Wie gesagt, es geht nicht darum, ewige Diskussionen zu führen und Argumente auszutauschen, sondern vor allem darum, klar zu sagen, wo man steht - nicht, welche Partei man unterstützt, wohl aber, dass man klar für die Demokratie eintritt.
Hm wer definiert denn ob eine Partei demokratisch ist oder nicht?
Ich denke das ist mittlerweile ein großes Problem.
Sind die CxU und FDP nach der gestrigen Abstimmung noch als demokratisch anzusehen?
Ist die SPD mit dem von Gedächtnislücken und CumEx Skandalen geprägten Kanzler wirklich ein gutes demokratisches Beispiel?
Sind die immerzu belehrenden und besserwissenden Grünen das gelbe vom Ei?
Wie siehts mit der Linken oder dem mit Putin kuschelnden BSW aus?
Weiß man von Kleinparteien wie der ÖDP uns Volt aktuell einfach noch zu wenig um da ein Haar in der Suppe zu finden?
Ich bin am Verzweifeln wenn ich mir Gedanken über die Entscheidung mache nur eines ist sicher ich weiß welcher Partei ich keine Stimme geben werde.
Das reicht mir aber nicht wenn ich an die Zukunft des Landes denke finde ich keine etablierte Partei Vertrauenswürdig.
Die gibt’s mit Sicherheit zu Hauf in der AfD. Aber von einem Mitglied des Bundestages hab ich das aber noch nicht gehört.
Ich würde das auch auf keinen Fall ausschließen, aber pauschal sollte man diesen schweren Vorwurf nicht erheben, weil sich dann die Grundgesetzfeinde ich einer größeren Gruppe verstecken können.