Du meinst sicher die eingekaufte Menge Energie ging um80% zurück, wobei auch das super wäre
Genau das meine ich - danke für die Präzisierung
Dieser Thread sprengt gerade die Lesbarkeit.
Ich schlage vor, wir schließen ihn und öffnen ggf. einen neuen nach der neuen Lagefolge.
Meiner Meinung nach ist die AfD auf diesem Hoch, weil ganz viele Bürger den Eindruck haben, dass unser Land im Bereich Migration nicht mehr Herr der Lage ist, diese Sorge ist meiner Meinung nach nicht ganz unbegründet. Die Ampel möchte mit dem Einwanderungsgesetz die Folgen der zu starken Migration mit noch mehr Migration bekämpfen! Woher kommt den der Lehrer und Erziehermangel? In unseren Grundschulen haben zum Teil mehr als 80% der Kinder Migrationshintergrund. Diese ganzen „Fachkräfte“ die wir da anwerben, brauchen ja wieder mehr Infrastruktur usw. Meiner Meinung krankt die Theorie, dass wir Fachkräfte von außerhalb brauchen, bereits im Grundsatz, eine insgesamt kleinere Gesellschaft braucht auch weniger Krankenpfleger, Lehrer und Erzieher.
Du trägst selbst die von der AfD getriebenen Narrative vor.
Ja, es gibt in vielen Bereichen Arbeitskräftemangel. Aber das ist kein Grund, dass niemand einwandern sollte, sondern ganz im Gegenteil ist es ein wichtiger Grund, dass viele kommen müssen, weil wir sie brauchen.
Die Konzentration vieler Kinder mit Migrationshintergrund in manchen Schulen hat damit zu tun, dass sich viele Familien ganz bestimmte Schulen aussuchen und so die gesunde Mischung verlorengeht. Und was soll aus deiner Sicht „Migrationshintergrund“ heißen? Darunter fallen auch Kinder in 2., 3. Generation, die im Deutschland geboren sind und perfekt Deutsch sprechen.
Ich plädiere auch eher für die Bezeichnung „mit internationaler Geschichte“. Diese ist nämlich etwas Gutes, eine Bereicherung.
Zwei- und Mehrsprachigkeit ist ein Gewinn.
Warum nur tun sich manche Menschen so schwer damit, sich darauf einzulassen…
Ungeprüft irgendwelche Zahlen aus ChatGPT zu übernehmen ist risikoreich. Zumindest GPT3 denkt sich im Zweifelsfall einfach irgendwelche Zahlen aus, statt zu merken, dass die Datenbasis für die Antwort fehlt.
Belege? Wieso ist Deutschland nicht mehr „Herr der Lage“?
Die Probleme, vor denen Deutschland steht, sind nicht die Konsequenzen einer „zu starken Migration“. Falls du uns von dieser These überzeugen willst, musst du sie belegen oder genauer erläutern.
Deutschland (personifiziert durch Nancy Faeser) hat grade erst eine massive Verschärfung des Asylrechts auf EU-Ebene mitgetragen, das widerspricht auch deiner Darstellung.
Du beziehst dich wahrscheinlich auch auf das neue Einwanderungsgesetz. Dazu: Deutschland braucht Einwanderung. Allein schon aufgrund der Altersentwicklung. Es gibt dazu Berechnungen (ich glaube vom DIW?), die das relativ klar belegen. Die Studie finde ich grad nicht, deshalb zwei Artikel die sich ähnlich äußern:
Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Schau auf die Altersstruktur Deutschlands, es gibt nicht zu viele Kinder, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund.
Selbst wenn es daran läge: Weniger Kinder kann gesellschaftlich nicht das Ziel sein. Irgendwer muss den Wohlstand erarbeiten und das funktioniert nicht, wenn die meisten Menschen kurz vor dem Rentenalter sind.
Eine deutsche Gesellschaft ohne Einwanderung wäre mittelfristig so überaltert, dass es ziemlich teuer würde. Wie du da auf „weniger Krankenpfleger“ kommst, erschließt sich mir auch nicht.
das tolle an dem Slogan ist ja, dass sich jeder seine eigene gewünschte Normalität darunter vorstellen kann.
ohne zu googlen: Es wurden Lehrerstellen abgebaut.
Abgesehen von deinem recht unangenehmen Duktus, der wohl andeuten soll, dass nur weiß-deutsche Ureinwohner Fachkräfte sein können, wirkt auch der Rest nicht ganz durchdacht.
Leider krankt Deine Gesellschaftsschrumfumgstheorie an der demografischen Realität. Bevor wir so richtig schrumpfen, kommen demnächst erstmal die geburtenstarken Jahrgänge in das Alter mit erhöhtem Pflegebedarf.
Willst Du denen sagen: „Für euch stellen wir kein Pflegepersonal mehr ein, ihr seid ja eh bald tot und dann brauchen wir es nicht mehr“?
Das ist genau der (negative) Populismus, den ich meine. Einfach mal Meinungen, Halbwahrheiten, Unwahrheiten, Stammtischparolen heraushauen. Nicht belegen. Aber griffig, selektiv. Andere mitnehmened. Bspw. „in unseren Grundschulen“ - wer ist unser? Tlw. despektierlich bspw. „diese ganzen Fachkräfte“.
An so einer Aussage kann man sich lange abarbeiten, Gegenbelege finden, überzeugen wollen. Oder einfach sagen. Bitte belegen sie ihre Aussagen. Es fehlt nur noch „der normale Menschenverstand“ …
Hallo,
hier noch zwei Perspektiven aus Sachsen-Anhalt:
Vermutlich spielen sozioökonomischen Verhältnisse, neben anderen, eine große Rolle.
So sind die Städte extrem geteilt zwischen beliebten, wohlhabenden Vierteln (kaum AFD) und armen Plattenbausiedlungen (viel AFD). Weiter werden Flüchtlinge oft in die Plattenbauviertel „abgeschoben“, sodass sich die sowieso schon schwierigen Lebensbedingungen in diesen Vierteln noch verschärfen und Vorurteile und Ablehnung sicherlich in diesen Viertel nicht abgebaut werden. Da setzt meiner Meinung nach eine Problematik ein: Flüchtlinge wohnen nicht in den Vierteln, in denen die Menschen linksliberal wählen und sich eher für Flüchtlinge einsetzen.
Was weiter den Unmut fördert, sind die immer noch stark unterschiedlichen ökonomischen Verhältnisse zwischen neuen und alten Bundesländern. Die schicken Gründerzeitviertel gehören eben nicht Menschen aus Sachsen-Anhalt oder den neuen Bundesländern, sondern wurden nach der Wende flächendeckend aufgekauft. Für junge Menschen ist es aufgrund der vielfältigen Krisen fast unmöglich, Eigentum zu erwerben.
Dann möchte ich auf die immer noch ungleichen Partizipationschancen ostdeutscher Menschen in Elitenpositionen, welche mit hohen Einkommen, Status, Einfluss usw. einhergehen, hinweisen. Selbst in den neuen Bundesländern sind diese Positionen (z. B. Professuren, höhere Beamte, leitende Stellen im öffentlichen Dienst) meist mit Personen aus den alten Bundesländern besetzt. Es ist frustrierend, dass Aufstieg auch Jahrzehnte nach dem Mauerfall anscheinend von der Herkunft abhängt (was ja viele migrantische Menschen umso mehr bestätigen können)
Was auch noch diskussionswürdig ist, ist die meiner Ansicht nach politisch nicht reflektierte Corona-Pandemie. Die Folgen insbesondere für Kinder sind furchtbar: warum wird nicht öffentlichkeitswirksam diskutiert, ob dieser Preis gerechtfertigt war. Anscheinend scheint ja der viel gescholtene (auch in der Lage!) „schwedische Sonderweg“ mit Blick auf die gesamte Gesellschaft doch erfolgreicher gewesen zu sein. Wo bleibt die politische und gesellschaftliche Reflexion?
Ich freue mich auf Beiträge!
Hast du für diese Aussage Quellen? Zum Beispiel Wahlergebnisse: Gibt es diese Zahlen? Statistiken? Wo?
Das nehme ich anders war. Dieses Thema wird in Öffentlichkeit und Politik diskutiert. Beispiele:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/corona-kinder-und-jugendliche-2163490
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw16-de-corona-auswirkungen-940008
https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2022-06/corona-pandemie-bettina-stark-watzinger-bundesbildungsministerin-schulschliessungen-vermeiden
https://www.berliner-zeitung.de/open-source/lehrer-zur-corona-debatte-wieso-haben-wir-nicht-protestiert-wo-ist-die-aufarbeitung-li.310701
Vermutlich geht diese begonnene Aufarbeitung nur in all den anderen Nachrichten und Krisen unter.
Ja, es gibt ab und zu mal einen Artikel. Und es gab eine(!) interministerielle Arbeitsgruppe, die einen Bericht verfasste, der dann einmal im Bundestag diskutiert wurde. Aber ist wirklich eine Aufarbeitung, die dem Thema gerecht wird? Noch dazu, wenn gerade die Verantwortlichen meist Argumente wie „wir konnten es damals nicht besser wissen“ anführen? Egal wie man die Maßnahmen bewertet werden sich denke ich alle hier einig sein, dass es gravierende Einschnitte waren. Allein das rechtfertigt m. E. schon eine gründliche Untersuchung der Frage, was wirklich so hätte sein müssen und welche anderen Wege es gegeben hätte (und hier lohnt m. E. wirklich ein internationaler Vergleich im Sinne von best practices). Dafür wären m. E. ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss oder noch besser eine Kommission internationaler Expert:innen adäquat.
Ich sehe da ein großes Problem.
Denn auf der einen Seite ist die Aufarbeitung und auf der anderen die Schuldzuweisung.
Aufarbeitung kann nur funktionieren, wenn es entkoppelt von der Schuldfrage erfolgt. Denn ansonsten wird jeder im Vorhinein die Aufarbeitung torpedieren, damit ihm nichts abgehängt werden kann.
Die gegenseitigen Schuldzuweisungen stehen ohnehin im Raum und werden ohne eine Aufarbeitung noch lange nachwirken. Allerdings ist es m. E. schon eine Voraussetzung für eine ernsthafte Aufarbeitung, dass auch Verantwortliche bereit sind, sich etwa von internationalen Expert:innen auch sagen zu lassen, wo sie ggf. gravierende Fehler begangen haben. Aber vermutlich wird es genau deshalb eine solche Aufarbeitung in naher Zukunft nicht geben. Hashtag Fehlerkultur.
Plattenbau Viertel Neustadt (google lohnt sich, die Neustadt war eines der größten Plattenbauviertel der ehemaligen DDR, für die ChemiearbeiterInnen in Buna und Leuna): Ergebnisse
Eher Gründerzeitlage: Ergebnisse
Der Vergleich ist relativ deutlich. Wenn man sich die einzelnen Bezirke anschaut, dann wird es noch deutlicher, teilweise zwischen 7 Prozent AFD bis 31 Prozent AFD.
Ja, diese Diskussion in den Medien nehme ich auch war. Um meinen Punkt zu schärfen: es folgen keine politischen Reaktionen der zuständigen EntscheiderInnen nach der Pandemie. Meines Erachtens keine ehrliche Demut für das, was insbesondere Familien und Kindern zugemutet wurde. Und habe ich wiederkehrende Beiträge und Diskussionen der zuständigen MinisterInnen in den Ressorts übersehen? Die Frage ist, was wurde falsch gemacht, warum wurde es falsch gemacht und wie machen wir (EntscheiderInnen und BürgerInnen) diese Fehler nicht nochmal?
EntscheiderInnen
Herr Lauterbach schon
Ich stimme zu: Vor allem mit Blick auf psychosoziale Faktoren: Jugendliche wurden aus Parks geprügelt, werdende Väter haben die Geburt ihrer Kinder nicht erlebt etc.
Eine weitere Frage wäre: Warum haben wir alle es nicht geschafft, vernünftig über Maßnahmen zu diskutieren?
So, nun warten wir mal gespannt auf Ulfs und Philips Einordnung.