Warum eigentlich funktioniert ein Attacken-Wahlkampf gegen links/grün, aber nicht gegen rechts?

Ist das denn an denen gescheitert, die Sozialen Ausgleich und Klimaschutz wollten, oder an denen, die beides mit aller Kraft verhindern wollten?

Ist das wichtig? Ich denke nein.

Es wurde im Wahlkampft versprochen, es stand im Koalitionsvertrag, sogar die Union war dafür. Aber es hat von allen in der demokratischen Mitte der Wille gefehlt es final umzusetzen.

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Das habe ich sehr anders wahrgenommen: Das ist im Finanzministerium ganz absichtlich blockiert worden. Die Ampel hätte noch ne Dekade regieren können, ohne dass Lindner das rausgerückt hätte. Weil er und die seinen 0 Interesse an erfolgreichem, sozial gerechtem Klimaschutz haben.
Aber die entscheidendere Frage, die wir nicht prüfen können, bleibt, ob das wirklich was geändert hätte, an den Zuwächsen für die ublichen Verdächtigen. Hier werden vermutlich die meisten zustimmen, aber die Schnittmenge zwischen Lageforums - Besuchern und denen, die man mit so einer Maßnahme gewinnen will, dürfte nahe 0 sein.
Ich vermute, dass das Klimageld so eine Entwicklung so wenig aufhalten würde, wie Obamacare in den USA.

Vereinfacht ausgedrückt scheint es ja ein These zu geben die sagt: Es gibt eine breite Masse an Menschen, die gegen das wählen, was man als „Ihre Interessen“ bezeichnet.
Da gibt es die einen, die gerade so über die Runden kommen, aber keine links grünen wählen, weil die sich nur um „woken Mist“ kümmern. Stattdessen wählen sie neoliberale Faschisten, die überall stehen, aber nicht auf deren Seite. Das mit dem woke ist auch Unsinn, wenn man mal in Parteiprogramme schaut. Da stehen immer Gerechtigkeitsthemen weit vor den Identitätsthemen und trotzdem wird weniger über die geredet.
Dann gibt es die, die es sich leisten können „links“ zu sein. Ordentlich ausgebildet und ohne existentielle Ängste, wenn man von dem Blick auf die Zukunft und das Klima mal absieht. Die reden zu wenig über monetäre Gerechtigkeit. Vielleicht, weil sie geistig schon über das Stadium raus sind, weil das für sie ein selbstverständliches Ziel ist. Die wählen aber eigentlich auch gegen ihre Interessen. Die könnten ja in einer neoliberalen Welt auch bestehen, vielleicht sogar mit mehr Talern in der Tasche.
Und dann gibt es die darüber. Die wählen streng in ihrem Interesse. Die sind aber aus demokratischer Sicht zu wenige, um sich durchzusetzen. Die brauchen also Unterstützung und haben kein Interesse an gesellschaftlicher Durchmischung. Und offensichtlich schaffen die es, die ganz unten auf ihre Seite zu ziehen. Leider haben diese großen Einfluss auf die Medien und direkten Einfluss auf die Politik auf Grund Ihrer Finanzen.

Verkompliziert wird das dann noch dadurch, dass man ja eigentlich der ersten Gruppe auch noch sagen müsste: „Wir hätten schon gerne, dass es hier gerechter zugeht. Aber Dein CO2-Ausstoß ist eigentlich jetzt schon zu hoch. Also wir erwarten dann schon von Dir, dass Du von der Kohle ein E-Auto kaufst und nicht in Urlaub fliegst.“ Ich denke, da gibt es in breiten Bevölkerungsschichten eine große Überforderung mit den Themen.
Und da haben wir Rassismus, z.B., ja noch gar nicht geredet.

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Vielleicht sollte man sich in den Parteizentralen halt wirklich überlegen, welchen Raum dieser „woke Mist“ wie du schreibst in der Außendarstellung von Parteien einnehmen sollte.
Ich oute mich hier mal, mich nervt das auch. Wenn über Udo Lindenbergs „Oberindianer“ diskutiert wird, greife ich mir an den Kopf. (Udo steht nun nicht gerade im Verdacht politisch rechts zu stehen).
Wenn in Historienfilmen schwarze Schauspieler russische Revolutionäre spielen oder ein Musketier nervt mich das. (Mich würde auch nerven, wenn Kevin Costner Nelson Mandela spielt).
Auch dass z.T. versucht wird, Geschlechtsidentitäten mit biologischem Geschlecht zu vermischen nervt (Es gibt nur 2 Arten von Geschlechtszellen in der Anisogamie - und das ist entscheidend für das biol. Geschlecht). Das bedeutet nicht, dass ich das Selbstbestimmungsgesetz ablehne, aber bitte sauber zwischen Sex und Gender trennen.
Und nicht zuletzt überwiegen für mich die grammatikalischen Nachteile des Genderns gegenüber den (von manchen empfundenen) Vorteilen.
In meinem Umfeld bin ich damit absolut mehrheitsfähig. Gerade beim Gendern gibt es ja da auch reichlich Umfragen, dass dies deutschlandweit so ist.
Und jetzt die Frage: Wie stark sollte das Engagement auf diesen Nebenkriegsschauplätzen sein, wenn man damit potentielle Wähler für die wirklich wichtigen Themen wie z.B. Umwelt, Klima und Naturschutz und einem gerechten Umbau unserer Wirtschaft in diese Richtung verliert?

Super Zusammenfassung!!

Ich würde die Frage stellen, wer definiert, was die objektiven Interessen sind. Wenn Menschen diejenigen wählen, denen sie sich kulturell in Sprache und Duktus nahe fühlen, sie also repräsentieren, die aber nicht eine Politik machen, die ihnen hilft, haben sie dann gegen ihre Interessen gewählt?
Vielleicht gibt es zwei Arten von Interessen in einer Gruppe, eine objektive, was immer das ist und wer immer das definiert, und eine emotionale?

Ich finde die Diskussion hier spannend, aber sie ist für mich kaum noch zu überblicken. Bitte versucht bei den Themenvorschlägen wirklich kurz und knackig zu formulieren und zu antworten, sonst kann das ja niemand rezipieren …

Schließe mal diese Diskussion, aber ihr seid herzlich eingeladen, konkrete Themen in separaten Fäden zu diskutieren.

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