Wärmewende effizienter durch größere Projekte?

Wo wir wieder bei den hier angesprochenen Wärmepumpen sind. Die wird man auch in der Fernwärme benötigen. Nicht nur dezentral. Wenn es dann schon darum geht, muss am Ende natürlich auch der Strom komplett erneuerbar sein, damit es auch was mit der Treibhausgasneutralität wird.

Ich wollte an sich auch in dem Punkt darauf hinaus, dass sowohl die zentralere als auch die dezentrale Lösung benötigt werden wird. Da wo bereits ein Netz liegt, muss die Quelle selbstverständlich ersetzt werden. Wenn schon ein Netz vorhanden ist, dann ist das sogar eine Chance durch Nachverdichtung aktuell dezentrale Gaskessel (werden es statistisch gesehen ja oft sein) zu ersetzen ohne gleich ganze Gebäude energetisch zu sanieren.

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Was jedenfalls zu vermeiden ist, wäre das Szenario, dass an Fernwärme angeschlossene Haushalte aufgrund der Unsicherheit im Fernwärmepreis anfangen, sich vergleichsweise ineffiziente dezentrale Lösungen zu organisieren. Dem könnten die Kommunen entgegentreten, indem sie (ggf. über Preisgarantien) sicherstellen, dass sie die Fernwärmekunden halten und natürlich für eine regenerative Ersatzquelle sorgen.

In diesem Kontext spielen kommunale Wärmepläne eine wichtige Rolle. In manchen Bundesländern sind sie für entsprechend große Kommunen auch verpflichtend regelmäßig zu erstellen (z.B. Baden-Württemberg). Das BMWK hat das Potenzial der kommunalen Wärmeplanung inzwischen ebenfalls erkannt und möchte entsprechende Vorgaben machen, dass die Pläne bundesweit erstellt werden müssen (BMWK - BMWK startet Diskussionsprozess zu flächendeckender kommunaler Wärmeplanung).

Wichtig ist dabei meines Erachtens, dass dabei das dezentral vorhandene Wissen der beteiligten Akteure (Netzbetreibende, Stadtwerke, lokale Politik etc.) eingebracht wird, um für die später erfolgenden Planungen eine transparente Wissensbasis zu erschließen. Aus den Plänen geht (zumindest bislang) keine verbindliche Festlegung hervor. Sie sind aber unabdingbar, um eine gute, zwischen Sektoren abgestimmte Planung konkreter Projekte realisieren zu können. Das ist nicht mal nur auf Gas, Fernwärme oder Stromnetze bezogen. Es hilft z.B. schon, wenn Hausbesitzende, die über den Austausch ihrer fossilen Heizung nachdenken sehen können, was in der Kommune für Konzepte bestehen. Wenn dort z.B. als zentrale Lösung Fernwärme oder auch Quartierswärme keine Option ist, dann weiß der Hausbesitzende direkt, dass er eine dezentrale Lösung angehen muss. In anderen Fällen wird der Austausch eventuell etwas später umgesetzt, weil die Kommune zentralere Lösungen angedacht hat.

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Das ist super interessant. Hatte schon vor 10 Jahren in meinem Ort eine Initiative mit der Industrie und der Kommune gestartet. Die ist damals leider stecken geblieben. Bin gerade dabei es neu zu starten. Da ist die Information ideal

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