Wärmepumpen im Bestandsbau

Also an sich sollte eine Wärmepumpe meines Wissens regelmäßig gewartet werden. Daran sollte es eigentlich nicht liegen. Die Frage ist eher, ob sich damit Geld verdienen lässt. Der Teil sollte aber über entsprechende Wartungsverträge für die HB lösbar sein. Wo ich zustimmen würde ist der technische Aspekt der Elektronik. Hier ist sicherlich mehr Aufwand bei der Umschulung notwendig. Aber das sollte als Invest angesehen werden, da man absehbar auf jeden Fall erst mal gut von dem Geschäft mit den Wärmepumpen leben können sollte. Wenn nicht allgemein gerade Handwerkende kanpp wären, dann würde ich da einfach sagen, wenn die Heizungsbauer es nicht wollen, dann machen es halt bald die Elektriker und eine Branche verliert massiv an Marktanteilen.

Zurück zum Bestand. Neben dem Widerstand in der Branche ist aber auch die Politik weiterhin zu langsam. Da dürfte uns der langsame Wandel und hohe Hürden bei der Digitalisierung noch weiter beeinträchtigen. Dazu mal wieder das Beispiel Dänemark, wo es einfach Smart-Meter und variable Strompreise (inklusive variabler Netzentgelte gibt). Das hat einen enormen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit. Die BNetzA wollte ab 2024 variable Netztentgelte einführen, aber seit der Meldung dazu im Sommer habe ich erst mal nicht viel neues Gehört. Es würde mich nicht wundern, wenn festgestellt wird, dass es an den Grundlagen scheitert.

Währenddessen (sorry wieder Dänemark) geht in Esbjerg bald die weltgrößte Wärmepumpe ihrer Art in Betrieb (Deutsche Firma baut eine der weltgrößten Wärmepumpen in Esbjerg | tagesschau.de). Ist zwar Fernwärme, aber die im Artikel angesprochenen Aspekte zeigen auch da wieder auf, dass es in Deutschland zu kompliziert ist. Und auch da wurde in Dänemark zum kommenden Jahr die Tarifstruktur angepasst, damit neue Großverbrauchende wie WP oder vor allem PtX mit hohem Stromverbrauch bessere Rahmenbedingungen haben und Alternativen zu fossilen Quellen bieten können.

Wo mache ich jetzt wieder den Fehler DEINER Ansicht nach. Ich sage lediglich, dass eine Immobilie nicht aussagt, ob jemand mehr Geld hat, da die Immobilie oft abbezahlt wird. Typischer Denkfehler hier leider. Wenn die Immobilie nicht abbezahlt ist kann sie auch nicht als Sicherheit für weitere Kredite dienen @rlinner .

Ziemlich einfach: wer sich eine Immobilie (auch auf Finanzierung) leisten kann ist per se vermögend, schlicht weil zum Erwerb der Immobilie schonmal ein gewisses finanzielles Polster vorraussetzung ist, sonst kriegst du nämlich keine Finanzierung.

Sagt jetzt aber null komma nix über evtuellen Reichtum aus

Vermögend ungleich Reichtum.

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Ich würde die Perspektive gerne etwas abändern. Kosten sind ein wichtiges Steuerungselement, damit Klima- und Umweltschutz nicht ein Spleen von Idealisten und Privilegierten bleibt.

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Sorry, couldn’t resist:

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Danke für die Anmerkung, hatte die Feinheit nicht bedacht. Ändere es gern Eigentum um, ändert aber nichts an meiner Aussage. Ich bin mit Haus, dass ich finanziere, schlicht nicht automatisch vermögend.

Nein, es gehört nur zu dem Anteil der Bank, der noch nicht abbezahlt ist. Du kannst es jederzeit wieder verkaufen. Wenn du die Hälfte eines 300.000 Euro-Hauses abbezahlt hast, dann bleibt dir 150.000 Euro beim Verkauf. Das ist wohl mehr, als der durchschnittliche Mieter an Ersparnissen hat. Als vermögend bezeichnet das wohl niemand, aber als bessergestellt als der Durchschnitt schon. Da muss man sich nicht beklagen, wenn endlich der Klimaschutz auch spürbare, aber keineswegs überfordernde Kosten mit sich bringt, was er aber im Fall Heizung offensichtlich gar nicht tut.

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Da kannst du Recht haben, wenn ich den Strom einspeise und die selbe Menge „zurücknehme“ für die WP, dann habe ich um den Faktor Arbeitszahl mehr an Wärmeenergie. Aber ich speise für weniger Geld ein als ich beim Zurücknehmen bezahlen muss. Und es ist schon beeindruckend, wie schnell an einem sonnigen Tag der Pufferspeicher auf 90° ist. Eigentlich ist das aber ein Fall für Häuser noch ohne WP.

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Korrekterweise ist es im Eigentum der im Grundbuch in Abteilung I eingetragenen Personen mit den dort vermerkten Eigentumsanteilen.

Die finanzierende Bank hat im Regelfall zur Absicherung des / der Darlehen für Kauf / Modernisierung in Abteilung III des Grundbuchs entsprechende(s) Grundpfandrecht(e) zu ihren Gunsten eingetragen. Diese dienen der Absicherung der durch die Bank bereitgestellten Finanzierungsmittel.

Wenn der Kreditnehmer seine Raten nicht zahlt, kann die Bank beim Amtsgericht die Vollstreckung / Zwangsversteigerung der Immobilie bewirken. Aus dem Erlös darf zuerst die Bank sich bedienen für Restschuld und Kosten für Vollstreckung. Rest kriegt der alte Eigentümer, da bei Zwangsversteigerung das Eigentum an den Bieter übergeht, was im Grundbuch nachgezogen wird.

Das darf die Bank rechtlich auch, wenn von den Finanzierungsmitteln bereits 70 / 80 / 90 Prozent zurückgezahlt sind, da Grundschulden abstrakt der Fordeung gelten (Anders bei Hypotheken).

„Gehört der Bank“ meint also umgangssprachlich, dass die Bank ein Pfandrecht hat. Gehören tut es ihr nicht.

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PV ist effektiver und halt sehr viel einfacher und günstiger als Solarthermie (da braucht man ein Medium, mit Frostschutz, hat Leitungen und Pumpen in den Heizraum, das Vakuum in den Röhren muss über Jahre halten, andernfalls muss man tauschen, man muss gegen Überhitzung sichern)

Hallo. Ich habe gerne für eine hübsche WP bezahlt. Und in der Nachbarschaft (Berliner Speckgürtel) werden auch immer mehr eingebaut oder man diskutiert darüber.

Das ist nicht der Punkt gewesen. Für eine hübsche WP (Ausseneinheit) zahlt kaum jemand gerne mehr, sondern als technisches Gerät geht es da primär um „muss funktionieren“.

Bei dem was beim IN/HB in Konkurrenz steht, nämlich alte Bäder zu modernisieren, sind die meisten Menschen deutlich eher bereit viel Geld auszugeben für die täglich genutzte „Wellness-Oase“. Sprich: Da ist oftmals die Marge für den IN/HB höher.

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Der einzige Nachteil von Solarthermie ist vermutlich die etwas geringere Wirtschaftlichkeit.

  • Die Ernte pro qm ist viermal so hoch wie bei PV. Quelle: Hochschule Kassel
  • Frostschutz ist Glykol, auch mal im Wein zu finden
  • Wasser dürfte wohl kein Gefahrstoff sein
  • Vakuum braucht es überhaupt nicht
  • die Anlagen sind „Eigensicherung“, eine Überhitzung ist Systembedingt ausgeschlossen
  • Kupferleitungen zusammen zu löten ist kein Hexenwerk
  • man kann auch die komplette Anlage selbst bauen, weil die Technik primitiv ist, im Gegensatz zu PV

Jedoch steht die geerntete Energie nur als Wärme zur Verfügung. Mit Strom ist man da flexibel in der Verwendung oder speist die Energie zur Not ein, wenn kein Bedarf ist.

Solarthermie auf einem Mehrfamilienhaus oder bei einem Haus mit Pool hat wahrscheinlich auch im Sommer noch einen guten Eigenverbrauchswert und es geht nicht die meiste gewonnen Energie wieder verloren.
Aber ich denke es ist in den meisten Fällen einfach simpler das Dach komplett mit PV zu bedecken, als noch ein zweites um den Platz konkurrierendes System aufzubauen. Auch wenn es bestimmt bei ein paar Gebäuden Verbrauchskurven an Wärme (und Strom) gibt, bei denen sich das energetisch gesehen lohnen würde. Bei einem Schwimmbad oder einer Therme könnte ich es mir gut vorstellen :thinking:

Ich wohne zur Miete in einem MFH (mehrere Eigentümer) mit Gasetagenheizungen. Wenn unser Vermieter also jetzt die Modernisierung für eine Zentralheizung mit WP auf die Kaltmiete umlegt und danach die Ausgaben für das Heizen auch noch steigen, ist das ggf. für mich bezahlbar, aber vielleicht nicht für alle Mieter.

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Ich finde ohnehin, dass das Thema größerer Mehrfamilienhäuser (8+ Mietparteien) immer recht unterkomplex dargestellt wird bzw oft völlig fehlt in der Diskussion, und dabei wohnt vermutlich die Mehrzahl des Landes in einem solchen Haus. Hier gibt es ganz andere technische, rechtliche, soziale und bauliche Veraussetzung als bei den so oft besprochenen Einfamilienhäusern vor der Stadt.

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Das stimmt für Direktstrahlung, also gerichtete Sonnenstrahlung bei keiner Bewölkung. Bei ungerichteter Diffusstrahlung (bei bewölktem Himmerl) geht die Leistung einer Solaranlage aber gegen Null. Sowas muss aber halt einfach bei der Auslegung berücksichtigt werden.

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Ich meine die jährliche Ernte, nicht die Leistung.
Aber ja, bei diffusem Licht kann man Solarthermie vergessen. Aber genauso PV

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Du sprichts mir aus der Seele. Hierzu ein Erfahungsbericht meinerseits, wie ich ihn im April unter einem youtube-Video von Breaking Lab geschrieben habe (etwas abgeändert in der Ausdrucksweise):

Als Ingenieur für Gebäudetechnik stoße ich bei Renovierungen immer auf praktische Probleme: Mehrfamilienhaus in Süddeutschland; verläuft in L-Form an einer Straßenkreuzung entlang und hat eine riesige Tiefgarage innerhalb des "L"s. Daneben sind weitere Wohn(mehrfamilien)häuser und ein kleiner Bach/Fluss. Zwischendrin gibt es nur mal einen ca. 4 Meter breiten, verwilderten Grünstreifen.
Frage: Wo baue ich hier eine Außeneinheit einer WP mit der errechneten Leistung von 140 kW hin? Hersteller bieten so große WP erst gar nicht an, also müsste kaskadiert/parallelisiert werden. Zur Straßenseite gibt es kein Platz, auf der Tiefgarage sind im Grundbuchamt eingetragene Gärten und der Grünstreifen ist schon wieder zu nah am Nachbarhaus, sodass versch. Regeln zu Schallemissionen nicht eingehalten werden können. Und selbst wenn ich es mit einem Trick irgendwie schaffen würde: Habt ihr mal ausgerechnet, wie viel Energie der Luft entzogen werden müsste? Die Nachbarn würden sich schön freuen, wenn ich denen die kalte Luft in den Garten blase, wenn die 140 kW auch nur im Teillastbetrieb laufen (und die Nachbarn müssen ja auch irgendwann wechseln und entziehen ihrerseits der Luft Energie, sodass meine WP noch schlechter läuft). Selbst eine Holzheizung ist ungünstig, weil man hierfür große Pelletlager benötigt, für die im Keller nur für ca. 2 Wochen Vorrat Platz ist. Man könnte natürlich einige Keller umlegen in andere Trockenräume, aber hey: auch diese Keller sind im Grundbuchamt als Besitz zu irgendeiner Wohnung eingetragen. Die Bürokratie würde so lange dauern, dass man schon die nächste Heizung einbauen könnte ^^ Nach allerhöchstens 25 Metern Saugweite ist bei Pellets aber Schluss. Sonst kommt am Brenner nur noch Staub an. Fern-/Nahwärme scheidet aus, weil nicht verfügbar und die erforderlichen Anteile an Erneuerbaren nicht erreicht werden können, weil die Stadtwerke nicht wissen, wie sie das schaffen sollen. Die haben schließlich auch kein Geld.
Doof. Da würde ich mal gerne hören, was Habeck hier vorschlägt. Zu guter Letzt kommt noch der Faktor Mensch dazu: Die Eigentümerversammlung ist selten so eingestellt, dass sie die „grünere“ Variante nimmt, die fünf- bis sechsstellig mehr kostet. Im Gegenteil, da werden dann Einwürfe wie Ölheizungen laut.
- Theorie meets Praxis -

In der Diskussion darauf wurde auch noch auf Erdwärmesonden hingewiesen aber auch direkt wieder verworfen, weil die auch einen gewissen Mindestabstand benötigen, der eben nicht eingehalten werden könnte.

Daily struggle eines Ingenieurs für Gebäudetechnik, die halt auch nicht zaubern können…

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Ist zwar schon etwas älter, aber ich denke fundamental sollte sich daran nichts geändert haben: gis.Point - Das Portal für Geoinformation und Geodäsie - News Einzelansicht

Ich sehe es an sich nicht, dass große Wohneinheiten vergessen werden. Das Problem wird gerade mit Blick auf as Vermietende-Mietende Dilemma oft genug angesprochen (soziale Aspekte). Auch rechtliche Dinge oder technische Rahmenbedingungen sind bekannt. Wenn man da z.B. auf die Verteilung schaut, dann liegt ein Großteil dieser Gebäude in dicht besiedelten städtischen Gebieten. Hier sind es dann oft Nah- bzw. Fernwärmekonzepte, die sich als Lösung anbieten. Wie aber auch an anderen Stellen der Energiewende scheitert es nicht am Wissen und Diskutieren, sondern viel mehr an der Geschwindigkeit und dem Planungsansatz, dass an sich jede Einheit für sich denkt. Die Hoffnung ist irgendwie, dass kommunale Wärmepläne das Problem angehen, aber mit Blick auf den Umsetzungszeitraum bin ich skeptisch. Gerade auch wieder aufgrund solcher Beispiele:

Das ist für mich mal wieder ein davon, dass es an irgendwie an wichtigen Stellen an Know-How mangelt. Es gibt mehr als genug Konzepte, wie man als Stadtwerk auch ein grünes Fernwärmenetz betreiben kann. Das ist halt nur verdammt viel Arbeit und (tut mir leid für die Polemik) dann macht man es sich mit „keine Ahnung, wie das gehen soll“ doch etwas leicht.

Das Geld Argument der Stadtwerke kann ich kurzfristig zwar nachvollziehen, da auch das aktuelle Förderprogramm BEW zwar mit rund 3 Mrd. Euro bis 2026 ausgestattet ist, aber das ist nicht wirklich viel. Nur, wenn wir unser politisches Ziel beibehalten, dann sollte auch da in Zukunft mehr Geld fließen. Ja, direkt jetzt und länger wäre besser, um vor allem langfristig den Stadtwerken mehr Sicherheit zu geben.

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