Das ist halt der entscheidende Punkt.
Wie viel Wärme erzeugt die Wärmepumpe pro kWh Strom in deinem Haus und in deinem Heiz-Systemen
Die selbe Wärmepumpe arbeitet in unterschiedlichen Häusern unterschiedlich effizient.
In der Untersuchung über Altbauten kommen relativ viele auf ca. 2,5 kWh Wärme pro kWh Strom.
Und derzeit kostet Gas ca. 10ct und Strom ca. 30ct , du brauchst also Faktor 3 um gleich hohe Betriebskosten zu haben.
Und du brauchst ca. Faktor 3,5 um die höheren Anschaffungskosten über geringere Betriebskosten refinanzieren zu können.
Das Wirtschaftsministerium geht im GEG von langfristigen Preisen von
14ct Gas und 28ct Strom aus.
Dann bräuchte man also nur noch ca. Faktor 2 für Kostengleichheit und ab ca. Faktor 2,5 würde es sich rechnen.
Wie viel Wärmeenergie Du in den Raum übertragen kannst, ist u.a. abhängig von der Vorlauftemperatur, der Heizkörperfläche und der Flussmenge pro Zeit.
Wie viel Wärmeenergie Du für den Raum brauchst, ist u.a. abhängig von dessen Größe, Grundriss und Dämmung.
Beide Größen müssen zusammenpassen.
In der Folgerung heißt das: Wenn Du dämmst, kannst Du die Vorlauftemperatur senken. Wenn Du die Heizkörper vergrößerst, kannst Du ebenfalls die Vorlauftemperatur senken. Und je geringer die Vorlauftemperatur, desto effizienter die Wärmepumpe.
Im Zweifel einen Energieberater engagieren. Ein guter Berater (siehe mein Erfahrungsbericht oben) geht durchs Haus, guckt sich alles genau an und kann anschließend durchrechnen, ob eine Wärmepumpe funktionieren wird oder was für deren Betrieb an Sanierung notwendig ist.
Zumindest ein bisschen trifft das ja auch auf eine Therme zu. Wenn man es durch Dämmung schafft, von einer Heizwert auf eine Brennwerttherme zu wechseln bzw. die Vorlauftemperatur unter 60 Grad Celsius kriegt.
Aber ja, dennoch ist wir du sagst die Dämmung für eine WP entscheidender
Man muss dazusagen: Kostengleichheit oder gar Kostenvorteil ist ein angenehmer Nebeneffekt. Klima- und Umweltschutz ist doch der Punkt. Selbst wenn es für alle teurer würde, man MUSS von fossilem Brennstoff weg. Mich befremdet diese kleinkarierte Rechnerei von Leuten, die ein Haus BESITZEN.
Und mit ein paar qm PV zusätzlich und einem davon betriebenen Heizschwert entlastet man die WP. Mein Bruder hat das, der Warmwasserbedarf über 8 Monate im Jahr ist davon gedeckt. Pufferspeicher ist allerdings nötig, der ja überhaupt sinnvoll ist.
Ja, das Haus ist aber da, und der Verkaufswert ist zu jedem Stadium der Abzahlung real. Gegenüber den Raten sind selbst ggf. Mehrkosten ein sehr kleiner Kostenpunkt. Beim Hauskauf muss man schon mit wesentlich höheren anderweitigen Mehrkosten kalkulieren.
Zurück zum eigentlichen Thema. Warum eigentlich das Genöle über Wärmepumpen im Altbau? Von Leuten, die es besser wissen müssten?
Immobilienbesitzer mit Angst vor den Sanierungskosten kann ich ja gut verstehen. Ebenso, warum politische Akteure gegen Wärmepumpen agitieren (Populismus mit Zielgruppe Immobilienbesitzer, Positionierung gegen ein vermeintlich ideologisches Projekt „der Grünen“, politische Landschaftspflege aus der fossilen Wirtschaft). Oder konservative Promis und konservative Journalisten (Culture War, eigene performative Einordnung per Virtue Signaling mit Aussagen gegen Wärmepumpe als „wokes“ Symbol).
Aber bei Heizungsbauern verstehe ich es einfach nicht.
Ich hatte wie o.g. mehrere Heizungsbauer zu Besuch und mehrere davon haben nachweisbar falsche Aussagen über Wärmepumpen und deren Machbarkeit im Altbau getroffen - und dabei auf ihre jahrzehntelange Erfahrung als Heizungsbauer verwiesen. Und sowohl online als auch im Bekanntenkreis liest und hört man glaubhafte Berichte von verunsicherten Hausbesitzern, deren Schwippschwager Heizungsbauer ist und vehement von der Wärmepumpe abgeraten hat.
Dabei ist das Thema kein Hexenwerk. Selbst wenn ein Heizungsbauer bisher ausschließlich Öl- und Gasthermen gebaut hat, kann man sich da schnell fortbilden.
Auch wirtschaftlich ist das gegen die eigenen Interessen.
Dass die Autoverkäufer gegen Elektroautos waren, ließ sich ja ebenfalls gut nachvollziehen, weil diese das Geschäftsmodell der traditionellen Autohäuser kaputt machen.
Die Wärmepumpe ist doch das genaue Gegenteil davon, das wird ein gutes Geschäft für Heizungsbauer. Wenn man sich damit auskennt, wird man die nächsten Jahrzehnte gut beschäftigt sein und sich mit ehrlichem Handwerk eine goldene Nase verdienen können.
Leider nein.
Die Wärmepumpe ist viel zu viel Elektrik und Elektronik um da als klassischer Heizungsbauer das bisschen über plug & play erschlagen zu können.
Heißt das gesamte Wartungsgeschäft fällt weg, genauso wie bei den Autohäusern.
Ja und? Es gehört aber dem, der es abbezahlt nicht sondern eben der Bank bis die Abzahlung durch ist nach teilweise 35 Jahren. Nicht jeder mit einem Haus ist direkt vermögend . Wo kommt eigentlich diese komische Meinung her? Man versucht als Eltern eine Immobilie zu erwerben damit die Kinder es später mal besser haben und seltenst um selbst reich zu werden.
Du hast sachlich mMn völlig recht. Alles sachliche Argumente. Aber wenn Du 20-30 Jahre Gas u d Ll verbaut hast mit bis heute mittelalterlichen Steuerungslogikeb, die nicht auf Effizienz sondern auf „allzeit warm genug“ getrimmt waren, dann ist es ein Umdenken. Und in welcher Branche klappt so ein Change schon gut. Vergiß auch nicht, dass in den Anfängen vor 10-15 Jahren viele WP noch öfters ausgefallen sind und teilweise es Ersatzteilprobleme gab. Alles heute nicht mehr, aber da hat der ein oder andere IN/HB schon mal schlechte Erfahrung gemacht. Und dann kommt der Außendienstler der großen Gas- & Ölkessel-Hersteller, die alle am Anfang das nur als Beibrot gesehen haben und erst spät eigene Produkte entwickelt haben. Der hat dem HB auch nicht erklärt, dass WP viel besser ist. Der verkauft das was mehr Marge bringt.
d‘accord, Du wirst dann viele Jahre viele Aufträge haben. Aber somit verdienst Du mehr Geld? Viele HB machen Wartung nur noch ungern, wenn dann nur für Bestandskunden. Wer zahlt denn gerne für eine hübsche WP? Niemand, muss nur laufen. Aber die Marge für neues (Wellness-)Bad, wo man jeden Tag unter der Regenwalddusche steht, ist einfach viel höher, weil die Leute dafür bereit sind viel zu zahlen.
Also unsereiner hat es ganz ohne elterliche Immobilie geschafft.
Außerdem machst du wiedermal den Fehler vermögend mit reich gleich zu setzen.
Das ist nur bedingt richtig um nicht zu sagen eigentlich falsch.
Der Bank gehört das Haus erst, wenn du die Raten nicht zahlst, davor (solange das Haus nur Sicherheit ist) hat die Bank keinerlei Eigentümerrechte, die liegen ganz beim Besitzer.
Die Bank hat keinerlei Einfluss darauf was du mit der Immobilie anstellst, wie du sie tapezierst, malerst, umbaust ect.
„Wenn Sie eine große Dachfläche zur Verfügung haben, empfehlen wir die Installation einer Photovoltaikanlage. Diese bringt Ihnen eine größere finanzielle Ersparnis als eine Solarthermieanlage. Würden Sie die Fläche für Solarthermie nutzen, spart dies nur wenig Kosten und Sie müssen zusätzlich ein weiteres Heizsystem installieren.“
„Anders stellt sich die Situation dar, wenn Sie nur sehr wenig Dachfläche zur Verfügung haben. Hier lohnt sich die Installation von Photovoltaik nicht und sie können die Fläche daher auch für Solarthermie nutzen.“
Möchte man Solarthermie und Photovoltaik kombinieren, sollten daher besser Solarkollektoren und Photovoltaikmodule getrennt auf der Dachfläche installiert werden.
Das war das, was ich meinte. Aber ja, da muss natürlich abgewogen werden, weil der Platz der Solarthermie nicht für Photovoltaik genutzt werden kann.
Effizienter als mit eine Wärmepumpe kann elektrische Energie nicht verwendet werden.
Ein Heizstab kann aber durchaus Effektiv sein, gerade wenn die Sonneneinstrahlung volatil ist. Der Heizstab ist nur ein ohmscher Verbraucher, lässt sich somit nahezu beliebig schnell ein und ausschalten, mit entsprechender Leistungselektronik sogar modulieren.
Eine Wärmepumpe ist ein komplexes elektro-mechanisches System, welches auf schnelle Laständerungen möglicherweise nicht reagieren kann.
Am besten ist, eine WP läuft konstant auf einer temperaturgeregelten Modulationsstufe durch. Diese Temperaturvorgabe könnte man dann natürlich anpassen, wenn es massiv Überschuss der PV gibt, so dass man seinen Pufferspeicher ein paar Grad wärmer zieht. Dieser Weg könnte auch für schnelle Lastwechsel missbraucht werden, ist aber nicht förderlich meiner Meinung nach.
Solarthermie ist effizienter als die Kombination Photovoltaik + Heizstab, hat aber zwei Nachteile:
Es wird nur Wärme erzeugt. Hat man seinen Speicher warm gemacht, war es das. Mehr geht nicht. Eine PV+Heizstab Kombi würde den Speicher warm machen und wenn der voll ist weiter Bezug sparen bzw. für eine Einspeisevergütung einspeisen (genau wie eine PV+WP Kombi, aber dann mit besagter Schwachstelle der WP). Und Strom benötigen wir, der Stromverbrauch wird ansteigen, auch im eigenen Haushalt.
Bevor ich also Strom ins Netz einspeise (~8 Cent Einspeisevergütung / kWh) versuche ich mit einen Heizstab den elektrischen Strom 1:0.98 in Heizleistung (~10-14Cent/kWh bei Gas) umzusetzen (Leistungselektronik verursacht Verluste, deswegen nicht 1:1).
Der EInbau eines Heizstabes in den Pufferspeicher ist für sicherlich 500 € getan, wenn dieser entsprechend vorbereitet ist. Eine Wärmepumpe dürfte deutlich teuerer kommen, auch wenns nur eine Brauchwasserwärmepumpe wäre.
Für den „sanften“ Einstieg ist also ein Heizstab durchaus eine relativ einfache Möglichkeit für Eigenheimbesitzer mit PV seinen Gasverbrauch deutlich zu senken und bei bestehender WP die volatilen Lastwechsel der PV abzugreifen ohne den Kompresser der WP unmäßig mit Lastwechseln zu triggern.
Danke für die Erläuterungen! Wäre mal spannend die Kosten zu vergleichen. Wir haben 2014 eine BWWP (zum Gaskessel) angeschafft und mit PV kombiniert. Speicher brauchte es eh und der „WP-Aufsatz“ war meine ich nur wenig teurer. Zusammen mit SmartGrid-Funktion am Wechselrichter funktioniert dies einwandfrei, außer, dass ich 2-3 mal jährlich Regelung anpassen muss, ob Warmwasser nur per Gas / morgens Gas übern Tag BWWP oder nur BWWP gemacht wird. Aber 5 Monate Warmwasser ohne Gas krieg ich damit schon hin.