Was ehrlicherweise wirklich ein Problem bei dem Wechsel von fossilen Wärmeerzeugern auf Wärmepumpen ist, sind Mehrfamilienhäuser und der gesetzliche Rahmen für Wohneigentumsgemeinschaften.
Für Wärmepumpen pro Etage gibt es noch nicht so viele Lösungen und wenig Erfahrung bei den Fachleuten.
Eine WP erfordert das große Durchboren der Außenwand, was in den allermeisten Fällen nur mit Einverständnis der WEG erlaubt ist.
Eine WP pro Etage erfordert in jedem Fall, dass es Platz auf dem Balkon gibt, oder bei Anbringen an der Außenwand das Einverständnis der WEG.
In der WEG braucht es in den meisten Fällen bei Versammlung eine einfache Mehrheit. Beim Umlaufverfahren Einstimmigkeit. Das ist schwer zu erreichen, bei den erwarteten Kosten. Wenn dann noch ein:e Verwalter:in, die überhaupt kein Interesse daran hat, eine WEG-Versammlung außerhalb der Reihe zu installieren. Kann man schon mal ein Jahr warten.
§ 20 Abs. 2 WEG erlaubt zwar schon, dass ein:e Eigentümer:in den Einbau einer Wallbox verlangen darf. Es gibt allerdings keine Regelung zum Umstieg der Energieerzeugung auf erneuerbare.
Hallo zusammen,
es geht darum, ob und welcher Abstand zu Nachbargrundstücken einzuhalten ist. Unser konkreter Fall ist ein Reihenhaus. Ich habe im letzten Jahr selber versucht mir einen Überblick hinsichtlich der Abstandsregeln zu verschaffen und jetzt immerhin eine Übersicht gefunden.
Wenn dort dann steht „Rechtsgrundlage unklar“ oder es an der Einstufung der Wärmepumpe als gebäudeähnlich hängen bleibt kann ich jede*n verstehen der nicht bereit ist die Investitionskosten auf sich zu nehmen, wenn nicht klar ist, ob ein (zukünftiger) Nachbar dagegen klagen würde. Ich denke hier ist eine einheitliche Regel erforderlich. Die Folgefrage wäre , was zu tun ist wenn eine Gasheizung sinnvollerweise durch eine fossilfreie Heizung ersetzt werden muss, dem aber Abstandsregeln im Weg stehen. Für Bohrungen im Zusammenhang mit Erdwärmepumpen gelten meines Wissens nach ähnliche Abstandsregeln.
Interessanter Bericht heute in der Tagespresse, das es grad einen Run auf Gasheizungen und Ölheizungen gibt statt auf Wärmepumpen.
Da scheint die Grundidee nicht verstanden worden zu sein…
M.E. liegt das an einer toxischen Mischung des faktenfremden Framings von Union und FDP und der auf mangelnder Veränderungsbrereitschaft beruhender Ignoranz und Inkompetenz vieler Heizungsbetriebe (Unternehmer, Meister, Gesellen)
Besonders stark sei der Boom bei den Verkäufen von Wärmepumpen gewesen, wo die Verkaufszahlen um 111 Prozent auf 96.500 verkaufte Anlagen stiegen. […]
Bei Gasheizungen verzeichnete der Verband eine Zunahme um 14 Prozent auf 168.000 neue Anlagen. Bei Ölheizungen verdoppelten die Hersteller ihren Absatz im Vergleich zum Vorjahr sogar und verkauften 21.500 Anlagen. Verkauft wurden außerdem 20.500 Holzzentralheizungen (+7 Prozent).
Ich denke zum Teil hast du Recht. Andererseits muss man aber zur Kenntnis nehmen, dass bei vielen älteren Häusern teure Umbauten für die Vorbereitung einer Wärmepumpe nötig wären. Thermische Sanierung wäre gut, wie wir anderswo festgestellt habe. Man muss auf dem Grundstück Platz für die Außeneinheit schaffen. Es braucht (kleinere) Wanddurchbrüche, um die Außeneinheit mit dem Kessel zu verbinden usw… Und da sind wirklich aufwendige Dinge wie die Flächenheizung, mit der die WP erst richtig effizient wird, noch gar nicht mit drin.
Und dann herrscht noch Unklarheit was eigentlich mit dem Denkmalschutz ist (ich weiß, schlechtes Argument denn das betrifft nicht 80% der Menschen). Verwandte wohnen in einer denkmalgeschützten Siedlung. Da ist schon eine PV Anlage auf dem Dach in der Vergangenheit ein riesiger Kampf mit den Behörden gewesen. Hier muss schleunigst Klarheit her.
Zum Glück verabschiedet sich thermondo in Deutschland langsam von seinem Ölheizungsgeschäft.
Ich würde wirklich gerne mal wissen, in wie viele Immobilien Wärmepumpen eine wirklich notwendigen energetischen Sanierung technische Voraussetzung ist. Gem. Fraunhofer Institut sind das Gebäude, die einen Heizbedarf von mindestens / mehr als 150 kWh/m3 haben (ich hoffe, ich habe die Einheit korrekt im Kopf; diese Aussage bezog sich nach einer Erinnerung auf EFH - ich weiß nicht, inwiefern das auch für Mietshäuser gilt).
Dass unabhängig davon eine energetische Sanierung im Hinblick auf die Energieerzeugungs- und -verteilungskapazitäten sinnvoll ist, ist unbestritten. Aber ich plädiere dafür, das zu entkoppeln, damit wir bei der CO2-Vermeidung endlich Fahrt aufnehmen.
Laut Presse sei der Einbau einer Wärmepumpe dreimal so teuer wie der einer Öl/Gasheizung.
Daher setzen wohl viele grad auch auf die vermeintlich günstige Variante, die ihnen 20 Jahre Konstanz verspricht
Das halte ich für eine denkbar schlechte Idee. Denn wenn die Netze dann an die Limits kommen, wird die Forderung laut werden, man solle einfach die Netze ausbauen. Niemand wird bereit sein Haus umfassend zu sanieren weil die Träger öffentlicher Belange ihre Aufgaben nicht erfüllen. Kaum jemanden wird bewusst sein wie schwer deren Aufgabe sein wird.
Zumal nach der Sanierung die WP einfach möglicherweise überdimensioniert wäre und daher auch weiter ineffizient liefe.
Schornsteinfeger vor kurzem gefragt, wegen Nachfolge Gasetagentherme: „Das Gasnetz ist Milliarden wert, die Regierung verschweigt uns, wie günstig H2 erzeugt werden kann!!11! Kaminöfen sind eine Alternative!!“
Meine Entscheidung würde anders ausfallen, aber ich kann nachvollziehen wie man die Entscheidung für Öl/Gas Heizungen treffen kann.
Der Ukrainekrieg und wie die Bundesregierung die Energiekrise gehandhabt hat gibt halt Anlass dazu, dass die breite Masse auch in Zukunft auf Unterstützung bzw. auf Abmilderung der Kosten hoffen kann. Dazu noch ein paar Artikel, dass das Stromnetz die ganzen Wärmepumpen nicht versorgen kann und die Abwägung welche Heizung sinnvollerweise eingebaut werden soll fällt anders aus.
Von daher wäre eine klare Kommunikation wo wir hin wollen und wie wir das Erreichen geboten.
Politik ist aber leider die Ideen der „Andern“ schlecht zu reden.
Es ist eine traurige Wahrheit, dass anscheinend immer noch nur die Grünen sich wirklich für Klimaschutz bzw. das Überleben unserer Spezies interessieren, während die anderen Parteien im Bundestag offensichtlich immer noch denken, es gäbe hier die Möglichkeit zu Kompromissen mit der „Natur“.
Ich wollte in diesem Verlauf noch einmal einbringen, dass die Argumentation aus der letzten Lage, eine Wärmepumpe habe doch keinen 65%igen Anteil an regenerativen Strom doch nicht stimmt.
Dadurch dass sie aus einer kWh Strom mindestens 3 kWh Wärme erzeugt, zieht sie sich doch die 2 zusätzlichen kWh aus der Umgebung. Rein theoretisch könnte der Anteil deine regenerative Energie im Strom bei ca 23% und trotzdem wäre die Wärmepumpe mit den 65% immer noch drin.
Vielleicht liege ich hier falsch oder habe diese Formulierung in der Lage überhört. Ich wollte nur noch einmal darauf hinweisen dass eine Wärmepumpe die 65% regenerative Energie auf jeden Fall erfüllt mit dem Strommix den wir heute haben.
Das kam nicht so klar raus. Es hieß in der Lage, zur Zeit wären ja schon 50% des Stroms grün und durch das Prinzip „1kWh Strom sind mindestens 3kWh Wärme“ würde es sogar noch besser. Dass dies heißt, dass dadurch heute schon im Prinzip 0,5kWh fossile Energie 3kWh Wärme erzeugen und somit 83% ohne CO2 erzeugt werden, wurde aber nicht klar dargestellt. Würden wir heute das gesamte Gas in kraftwärmegekoppelte Gaskraftwerke schicken statt es in Etagenthermen zu verheizen und alle Haushalte hätten Wärmepumpen, würde genau soviel Wärme aus dem erzeugten Strom (pro kWh Gas im Kraftwerk ca. 0,3 kWh Strom daraus wieder 1kWh Wärme via Wärmpumpe) in den Haushalten vorliegen wie vorher und die 70% Abwärme aus den Kraftwerken könnten in Nah- und Fernwärmenetzen genutzt werden.
Also selbst wenn wir gar keine Erneuerbaren in der Stromgewinnung hätten, wäre es mit Wärmepumpen effizienter als heute.
Das ist mir schon klar, ich suche mir meine Kämpfe selbst aus. Der Mann wird über kurz oder lang seinen Job verlieren. Bis dahin kann er aber seine Abnahme verweigern und ich stehe dann dumm da.
Ich denke das ist im Moment der Kern des Problems: So lange das Heizungskosten-Gesetz von Hr. Habeck nicht ausverhandelt und in Kraft getreten ist, macht es überhaupt keinen Sinn sich über eine neue Heizung und/oder energetische Sanierung Gedanken zu machen. Ich warte jetzt erstmal ab und wenn dann in einem Jahr klar ist, wie die Rahmenbedingungen aussehen, wird geplant und danach umgesetzt.
Es fehlt in Deutschland halt seit Jahren ein klarer Plan für die Energiewende und genau die oben geforderte saubere klare Kommunikation. Jetzt steigen wir durch grüne Ideologie getrieben überhastet aus der Kernkraft aus, verfeuern mehr Kohle und erzeugen Strom zu Kosten, die kein Wirtschaftsbetrieb im internationalen Wettbewerb mehr stemmen kann. Klar kann man alles auf die Schlaftablette Merkel schieben aber dann darf man auch ihre Kopie Scholz nicht zum Kanzler machen… Mir fehlt einfach die Strategie bzw. der Plan und so lange die bzw. der nicht erkennbar ist, wird man die Bevölkerung auch nicht für die Energiewende gewinnen können. Da ist zu viel Ideologie und zu wenig Pragmatismus drin!
Was Ihr eigentlich wollt, ist ein planwirtschaftlicher 10-Jahresplan mit genauen Anweisungen vom Staat an die Bevölkerung, wie das umgesetzt wird. Bis dahin lieber nichts machen.
Funktioniert aber in einer Demokratie nicht, da in zwei Jahren die nächste gewählte Regierung Dinge wieder anders regeln will.
Gut wäre es, wenn jeder seinen Kopf auch selber einschaltet und sich informiert. Ausschließlich auf den Staat vertrauen und auf Gas- und Ölpreisbremsen hoffen, kann nach hinten losgehen.
Dass fossile Energien nicht mehr verbrannt werden dürfen, um dem CO2 Gehalt nicht weiter zu steigern, ist Physik und nicht Ideologie.