Hallo LdN Team, im letzten Podcast habt ihr die Misere in der VW steckt, ausführlich und anschaulich besprochen. Ich kann Euren Argumenten gut folgen, mir fehlt aber der Aspekt, dass VW in den vergangenen Jahren etwa 30 Mrd. Euro an Strafen nach Prozessen zum Abgasbetrug bezahlt hat.
Auch ohne VW Insider zu sein - die Bewältigung des Abgasskandals, die juristische Abarbeitung, die Verunsicherung der Führungsmannschaft (incl. Risiko in den USA verhaftet zu werden), die technische Beseitigung (Rückrufe …) und die Strafzahlungen haben ganz sicher maßgeblich dazu geführt, dass in den zurückliegenden Jahren erhebliche Kapazitäten mit Aufarbeitung gesteckt werden mussten und dann eben bei der Entwicklung von Zukunftsthemen gefehlt haben.
Und jetzt bin ich wieder bei Euch - das sieht und spürt man in den aktuellen Modellen auch etwas.
Die Schwierigkeiten von VW sind aus meiner Sicht zum großen Teil hausgemacht und sicher nicht ausschließlichen dem Standort Deutschland zuzuschreiben.
Ich denke mal auch, dass der Abgasskandal ohne Zweifel eine der größten Miss-Management-„Leistungen“ in der deutschen Industrie-Geschichte ist. Allein bis 2019 sollen dadurch 30 Mrd. Verlust zusammengekommen sein (Quelle) und VW die aktuelle Krise damit substantiell ihrem damaligen Management zu verdanken hat.
Wenigstens wegen der kriminellen Seite dieses Manager-Versagens stehen ja noch ein paar Beschuldigte wie Winterkorn vor Gericht. Und der soll wohl auch Bescheid gewusst haben:
Hoffen wir mal, dass das wenigstens ein paar hochrangige „Entscheider“ in der Zukunft etwas vorsichtiger macht.
Und was den Standort Deutschland angeht:
Der Abgasskandal flog in den USA auf und hätte jedes andere Unternehmen genau treffen können. Und einige andere hat es ja auch noch im Nachgang getroffen
Andere Strafzahlungen z.B. wegen CO2-Flottengrenzen sind EU-Recht und damit auch kein Deutschland-exklusiver Standort-Nachteil.