Vorfreude auf euer Buch

Dadurch steigen aber nur die Absatzzahlen dieses Buches im örtlichen Buchhandel. Nicht die Absatzzahlen allgemein - denn Leute die das LdN-Buch nicht gezielt kaufen, sondern mitnehmen, weil es ausliegt und interessant aussieht, nehmen dafür sehr wahrscheinlich ein anderes Buch nicht mit, das sie sonst genommen hätten - vielleicht sogar genau das Buch, das da jetzt nicht ausliegt, wo das LdN-Buch ausliegt. Dem Handel ist es nun aber völlig egal, welches Buch er verkauft. Der LdN natürlich nicht - die wollen lieber ihr Buch statt ein anderes verkaufen.

Der Effekt, dass Absatzzahlen im lokalen Handel allgemein steigen, ließe sich nur durch eine Aufforderung an Käufer die das Buch eh kaufen wollen, dieses Buch gezielt im lokalen Buchhandel vorzubestellen, erreichen. Dann kämen echte zusätzliche Verkäufe rein, die nicht bei anderen Büchern Verkäufe abziehen. Aber natürlich mit dem Nachteil für LdN, dass sich der beabsichtigte Effekt der verstärkten Auslage und Erhöhung der Zufallsmitnahmen nicht so effektiv einstellt wie beim gezielten Pushen einer wirkmächtigen zentralen Maßzahl wie der Amazon-Vorbestellungen - da gucken Leute halt drauf, auf viele kleinere Mengen an Vorbestellungen in winzigen lokalen Läden schaut halt keiner.

Von daher finde ich die Kritik durchaus berechtigt - es hat „ein G’schmäckle“, diese angebliche Förderung des lokalen Handels bei gleichzeitiger Nutzung von Amazon als kostenloses Marketing-Vehikel.

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Nachvollziehbare Argumentation, wenngleich man natürlich hinterfragen kann, ob Menschen, die in Buchhandlungen schmökern, wirklich ein „festes Budget“ haben, dh. vielleicht kaufen sie auch einfach ein Buch mehr, wenn sie eines mehr finden, das sie interessiert. Aber egal, an der Stelle wird’s etwas zu technisch.

Kann ich nachvollziehen, berechtigt ist die Kritik natürlich. Das Problem bleibt aber in der Tat, dass die „Charts“ der größten Player (Steam bei Computerspielen, Amazon bei Büchern, Spotify/iTunes bei Podcasts usw.) ein kaum verzichtbares Marketingwerkzeug geworden sind. Wenn man Erfolg haben will, muss man diese Multiplikatoren leider nutzen. Ein klassischer Fall von „Hate the game, not the players“

Mit dem Verweis, den örtlichen Buchhandel zu unterstützen, wird m.E. versucht, diese Problematik ein kleines wenig zu entschärfen. Die Frage ist: Wäre es besser, diesen Verweis auf den örtlichen Buchhandel nicht zu machen, um so nicht „widersprüchlich“ zu wirken? Ich denke, den Vorverkauf des Buches nicht auf Amazon zu bewerben, ist leider realistisch betrachtet keine Option…

Eindeutig: ja. Besser ehrlich und ohne „Greenwashing“ den eigenen Nutzen maximieren. Oder halt auf den Amazon-Push verzichten und drauf setzen dass das Buch so gut ist, dass es sich trotzdem gut genug verkauft. Dann wäre die Förderung des lokalen Buchhandels glaubhaft und wirklich plausibel möglich gewesen.

Alternativ hätte man sich natürlich auch ganz weit aus dem Fenster lehnen und zur gleichzeitigen Vorbestellung lokal und bei Amazon aufrufen können, und dazu, die Amazon-Order kurz vor Veröffentlichung wieder zu stornieren. Wobei ich hier die genauen Modalitäten solcher Vorverkäufe nicht gut genug kenne um sicher ausschließen zu können dass dabei außer Amazon jemand anderes irgendeine Art wirtschaftlichen Schaden davon tragen würde.

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Nochmal:

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Naja… Ich hätte es auch über Amazon gemacht. Hab auch kein Problem damit.

Ich finde es aber auch verständlich, dass Leute die Kombi etwas befremdlich finden, wenn einerseits Amazon benutzt wird und gleichzeitig betont wird wie wichtig einem die lokalen Buchhändler sind.

Also, ich habe mir die Passage im Podcast nochmal angehört, denn ich hatte die Vorbestellbitte anders als hier dargestellt in Erinnerung.
Ulf und Philip geben nicht vor, sich für den lokalen Buchhandel einzusetzen.
Durch die Platzierung bei Amazon ist die Chance größer, dass das Buch auch in Buchläden (prominent) ausgelegt wird.
Es geht darum, den Verkauf und die Verbreitung des Buches zu fördern. Und das ist legitim. Eigenes Verkaufsinteresse ist legitim. Amazon unter dem nicht zu ignorierenden Druck nicht zu boykottieren ist legitim. Aber vor allem denke ich, dass es Ulf und Philip darum geht, ihre Analysen und Vorschläge zu verbreiten, um vielleicht etwas Gutes für unser Land und für uns alle zu bewirken. (Mich würden die ausgewählten Themen brennend interessieren :wink:)

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„Und wenn wir das jetzt nämlich alle machen, dann liegt das Buch im Herbst auch wirklich gerade in den kleinen Buchhandlungen, die uns ja besonders am Herzen liegen, aber im Moment muss man es eben online vorbestellen“ ist der Original-Wortlaut.

In der Tat, das ist jetzt kein explizites großes Plädoyer für kleine Buchhandlungen. Aber so ganz abwesend ist die Aussage auch nicht.

Dennoch guter Hinweis, dass das so explizit gar nicht kommuniziert wurde, wie das hier offenbar von mehreren (ich nehme mich da ausdrücklich nicht aus) wahrgenommen wurde. Es war offenbar mehr ein Nebengedanke im Redefluss, der eine vermutlich vorhandene Grunderwartung an die Haltung von Ulf und Philipp bedient hat, die vielleicht überzogen war. Letztlich ist wie du sagst nix verwerflich dran, einfach maximal viele Bücher absetzen zu wollen.

Mmm. Ist bei mir wirklich nicht so angekommen. Merkt man schon daran, dass ich es auch beim zweiten (und dritten) Hören überhört habe. Aber ok. Ich glaube, du hast recht mit deiner Einschätzung @Slartie. Vielleicht ein Halbsatz zu viel (der oben zitierte ganz am Ende der Buchankündigung), aber aus meiner Sicht eindeutig unter der Prämisse: Ihr helft uns (=Ulf und Philip). So zu tun, als ginge es um das Wohl der Buchläden, war nicht die Intention. Eine solche Auslegung/Bewertung der Aussage ist extrem streng.
Denn: Wir alle schätzen an der Lage der Nation vermutlich nicht nur den Inhalt, sondern auch den freien Sprechstil von Ulf und Philip. Also kein Ablesen oder auswendig gelernter Monolog.
Wenn man aber so arbeitet, kann es auch mal zu unbeabsichtigten Nebeneffekten kommen.
Persönlich denke ich, dass Ulf die Bemerkung eher unabhängig von der Bitte um Vorbestellung gemacht hat, weil es sicher den Tatsachen entspricht, dass ihnen ja die kleinen Buchhandlungen „besonders am Herzen liegen“.

Guten Morgen,

das Problem ist doch, daß es einfach nicht funktioniert, wenn einem „etwas besonders am Herzen liegt“, man aber immer nur will, daß andere sich entsprechend verhalten, und bei sich selbst (ständig) Gründe dafür findet, warum es dieses Mal doch (wieder) anders gemacht werden muß. Amazon ist halt das ziemlich krasse Gegenmodell zu einem sozial und/oder ökologisch ausgerichteten Unternehmen. Mit der Grundeinstellung, die Philip und Ulf meinem Eindruck nach vermitteln (wollen), ist das völlig unvereinbar.
Das Problem des „Eigentlich müßte MAN, aber gerade paßt’s für MICH halt nicht.“ führt zum üblichen Phänomen, daß die notwendigen Schritte in der Breite ohne massive staatliche Lenkung nicht gegangen werden.

Schönen Sonntag!

Peter

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Es geht darum, bei anderen Buchhändlern Aufmerksamkeit für dieses Buch zu bekommen. Ob man das gut findet oder nicht: Die orientieren sich nun mal an dem Ranking bei Amazon.

Mein Ziel ist nicht, das Philip und Ulf möglichst viel Geld mit ihrem Buch verdienen. Sondern dass möglichst viele Menschen deren Buch lesen, anderen schenken, vielleicht den Podcast hören. Und darüber mit anderen Menschen sprechen. Und wählen gehen.

Dieses Ziel werden wir bei weitem nicht so gut erreichen, wenn Philip und Ulf sagen würden: „Bitte nicht bei Amazon vorbestellen. Sondern geht alle zu Eurem Händler vor Ort und macht ihn auf das Buch aufmerksam!“ Davon verschwindet weder Amazon. Noch finden die Analysen und Vorschläge von Philip & Ulf ihren Weg zu Menschen, die den Podcast nicht hören. Dann fühlen wir uns vielleicht moralisch einwandfrei - bleiben aber noch weiter von der Welt entfernt, in der wir leben möchten.

Ich werde das daher so machen: 1 Tag vor dem Erscheinen storniere ich bei Amazon und kaufe beim Buchhändler um die Ecke.

P.S. Das Bucht steht übrigens dank der Vorbestellung auf Verkaufsrang Nr 2 bei allen Büchern und bei Nr 1 in der Oberkategorie „Politik & Geschichte“. Der Ansatz scheint wohl aufzugehen. Hoffentlich halten die Vorbestellungen an, bis die Buchhändler ihre Vorbestellungen für den Herbst machen

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Freue mich auf euer Buch. Plant Ihr/Gibt es auch eine Audio Version davon?

Hallo, freue mich auf das Buch.
Sind auch Vorbestellungen auf anderen Plattformen (bücher.de, rakuten) angedacht?

Würde gerne das Buch als Ebook vorbestellen. Das proprietäre Amazonformat ist aber nicht auf anderen Ebookreadern ( Kobo, Tolino,… ) lesbar. Ja man kann da mit Calibre rumtweaken aber das ist ziemlich painInTheAss. Kaufe eh bei Amazon ungern. Stichworte: Monopolbildung, VendorLock, …

Beim Verlag kann man es bereits im epub-Format vorbestellen.

Ist oben beantwortet - ja, aber noch nicht zum vorbestellen

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Liebes Lage-Team!
Die „Baustellen der Nation“ habe ich gleich vorbestellen wollen. Doch in den Shownotes verlinkt Ihr direkt zu Amazon. Dies ist diskrepant zu Eurer Aussage, dass ihr den lokalen Buchhandel fördern wollt. Amazon greift dem lokalen Buchhandel viele Kund:innen ab. Doch die lokale Buchhandlungen sind über Ihren eigenen Großlieferanten heute in der Lage, Bücher nach Hause zu versenden oder in die Handlung vorzubestellen- auch online.
In meinen Augen solltet Ihr das fördern. Fordert die Hörer:innen dazu auf, beim lokalen Buchhandel zu bestellen. Gerade wenn man sich kennt, kann dann eine einzelne Vorbestellung dazu führen, dass ein Buch in der Auslage landet. Über Amazon könnt Ihr nur über Masse wirksam sein.
Ich habe mit einem kleinen workaround über „meinen“ lokalen Buchhändler unter der Stichwortsuche „Baustellen der Nation“ jetzt online mein Exemplar vorbestellt.

Ich fände es schön, wenn Ihr in den Shownotes künftig zumindest einen lokalen Buchhändler verlinkt.

Auf Euer Buch warte ich nun voller Vorfreude

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Als Buchhändlerin und Lagehörerin freue ich mich sehr auf Euer Buch und werde es mir natürlich vormerken.
Ärgerlich finde ich, dass Euer Link zu dem großen amerikanischen Anbieter führt. Natürlich kann man das Buch auch jetzt schon in Buchhandlungen vormerken lassen. Im Laden oder in den Onlineshops. Wenn es schon jetzt eine Nachfrage vor Ort oder auf den Internetseiten unserer Buchhandlungen gibt, wird es den von Euch beschriebenen Effekt haben, dass das Interesse an dem Titel steigt.
Wenn aber alle Lagehörer nun das Buch am Buchhandel vorbei nach Hause bestellen, geht das eventuell auch an den Einkäufern und Einkäuferinnen unserer Branche vorbei.

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@AnnetteO, @JuliK, das Thema Amazon wurde hier schon mehrfach diskutiert. Falls es euch interessiert lest doch gerne den Thread einmal durch und bewertet dann nochmal neu.

Alternativ, hier die Kurzfassung

zu deren Ehrenrettung: Beide hatten für ihren Beitrag jeweils einen neuen Thread eröffnet und offenbar diesen Thread nicht gelesen. Ihre Beiträge wurden hierher verschoben.

@AnnetteO, @JuliK: Bitte immer, bevor man einen Thread eröffnet, die Suchfunktion bemühen …

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Wir kennen uns im Buchmarkt nicht aus und haben uns hier auf unseren Verlag und unsere Agentur verlassen. Beide haben uns ganz klar gesagt: Die Vorbestellungen bei Amazon entscheiden darüber, welche Buchhandlungen (!) sich das Buch im Herbst ins Regal legen.

Die Vorbestellungen bei Amazon helfen also auch dem lokalen Buchhandel, denn der kann mit unserem Buch ja nur dann Umsatz machen, wenn er unser Buch auch auf Lager hat und idealerweise prominent auslegt. Die vorbestellten Exemplare werden ja hoffentlich nur einen kleinen Teil der Verkäufe insgesamt ausmachen :wink:

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@TilRq: Danke für die Ehrenrettung. Ich hatte nach dem Schlagwort LdN331 gesucht und auch in Aktuelles runtergescrollt. Werde mir aber als mit Verzögerung Hörende für die Zukunft merken, besser suchen zu müssen. Entschuldigung für das unnötige neue Thema und die redundanten Argumente.

Beim Durchlesen von „Vorfreude auf euer Buch“ habe ich viel dazu gelernt und kann nun nachvollziehen, dass Amazon gewählt wurde. Eine gewisse Diskrepanz zwischen den kleinen Buchhandlungen, die besonders am Herzen liegen und dem unkommentierten Amazon Link bleibt für mich in der Zusammenschau bestehen. Einen Aufruf, das Buch im persönlichen Netzwerk den Buchhändler:innen anzuempfehlen, halte ich weiter für sinnvoll. Neben dem Amazon-Ranking kann auf diesem Weg Euer Buch in die Auslagen der Buchhandlungen gelangen.

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