Bei einer wirtschaftlichen Stagnation / Nullwachstum gilt: Die Gewinne des einen, sind die Verluste eines anderen. Wenn man ein größeres Stück vom Kuchen haben will, muss jemand anderes weniger haben. Daher bringt es nichts, wenn der Staat in dieser Situation mehr Geld in den Umlauf bringt, das würde höchstens die Ergebnisse in Form von Inflation verzerren. Ob so eine wirtschaftliche Stagnation in unserem heutigen Wirtschaftswachstum möglich ist, wäre eine andere Frage. (Und auch in der Situation von wirtschaftlicher Stagnation müssten neue Schulden gemacht werden, aber nicht wegen den Buchgeldüberschüssen, sondern wegen dem Leitzins, wobei man natürlich stark die Rolle einer Zentralbank in Frage stellen kann, wenn es kein Wirtschaftswachstum mehr gibt)
Um nochmal zurück auf deinen Ursprungspost zu kommen. Du sagst ja, quasi, dass sich immer genug Geld im Umlauf befinden muss, damit die Buchgeldüberschüsse auch durch die Währung abgebildet werden können. Daraus folgt bei steigender Wirtschaftsleistung, muss mehr Geld in den Umlauf kommen, und eine Variante das zu erreichen wäre, dass der Staat schulden aufnimmt. Kommt zu viel Geld in den Umlauf kommt es zu Inlfation, kommt zu wenig Geld in den Umlauf kommt es zur Deflation. Jetzt ist also die entscheidende Frage, wie viel Geld ist genug. Laut dem Maastricht-Kriterium wird es bei einer Staatsverschuldung von 60% des BIP erreicht. Da Deutschland aber aktuell eine Verschuldung von über 60% hat, haben wir zu viel Geld im Umlauf und daraus folgt, Deutschland muss seine Schulden reduzieren. Also würde eine Schuldenbremse (schwarze Null) aktuell Sinn machen, bis man wieder bei 60% angekommen ist (zumindest wenn man der Logik des Maastricht-Kriterium folgt). Aber das Problem mit der Schuldenbremse ist so wie ich es verstehe vor allem, dass Art. 109 GG das Maastricht-Kriterium komplett ignoriert und dauerhaft eine maximale Neuverschuldung von 0,35% vorschreibt, selbst wenn wir unter 60% Verschuldung wären und das halte ich für komplett absurd und entbährt jeglicher Logik (kann natürlich sein, dass ich das Gesetz falsch verstehe, bin kein Jurist)
Aber alles in alle wäre glaube ich die Diskussion interessanter, ob das Maastricht-Kriterium so wie es ist sinnvoll ist.