Veronika Grimm: Vorwurf der Befangenheit bei Wasserstoff

Das liest sich wie wenn sie auch technische Kompetenz hätte. Das würde ich mal eher in Frage stellen.

Irgendwie hat sie es trotzdem geschafft Mitglied von acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V.) zu werden: Veronika Grimm - acatech Aber wie auch ihr Profil da sagt, ist sie das sicherlich nicht aufgrund ihrer naturwissenschaftlichen Kompetenz geworden. Sie ist vom Hintergrund eine Wirtschaftswissenschaftlerin. Vielleicht arbeitet sie nicht nur mit klassischen Modellen aus dem Bereich und ist durch techno-ökonomische Modelle etwas besser im Verständnis der Energiesysteme. Aber eben eher weil die anderen einen anderen Forschungsschwerpunkt haben. Auch das hier angebrachte Experimentallabors Nürnberg ist eben kein technologischer Teststand, sondern dient der experimentellen Wirtschaftsforschung (Herzlich Willkommen auf den Seiten des LERN - Laboratory for Experimental Research Nuremberg! - LERN). Das hat auch nichts mit Naturwissenschaften zu tun.

Zum eigentlichen Thema Wasserstoff: Ich habe ihre Begründung selber noch nicht gelesen. Grundsätzlich gibt es aber in der Wissenschaft genug Analysen, die Wasserstoff im Frachttransport, auch auf der Straße, einen Beitrag zusprechen. Ihre Doppelfunktion macht es aber einfach schwer, diesen Aspekt auch so aufzufassen. Sie muss also nicht mal befangen sein aber es ist recht einfach ihre Position dadurch anzugreifen. Die Rolle der Sachverständigen ist eine unabhängige Expertensicht zu haben. Da frage ich mich viel mehr, wieso es überhaupt ermöglicht wurde, dass sie so ein Mandat annehmen darf.

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Klar tut es das. Infrastruktur ist aber auch eine staatliche Aufgabe.

Also ist die Frage, ob eine H2 Tank-Infrastruktur staatlich erwünscht ist oder nicht. Wenn sie es ist, bspw. um Risiken zu hedgen, dann sollte der Staat die Infrastruktur zumindest bezuschussen. Er sollte sich dann aber aus den Betriebskosten heraushalten. H2 wird trotzdem sicher teuer genug bleiben, dass der Normalbürger lieber elektrisch fährt. Zumal es beim Votum von Grimm auch „nur“ um den Güterverkehr geht.

Kannst du machen. Und natürlich wird sie nicht auf dem gleichen Level sein wie ein Praktiker wie du es bist. Sie ist aber sicher weit näher als andere, schon allein durch das Lesen von Papern zum Thema, den Besuch von Fachkonferenzen uvm…

Wieviel technischen Sachverstand zu Batterietechnik erwirbt man denn beim Besuch einer Konferenz zu Rentenkonzepten? Die Kompetenz von den übrigen Wirtschaftsweisen wird ja nicht in Frage gestellt. :wink:

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Ich kenne die Details in dem Fall nicht. Deswegen formuliere ich das mal so:
die Tatsache, dass Frau Grimm bei Siemens im Aufsichtsrat sitzt und entsprechende Gutachten verfasst, die Interessen von Siemens betreffen ist erstmal ein Fall von Befangenheit.
Auch wenn es dazu meines Wissens für die Wirtschaftsweisen keine Regeln gibt, ist es definitiv so, dass hier natürlich eine nicht unerhebliche Befangenheit besteht. Hier gibt es halt das übliche Dilemma, dass man einerseits die Top Experten für diesen Job haben möchte und ihnen deshalb gewisse Nebentätigkeit gewährt. Gleichzeitig sind genau diese Nebentätigkeiten natürlich ein Problem für die Unabhängigkeit. Am Ende ist das eine Frage der Abwägung oder wie und ob der Staat solche Experten selbst bezahlen möchte. Auf jeden Fall ist es fair die Praxis im Fall Grimm in Frage zu stellen.
WENN es über die Befangenheit hinaus aber keine Anhaltspunkte gibt, dass Frau Grimm von Siemens dafür bezahlt wurde, um Einfluss auf Gutachten zu nehmen, DANN sehe ich auch keinen Verdachtsfall von Korruption und das sollte man dann auch ganz sauber trennen.

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Das ist die Sicht, die Deutschland gerade in den Abgrund führt. Alles, was nicht unmittelbar Gewinne abwirft, soll doch bitte der Steuerzahler finanzieren. Die Gewinne, die sich aus der Nutzung der Infrastruktur ergeben, werden natürlich trotzdem privatisiert - nicht ohne die viel zu hohen Unternehmenssteuern zu kritisieren.
Als die ersten Benzinkutschen über die Straßen rollten, sagte keiner: lieber Staat, bitte kümmere dich um eine Infrastruktur, sondern die Mineralölkonzerne taten sich mit Apotheken zusammen und eröffneten dann selbst die ersten Tankstellen:

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Das kann man auch so machen wenn man viel Zeit hat. Haben wir das?

Wenn deine Antisubventionshaltung richtig wäre, warum subventioniere ich dem Eigenheimbesitzer seinen Umbau von Gas auf Wärmepumpe? Warum gibt es Subventionen für Offshore-Windkraft, PV-Großanlagen, klimaneutralen Stahl oder für die ökologische Landwirtschaft?

Die Antwort ist einfach. Es lohnt sich ohne Subvention meist nicht, zu den Early Adoptern zu gehören, wodurch die Transformation viel zu lange dauert. Solange es kaum H2 LKW gibt wird kaum eine Tankstelle eine entsprechende Infrastruktur aufbauen. Andersherum gilt aber auch, so lange es nicht genug Tankstellen gibt, wird kaum ein Logistiker H2 LKW anschaffen. Da der Güterverkehr ein essentieller Teil der Wirtschaft ist, können wir uns einen solchen „der Markt macht das schon alleine“-Crashkurs hier vermutlich nicht leisten.

Du gehst offensichtlich davon aus, dass es eine Kausalität zwischen Aufsichtsratsposten und der Position von Frau Grimm gibt.

Wie passt das dann zusammen, dass Grimm erst seit 2024 den Siemens Posten inne hat, aber schon 2021 erklärte, dass der Güterverkehr zumindest temporär auf H2 setzen muss, da er nicht so schnell elektrifiziert werden kann?

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Die Frage ist halt, ob es diese LKW in Zukunft in ausreichender Menge geben wird. 80% der Weisen haben da Zweifel. Da macht es Sinn, sich für eine Technologie zu entscheiden, die bereits jetzt auf LKW in Deutschland zählen kann (über 60.000) und die eine Infrastruktur bietet von der auch PKW später profitieren werden.
H2-LKWs werden eine Reichweite von 1000km haben. Wie willst du hier die Tankstellen auslasten?
Die meisten tanken (wie jetzt beim Diesel) im eigenen Betrieb.
Das einzige, was du bekommt, sind unausgelastete Zapfsäulen die schließen sobald der Staat den Hahn zudreht.

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Ja und die wird es sicher geben. Die Wette ist eher wie groß die Nischen sind. H2 wird jedenfalls eine Rolle spielen, mit ziemlicher Sicherheit

Mit H2 kannst du einfach viel schneller Laden. Da gibt es genug Use Cases

Lies doch bitte mal Interviews der letzten Jahre mit Grimm. Sie ist nicht für H2-Güterverkehr weil sie Batterien ablehnt, sondern weil sie es für unmöglich hält den Güterverkehr schnell genug zu elektrifizieren. Es hakt wohl vor allem an dem hochskalieren der Batterieproduktion und den dafür nötigen Rohstoffen.

Das leuchtet mir nicht ein. Tankstellen wird es doch auch weiterhin geben, nur meist mit Ladesäulen. Wenn da alle 50-100 km eine H2 anbietet kann ich die doch trotzdem kostendeckend betreiben. Zumal die Infrastruktur nur vergleichsweise geringe Kosten verursacht wenn mal keiner tankt.

Außerdem geht Grimm davon aus, dass man H2 in einer Übergangsphase auch erdgasbetankten LKW beimischen könne. Fossile LKW werden wir noch eine ganze Weile auf unseren Straßen sehen (2055+).

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Aber genau diese Zeit brauchst du bei LKW aufgrund der Lenkzeiten und vorgeschriebenen Pausen sowieso nicht. Die LKW haben in den Pausen Zeit zu Laden, spätestens an der Spedition stehen sie zum Be- und Entladen sowieso.

Oft wird auch überschätzt, wie weit LKW fahren müssen. Die 1000km pro Strecke fahren in Europa wenige Prozent, eher ist es der niedrige 3-stellige Bereich. Da gibt es eine interessante Studie vom T&E zu, ich zitiere mich da einfach mal aus einem älteren Beitrag.

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Das Argument bei der Ladezeit ist eher, die Frage wieviele Ladesäulen ich benötige. Ein LKW dürfte an einem 100kW Charger einige Stunden stehen. Wenn dann auch noch ein anderer LKW bereits dort steht, dann ist das fatal.

Du kannst auch nicht einfach immer Nachts laden. Denn dann benötigt quasi jeder oder zumindest jeder zweite LKW eine Ladesäule. Bei fast 1,5 Millionen LKWs im Fernverkehr in Deutschland, good luck. Zumal das eine enorme Spitzenlast fürs Stromnetz bedeuten würde.

Transparency international definiert Korruption als „ Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil.“.

Wo findet hier Missbrauch statt? Welchen privaten Nutzen zieht Veronika Grimm aus der Empfehlung?

Ist die marktgerechte Vergütung eines Aufsichtsratsmandats bereits ein privater Vorteil? Ist in der Logik jeder, der für Geld arbeitet korrupt?

Was an der Begründung ihres Votum ist denn fachlich so falsch, dass es sich nur durch Korruption erklären lässt?

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Korruption wäre es, wenn Siemens Energy sie in den Aufsichtsrat berufen hätte, weil sie Wirtschaftsweise ist und nicht aufgrund ihrer Expertise. Und da geht es ja gar nicht nur um Frau Grimm, sondern auch um den Blickwinkel von Siemens Energy. Die Diskussion, ob jemand ein Nebengehalt beziehen sollte, das das dreifache des Durchschnittsgehalts (laut Rentenversicherung) beträgt, wird immer wieder angestoßen, aber leider nie ernsthaft geführt.

Befangenheit ist es in jedem Fall. Dass sie dann an der Endabstimmung nicht teilnehmen kann (wo solche Minderheitsvoting verhindert werden sollen, indem Kompromisse formuliert werden), indem gleichzeitig Aufsichtsratssitzungen anberaumt werden, ist auch ein sehr auffälliger Zufall.

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Was das Argument als ein Punkt pro Wasserstoff angeht, ist es auch nur ein sich etwas selber schönreden, dass dadurch das Problem der Ausbaugeschwindigkeit gelöst wird. Das Problem der begrenzten Kapazitäten wird dadurch einfach nur an eine andere Stelle verschoben. Es ist schon jetzt so, dass absehbar an vielen Stellen Fachkräfte fehlen, um den Ausbau der Erneuerbaren hinzubekommen. Mit einer breiteren Anwendung von Wasserstoff geht auch einher, dass wir wesentlich mehr Erneuerbare Energien und Elektrolyseleistung aufbauen müssen. Bei PV sind wir gerade (dank chinesischer Module) zwar gut aufgestellt, aber dafür werben sich PV Unternehmen schon jetzt Fachkräfte zum teil nur gegenseitig ab.

Der Punkt ist deshalb relevant, weil Frau Grimm nicht sagt, weniger Ausbau der E-Mobilität im Güterverkehr, sondern parallel beides tun. Der Hintergrund ist, dass sie sagt, falls Option A scheitert können wir schneller auf Option B zurückgreifen, weil wir da schon etwas haben. Also eine Art Resilienz im System schaffen. Ja, das ist auf jeden Fall interessant und hätte uns Beispielsweise im Fall der Energiekrise Probleme erspart, aber es ist eben auch ein Aufbauen zweier Systeme, wo die Kapazitäten an vielen Stellen für eines schon kritisch sind (ich beziehe mich bei dem Punkt auf die Aussagen von ihr in der PK vom 15.05.2024: https://www.youtube.com/watch?v=vU6fQFsscf0 )

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Iirc ist das eine Fehlinformation. Der eigentliche Tankvorgang mag schnell sein, aber eine Wasserstofftankstelle muss zwischen den Tankvorgängen lange pausieren, um mit einem Kompressor den nötigen Druck wieder aufzubauen. Deshalb ist der Durchsatz an einer H2-Tankstelle in der Praxis viel geringer, als man es von fossilen Tankstellen gewohnt ist.

Das war mal. Schon länger gibt es Technik um diese Wartezeit zu verhindern. Auf der Hannover Messe war H2 einer der Schwerpunkte, da entwickeln unheimlich viele Firmen innovative Lösungen.
Es sprechen viele Gründe für die Elektrifizierung. Speichervermögen und Reichweite sind die Vorteile von H2. Glaube, dass es deshalb beide Systeme geben wird

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Sehe ich nicht als Widerspruch, da ich nicht behauptet habe, das löse die begrenzte Ausbaugeschwindigkeit.

Hier muss ich zarten Widerspruch anmelden. Der Ausbau der Erneuerbaren ist zwar der Bottleneck. Für Planung und Umsetzung von Elektrolyseuren benötige ich aber andere Fachkräfte als für die Umsetzung von Ladesäulen und die Ertüchtigung der Stromnetze. Die Last verteilt sich also auf breitere Schultern.

Es geht sicher auch wesentlich schneller einen H2 Tank hinter der Tankstelle zu installieren als die Stromleitung in und zur Tankstelle zu erneuern. Und wir brauchen die Elektrolyseure ohnehin.

Das soll kein Plädoyer gegen E-Mobility sein. Da bin ich sehr dafür, sondern nur den Fachkräftebedarf etwas weiter beleuchten.

Mein Eindruck: Niemand mit Verstand sagt weniger E-Mobility zu gunsten des Aufbaus von H2 Strukturen. Es sind stets vor allem Menschen im Umfeld grüner Interessengruppen, die ein entweder-oder unterstellen.

Agree, das ist was ich hier meinte

Was Kritiker Grimms fordern ist alle Eier in einem Korb zu legen. Wenn das gut geht, dann hat man einen enormen Vorsprung gegenüber ausgeglicheneren Strategien erreicht, super. Aber wenn das schief geht, dann endet man wie Lichtblick, Stromio und Enyway.

Ich frage mich, ob das den „Optimisten“ so bewusst ist.

Das mag sein, aber letztlich ist der Pool an Menschen insgesamt begrenzt. Das ist mein Punkt an der Stelle. Die ausgebildeten Fachkraft sind am Ende unterschiedlich, aber wir müssen sie eben erst mal ausbilden. An der Stelle besteht schon jetzt ein harter Wettbewerb zwischen den verschiedenen Branchen des Umbaus des Energiesystems.

Ich habe auch nie behauptet, dass du gesagt hast, dass H2 das Problem der Ausbaugeschwindigkeit löst. Du hast dich nur auf den Punkt der begrenzten Kapazität bei der Batteriefertigung bezogen und das sieht dann schnell so aus, dass durch H2 ja alles einfacher wird. Da das aber eben ein Mehr an EE bedeutet, ist es nicht so trivial, sonder verlagert gewissen Probleme nur an eine andere Stelle.

Das ist mitnichten so. Ich sehe es eher, dass es in den Medien so pauschalisiert wird, weil es sich eben als Schlagzeile gut verkauft. Ein Blick auf die Aussagen der anderen Gutachtenden zeigt, dass es letztlich nur eine andere Schlussfolgerung aus der Literatur ist. Grundsätzlich geht es im Hintergrund der Debatte um die industriepolitische Frage was wir brauchen, damit unsere Industrieunternehmen in dem Bereich des Gütertransports auch zukünftig eine Rolle spielen können. Hier sagen 4 der 5 Menschen, dass es keiner staatlichen Förderung der Infrastruktur in Deutschland bedarf, damit deutsche LWK-Bauende auch mit Wasserstoffantrieb in dem Sektor erfolgreich sein können.

Das ist in der Form auch erst mal ein normaler wissenschaftlicher Vorgang. Was dann daraus gemacht wird, ist dass es so sein soll, dass nur eine Option am Ende bestehen soll. Die andere kann sich aber ja immer noch entwickeln. Gerade da es dort Anwendungsfälle gibt, sehe ich das nicht so negativ, dass der Staat die Infrastruktur nicht explizit fördert. Es gibt ja auch noch andere Optionen, um den LKW-Bauenden die Entwicklung zu fördern. Industriepolitik sind nicht nur die Tankstellen.

Hier können wir uns gerne streiten, ob der Staat beides fördern muss. Aus meiner Sicht gibt es gute Gründe zu sagen, wir fokussieren unsere Ressourcen auf die Option, die sehr wahrscheinlich den überwiegenden Teil des Transports auf der Straße dominieren wird. Dazu kann der Staat aber die Regeln so anpassen, dass H2 keine weiteren rechtlichen Nachteile hat und zumindest gegenüber fossilen Optionen im Vorteil ist.

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No true Scotsman.

Strawman.

Aus meiner Erfahrung wird mit H2-Mobilität vor allem als Hopium von (nicht grünen) Leuten argumentiert, die ohne weitere Ahnung über technische Details glauben, dass H2 die gleiche Handhabung wie fossile Treibstoffe habe, so dass man nicht für diesen komischen Elektrokram seine Gewohnheiten verändern muss. Es wird dann gerne ausgeführt, dass Elektromobilität nur eine Art Übergangstechnologie sei, die sofort wieder verschwinden werde, sobald H2 für den Masseneinsatz so weit sei.

Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld: Die SPD Spitzenkandidatin in meiner Region hat sich von ihrem in einem Autohaus arbeitenden Ehemann einreden lassen, dass Elektromobilität nichts tauge und man nur auf die Marktreife von Wasserstoff hinarbeiten müsse. Beide sind nicht im Umfeld grüner Interessengruppen.

Das Qualifikationsniveau ist sehr unterschiedlich.

Jeder Schwachkopf, der einen Phasenprüfer richtig herum halten kann, kann eine Wallbox installieren und den nächsten Level für den LKW-Maßstab in kurzer Zeit lernen. Ertüchtigung des Stromnetzes ist kein Hexenwerk.

Eine Wasserstofftankstelle zu bauen ist da ein ganz anderer Schnack. Ich sehe nicht, dass es „wesentlich schneller [geht], einen H2 Tank hinter der Tankstelle zu installieren,“ und damit ist es ja auch nicht getan. Betrieb und Wartung ist wesentlich aufwändiger als für eine elektrische Infrastruktur.

H2-Mobilität kann ohne massive Subventionen wirtschaftlich nicht auf eigenen Füßen stehen und wird dies auch absehbar nicht können. Alle bisherigen H2-Mobilitäts-Projekte basieren m.W. auf Fördergeldern, nicht auf Marktbedarf, und endeten, als die Fördergelder endeten. Keine deutsche H2-Tankstelle entstand m.W. ohne staatliche Beteiligung, weil deren Betrieb sich lohnen würde.

Es ist ähnlich wie die Diskussion über Atomkraft. Man muss sich als Gesellschaft entscheiden, ob man bereit ist, eine technologisch und finanziell nachteilige Alternative zu subventionieren, um zB nicht alle „Eier in einen Korb“ zu legen.

Ich sehe in diesem Fall den Vorteil nicht. Die Nachteile der H2-Mobilität sind schlicht zu offensichtlich und wir können H2 anderswo in industriellen Prozessen sinnvoller nutzen.

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