Verkehrsminister Wissing, FDP/ e-Fuels und das EU-Verbot für Verbrenner

Die FDP macht genau was sie tun soll.

Pläne blockieren:

  • damit Geld gespart wird weil man einfach nichts tut
  • damit der Status Quo in Deutschland aufrecht gehalten wird und die Zombie-Firms hier noch einige Jahresenden buchen können

Wer da etwas anderes erwartete hat nicht verstanden was für eine Partei das ist.

Mir war klar welche Partei das ist und dass es sehr gut ist wenn diese Partei von der politischen Bühne verschwindet.

Lindner hat geschickt mit Halbwahrheiten in Social Media junge frustrierte Menschen beeinflusst. Dies muss man auch der Kinder- und Jugendfeindlichen Merkelregierung anlasten.

2 „Gefällt mir“

Gestern Abend bei Lanz hat Herr Dürr von der FDP so unglaublich viel Zeit und Raum für seine Partei-Illusionen bekommen. In diesem Fall hat Herr Lanz mal tatsächlich richtig dagegengehalten. Aber die anderen beiden Gäste Petra Pinzler und Belit Olay waren mit ihrer Gegenmeinung und mit ihren modernen, klugen Beiträgen viel zu leise. Das hat mich sehr frustriert. Hoffentlich hat das gereicht, um das FDP-Verhalten zu demaskieren. Warum nur haben sie ihn so extrem lange über E-Fuels reden lassen? Diese können einfach nicht die Lösung sein.

3 „Gefällt mir“

Dazu kommt, dass die FDP ganz offensichtlich nicht modern, innovativ und zukunftsorientiert ist. Ihr Verhalten und ihre Pläne ensprechen überhaupt nicht ihrer Selbstdarstellung.

1 „Gefällt mir“

Und das nächste Glanzstück der FDP:

https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-03/gueterverkehr-lastwagen-volker-wissing-studie

Es ist natürlich auch gut für Politiker im gefühlt relativ rechtsfreien Raum rumkaspern zu dürfen. Ich musste grad mehrfach die Fäuste ballen als ich diesen Unsinn lesen musste. Wir brauchen entschieden weniger LKW’s, die unsere Straßen verstopfen und innerorts nur für Probleme sorgen als mehr. Außerdem werden es eh immer weniger Fahrer und die die es gibt sind häufig überarbeitet und eine Gefahr für jeden anderen Verkehrsteilnehmer.

5 „Gefällt mir“

Und der nächste echte Fachmann der den Laien Wissing mit Irritation betrachtet:

4 „Gefällt mir“

Dito! Ich bin als Ingenieur, Architekt, Unternehmer eigentlich klassisches FDP-Klientel. Aber so ein hanebüchene Quatsch, wie die FDP in Form von Herrn Dürr verzapft, ist kaum mehr auszuhalten. Es kommt nichts außer heißer Luft in Form von BWL-Marketingsprech und Schlagwort-Worthülsen. Ich bin darüber sauer und wünsche mir nur noch, dass sie aus den Parlamenten fliegen.
Wenigsten war Lanz vorbereitet und hat nicht nachgelassen.

8 „Gefällt mir“

Wenn sie damit nicht durchkommen werden FDP/Union als nächstes Klimawandel weiter delegitimieren (…)

Ich mach mich wahrscheinlich jetzt sehr unbeliebt, aber ich fand die Diskussion von beiden Seiten her sehr unsachlich und faktenfern geführt, wobei Wissing noch mehr um Fakten bemüht war und Lanz den großen Coup gesucht hat.

Beispielsweise fand ich es absurd, als Lanz Wirkungsgrade von E-Fuels Verbrenner und E-Auto abgefragte. Anscheinend war ihm aber gar nicht bewusst, dass es verschiedene gibt. Bei jeder Nachfrage, welchen er denn meine, wurde er aufgeregter und polemischer. Als dann Dürr einen der vielen Wirkungsgrade aussprach, der Lanz aber nicht gefiel, machte sich Lanz darüber lustig - man müsse doch das nötige Wissen haben. Dabei hatten beide recht, nur hat Lanz den Bilanzraum für den Wirkungsgrad um E-Fuel Erzeugung inkl. CO2 Adsorption aus der Luft gezogen und Antrieb des Fahrzeugs gezogen (ca. 16%), während die Bilanzgrenze beim E-Auto ausschließlich um den E-Motor gezogen wurde (> 90 %, aber eher der von Dürr angesprochenen 80% entspricht wenn man eine realistische Bilanzgrenze wählt).

Natürlich ist der Stromer da auf dem aktuellen Stand der Forschung wesentlich besser und daher halte ich E-Fuels auch für eine Schnapsidee, die der Markt binnen Wochen weg regeln wird. Aspekte wie die Rohstoffverfügbarkeit, die auf der Kontraseite von E-Autos stehen oder aktuelle und zukünftige Forschungsfortschritte, die die Bilanz von E-Fuels verbessern, wurden aber gänzlich weggelächelt oder im Satz abgeschnitten (Lanz: „Darüber reden wir jetzt nicht. Das wird verwirrt den Zuschauer nur.“).

Auf der anderen Seite ist Dürrs Erwähnung der Fusionsenergie natürlich absolut unsinnig. Ich bin zwar sicher, dass das kommt. Aber eine Einführung in 20 oder 30 Jahren hilft uns nicht bei den akuten Problemen und kann daher die E-Fuels Strategie nicht stützen.

Einen letzten Punkt hatte Dürr allerdings beim Thema Beschleunigung von Verfahren, auch wenn Lanz den erneut überspielte. Trotz aller Versprechen lahmt die Energiewende noch immer wegen der immensen bürokratischen Hürden, Verhinderungsmöglichkeiten von NGOs (Bürgerinitiativen, BUND etc.), anschlusslahmen Netzbetreibern usw… Habeck trat mehrfach dafür ein, diese Verfahren zu entbürokratisieren und zu beschleunigen, aber passiert ist bisher kaum etwas.

Ich hätte mir weniger Aufregung und gespielten Skandal, dafür mehr Sachlichkeit und Faktentreue auf beiden Seiten gewünscht.

2 „Gefällt mir“

Was gibt es daran umzudeuten:

Jeder Liter eFuel, der im PKW verbrannt wird, ist Verschwendung, wenn es Alternativen gibt.

12 „Gefällt mir“

Ich bezweifle nicht, dass BEVs effizienter mit einer KWh Energie umgehen können als eFuel-Verbrenner. Mir geht es nur um diese Unart, ohne Fachkenntnis unklare Fragen zu stellen und sich dann über die fachlich korrekte, aber unerwartete Antwort zu mokieren und zu erheben.

Folgendes, absurdes Gespräch käme dem sehr nahe:
P1: „Wie lang ist der Fluss in Europa?“
P2: „Ja welcher denn? Elbe, Themse, Seine?“
P1: „Na der Fluss in Europa. Wissen Sie nicht wie lang der Fluss ist?“
P2: „Also die Elbe ist 1.100km lang.“
P1: „So ein Unsinn. Der Fluss (gemeint ist die Donau) ist 2850km lang. Sie haben ja gar keine Ahnung.“

Das ist doch billige Polemik von Lanz gewesen.

1 „Gefällt mir“

Man bekommt schon das Gefühl, das die FDP verkehrstechnisch wieder ins letzte Jahrhundert will. Selbst die Autoindusrie, für die ja die FDP intern kämpft, schüttelt nur den Kopf.

Welche Wähler spricht die FDP damit aktuell eigentlich an?

3 „Gefällt mir“

Also mein Highlight bei Lanz wiederholter Nachfrage zum Wirkungsgrad war Petra Pinzlers Einwurf „die Energie, die reingeht und die Energie, die rauskommt – ist relativ einfach“.

Das war in der Tat keine Glanzleistung von Lanz. Jemandem nachzuweisen, dass er mit dem E-fuel Ansatz auf dem Holzweg ist, ist ein ziemlicher Elfmeter. Ein sinnvoller Ansatz wäre z.B. der von @MartinH beschriebene. Also die Frage: ich habe 1 kWh Strom. Wie weit kann ich damit fahren, wenn ich a) den Strom direkt mit einem E-Auto tanke, oder b) den Strom in E-fuel umwandle und in einen Verbrenner tanke? Ein anderer Ansatz wäre eine Lebenszyklus-Analyse, bei der auch die Herstellung insbesondere der Batterie etc. mit berücksichtigt wird.

Über den „Wirkungsgrad des E-Motors“ zu sprechen macht in der Tat wenig Sinn. Je nach Bilanzgrenze (also was definiere ich als „Energie die rein geht“ und was als „Energie die raus geht“) gibt es da unterschiedliche Zahlen. Die 80-90% sind da gar kein so schlechter Mittelwert. In jedem Fall müsste bei einem fairen Vergleich mindestens der Ladezyklus der Batterie mit berücksichtigt werden.

Schade dass es in den großen Talkshows niemand so richtig hinkriegt, diesen Mythos von der E-fuel Lösung für PKW sauber zu widerlegen.

5 „Gefällt mir“

Das Gegenargument zu den schlechten Wirkungsgraden von e-Fuels wurde hier von Herr Dürr leider nicht erwähnt. Die kWh erneuerbarer Energie, die für eFuels „verbraten“ wird, ist eine, die uns in Europa ansonsten womöglich garnicht zur Verfügung stehen würde. Der große Vorteil von flüssigen Kohlenwasserstoffverbindungen ist nämlich der einfache (und günstige) Transport. Durch synthetische Kraftstoffe können wir uns daher grüne Energiepotentiale erschließen, die uns ansonsten verwehrt blieben. Genügend groß skaliert, lassen sich auch akzeptable Literpreise realisieren.

Dazu kommt, dass wir für die Luftfahrt sowieso e-fuels brauchen (auf EU Ebene vorgeschrieben) und beim gängigsten Produktionsverfahren (Fischer-Tropsch) technisch bedingt sowieso immer ein Mix verschiedener Kraftstoffe produziert wird. Also nicht nur Kerosin, sondern auch Benzin und Dieselkraftstoff. In geringen Mengen wird es also ohnehin dazu kommen, dass solche eFuels ihren Weg in den Straßenverkehr finden (vermutlich in Nischen wie zB Sportwagen, Oldtimer, etc.).

Was mich an dieser ganzen Debatte aber am meisten stört, ist das Framing. Auch wenn die Kommunikation der FDP oft genug katastrophal ist, in der Sache geht es ihr darum, weniger Optionen auszuschließen, dafür das Ziel vorzugeben und den Markt den günstigsten Weg finden zu lassen. Die Grünen hingegen wollen aktiv Optionen ausschließen/verbieten. Trotzdem ist es die FDP, die als Verhinderer, Bremser, Nein-sager, etc. dargestellt wird.

Dasselbe gilt auch für andere Politikbereiche. Es liegt doch in der Natur der Sache, dass die Parteien des linken Spektrums einen größeren, spendableren Staat fordern und die FDP diese Forderungen einzuhegen versucht, um den Staat möglichst schlank zu halten und die Ausgaben zu begrenzen. Das macht die FDP aber doch nicht zu einer unverantwortlichen Partei der Fundamentalopposition, sondern einfach zu dem was sie ist. Und das ein FDP-Finanzminister nicht leichtfertig immer neuen staatlichen Konsumausgaben zustimmen wird, muss allen Beteiligten in der Koalition und der Wählerschaft auch schon vorher klar gewesen sein.

Die FDP sieht sich mMn zurecht als bürgerlicher Fels in der linksgrünen Brandung und ich persönlich hoffe, dass sie diese Funktion auch weiterhin wahrnimmt.

3 „Gefällt mir“

Das Dumme ist er dürfte mit seinen Zahlen ungefähr richtig liegen, denn das Ganze nennt sich selbsterfüllende Prophezeiung:

Er steckt mehr Kohle in den Ausbau der Straße, also werden die Verbindungen attraktiver, also wird der Verkehr mehr.

Wenn er doch nur Mal denselben Mechanismus für die Verkehrswende anwenden würde -.-

2 „Gefällt mir“

Wo soll dieses regeln durch den Markt den bitte stattfinden? Die Einkaufschefin von Porsche hat doch jetzt schon angesagt, dass sie bei synthetischen Kraftstoffen den freien Markt aushebeln wollen und das Zeug mit staatlichen Subventionen umgehen möchte.

Ich bin ehrlich gesagt fassungslos wie wenig Gegenwind Porsche dafür bekommt. Ausgerechnet diese ganzen Manager, die am liebsten gar keinen Staat und keine Steuern hätten, denken sich ein unnötiges und lokal umweltschädliches Produkt aus und wollen es auch noch den Staat subventionieren lassen.

Nein das war ordentlicher Journalismus. In Deutschland sind es Politiker einfach nur nicht mehr gewöhnt, echten Gegenwind zu bekommen, wenn sie Bullshit reden.

Nein, die Aussagen der Porsche-Managerin offenbaren unwiderlegbar, dass Porsche hier die Strippen zieht und die FDP danach tanzt.

Das wurde bei Lanz in der Sendung bereits fast gesagt, es fehlte nur noch der Wirkungsgrad der Batterie, damit landet das E-Auto bei min. 70 Prozent und bei E-Fuels waren die 15 %, die Dürr genannt hat schon genau richtig, so wie du es gefragt hast (Quelle1,Quelle2).

Und deswegen steht die erste Anlage auch in Chile, oder was?

Zur Erklärung: Die Anlage steht da, weil der Wind dort viel konstanter ist, als bei uns. Porsche nutzt also bewusst NICHT die überschüssigen EE, die wir in Deutschland (mangels ordentlicher Speicher) ständig runter regeln müssen. Damit wären deren Anlagen nämlich noch unwirtschaftlicher.
Oder Porsche bräuchten halt noch mehr Staatskohle dafür, je nachdem wie man es sehen will.

Aber nicht, wenn das Zeug aus Chile nach Deutschland geshippert werden muss.

Ja es wird Branchen geben, u.A. auch die Bestandsflotten an Rettungs- und Einsatzfahrzeuge, die weiterhin Benzin brauchen werden. Das kann man aber alles so regeln, dass es ab 2035 trotzdem keine neuen Verbrenner-Autos mehr auf dem Markt gibt.

Und erst recht braucht man keine staatlichen Subventionen für irgendwelche Gutes-Gewissen-Kraftstoffe an Porsche-Sonntagsfahrer auszugeben, den um Nichts anderes geht es hier.

Wer glaubt, dass man Umweltschutz rein mit Marktmechanismen regeln kann, der glaubt auch, dass mit mit einem Hammer ein Kleid nähen kann.

9 „Gefällt mir“

Audi-Chef Duesmann warnt vor Hängepartie beim Verbrenner-Aus

Scheint mir ein klassisches good-cop/bad-cop-Szenario zu sein. So bietet VW für jeden die passenden Zitate.

Richtig. Und darum werden sie auch kommen. Übrigens ist auch die Luftfahrt gegen E-Fuels für PKW.

5 „Gefällt mir“

Das mag ja teilweise stimmen, aber dann bitte auch den schlanken Staat gescheit fordern und umsetzten - also Beendigung der umweltschädlichen Subventionen. Das wäre dann doch auch mal ein „schlanker“ Staat. Davon höre ich von der FDP aber nichts.

Hier könnte die FDP doch auch mal ansetzten.

Ich befürchte leider jedoch, dass dann e-Fuels früher oder später auch subventioniert werden (Lobby halt), siehe auch Porsche in Chile, die schon Unterstützung fordern (bei Milliardengewinnen)!

9 „Gefällt mir“

Boomer?

Man wundert sich wer so kurzsichtig ist um heutzutage noch Autos mit Verbrennermotor zu kaufen aber es gibt diese Leute hier in Deutschland.

Und all diese Menschen sollen für ihre dumme Entscheidungen keine Schaden empfinden sonst klagen sie. Das wieder sorgt dafür dass man hier nie Fortschritt haben kann.

3 „Gefällt mir“

Wir brauchen alle Kapazitäten erneuerbarer Energien in Deutschland für die den dringendsten Umbau. Für E-Fuels bleibt nichts übrig. Jedenfalls nicht für PKWs.
Und in anderen Ländern (Afrikas/Südamerikas) erneuerbare Energien zu nutzen, um sie unter großem Aufwand zu uns nach Europa zu transportieren, ist ineffektiv und trägt kolonialistische Züge. Diese Länder brauchen ihren Strom selbst.
An dieser Stelle ein wiederum schönes Reel von Professor Volker Quaschning https://www.instagram.com/reel/CpVXd7uMnuX/?igshid=YmMyMTA2M2Y=
Africa Greentec investiert dagegen durch Unterstützung der Stromversorgung von kleineren Projekten in Afrika selbst und für Afrikaner Podcast mit Torsten Schreiber
Das nur als Hinweis, dass die Ideen, andere Staaten wieder dafür ausnutzen, dass wir in Europa weiter so tun können, als müssten wir nichts ändern, einfach unrealistisch sind. Es geht auch um Klimagerechtigkeit.
Der erzeugbare Strom sollte so effektiv wie möglich genutzt werden, am besten vor Ort. Er wird gebraucht.
Bis E-Fuels effektiver werden, können wir sie nicht in eine realistische Planung einbeziehen.
Der Audi-Chef hat sich meines Wissens gegen E-Fuels und für bessere Planbarkeit durch das Verbrenneraus ausgesprochen.

2 „Gefällt mir“