USA und Russland: Was kommt da auf uns zu?

Die letzten Tage habe mich zutiefst schockiert, insbesondere die Rede von Vance und das Telefonat zwischen Trump und Putin (weniger als Telefonat an sich als die anscheinend schon beschlossenen Prämissen).

Ich fürchte, dass sich Trump und Putin die Welt in Interessensphären aufteilen. Trump bekommt die westlichen Hemisphäre und kann dort schalten und walten, wie eher möchte. Also z.B. Grönland, Kanada oder Mexiko annektieren. Putin bekommt dafür Europa und kann dort unbehelligt von den USA tun, was er in der Lage zu tun ist.
Wie genau da China und der mittlere Osten erspielen, erschließt sich mir noch nicht ganz.

Dort diese Situation sind wir gezwungen sehr schnell zu handeln und mit unseren europäischen Partnern eine entsprechende Antwort zu finden. Ansonsten droht ein großer Krieg oder wir werden zu einem Klientelstaat von Russland. Auch müssen wir unabhängig von Energielieferungen werden und unsere Wirtschaft stärker auf das Inland und Europa ausrichten.
Die Appelle, dass man auch mit der neuen amerikanischen Administration gut können muss, halte ich inzwischen für naiv. Die will das vermutlich überhaupt nicht (außer, wenn es um handfeste Geschäfte geht).

Ich hoffe, ich irre mich. Aber unsere Politik muss hier unbedingt aufmachen und das kleinlich Gezänk um Migration und Schuldenbremse beilegen.

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Was auf uns zu kommt werden ähnliche Nachrichten wie diese sein, wenn es dafür nicht schon zu spät ist, mir ist bewusst das unsere Verfassung nicht mit der, der „Vormals Vereinigten Staaten von Amerika“ (FUSA) zu vergleichen ist doch dort wo sie es ist, können wir das nun schon beobachten und ich werde versuchen solche Beispiel und Gegenüberstellungen hier zu sammeln, doch habe ich nun ein erstes Anzeichen gefunden, wo nun doch Einigkeit wieder gefunden werden könnte, oder wo sie schon vorhanden war nur das sie bisher nicht als solche herauszustellen war.

http://youtube.com/post/UgkxBmiDp5qOO19SWrvppWPWEU-qxqG0Rabi?si=VXkVEOMMZRxmBPiW

02.22.2025 gefunden via You Tube:
https://www.youtube.com/live/qob8C0vmvx0?si=mYzVWnFHYPIJs7qL

Guter Deal für Russland, schlechter Deal für Trump’s USA - Wie kann das sein?

Ich bin neu im Forum und hoffe es ist ok unter diesem Thema noch ergänzend zu fragen, worüber ich und viele andere Menschen in meinem Umfeld grübeln und was ich nicht verstehen kann:

Warum kommt Trump ohne Not, ohne wirkliche Gegenleistung Putin so stark entgegen? Übernimmt russische Propaganda? Und akzeptiert praktisch russische Kriegsziele ohne russische Zugeständnisse und das bevor Verhandlungen auch nur beginnen - und schwächt damit von Beginn an die eigene Verhandlungsposition? Warum?

Und selbst wenn es Trump nur um den innenpolitischen Erfolg und die schnelle Schlagzeile geht, dass er im Alleingang den Krieg beendet und ihm die „Details“ egal sind - auch wenn es im Ergebnis einen schlechten Deal für die USA bedeutet. Ich verstehe nicht wie er das wirklich als Erfolg verkaufen kann gegenüber seinen Kernwählern, die doch maßgeblich mit Russland als wichtigem Feindbild und Gegenspieler der USA sozialisiert worden sind. Diese Leute können es doch nicht als Erfolg sehen, wenn Russland praktisch alles bekommt, was es will, ohne dass sie Zugeständnisse machen müssen? Oder habe ich etwas wichtiges verpasst? Reicht es wirklich aus, dass Russland die Kriegsbeute (seltene Erden) mit den USA teilen soll und das war’s?

Ich würde gerne besser verstehen wie diese Kehrtwende in Sachen Russland vom jahrzehntelangen systemischen Gegenspieler zum neuen Freund, bei dem man ausnahmsweise kein Problem hat, wenn er mehr vom Deal bekommt als man selbst; wie Trump das in den USA verkaufen kann. Und warum es da nicht mehr Widerstand gibt - obwohl letzte Frage schon teilweise durch das Youtube Video oben beantwortet wird. Danke dafür!

Die Frage ist: Ist das für die USA wirklich ein schlechter Deal?

Trump fordert ja gleichzeitig von Selensky massive „Rückzahlungen“ der erhaltenen Hilfen. Und er macht aus den geschätzten 160 Milliarden, die wirklich als Hilfeleistung geflossen sind, mal eben in bester Mafia-Manier 500 Milliarden.

Ganz zynisch formuliert: Trump und Putin teilen die Ukraine untereinander auf, wie zuvor Hitler und Stalin Polen aufgeteilt haben. Mit dem einzigen Unterschied, dass Trump nicht am Territorium der Ukraine interessiert ist, sondern nur an den Rohstoffen. Gleichzeitig kann er den „Frieden“ seinen Anhängern als guten Deal verkaufen, die Milliarden, die für weitere Ukraine-Hilfe geplant waren, einsparen. Und mit dem gleichzeitigen Move, Russland generell zum Problem Europas zu erklären, sagt er eben auch, dass es ihm egal ist, ob Russland dadurch langfristig gestärkt wird, weil es aus seiner Sicht buchstäblich nicht das Problem der USA sei.

Das ist natürlich alles extrem kurzsichtig gedacht von Trump. Langfristig gehe ich auch davon aus, dass die USA diesen „Deal“, wenn er denn zu Stande kommt, bitter bereuen werden. Aber Trump, sollte er das realisieren, denkt sich vermutlich: „Das ist ein Problem für die Deppen in ein paar Legislaturperioden…“.

Nicht Russland sondern die kommunistische Sowjetunion war der

der USA. Seit 1991 ist China der systemische Gegenspieler der USA. Es war eine (in diesem Umfang präzedenzlose?) geopolitische Niederlage der USA, dass sie nicht vermocht haben, Russland an ihren Pol zu binden, sondern Russland stattdessen in die Arme Chinas getrieben haben. Trumps Administration scheint diese Strategie nun zu korrigieren (ob aus strategischer Weitsicht oder kurzfristiger Opportunität, ist ein anderes Thema).

Wir Europäer müssen uns auch entscheiden, ob wir uns zukünftig an den US-amerikanischen oder an den chinesischen Pol binden sollten (oder versuchen sollten, als blockfreie Staaten zu überleben). Idealerweise würden wir uns in Abstimmung mit Russland für den gleichen Block entscheiden, damit die Blockgrenze nicht wieder quer durch Europa gehen.

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Was würden Russland und China denn von uns erwarten, um uns in ihrem Dunstkreis aufzunehmen?

Demokratie als Staatsform und Eigenständigkeit wären wohl eher nachteilig in einer solchen Bewerbung. :wink:

Stand heute scheint es China v.a. um eine wirtschaftliche Hegemonie zu gehen, d.h. verlässliche Handelspartner und -routen. Einen ideologischen Imperialismus nehme ich nicht wahr, was sich aber natürlich ändern kann. Ferner wird China wohl erwarten, dass wir die Integrität ihres völkerrechtlichen Staatsgebiets inklusive Taiwan unterstützen und uns generell im Streitfall diplomatisch gegen die USA positionieren.

Das Unwägbare ist natürlich, das imperialistisch orientierte Staaten entweder militärisch oder wirtschaftlich Druck ausüben, um ihre eigenen Interessen eher ohne Rücksicht durchzusetzen.

Hätte da Zweifel an einer dauerhaften Partnerschaft mit China (in Verbindung mit Russland besonders kritisch)

Ich persönlich werbe weder für ein Bündnis mit den USA noch mit China, sondern für ein geeintes Europa, das sich entweder als blockfreie Mittelmacht positioniert oder als ambitionierter dritter Großmacht-Pol. In beiden Fällen sollte das Primat unserer Geopolitik ein nicht-feindliches Verhältnis zu unserem Nachbarn Russland sein (egal ob Russland sich mit China verbündet, mit den USA verbündet oder blockfrei sein will).

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Das funktioniert natürlich nur wenn auch Russland, China und die USA ein nicht-feindliches Verhältnis akzeptieren.
Wenn wir unsere freiheitlich demokratischen Grundstruktur so behalten wollen.

Auch die USA werben ja im Sinne eines schwachen Deutschlands für die AfD.
Wie Russland ja auch.