Guten Abend liebe Mitglieder und Mitgliederinnen.
Ich bin nun seit einigen Jahren Hörer des Podcasts und seit wenigen Wochen Mitglied des Forums.
Ich schätze den Podcast sowohl als sehr gut recherchierten Nachrichtenkanal, aber auch als sehr meinungsstarkes und prinzipientreues Meinungsmedium.
Mir, als tendenziell eher dem linken Spektum zugehöreigen Mitbürger, gefällt entsprechend die Ausrichtung des Podcasts und würde vielen Themen zustimmen. Sollte dem nicht so sein, wäre ich wohl kaum noch Hörer.
Die Community, oder zumindest die aktiven Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Forums, würde ich ähnlich beschreiben. Gut informiert, Prinzipiengetreu und in wichtigen politischen Themen wenig kompromissbreit. Verzeiht mir bitte, wenn ich euch falsche Motive zuschreibe.
In einem Threat vor einigen Wochen über ein mögliches AfD Verbot konnte ich die Diskussion mitverfolgen, ob man (paraphrasiert) AfD Wählern aufgrund ihrer Zuneigung zu einer rechtsextremen und am Rande des Grundgesetz agierenden Partei die Stimme einziehen sollte (AfD Verbot).
Aufgrund der radikalität, mit der diese Auffassung von einigen vertreten wird, frage ich mich: Kennt ihr AfD Wähler im Freundes- oder Bekanntenkreis?
Oder gibt es keine Berührungen mit eben solchen?
Ich selber (eher links, Protestwähler der PARTEI, Dorfbewohner) habe einen recht guten Freund seit Kindheitstagen, der seit Lucke- Zeiten AfD Sympathisant und Wähler ist.
Damals haben wir noch stundenlange Diskussionen geführt, in denen wir uns über unsere Ansichten ausgetauscht haben. Wir haben uns gegenseitig Quellen zugeschickt und versucht einander zu belehren. Erfolglos in beide Richtungen. Inzwischen meiden wir weitestgehend politische Themen, da ich die Diskussionen müde bin.
Wie geht ihr damit um? Kennt ihr es, dass ihr im privaten trotz unterschiedlicher politischer Einstellungen Freundschaften pflegt?
Ich bin mit meinem „Verwirrten“ zur Schule gegangen, kenne seine Eltern und inzwischen auch seine Frau (eine Kurdin). Es käme mir nicht in den Sinn eine Freundschaft wegen politischer Differenzen zu beenden. Dafür ist zwischenmenschlich mehr gegenen als Fakten und Meinungen.
Ich kann es aber auch nicht mehr leisten ihn durch Überzeugungsarbeit bekehren zu wollen.
Auch ich hab Frau, Kinder, Job und andere Interessen. Dafür reicht meine Energie nicht mehr.
Also wird Politik ausgeklammert und es funktioniert wunderbar.
Ist das verwerflich? Ist das nachvollziehbar?
Gibt es Mitforisten und Mitforistinnen, die auf der Grundlage Freundschaften beenden würden? Und treibt nicht genau das Menschen weiter in die Radikalisierung?