Ukraine Krieg: „Lösungsansätze“ der AfD

Das ist in der Tat keine einfache Frage. Man könnte natürlich sagen, dass es schon ein Putsch wäre, wenn Trump sich, ohne tatsächlich mehrheitlich gewählt worden zu sein, eine weitere Amtszeit verschafft hätte. Das würde ich hier, in diesem Kontext, aber tatsächlich noch nicht als Putsch bezeichnen.

Ganz generell hast du da schon Recht, ein Putsch findet meistens mit militärischer (manchmal auch ziviler) Übermacht oder Gewalt statt und löst ja meistens nicht nur den aktuellen Herrscher sondern das komplette politische System ab.

Bei Trump hätte das also bedeutet, dass er eben das komplette demokratische System abgeschafft hätte und sich auf Lebenszeit zum „Präsidenten“ gemacht hätte. Und das ist eben das, was ich auch nicht annehme.

Das Trump die Demokratie, wo er nur kann untergräbt und zu seinen Vorteilen nutzt, das ist sicher unbestritten. Aber da ist er nicht der erste und nicht der letzte. Aber das er wirklich die Demokratie abschaffen würde, das bezweifle ich sehr.

Ohne die Freiheit und Demokratie (wenn auch nur teilweise vorhanden) könnten sich die USA in ein sehr viel schlimmeres Land verwandeln. Und in ihrer jetzigen Form sind die USA für reiche Menschen wie Trump schon so etwas wie ein Paradies.

Daher würde ich sagen, gilt für Trump: „Lieber im Himmel dienen (als Präsident mit begrenzter Amtszeit und Befugnissen) als in der Hölle herrschen.“

Die US-Demokratie hat einen blutigen Bürgerkrieg und mehrere Weltwirtschaftskrisen überstanden, sie hat im 2. Weltkrieg zwei mörderische Diktaturen besiegt, ein drittes im kalten Krieg niedergerungen und während dieser Zeit die Freiheit von Millionen beschützt. Ich glaube, dass sie auch den Angriff durch rechte Populisten überstehen wird.

Das kann gut sein. Dann bräuchte es aber auch keinen Putsch durch Trump und seine Anhänger.

Ich denke, es würde in diesem Thread zu weit off-topic führen, das drohende Ende der pluralistischen Demokratie in den USA zu erörtern, auch wenn es mir schwer fällt mir vorzustellen, wie man etwas noch Demokratie nennen könnte, wenn ein Präsident „sich eine zweite Amtszeit verschafft“, obwohl ein anderer gewählt wurde.

Nur soviel noch:

Das antike Rom war auch 5 Jahrhunderte lang eine Republik, hat Kathargo niedergerungen, diverse „Barbarenüberfälle“ überstanden usw., und irgendwann war es eben plötzlich keine Republik mehr.

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Absolut. Nach einem Jahrhundert voller Kriege war für viele Einwohner des Reichs eine Frieden garantierende Autokratie eben die bessere Alternative als die dysfunktionale Republik. Soweit sind die USA aber längst noch nicht.
Dasselbe gilt für mich für die meisten Demokratien des Westens.

Wenn dort wie in Schweden, was ja vielen Progressiven wirtschafts- und sozialpolitisch als Vorbild gilt, ein substanzieller Teil der Wähler eine Partei wie die Schwedendemokraten wählt, ist das für mich weniger ein Zeichen für einen Aufstieg des Faschismus als für Versagen etablierter Parteien in einigen Politikfeldern.