"Ukraine is fucked. And so is Europe, by the way."

Trump will den Friedensnobelpreis.

Also drängt er auf schnelle „Friedensschlüsse“ in Gaza und nun auch der Ukraine. Schnell, nicht nachhaltig.

Der Trump kann sich dann als großer Friedensstifter feiern lassen.

Bricht der Krieg um die Ukraine in Europa später wieder aus, sind die Europäer schuld, die haben dann versagt.

Einfache Logik.

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Das habe ich mich auch schon gefragt.
Und: Wer zwingt Europa, die Verhandlungsergebnisse mitzumachen?

Allerdings müssen wir dann auch bereit sein, Tief in die Tasche zu greifen und auch massiv aktiv einen besseren Frieden zu garantieren. Ich kann mir keinen deutschen Politiker vorstellen, der den Mutt hätte, so was zu sagen.

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Militärische Stärke ist nicht allein eine Frage des Geldes oder der Ausrüstung. Sie setzt eine Gesellschaft voraus, die bereit ist, Opfer zu bringen, in eine Kriegsökonomie umzusteigen und sich mental auf einen militärischen Konflikt einzustellen. Europa ist auf einem völlig anderen Pfad gewachsen: Unsere Gesellschaften sind individualistisch, wohlstandsorientiert und weitgehend pazifistisch geprägt. Die Vorstellung, dass sich dies mit einer einfachen Erhöhung der Verteidigungsausgaben ändert, ist naiv. Selbst wenn wir morgen Milliarden in Waffen investieren, bleiben die fundamentalen Probleme bestehen: Wer soll kämpfen? Wer soll langfristig den politischen Willen aufbringen? Wer soll bereit sein, persönliche Risiken für die Verteidigung Europas einzugehen?

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Sorry, aber wenn man Mark Reicher glauben würde, hätte die Ukraine den Krieg schon lange gewonnen.
Der übertreibt gerne mal.

Hier ist das Spektrum. SPD würde ich auch bei Zurückhaltung und Grüne bei Beteiligung verorten.

Ob sich Bundeswehrsoldaten an einer möglichen europäischen Friedenstruppe in der Ukraine beteiligen sollen, ist zwischen den Parteien umstritten. FDP-Vize Wolfgang Kubicki spricht sich in der ZDF-Talksendung „Maybrit Illner“ für eine deutsche Beteiligung aus: „Wir können uns nicht als eine der stärksten Nationen in Europa aus der Verantwortung ziehen.“ Gregor Gysi von der Linken zeigt sich ebenfalls offen: „Darüber können wir immer reden, auch was deutsche Soldaten betrifft - wenn es wirklich eine Friedenstruppe ist, nicht wenn es um Kampfeinsätze geht.“ Widerspruch kommt hingegen von der BSW-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht. Sie bezeichnet es als „völlig geschichtsvergessen“, deutsche Soldaten an die russische Grenze zu stellen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt will sich nicht festlegen, weil es aus seiner Sicht zu früh für eine derartige Debatte sei: „Es gibt heute überhaupt keinen Grund, sich da auf irgendwas festzulegen.“ Mit ihrem Hinweis auf die Geschichte bezieht sich Wagenknecht auf den deutschen Überall auf die Sowjetunion 1941, der zu massiven Zerstörungen und zum Tod von Millionen Menschen führte. Dies betraf im besonderen Maße die ukrainische Sowjetrepublik.
ntv

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Die Regierung kann man vielleicht unter Druck setzen. Aber wenn die davon ausgehen, dass der Westen ihnen nicht mit was schlimmerem drohen kann, als russsicher Terrorherrschaft, wahrscheinlich nicht mal das.
Die andere Frage wird sein, ob eine ukrainische Regierung die Möglichkeiten hätte, für Appeasement gegenüber Russland, für die Aufgabe eigener Gebiete ohne wirksame, glaubwürdige Sicherheitsgarantien für den Rest des Staatsgebiets, eine Mehrheit der eigenen Bevölkerung zu gewinnen und zu behalten.

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Naja, und wenn man anderen Experten glaubt hat die Ukraine schon vor 3 Jahren verloren und ist seitdem mindestens 6x militärisch am Ende gewesen.

Die Wahrheit liegt halt irgendwo dazwischen. Merkt man aber nicht, wenn man nur einer Seite lauscht.

Die Frage ist m. E.: Ist Europa überhaupt in der Lage, hier autonom zu agieren. Der erste Teil der Antwort wäre direkt wieder eine Frage: Wer ist eigentlich Europa, sprich: Wer in Europa will das überhaupt. Polen, die baltischen Staaten und Skandinavien ja - aber wie viel Ressourcen können die ohne die „Großen“ mobilisieren? Aber Deutschland, Frankreich und UK?
Und selbst wenn die gesamte EU + UK und Norwegen an einem Strang ziehen würden - was ich angesichts der politischen Lage einfach nicht sehe: Zu was wären sie zum Beispiel militärisch tatsächlich in der Lage? Für eine wirksame Peacekeeping-Truppe reden wir von mindestens 100.000 Soldaten. Das ist in meinen Augen absolut unrealistisch.

Natürlich geht es nicht immer nur um Geld und Aufrüstung. Es geht natürlich auch darum, dass eine entsprechende Politik Rückhalt in weiten Kreisen der Bevölkerung hat - aber auch das ist klar Teil der Politik.
Das ganze Gereede von „Opfer bringen“ und „Kriegsökonomie“ geht dann doch etwas an der Realität vorbei. Die Bundeswehr führt seit den 1990er Jahren Kriege, ohne dass das wirklich groß Thema war.

Eine solche Argumentation zeigt aus meiner Sicht auch, dass Krieg in Deutschland in vielen Köpfen immer primär noch vom Zweiten Weltkrieg her gedacht wird, d. h. von einem brutalen Vernichtungskrieg der aus ideologichen Gründen geführt wird und in der totalen Zerstörung endet. Dass Krieg auch heißen kann sich gegen genau so etwas wirksam zu wehren - und vor allem, dass es zwischen beidem einen fundamentalen Unterschied gibt, scheint mir bei vielen immer noch nicht angekommen zu sein.

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Bitte schau vielleicht nochmal nach, was in dem Precht-Zitat steht und worauf ich mich speziell bezogen habe. Denn das, was du auflistest, stell ich ja gar nicht in Abrede, ist also ein Strohmann. Wehrhaftigkeit hat selbstverständlich auch mentale, seelische (wenn man so will) und erzählerische usw. Aspekte.

Ich versuch’s mal anekdotisch, um deutlich zu machen, worum es geht: Finnland hat den Ruf, sehr wehrhaft zu sein. Ich persönlich hab die Finn:innen aber auch als sehr sensibel und friedfertig kennengelernt. Finnland prosperiert und Prechts „richtig viel Not und Elend“ kann ich dort zum Glück nicht erkennen. Auch keinen Sozialdarwinismus, sondern einen starken Sozialstaat.

Das, was Precht in diesem Zitat erzählt, ist vom Menschenbild her eher putinesk.

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Zustimmung. Aber es gab genug Signale und auch Zeit in der Vergangenheit anders zu reagieren. So hat Emmanuel Macron ja mehrfach eine stärkere europäische Sichtweise vorgeschlagen/angemant. Aber Frau Merkel hat darauf nicht mal regiert - geschweige denn einen eigen Vorschlag zu machen. Und der „Friedenskanzler Scholz“ hat die Beziehung zu Frankreich noch aktiv torpediert.

Es wie Zeugnisausgabe am Ende des Schuljahres. Wenn man während des Schuljahres nix macht, dann ist man selbst schuld, dass am Ende nur furchtbare Noten herauskommen.

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gute, klare Worte. Zustimmung.
Manche aktive Politiker denken heute noch, dass es reicht auf der moralisch richtigen Seite zu stehen und glauben mit intensivem Wedeln mit dem Völkerrecht könne man Konflikte und Kriege verhindern/beenden. Solches Wunschdenken passt gut in ein Kinderbuch, aber leider nicht in die Realität.

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