Themen der Grünen im Populismus

„nonchalant“ = [liebenswürdig] ungezwungen, unbekümmert, lässig
In Deutschland wird eine gewisse Ernsthaftigkeit, der Lage angemessen erwartet. Vielleicht nicht von Grünen Wählern. Aber es geht ja hier um die Aussenwahrnehmung.
Siehe Rücktritte R.Scharping, A. Laschet, A. Spiegel

Besser: „Wir sind im Soll bei der Gasbeschaffung. Wir sind noch nicht beim gewünschten Preisniveau, was auch mit Sondereffekten bei anderen Abnehmern zusammenhängt. Wir wissen um die Wichtigkeit für die Produktionskosten und arbeiten sehr hart daran.“

Nach dem Echo über die Aussage zu Insolvenzen, sollte Habeck wissen, dass das Wie häufig entscheidender ist, als Was man sagt.
„Unternehmen sind nicht insolvent, sie hören nur auf, zu verkaufen“ war&ist inhaltlich aus meiner Sicht z.B. richtig. Ich habe damals 2 Monate gebraucht um zu akzeptieren, dass sich daraus ein ganz anderer Spin ergeben hat.

Ich hatte den von dir hinzugefügten Teil absichtlich weg gelassen :wink:
Er widerspricht sich und beschreibt heiße Temperaturen als unerwartete Stelle? Die Klimamodelle lassen diese Prognosen doch zu.:

„Die Preise sind höher, das ist so für Gas, aber nicht, weil wir eine Knappheit haben“*
„Man sieht, dass die globale Erwärmung an ganz unerwarteten Stellen einen preistreibenden Effekt hat.“ Er gehe zwar davon aus, dass der Gaspreis noch etwas sinken werde, wenn das Angebot auf dem Weltmarkt für Flüssiggas steigen werde…“

Zeig mir eine einzige Gesellschaft, in der das funktioniert.

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Habe ich jetzt schon öfter: Das tatsächliche Partei- und Wahlprogramm der Grünen und der große Korpus an tatsächlichen Aussagen der Spitzen- und Fachpolitiker der Partei.

Mal ehrlich: das wird doch jetzt völlig beliebig. Wir sind in dem Bereich angekommen, wo ein Politiker, dessen Politik und Persönlichkeit man mag, als „ernsthaft“ und „kompetent“ wahrgenommen wird und dem, den man nicht mag unterstellt man unangemessene Lässigkeit.

Fakt ist, dass Habeck die hier (und anderen) unterstellte Degrowth-Politik mit keiner Silbe gutheißt oder auch nur erwähnt. Im Gegenteil: er betont (wie auch das grüne Parteiprogramm) in vielen seiner öffentlichen Statements immer wieder die Wachstumspotentiale grüner Politik. Hat er damit recht? Darüber kann man sachlich debattieren. Aber die grüne Vision ist unumstritten eine nachhaltig wachsende Wirtschaft und eine (moderate) Vermögensverteilung von oben nach unten.

Er bezieht sich im ersten Satz auf die Versorgungslage in Deutschland, im zweiten auf den Preis als Ursache der globalen Nachfrage. Damit versucht er die Preisentwicklung zu erklären. Das ist aus dem Kontext auch ziemlich klar erkennbar.

In dem Thread hier geht es um die Frage, wie Hass auf die Grünen entsteht. Dass die Standpunkte und Aussagen der Partei und ihrer Politiker immer wieder systematisch (und in vielen Fällen auf Seiten des konservativen/rechten medialen und politischen Spektrums absichtlich) falsch dargestellt werden ist sicherlich Teil der Antwort.

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Wenn wir nur das täten, was es schon gibt, dann sässe die Menschheit noch auf den Bäumen. Ich träume ja nicht von der 100%igen Verwirklichung in den nächsten 2 Jahren. Wenigstens als Denkanstoss in eine bessere Zukunft wollte ich das gesagt haben.

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Vielleicht führt das jetzt zu weit vom Thema weg, aber wie passt denn leistungsgerecht und jeder verdient +/- 30% das gleiche zusammen? Unter dem Gesichtspunkt sozialer Gerechtigkeit könnte ich das schon eher nachvollziehen. Unabhängig davon, ob es jetzt in Simme ein sinnvolles Konzept ist oder nicht.

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Es bedeutet einfach, dass der einfache Fabrikarbeiter oder die Regaleinräumerin genauso wenig leistungsgerecht bezahlt werden wie der Spitzenmanager.
Das führt aber doch stark vom Thema weg.

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Welche Gefühle jemand hat oder nicht hat, hat selten was mit „verstehen“ zu tun. Aber selbst wenn Demokraten Faschisten und ihre Kollaborateure hassen, gibt es einen entscheidenden Unterschied: Als Demokraten wählen sie keine Partei, die diese Feinde ihrer Grund- und Menschenrechte beraubt, weil wir uns an die Spielregeln halten.

Schon klar, aber woraus folgt, dass die berufliche Leistung jedes Menschen in einem Bereich +/- 30% liegt?

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Deswegen verurteile ich das ja auch nicht, wie ich in meinem Beitrag geschrieben habe. Was ich kritisiere ist lediglich das Gutheißen von Hass gegen Menschen.

Ich sehe das ähnlich wie beim Thema Gewalt. Die ist einfach grundsätzlich abzulehnen. Somit ist für mich Gewalt gegen Nazis im Grundsatz auch nicht „besser“ als Gewalt gegen andere Menschen. Und deswegen glaube ich auch nicht, dass Hass uns im Kampf gegen Rechtsextremismus weiter bringt.

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Stimmt, in etwa sowas:
„Ausländer raus, keiner mehr rein und alles ist gut“ - Union, BSW und AFD (verkürzt dargestellt).

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@Christoph ich entscheide mich für Strategie 5 aus: Eine Übersicht: Rechtspopulistische Gesprächsstrategien - Belltower.News

Strategie 5: Whataboutism

Was?

Rassist_innen zünden Flüchtlingsheime an? Ja, aber was ist mit Linksextremen, die Autos anzünden? Whataboutism ist die Relativierung einer Aussage durch eine Gegenaussage, die eigentlich nichts mit der Ursprungsaussage zu tun hat – denn dass es z.B. neben rechtsextremer Gewalt auch „Ausländerkriminalität“ oder linksextreme Gewalt gibt, macht nichts von allem besser oder weniger schlimmer. Und eines ist auch nicht die Begründung für das andere.

Gegenstrategie?

Wer so antwortet, mit dem ist ein Gespräch nicht möglich. Nicht provozieren lassen.Fehlenden Zusammenhang benennen, beim eigentlichen Thema bleiben.

Es ging darum, welchen Eindruck Habeck bei Teilen der Zuhörer hinterlässt, wenn er wie am Mittwoch über die wirtschaftliche Situation spricht.

Vergleiche den Auftritt von Habeck gestern (Donnerstag) bei der Meyer Werft.
Er kann es doch, wenn er will. Ich habe ihn in Reden vor unterschiedlichen Verbänden auch mit dieser Ernsthaftigkeit erlebt - und ich glaube, damit erreicht man größere Teile und vermittelt, dass man den Job und die Konsequenzen des eigenen Tuns ernst nimmt.
Vielleicht war in der Runde am Mittwoch auch niemand, den die Herausforderungen um Energiepreise betreffen (es gibt „noch“ ein VW Werk) oder es so sehen wir er "Ich selbst, weil ich auch zu faul bin und nicht die Zeit finde, mich damit mal zu beschäftigen, zahl‘ deutlich mehr, weil ich den Strom bei den Stadtwerken einfach nehme…"

Nach dem Maßstab müsste man das Atentat von Georg Elser genauso ablehnen, die angriffe der Alliierten genauso ablehnen wie die verbrechen der nazis. Weiß nicht, ob man das auch durchhält, wenn es diese Haltung nicht mehr gratis gibt.

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Und weil im ersten Entwurf Verbote gegriffen hätten, bevor eine kommulale Wärmeplanung erfolgt wäre. Das hätte für viele innerhalb weniger Jahre zu einem Investitionsverlust geführt.

Den Einwand habe ich fast erwartet. Du hast insofern einen Punkt, als dass es für Gewalt im Allgemeinen in der Tat ganz seltene „Notwehr“ Situationen gibt, in denen Gewalt als letzter möglicher Ausweg legitim ist. Zum Beispiel der „Tyrannenmord“. Zum einen ist das aber nicht von der geistigen Haltung des Tyrannen abhängig (es gibt weltweit jede Menge Diktatoren, die ihr Volk unterdrücken mit diversen Geisteshaltungen). Zum anderen ist es in dem Kontext, in dem wir diskutieren, ziemlich irrelevant. Ein Attentat auf Höcke z.B. wäre zum jetzigen Zeitpunkt kaum in irgendeiner Form zu legitimieren.

Ich würde noch hinzufügen, dass mit „Die Grünen“ eben oftmal nicht nur die Partei gemeint ist, sondern die gesamte Klimabewegung, die Wissenschaft (ja, das muss man leider so hart sagen), linke Politikerinnen, als links betrachtete Journalistinnen, linke Influencer*innen und Prominenz … . Da wird sehr sehr viel in einen Topf geworfen.
Daher werden viele Punkte den Grünen angerechnet, obwohl es nicht aus der Partei selbst kommt.

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Welche Verbote?

Verlink doch mal bitte den ersten Entwurf…

Nach dem Volksverpetzer stand da von Anfang an drin, dass ein Anteil von 65% erneuerbarem Energieträger sein muss.
Wie auch immer du diesen erreichst, kein einziges Verbot von irgendwas oder irgendwelcher Technik.

Also Butter bei die Fische und keinen Link zu Springer bitte sondern zum Entwurf, möglichst direkt.

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Ich würde hier stark einschränken, dass der erste durchgestochene Entwurf in keiner Form eine fertige Vorlage war, die vom Kabinett oder sogar dem Bundestag beschlossen werden sollte.

Solche Entwürfe müssen innerhalb einer Regierung zirkulieren können, gerade damit handwerkliche Fehler oder blinde Stellen frühzeitig gefunden werden. Aber wenn das dann vom eigenen Koalitionspartner durchgestochen wird (ich persönlich gehe inzwischen fest davon aus, dass hier irgendein FDPler verantwortlich war), dann bricht dieses System zusammen.

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@Tris: diese Art weiter an die Besserverdienenden umzuverteilen war ja wohl am Ehesten FDP-Politik. Aber die anderen haben nur halbherzig dagegen gehalten.

Naja, wenn sich die anderen von einer 12% Partei so due Politik diktieren lassen ist das nun auch keine Werbung oder?

Im Wahlprogramm wird sozial-ökologische Marktwirtschaft als Zielbild beschrieben.
Schweden, Dänemark und Norwegen sind hier Vorbilder. .
Ich finde im Wahlprogramm kein überzeugendes Narrativ für Deutschland, wie wachsender Wohlstand im Einklang mit Klimazielen erreicht werden wird. Es gibt Vermutungen darüber, dass das Exportland Deutschland erworbenes Wissen und Technologie exportieren könnte - darauf kann man hoffen. Aber die Kausalität ergibt sich in neu formenden Märkten nicht.
Siehe z.B. eAuto, Gleichrichter, Konverter, Windräder und Solarzellenindustrie.
Das Energieeffizienzgesetz ist dazu keine Maßnahme, die Wirtschaftswachstum fördert. Wenn es wirklich um CO2 Vermeidung gehen würde, müsste der Endenergieverbrauch eigentlich nicht reguliert werden.

Ich finde es nicht schlimm, dass der Wohlstand neu justiert wird. Dass wir über unsere Verhältnisse leben, lässt sich wohl nicht von der Hand weisen.
Die Umgang mit diesem Zielkonflikt (Wachstum vs. Klimaziele) sollte ehrlicher sein.

Hier ein optimistischer Ton von Fratzscher/prognostiziert er bereits länger (sogar ziemlich d’accord zum Physik-Nobelpreisträger/ehemaligen Energieminister unter Obama, Steven Chu):
Bis zur Vollendung der Energiewende werden einige energieintensive Branchen aus Deutschland verschwinden, weil sie anderswo billiger produzieren können. Das ist nicht schlimm, sondern gut, wenn es den Unternehmen ermöglicht, ihre Innovationsfähigkeit und ihre guten Arbeitskräfte in Deutschland zu erhalten und sie so wettbewerbsfähig bleiben.

Daten zur Wirtschaftsleistung durch Umweltgüter (finde nur Daten bis 2021)

Harald Lesch über Endlichkeit ~14min. (damals noch 4.5Mrd Einwohner auf der Welt)

Harald Lesch und Habeck gemeinsam in Talkshow 2019. Habeck widerspricht Lesch an keiner Stelle.