Tempolimit um Öl-Importe 2% direkt zu senken

Dann doch erst mal das Tempolimit als Sofortmaßnahme und im Gesetz gleich festschreiben, dass, wenn alle Privathäuser PV haben, 2% von Deutschlands Flächen Windkraft haben und die Industrie ihren CO2-Ausstoß um x% gesenkt hat, der leidende Bürger seine Freiheit zurückbekommt. Vielleicht fehlt für die Klinawende nur ein Anreiz.
Und dass wir die Sofortmaßnahme brauchen, da alles andere erst mal dauert, ist ja gut zu argumentieren.

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Das war bei der Gurtpflicht auch so, hat uns dennoch nicht abgehalten sie gesetzlich zu regeln und durchzusetzen. Nochmal: Jedes andere Land in Europa hat eine gesetzliche Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen. Wer das in Deutschland nicht akzeptieren kann kann ja woanders versuchen schneller zu fahren.

Wie soll das gehen? Mehr Blitzmarathons, die dadurch dass sie vorher angekündigt werden nahtlos umgangen werden? Am Tag danach kann man dann wieder zu schnell fahren. Kontrollen können immer nur begrenzt stattfinden (entweder zeitlich oder räumlich). Alles andere würde zu einer Totalüberwachung führen. Das ist gesellschaftlich ein ziemliches Risiko und vermutlich auch extrem teuer.

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Auch wenn ich die 39% grundsätzlich in Frage stelle, verkürzen Sie hier zu viel. Nicht alle Menschen die schnell fahren wollen finden ein Tempolimit nicht gut. Und auch die „x“ Prozent der festgestellten ‚zu-schnell-Fahrer‘ finden nicht alle ein Tempolimit schlecht. Wie oft beschleunigt man nicht kurz bis 140km/h um noch schnell einen LKW zu überholen bevor der Sportwagen hinter einem sich in Ihrem Kofferraum einmietet? Wenn dort gerade einen von den 16 Messstellen eingerichtet ist, gehören Sie dazu. Nur als Beispiel.
Ihre Schlussfolgerung mag richtig sein, aus der UBA-„Studie“ folgt sie nicht.

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Ja, mit recht. Denn wenn man 1 km/h zu schnell mit 50 km/h zu schnell in einen Topf wirft, dann verharmlost es eben die (klima-)gefährlichen Auswüchse mindestens in dem gleichen Maß wie es die harmlosen temporären Überschreitungen dramatisiert.

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Nein, nur unglaublich lauten Widerstand, als ob die Welt sofort untergeht wenn das letzte Land Europas ein einheitliches Tempolimit einführt.

Das glaube ich nicht.
Eher im Gegenteil sie würden nur noch lauter gegen diese unglaubliche Freiheitseinschränkung protestieren.

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Es ist doch ganz einfach:

Die Parteien, die ein Tempolimit einführen, werden die darauf folgenden Wahlen verlieren.
Parteien denken nur bis zur nächsten Wahl.
Die neue Regierung wird ihr Versprechen umsetzen, das Tempolimit wieder abzuschaffen.

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Glaube ich eher weniger, erst recht nicht, wenn sie schon bei der Wahl damit werben eines einführen zu wollen und gewählt werden.

Das glaube ich eben nicht.

Im schlimmsten Fall bekommen wir irgendwann eine AFD/FDP-Regierung.
Nur wegen dem Tempolimit. Grausige Vorstellung.

Vorweg: Ich bin zwar ein leidenschaftlicher Schnellfahrer (sofern die Bedingungen es zulassen), bin mittlerweile aber auch für ein Tempolimit. Meine Idealvorstellung eines Tempolimits sind jedoch irgendwo zwischen 140 - 160 km/h, im Idealfall variabel. So, jetzt aber zum Punkt:

Ich bin Deutscher, lebe aber seit rund 13 Jahren in der Schweiz. Ich bin in Deutschland aufgewachsen und sozialisiert, habe aber mein „Erwachsenenleben“ nur in der Schweiz verbracht. Mir fällt immer wieder auf, wie viel Raum deutsche Autobahnen im Verhältnis der Schweizer Strecken haben. Deutsche Autobahnen sind breiter, führen teilweise sehr lange geradeaus und sind meist gut gewartet. Hier in der Schweiz liegt das Tempolimit auf 120 Km/h, die auch relativ rigoros kontrolliert und sanktioniert werden (lasst euch mal „zum Spass“ in der Schweiz blitzen). In Deutschlang brettern manche mit 120 durch die 80-er Strecke bei der Baustelle und das Risiko, dass sie dafür Konsequenzen bekommen ist verhältnismässig gering. Auch „mal schnell“ 20 Km/h drüber ist ja kein wirkliches Problem. Hier sollte man in Sachen Sicherheit ansetzen - strengere Bussen/Kontrollen gekoppelt mit einem sinnvollen variablen Tempolimit (in der Schweiz bereits an einigen Strecken Realität). Da kann man bei niedrigem Verkehrsaufkommen (= sicher) auch mal mit 160 fahren, muss dafür aber halt zur Stauvermeidung oder aus Sicherheitsgründen an manchen Stellen 80 fahren.

Aber hier geht’s ja um was anderes: Wenn man wirklich ein Interesse daran hätte, Treibhausgase im Verkehrssektor einzusparen, gibt es deutlich schlauere Alternativen. @FlorianR hat diesen Punkt bereits gemacht, der wird mir aber viel zu wenig beleuchtet.

Wieso sprechen wir immer wieder über die „Peanuts“ beim Tempolimit, betrachten dabei aber nicht die Einsparpotenziale beispielsweise durch ein Recht auf Homeoffice oder die Pflicht, digitale Kollaborationswerkzeuge sinnvoll zu verwenden und halt eben nicht „mal schnell“ für eine Sitzung durch Europa zu fliegen / zu fahren. Ich kann das nicht belegen, behaupte aber, dass wir sehr viel mehr einsparen könnten, wenn wir einfach schlau digitalisieren.

Weiter könnte man, wenn man das denn wollte, versuchen die Auslastung in den Fahrzeugen zu erhöhen und so unnötige Mehrkilometer zu verhindern (momentan 1.4 Personen/Auto). Dort läge theoretisch fast 50% Ersparnis drin, einfach, indem man bestehende Fahrten einfach durch Vermittlung von Mitfahrenden Personen „auffüllt“. Ich weiss schon, dass das nicht jeder schätzt, aber es gibt heute eben nicht einmal wirklich eine schlaue Methode dafür, wenn man mal Blablacar (dass zumindest in meinem Umfeld leider nur sehr wenige „Passagiere“ hat und eher auf die Langstrecke ausgelegt ist) oder Exceltabellen in einer Firma nimmt. Eine Naviapp mit Treffpunkten kann ein guter Programmierer vermutlich in 6 Wochen erstellen, machen wir mal 20 draus, dann noch eine Nutzerbewertung und Fahrtgeldbeteiligung - Win-Win-Win Situation. Weniger Schadstoffe, mehr Geld für Autofahrer und weniger Kosten für Mitfahrende. Im Zweifel hat man sogar noch ein gutes Gespräch und man könnte die benötigten Autos auf der Strasse deutlich reduzieren → weniger Stau.

Gleiches könnte für Kurierleistungen und Waren funktionieren, der Kofferaum ist meistens eh nicht gefüllt.

Zudem wäre die Einsparung durch den Ausbau der Öffis gleich nochmal um ein unermessliches höher, ist aber natürlich keine kurzfristige Methode.

In diese - viel effektiveren- Massnahmen investiert kaum jemand einen Gedanken und deswegen kann es ja eigentlich gar nicht um das ernsthafte Einsparen gehen.

Ich weiss, diese Vorschläge sind zumindest teilweise schnell und etwas emotional überhöht daher gesagt, aber in der Summe könnten diese Vorschläge bei hoher Akzeptanz recht kurzfristig mal eben 10% einsparen. Und wenn wir davon ausgehen, dass „der Deutsche“ wegen 10 ct. Preisaufschlag bei der Bärchenwurst sofort explodiert, könnten doch täglich + 4 Euro für jeden ein Vorteil sein. Ich weiss nicht, ob in der Hitze der Debatte mein Punkt klar geworden ist, ich halte nur einfach diese Debatte für nicht immer die effektivste Art wirklich etwas zu bewegen.

Ja, kurzfristig ist ein Tempolimit eine Chance, um Ölimporte direkt um 2% zu senken, mittel-langfristig gibt es dafür deutlich bessere Lösungen, über die man halt einfach mal diskutieren muss.

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Weil auch Peanuts lecker schmecken und zu einem guten Essen beitragen können, ganz einfach. Ein Tempolimit, einfach zu realisieren, schließt nicht aus, deine Vorschläge auch umzusetzen.

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Ich würd’s genau anders herum sehen. Wenn man wirklich ein Interesse daran hätte, Treibhausgase im Verkehrssektor einzusparen, dann hätte man längst ein Tempolimit eingeführt, weil es ein „low hanging fruit“ ist, dass man sofort umsetzen kann. Insofern finde ich es sehr gerechtfertigt darüber zu reden, denn es zeigt, dass dieses Interesse kaum da ist.

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Weil die Peanuts per Gesetz regelbar sind, die anderen Vorschläge nicht, bzw. nicht kontrollierbar und demzufolge nicht durchsetzbar.

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Genau dafür wurde bei meiner Firma neulich ordentlich die Werbetrommel gerührt :arrow_right: http://www.uryde.de/
Ist scheinbar genau das, was du vorgeschlagen hast und ist mir gleich eingefallen (Werbung wirkt halt dann doch irgendwie :sweat_smile:)

Ich finde aber auch, dass man gegen ein Tempolimit keine guten Argumente hat. Man kann über die Höhe streiten, aber nicht um’s ob. Man sollte in meinem Augen auch die Argumente immer in Kombination nennen: Zum Beispiel, dass ein Tempolimit die Sicherheit auf der Autobahn erhöht (obwohl wir hier im intl. Vergleich schon relativ gut sind) und man gleichzeitig noch CO2 einsparen kann. Das ist eben eine Win-Win-Situation und wie @MarkusS gesagt hat eine „low-hanging fruit“.

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Ein „low hanging fruit“ die seit wie vielen Jahren nicht gepflückt werden konnte? Kann das vielleicht daran liegen, dass die Frucht doch ein bisschen weiter oben ist? Mobiles Arbeiten sehe ich dagegen als wesentlich tiefer hängend und auch viel effektiver.

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Gutes Beispiel. Ich behaupte mal, wenn es Corona nicht gegeben hätte, dann würden Arbeitgeber reihenweise den Mittelfinger zeigen, wenn es ums Thema mobiles Arbeiten geht. Nachdem man es zwei Jahre zwangsweise ausprobiert hat, scheint es doch erstaunlich unproblematisch.
Anders ist es beim Tempolimit auch nicht. Was gesamtgesellschaftlich dagegen spricht sind nur ideologische Schranken - keine rationalen Gründe.

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Im großen und ganzen stimme ich da zu, frage dann aber, warum nimmt man die die wirkungsvollere Maßnahme bei der es diese ideologischen Schranken nicht mehr gibt?

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In den Bereichen, wo Homeoffice nicht schon unabhängig von den ökologischen Aspekten mehr und mehr eingeführt wird, muss man Vor- und Nachteile aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht abwägen. Das halte ich in vielen Fällen für deutlich weniger trivial als beim Tempolimit. Was man sich in der Tat überlegen könnte ist, ob man solche Entwicklungen als Klimaschutzmaßnahmen intelligent staatlich fördert / begünstigt.

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Es gibt Hoffnung, dass die Vernunft siegt:

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"Die Umweltministerkonferenz habe daher beschlossen, dass Biotreibstoffe künftig nur noch aus Reststoffen hergestellt werden dürften. "
(Aus dem Spiegel-Artikel)

Den Spruch find ich ja fast lustig.

Als solche Reststoffverwertung sind sie entwickelt worden, bevor irgendjemand auf den Trichter gekommen ist dadurch die Autoindustrie und den Verbrenner retten zu können.

Edit: Quelle ergänzt

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Die fossilen Industrien haben ein großes Problem!

Einen oberflächlichen Eindruck davon vermittelt dieser Artikel hier aus dem E Fahrer.

Wer kann, sollte sich mal überlegen wie man insgesamt einfach fossile Energieträger sparen kann ohne auf Bequemlichkeit und Wohlstand zu verzichten…