Strompreis vom Gaspreis entkoppeln, Zufallsgewinne abschöpfen - Merit Order

(Noch?) Nicht hier, aber im öffentlichen Diskurs wird immer wieder gefordert, den Strom- vom Gaspreis zu entkoppelten.

Zum Themenkomplex gehört jetzt auch die Entscheidung der Bundesregierung, „Zufallsgewinne“ einzustreichen.

Was dabei meist unter den Tisch fällt: Die Entscheidung, den Strompreis nach der sog. Merit Order zu bilden, ist ja kein Kokolores, sondern hat einen guten Grund:

Wenn sich der Strompreis nach den Grenzkosten*) des zuletzt zugeschalteten (d.h. teuersten) Kraftwerk bildet, dann gibt es für die Betreiber von günstigeren Kraftwerken (in aller Regel: Erneuerbare Energien, d.h. Wind, Sonne, Wasser) einen Anreiz, ihre Stromerzeugungs- und Speicherkapazitäten auszubauen. Damit werden teure Spitzenlastkraftwerke nach und nach durch Kraftwerke mit erneuerbaren Energien ersetzt.

*) sind sind hier die Kosten der zuletzt produzierten Einheit Strom

Ein „Entkoppeln des Strom- vom Gaspreis“ oder das „Abschöpfen von Zufalls- oder Übergewinnen“ läuft diesem bewusst intendierten Ziel, das der Bekämpfung der Klimakatastrophe dienen sollte, entgegen.

Das sollte man wissen. Und Journalisten sollten das auch immer so schreiben. Und die Bundesregierung sollte ehrlicher Weise sagen:

„Mit dem Abschöpfen von Zufallsgewinnen schwächen wir bewusst vorübergehend (?) den von der Politik eingeführten Marktmechanismus, mit dem Kraftwerke mit fossiler Energie durch Kraftwerke mit erneuerbarer Energie ersetzt werden.“

Wie das konkret funktionieren soll, wie hoch Maximalpreis sein soll, ab dem die „Zufallsgewinne“ abgeschöpft werden und wie sich damit auch die „Zufallsgewinne“ von Braunkohle- und Atomstrom abschöpfen lassen, bleibt offen.

Zumal nur ein Teil des Stroms tatsächlich über die Strombörse gehandelt wird - das meiste fließt auf Basis von Verträgen.

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Die Erneuerbaren könnten aber aus diesem System rausgenommen werden:

Na ja, inwieweit das Strompreisbildungsverfahren nun explizit mit dem hehren Ziel gewählt wurde, dass man damit erneuerbare Energien fördern will, ist meiner Meinung nach jetzt nicht ganz so glasklar erwiesen. Gibt es darüber irgendwelche Dokumentation aus der Zeit der Liberalisierung des Strommarktes?

Sicher ist es ein wünschenswerter Effekt gewesen, und es macht auch Sinn, darauf hinzuweisen, dass eine Abschöpfung der Gewinne diesen Effekt potenziell schwächen könnte. Aber ganz unabhängig von der ideologisch gefärbten Frage, welche Energiequellen man künftig stärken oder schwächen möchte, ist es doch auch schlicht volkswirtschaftlich das Sinnvollste, wenn man die Kraftwerke mit den geringsten Grenzkosten zuerst anzapft. Wenn man mit den günstigsten anfängt, erhält man insgesamt den günstigstmöglichen Energiepreis - irgendwie logisch, oder würde irgendwer behaupten, wenn man möglichst viel zuerst mit den teuersten Kraftwerken abdeckt, wäre der Gesamtpreis billiger?

Das Missverständnis beginnt eigentlich immer an der Stelle, an der man sich bewusst machen muss, dass Strom ein homogenes Gut ist, also nach seiner Produktion uneingeschränkt gegeneinander austauschbar: Windstrom ist genau derselbe Strom wie Gasstrom, sobald er mal hergestellt wurde. Daraus folgt, dass der Anbieter mit den günstigsten Grenzkosten sich unweigerlich die Frage stellen wird, warum seine kWh, die zur exakt selben Zeit mit der exakt selben Verlässlichkeit (wir reden über den Day-Ahead-Spotmarkt, auf den Zeithorizont ist auch Windstrom sehr gut prognostizierbar) in exakt dasselbe Netz geliefert wird, irgendwie weniger Geld wert sein soll als die kWh aus einem Gaskraftwerk. Und er wird zur Antwort kommen: „nein, ist sie nicht, es gibt keinen Grund“, wird einen Blick auf die ja ebenfalls vorhandenen nicht-Grenzkosten werfen (Investitionen ins Kraftwerk, in Erweiterungen, und ja, auch die Rendite) und konstatieren, dass er mehr Geld eigentlich auch ganz gut gebrauchen kann, auch wenn der Wind als solcher für ihn gratis weht. Und infolgedessen dann auch von sich aus schon einen Preis nahe an dem Preis des teuersten Kraftwerks fordern, das aufgrund der Lastsituation zum Einsatz kommen muss und mit seinem aufgerufenen Preis gerade noch so profitabel ist. Das Verfahren, einfach von vorneherein allen Beteiligten denselben Preis zu garantieren, formalisiert lediglich dieses aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ohnehin zu erwartende Verhalten der Beteiligten und kürzt somit den Prozess des Aushandelns der Preise ab.

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Genau das ist das Prinzip von Marit Order: Der günstigste soll einen Anreiz geboten bekommen, mehr vom Günstigsten anbieten zu können. Das sind nun mal die Erneuerbaren.

Nebenbei bemerkt: Das gilt nur für den Teil des Strommarktes, der nicht über langfristige Verträge, sondern auf dem Spotmarkt stattfindet.

ideologisch gefärbten Frage, welche Energiequellen man künftig stärken oder schwächen möchte,

Diese Frage ist nicht „ideologisch gefärbt“, sondern wissenschaftlich. In der Wissenschaft ist es wohl weitgehend Konsens, dass fossile Energieträger so schnell wie irgend möglich gar nicht mehr verwendet werden sollten!

Hier nochmal Informationen zum Merkt Order aus Spektrum der Wissenschaft:

Das mag die Intention gewesen sein, aber der Kursverlauf des Preises für Gas und der damit verbundenen Verteuerung von Strom zeigt, dass man durch relativ einfache Verknappung bzw Verteuerung eines Marktteilnehmers alle anderen finanziell deutlich aufwertet.
Und man kann eben mit Solar und Wind Gas nicht ersetzen.

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„Die Wissenschaft“ ist aber ungleich „die Politik“. Es ist nicht Aufgabe der Wissenschaft, Entscheidungen mit gesellschaftlicher Relevanz zu fällen. Es ist nicht Aufgabe der Wissenschaft, überhaupt irgendwelche Entscheidungen zu fällen. Es ist Aufgabe der Politik, das zu tun. Die Politik bedient sich zur Fällung dieser Entscheidungen wiederum an Ideen bzw. Modellen, die zu beschreiben versuchen, wie die Welt funktioniert und wie in Folge dieser Weltmodelle bestimmte Handlungspfade für uns vorteilhaft oder unvorteilhaft sind. Und diese Vorstellungen nennt man gemeinhin Ideologien. Auch die Vorstellung, die auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, denen zufolge wir mit dem Klimawandel ein enormes Problem an der Backe haben und dringend was dagegen tun müssen, ist eine solche Ideologie.

Die Frage, auf welche Energiequellen man künftig setzen will, ist daher eindeutig eine ideologische, denn ihre Antwort hängt von der Ideologie ab, die man für die plausibelste hält.

Meine ursprüngliche Frage ist jedenfalls damit nicht beantwortet: gibt es Dokumentation darüber, dass bei der Liberalisierung des Strommarktes damals wirklich bewusst das jetzige Preisbildungsverfahren gewählt wurde, weil es in der Zukunft den Ausbau der Erneuerbaren fördern würde? Oder hat man es schlicht gewählt, weil es unabhängig von der damit irgendwann begünstigten Energiequelle einfach volkswirtschaftlich sinnvoll und ein marktwirtschaftlich funktionierendes Modell ist?

Mit entsprechenden Speichertechnologien eben schon. In die lohnen sich bei den aktuellen „Zufallsgewinnen“ jetzt umso mehr

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Warum nicht das teure Kraftwerk mit dem billigen „subventionieren“
Also sagen wir 25% der Preisdifferenz zwischen Billig und teuer.

Also wenn EE für 0,5€ einspeisen kann und Gas 1€ braucht gibt’s einen Schlusspreis von 0,75€ und die 25 Cent Differenz werden von den EE auf die Gaswerke umgeschichtet.

Da Gas nur sehr gering beteiligt ist und EE sehr viele lohnt sich das am Ende auch für die EE Anbieter, da sie höchstwahrscheinlich bei um die 0,7€ landen also immernoch mehr bekommen als sie brauchen.

Eine solche Umrechnung würde nicht per se den bestehenden Marktmechanismus ruinieren, aber trotzdem ordentlich die Preise für die Endkunden drücken.

Andere Frage in dem Zusammenhang: wer kontrolliert eigentlich dass die „billigen“ Anbieter wirklich alles einspeisen was sie können und nicht irgendwas abregeln um die nächst teuren Kraftwerke in’s Spiel zu bringen um am Ende mehr zu verdienen?

Bei den jetzigen Preisen kann ich mir gut vorstellen, dass die eine oder andere MWh weniger verkauft am Ende mehr Gewinn einbringt.

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Aber wieso sollte da jetzt jemand dran entwickeln? Die Firmen die aktuell Gas verbrennen schaffen sich damit selbst ab und die, die Strom per Solar und Wind generieren würden ihre aktuell astonomisch hohen Preise abschaffen. Oder übersehe ich hier was?

Hinzu kommt dass diese Speichertechnologie noch in der technischen Entwicklungsphase ist, da ist in den nächsten 5 Jahren kaum mit Hilfe zu rechnen. Bis dahin zahlt der Markt dann weiter Mondpreise?

Was man auch nicht übersehen sollte: über den per Merit-Order gebildeten Strompreis wird auch der Stromfluss zwischen den verschiedenen Preiszonen in Europa organisiert. Gäbe es z. B. in Deutschland (oder einer der anderen Preiszonen) eine künstlich niedrigen Strompreis (auf Großhandelsebene), so würden sofort die benachbarten Preiszonen bis zur physischen Maximalkapazität der Verbindungsleitungen bei den „Billigheimern“ einkaufen.

Aber dieser Mechanismus wird ja intakt gelassen. Lediglich in die Erlöse der verschiedenen Stromproduzenten soll nun „korrigierend“ eingegriffen werden.

Was ist der Grenznutzen einer plötzlich sich einstellenden Verrgrößerung der Gewinnspanne eines Stromproduzenten von 1000% gegenüber z. B. 300%? Eine WKA-Anlage hat beispielsweise Gestehungskosten von 6 ct/kWh und die Betreiber kalkulieren mit Erlösen von 7 ct/kWh. Nun bekommen sie aber stattdessen 25 ct/kWh. Sind die damit nun höher motiviert, weitere WKAs zu bauen, als wenn sie lediglich 10 ct/kWh bekämen? Sich die Gewinnspanne also „nur“ Verdreifacht?

Mir erscheint dies eine sehr akademische Debatte zu sein, solange nicht Zahlen auf dem Tisch liegen, wie stark die „Zufallsgewinne“ nun abgeschöpft werden sollen.

Schau dir mal das Auf-und-Ab des Strompreises an: Agorameter

Innerhalb eines Tages geht es um mehrere 10 ct/kWh rauf und wieder runter. Wer zum günstigsten Zeitpunkt kaufen und zum teuersten verkaufen kann, der verdient jeden Tag eine Stange Geld.

Das Problem ist, dass die einzige bewährte Speichertechnologie im großen Maßstab Pumpspeicherwerke sind, die locker 10 bis 20 Jahre von der ersten Planung bis zur Inbetriebnahme brauchen und die in Deutschland auf erbitterten Widerstand einiger „besorgter Bürger“ stoßen.

Was hat das mit meiner Frage zu tun, ob jemand daran interesse hat neue Speichertechnologien zu erforschen und zu bauen? Ja, am Strommarkt wird heftig gezockt. Die die das dort tun haben sicherlich kein Interesse daran dass der Strompreis fällt.

Pumpspeicherwerke brauchen viele spezielle Vorraussetzungen. Erst einmal haben wir anscheinend nicht wirklich viele Orte für solche Pumpspeicher, und davon sind einige aus ökologischen, andere aus geologischen und wieder andere aus reinen Standardsgründen (der Speicher kann ja nicht sehr weit weg vom Energieerzeuger stehen) nicht praktikabel.

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Nimm mal die Position des Energieverbrauchers ein: es gibt ein paar Stunden am Tag, da bekommst du Strom fast geschenkt, dann gibt es ein paar Stunden mit dem x-fachen Preis. Wäre es für dich sinnvoll, in den günstigen Stunden zu kaufen und die Energie dann für die teuren Stunden aufzubewahren? JA. Und selbst wenn du gar keinen Strom verbrauchst, wäre dies sinnvoll. Denn du kannst den günstig eingekauften Strom ja teuer verkaufen. Und als Anbieter von PV- oder Windstrom wäre es auch höchst sinnvoll, deine Produktion zunächst zu speichern und erst dann auf den Markt zu werfen, wenn der Preis x-mal höher ist zu dem Zeitpunkt, wenn die Sonne scheint und der Wind weht.

Das ist schon Realität:
Spanien und Portugal haben einen Gaspreisdeckel und entsprechend niedrigen Strompreis. Also kauft Frankreich allen Strom von der iberischen Halbinsel, den sie bekommen können. Folglich subventioniert der Gaspreisdeckel in einem Land auch die Stromkunden eines Nachbarstaats.
Somit steigt durch den Preisdeckel auch die Nachfrage und somit die Kosten; also genau das Gegenteil des Ziels.

Wenn ein einzelner Player die Marktmacht hätte, dass er den Preis durch neue EE so stark drücke dürfte, dann kann das Ergebnis ein geringerer Ausbau sein. Aber gerade bei EE haben wir diese Marktmacht nicht. Für einen einzelnen Anbieter lohnt es sich also so schnell wie möglich neue EE ans Netz zu bekommen und die aktuell hohen Profite abzugreifen. Je früher das geschieht, desto länger profitiert der Player davon, dass die hohen Preise abgegriffen werden und er mehr Gewinn macht, als wenn es erst zu einem späteren Zeitpunkt geschieht. Das ist allgemein so üblich, wenn es irgendwo hohe Reditechancen in einem funktionierenden Markt gibt.

Ja, wie oben schon genannt, dass es nicht nur einen bzw. zwei Player gibt. Im aktuellen Marktumfeld wird jede die Chance nutzen wollen aus den Differenzen Profite zu schlagen. Problem sind eher, dass es einen Haufen anderer Markteintrittsbarrieren gibt (z.B. kann ich nicht einfach als kleiner Privathaushalt mit meinem Stromspeicher an der Börse mitspielen), die es nicht einfach machen direkt die aktuellen Preisdifferenzen zu nutzen. Selbst für einen Player mit 100% Gaskraftwerken im Portfolio würde es sich aktuell lohnen zusätzliche EE aufzubauen. Er wird für jede einzelne kWh Gas, die aus dem Markt fliegt und durch seine eigene EE kWh ersetzt wird einen noch viel höheren Gewinn machen.

Was sich also auf jeden Fall lohnen würde und mal extrem als sehr krasse Position ausgedrückt: Alle bürokratischen Hürden aussetzen und jedes kW an EE so schnell wie möglich ans Netz bekommen. Was bei der Impfstoffentwicklung mit parallelen Verfahren ging, müsste noch mal gesteigert werden.

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Das Problem am Strommarkt ist nicht die Erzeugung, sondern der Verbrauchsmarkt.

Wind und PV können AKW, Kohle und Gas nicht ersetzen, weil man in der Vergangenheit fast immer die Erzeugung gesteuert hat und fast nicht den Verbrauch.
Beim Verbrauch gibt es bis heute in 99% der Fälle keinen Marktanreiz, der Preis ist 24/7 konstant und wird bei den Verbrauchern üblicherweise jährlich angepasst. Dies passt zu AKW und Kohle - aber nicht zu Wind und PV.

Wir benötigen mittelfristig einen dynamischen Strompreis, der den Angebotsverlauf von EE abbildet.
Ich selber habe eine PV Anlage mit der ich ohne Speicher mehr als 50% meines Stromverbrauchs decke. Wie das geht? Einfach, denn gewaschen, gespült etc … wird wenn die Sonne scheint.

Bei Großkunden gibt es das bereits und wird durch die „Umlage für abschaltbare Lasten (§ 18 AbLaV)“ finanziert. Der Strom ist billiger wenn man akzeptiert, dass der Strom mal für einige Stunden weg ist. Gleiches gibt es bei Heiztarifen.
Nur leider steckt hier D noch in Technologien der 1960er Jahre mit Rundsteuerempfänger-Steuerung … Heute kann ich den Heizstab meiner Waschmaschine oder Spülmaschine für 3 Sekunden abschalten, sobald eine Wolke über mein Haus zieht, oder ich einen wichtigen Verbraucher, wie die Kaffeemaschine, einschalte. Dass die Waschdauer so um 3 Sekunden länger dauert… „das wird in D keiner akzeptieren!“
Die Technik ist da, man muss es nur machen wollen.
Das Problem ist, man fragt die Frösche ob man den Teich trocken legen sollte. Das hat 2012 zur Demontage des EEG geführt und 2022 zur Abschaffung der EEG-Umlage bevor diese negativ geworden wäre.

Wir müssen mittelfristig nicht stromsparen sondern nur flexibler verbrauchen und das geht ohne Komfortverlust.

Kurzfristige Maßnahme um 0,7% des jährlichen Stromverbrauchs einzusparen: Straßenbeleuchtung ausschalten. Straßenbeleuchtung und Nachtspeicheröfen wurden eingeführt, weil die AKW und Kohlekraftwerke die Stromnetzstabilität gefährden - die liefern nachts Strom obwohl den keiner braucht.

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Das ist schon seit längerem nicht mehr so:
Das würde nur wieder das Märchen befeuern das wir Strom verschenken… tun wir nicht:

Früher mal, als die AKW in Frankreich noch liefen und wir tatsächlich mittags Stromüberschüsse aus PV und Wind hatten, war das so - jetzt aber nicht mehr. Maximal noch am Wochenende ist der Preis richtig unten… FDP like, der Markt regelt alles, auch der Strommarkt und seine Handelsplattform…

Aber irgendwie muss ja der grüne Umbau gezahlt werden, egal wie wir das drehen und wenden, wir werden das alle zusammen bezahlen.

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Also sorry, aber das ist zumindest was Straßenbeleuchtung angeht ziemlicher Quatsch.

Straßenbeleuchtung hatte sowohl zu Zeiten ihrer Einführung als auch heute immer den Zweck, die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen. Je nachdem, wer gerade herrschte, konnte man „Sicherheit“ auch mal als Euphemismus für „Überwachung“ interpretieren. Aber was definitiv kein Grund war, ist die Frage, was wir mit dem ganzen Strom nachts machen sollen.

Das sieht man allein schon daran, dass Straßenbeleuchtung ursprünglich gar nicht mit Strom lief, sondern mit Gas. Gas gehört jetzt aber wirklich nicht zu den Energieträgern, bei denen die Speicherung zumindest für einige Stunden irgendeine besondere Problematik darstellen würde. Trotzdem hat man das Gas, das man problemlos speichern und am nächsten Tag für Herd und Heizung hätte verwenden können, nachts für Licht auf den Straßen verheizt.

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Leider nein.

Schweden hat 4 Preiszonen wobei die 4 im Süden Dank der hohen Preise in Europa gerade durch die Decke geht.

Man beklagt sich zwar immer wieder über mangelnde Leitungskapazität Nord/Süd, aber die vorhandene glüht deswegen noch nicht.

Und Zone eins (Nord) zahlt im Durchschnittspreis der Endverbraucher deutlich über eine Krone weniger als in Zone 4 (Süd)

Falsch. Für die Speicher ist die relevante Größe die Preisdifferenz im Verlauf des Tages. Diese war noch nie größer als derzeit. Wir haben nun regelmäßig während des Tages Schwankungen von 20 ct/kWh.