Das ist in Schweden durchaus üblich, leider fehlt noch die Steuerung beim Endkunden und es wird allgemein abgeraten Maschinen ohne Aufsicht laufen zu lassen.
Was dazu führt, dass meine Frau als Nachteule auf die Spülmaschine aufpassen darf und ich schonmal pennen gehe.
Nachts ist der Strom billiger, weil die Industrie raus ist.
Schwankungen ja, aber du lenkst jetzt wieder ab auf Speicher…
Deine Aussage war „fast geschenkt“ und fast geschenkt gibt es nur noch Sonntags Mittag Strom und das auch nur weil wir soviel Erneuerbare im Netz haben… Unter der Woche verkaufen wir unseren erneuerbaren Strom mit megafettem Preisaufschlag nach außen, die Zeiten als dort etwas „geschenkt“ wurde sind wohl vorbei -siehe die Charts oben.
Das sehe ich anders, eigentlich haben wir die Technologie schon. E-Autos stehen die meiste Zeit des Tages entweder zuhause oder beim Arbeitgeber. Nacht stehen sie meistens zuhause.
Statt E-Autos nachts zu laden könnte man tagsüber für 10 ct/kWh laden und nachts für 20 ct/kWh verkaufen, bis in der Batterie nur noch die benötigte Pendelstrecke mit Reserve drin ist.
1.000.000 E-Autos mit schätzungsweise 50 kWh Akku macht 50 GWh Speicherkapazität die wir bereits auf deutschen Straßen rumstehen haben.
Man braucht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen, dann könnte man sofort loslegen.
Es gibt immer einen Grund und es gibt eine Begründung, häufig ist das nicht dasselbe.
Man könnte jetzt lange das Thema analysieren, dann aber an anderer Stelle. Strom war Nachts einfach übrig und musste weg, da hat es sich angeboten einen Markt zu schaffen. Dass es einen Bedarf gibt, sieht man schon zeitlich. Denn Straßenbeleuchtung gab es schon vor Strom, ob man jetzt jeden Feldweg, Parkplatz usw. beleuchten würde, wenn das noch mit Walöl passieren würde - ich glaube ja nein.
Mittelfristig und langfristig werden die Kommunen das so oder so überdenken, wenn sie vor der Frage stehen, ob man die Feuerwehr und Polizei oder Straßenlaternen von dem Geld bezahlt, das man hat. Da -wie schon richtig zitiert- kann man heute nicht auf das Preissignal reagieren, ansonsten würde man gegen Gesetze verstoßen.
In D werden schon heute die Pumpspeicher nicht genutzt, Grund ist nicht die Technik, sondern Fehlanreize an den Märkten und in den Gesetzen. Wenn ein Speicher übrigen (billigen) Strom dem Netz entnimmt und den dann als knappen Strom später wieder einspeist, dann muss der D Betreiber halt zwei mal Netzgebühren bezahlen.
Bei Elektroautos kommt ein Steuer und Umlagenproblem hinzu, du beziehst beim Laden als Endkunde Strom und musst dafür Umlagen und Steuern bezahlen. Bei der Einspeisung bist du Stromproduzent und bekommst den Börsenpreis. Da ist der Jahresabschluß in einer GmbH schneller mit den Behörden abgestimmt als eine KfZ Betankung - das wird nicht passieren und es sind x Behörden und Ministerien beteiligt. Und selbst wenn man das macht, warum soll ich meinen 10k€ Stromspeicher ohne eine Gegenleistung einem Netzbetreiber zur Verfügung stellen? Zumal andere dafür ordentlich Kohle bekommen.
@Olaf.K Respekt an die Ehe, meine Frau würde mir die Koffer vor die Tür stellen. Btw. es gibt Versicherungsverträge die das mit beinhalten. Mir wäre es ehrlich auch lieber, wäre meine Familie nicht im Haus, sollte das zu brennen beginnen. Lieber ist das Haus weg als meine Frau liegt mit Rauchvergiftung neben der schmorenden WaMa.
Jeder, der eine Strominsel betreibt, macht die Rechnungen auf, Verbrauch zu verschieben ist immer um Faktoren billiger als zu speichern. Technisch und mit bestehenden Abrechnungssystemen kann man Stromverbrauch um einige Stunden schieben. Bei Corona nannten wir das „flatten the curve“
Wer Französisch kann soll einfach mal bei den Nachbarn mitlesen, wie sagte mein Kollege treffend „Die Deutschen gewinnen und meckern immer noch, dass es nicht funktioniert hat.“ Bei Ihm hat das Hallenbad geschlossen und es war ein Zettel im Briefkasten,
man sollte mal an Decken für den Winter denken…
Kurze Ergänzung. Bitte korrigieren wenn ich falsch liege.
Dieses Preis wird etwas einseitig diskutiert, denn dieses Prinzip führt ja auch dazu, dass die Preise günstig sind wenn die Gaskraftwerke aus bleiben. Hätten wir den Fall, dass die Gaskraftwerke durchgehend am Netz sind, wäre der Preis nochmal höher.
Das ist nicht vorgesehen. Wir haben ja in Deutschland, aber noch mehr europaweit, einen Gutteil der Kohlekraftwerke stillgelegt. Sprich: es gibt in nahe Zukunft nur noch PV und Windkraft auf der einen und Gaskraftwerke auf der anderen Seite (Wasserkraft und Biomasse gibt’s natürlich auch, aber die spielen mengenmäßig keine große Rolle).
Im Ernst, das kann man versichern?
Mir hat mal ein Manager der für die Produktion von Trocknern verantwortlich war erklärt, dass das natürliche Ende des Trockners das Abbrennen ist. Deswegen würde auch keine Versicherung zahlen wenn man den alleine arbeiten lässt.
Wäre ja gut, wenn sich Technik und Versicherung weiterentwickelt haben
Die Strompreise vom Gaspreis zu entkoppeln ist eine Lösung, eine andere Lösung wäre, von unten her ganz schnell mehr erneuerbare Energien nachzuschieben, damit die Merit Order dafür sorgt, das eben gar keine Gaskraftwerke/Kohlekraftwerke mehr benötigt werden, weil die Versorgungssicherheit gewährleistet ist.
Es treffen sich hier ja Nachfrage, die zu 100% erfüllt sein muss und verschiedene Anbieter, welche Preise in den Ring werfen und am Ende gibt es für alle Geld anhand des teuersten Anbieters (derzeit Gaskraftwerke).
Ich bin mir gar nicht sicher, ob es gut ist Zufallsgewinne oder Übergewinne dort abzuschöpfen. Eher würde ich Anreize oder Verpflichtungen setzen, dass diese Gelder sofort für den schnellstmöglichen Ausbau der erneuerbaren Energien plus Speichertechnik zurückgestellt werden. Wenn die Übergewinne/Zufallsgewinne hier abgeschöpft werden würden, dann müsste das Geld zweckgebunden für den Ausbau der Erneuerbaren genutzt werden, um eine bessere Zukunftsperspektive zu ermöglichen. …
Hier hat sich mal jemand die Mühe gemacht die Zahlen für regenerativen Strom so exakt wie nur möglich zu überrechnen bzw. nachzurechnen:
Ergebnis hier, auch das Fraunhofer ISE hat nicht immer die perfekten Zahlen aber Sie sind zumindest nahe dran an der Realität.
Wenn ich dich richtig verstehe sagst du, dass es nicht vorkommen kann, dass die erneuerbaren oder andere günstigere Energieerzeuger den Preis kurzzeitig bestimmen, richtig? Oder beziehst du dies nur darauf, dass es unwahrscheinlich ist, da wir Gaskraftwerke mittelfristig vermehrt benötigen um Stromspitzen abzufangen?
Ich habe leider keine gute Lektüre dazu gefunden, was sehr traurig ist, aber ich würde folgendes in die Diskussion werfen:
Ich bin immernoch dafür, Merit Order als solches zu lassen, aber einen gewissen Prozentsatz des Gewinns des billigeren Anbieters anzuzeigen und damit die Kosten des nächsthöheren zu bedienen, damit dort ein geringerer Schlusspreis erzielt wird.
Quasi Umverteilung des Gewinns gleich dort wo er entsteht.
Dann Brauch man auch die ganze Gießkannentaktik/Grundverbrauchsdiskussion gar nicht erst führen.
Außerdem konnte noch keiner meine Frage beantworten ob und wenn ja wie geprüft wird, dass der mit den geringeren Kosten wirklich schon All In ist wenn der teure dazu kommt.
Viel wichtiger wäre doch der Vollausbau der Erneuerbaren- also Zwänge schaffen oder Anreize, dass dieses Geld sofort in Windkraft/Photovoltaik/Speichertechnik investiert werden muss
Was nützt dir die ganze Kohle im Ausbau, wenn du keine Baugenehmigung bekommst?
Zumal du eine Gewinnumverteilung per Gesetz sofort starten kannst, bis eine neue WKA oder PV aufgebaut ist dauert es länger, selbst wenn du die Kohle sofort hast.
Das sehe ich ähnlich wie @unkreativ, die EE sollten meiner so weit wie möglich von dem Cap befreit sein. Wie hier mehrfach geschrieben sorgen die Hohen Renditechancen dafür, dass der Markt super attraktiv ist. Das ist genau das, was wir brauchen, um mehr Geld in den Ausbau zu lenken.
Zu den Baugenehmigungen und Verfahren. Das ließe sich gesetzlich auch schnell regeln. Wir bauen gerade on ein paar Monaten LNG Terminals, was sonst Jahre gebraucht hätte. Da fehlt einfach weiterhin der politische Wille den Ausbau massiv zu zuzulassen.
Wenn die EE mit 20 Cent anbieten, dann scheint der Preis ja bereits attraktiv zu sein, wenn sie dann Dank Gaskraftwerke 40 Cent bekommen würden und davon 5 oder 10 Cent abgeben müssen um den Schlusspreis zu drücken haben sie immernoch mehr bekommen als sie geboten haben.
Kurzzeitig sicherlich. Aber um den gesamten Bedarf regelmäßig abzudecken, dafür ist die installierte EE-Leistung noch viel zu gering. Also müssen in der Regel auch konventionelle Kraftwerke mitlaufen. Und wenn dies Gaskraftwerke sind, dann steht der Strompreis sofort auf dem Level, das durch den Gaspreis bestimmt wird.
Genau hier würde das Merrit Order Prinzip greifen, um die günstigste Variante der Überbrückung von fehlender EE zu installieren. Vielleicht sind Batteriespeicher ja in Zukunft günstiger als ein Gaskraftwerk. Dann würde diese Technik zuerst den Zuschlag bekommen.
Ich bin für das Begrenzten jetzt, aber auch wieder für die Rückkehr zu diesem Prinzip.