Streichung Agrardieselvergütung + Kfz Steuerbefreiung

Ich meinte mit kaufmännischer Tätigkeit das, was zusätzlich zum „normalen Job“ noch obendrauf kommt. Das ist dann etwas was typisch für selbstständige Tätigkeiten ist. Bei Landwirten kommen noch umfangreiche Dokumentationen dazu.

Das Risiko ist wieder so eine nicht pauschale Sache. Ein Landwirt irgendwo in der fränkischen Schweiz wird, wenn der Hof nicht mehr genug abwirft und er seine Ausbildung auf landwirtschaftliche Tätigkeit ausgerichtet hat nicht einfach eine Anstellung in dem Gebiet um die Ecke finden. Da hätte es ein Koch oder Frisör leichter. In Gegenden wo die großen Agrarfirmen tätig sind dürfte das anders aussehen.

Insgesamt sehe ich es ja auch so, dass hier mehrheitlich auf einem akzeptablen Niveau gejammert wird.
Nur sollten wir halt nicht anhand von Einzelfällen und durchschnittlichen Werten verallgemeinern.

Bei dem Beispiel ging es um einen Hof von 40 ha. Viele deutlich kleinere Höfe sind ebenso Familienbetriebe und werden erheblich weniger ab.
Und je nach Region sind es die kleinen Höfe die seltene Arten halten oder anpflanzen, Streuobstwiesen erhalten etc.

Ich teile daher die Sichtweise es sei ja kein Problem wenn es keine kleinen Höfe mehr gibt nicht.

Ich wäre daher dafür bestimmte Subventionen zu deckeln und evtl. an Bedingungen zu knüpfen, da große Betriebe ohnehin aufgrund der höheren Effizienz konkurrenzfähiger sind.

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Das stimmt schlicht nicht. Kaum ein moderner Mähdrescher fährt langsamer als 20 km/h auf der Straße. Über 20 km/h ist Zulassung und damit Kennzeichen notwendig

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Gleichzeitig sind das die Bauern, die vom Bauernverband gerade nicht vertreten werden, die meisten sind auch noch beitragsfrei. Klar, dass dann das Augenmerk auf großen Betrieben liegt.

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Hi Frank, da war ich wohl etwas zu schnell.

Mir war noch kein Kennzeichen an einem Mähdrescher aufgefallen.

Also stimmt, die Mähdrescher die über 20kmh fahren, müssen zugelassen werden.

Presse auf Abwegen:

Warum schreibt man als Journalist solch einen Begriff? Im Zusammenhang mit dem Protesten der Bauern fällt mir diese sprachliche Entgleisung immer häufiger auf.
Da muss doch schon im Kopf eine Vorverurteilung stattgefunden haben.
Vielleicht ein Thema für die Lage?

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Es ist ein Mann aus der Partei die Grünen. Ein Grünenmann. So wie man auch SPD-Mann, FDP-Mann, AfD-Mann, Linken-Mann oder CDU-Mann sagt. Das ist ein ganz normaler Begriff. Einziger Unterschied: Bei den Grünen kann man es ohne Bindestrich schreiben, ohne dass es bescheuert aussieht.

Finde ich nicht so aufregenswert.

Da stimme ich prinzipiell zu, aber in dem Kontext werden die beiden anderen Personen ja auch in ihrer Funktion benannt (Kanzler bzw. FDP-Chef). Daneben wirkt ein Nennen ohne Funktion, nur als einfaches Parteimitglied, schon irgendwie abwertend.

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Eine Muss-Quelle für wissenschaftlich fundierte und abgewogene Einordnungen ist das Science Media Center. Glücklicherweise haben die auch zu den Subventionskürzungen und der Lage der landwirtschaftlichen Betriebe aktuelle Einordnungen von renommierten Agrarwissenschaftler:innen eingeholt:

Zusammenfassung:

  • Die finanzielle Lage der Betriebe ist sehr heterogen, es bestehen auch einige Unsicherheiten bezüglich der Einkommenssituation, die letzten zwei Jahre waren recht gut
  • Die Kürzungen werden spürbar Gewinne schmälern, größere Betriebe tendenziell stärker betreffen, diese können das aber wegen höherer Gewinnspannen besser verkraften
  • Betriebsaufgaben drohen nicht wegen dieser Kürzungen, sondern wären in der Regel vorgezogene Betriebsaufgaben von Unternehmen, die ohnehin bereits latent existenzgefährdet waren
  • Es gibt Möglichkeiten der Einsparung von Diesel (Bodenbearbeitung, Auswahl der Feldfrüchte, in Nischen wie dem Gartenbau bereits elektrisch angetriebene Fahrzeuge), sodass eine geringe Einsparung von CO2-Emissionen zu erwarten ist und die Landwirt:innen die Kosten teilweise vermeiden können
  • Für eine nachhaltige Struktur der Landwirtschaft müsste die Abhängigkeit von umweltschädlichen Subventionen mittelfristig abgebaut werden, dies erfordert einen umfassenderen Ansatz, in dem klar erkennbar wird, welche Leistungen der Landwirtschaft Subventionen wert sind
  • Gründe für die schlechte Stimmung der Landwirte sind Regulierungsdichte, Demographie, unklare wirtschaftliche Perspektive, der Eindruck, andere gesellschaftliche Gruppen würden bei der Verfolgung von politischen Zielen weniger stark herangezogen

Aber bitte unbedingt in voller Länge lesen, es ist noch viel mehr drin. :slight_smile:

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Hier ein weiteres Update zum Thema - in Frankreich ist auch mal wieder etwas los wegen Dieselsteuern:

So viel auch zum Argument (ich simplifiziere, nicht böse sein) „alle anderen bezahlen aber weniger für Diesel als wir“.
Um das zu verallgemeinern: Wenn etwas abgeblockt wird mit dem Thema, damit schade man der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, da die Konkurrenz Regel XYZ nicht unterliege, lohnt es sich, das zumindest kurz zu hinterfragen. Die anderen führen doch die gleichen Debatten wie wir (jedenfalls und insbesondere innerhalb der EU).