Es geht eigentlich nicht ums verbieten, sondern ob die Lage Bitcoin-Zahlungen annehmen sollte.
Und da sind wir im gleichen Spektrum wie bei den Diskussionen um manche Werbeanbieter.
Ist halt immer ein schmaler Grad.
Anscheinend nehmen es Leute der Lage übel, wenn sie es annimmt.
Auf der anderen Seite ist es natürlich sinnvoll so viele Wege wie möglich anzubieten.
Teilweise verstehe ich nicht, was du semantisch ausdrücken willst. Könntest du das obige Pamphlet jenseits des kurzen Drängens deiner Wortwahl bitte ausformulieren? Bitte drücke nicht erneut die Tasten irgendwelcher Buzzwords, ohne die Hintergründe verständlich machen zu können.
Und du unterstützt indirekt das pseudonyme Zahlungssystem, dass es für Kriminelle möglich und profitabel macht, Kliniken zu hacken und dadurch deren Patienten zu gefährden?
edit:
Damit will ich nicht sagen, dass du beim Thema Bitcoin eine höhere moralische Verpflichtung hast als der Durchschnittsbürger. Aber es überrascht mich schon etwas, das du durch deinen Beruf da keine größere Sensibilität hast.
Ich als „Techniker“ habe ja auch schon IT-Angriffe in erster Reihe miterlebt und weiß um deren Schadenspotenzial.
Und das ist auch einer der Gründe warum ich Crypto-Zahlungsmitteln so skeptisch gegenüber stehe.
Ja - und es wird dich wundern, ich verwende regelmäßig Bargeld und habe zahlreiche Instrumente daheim, die jährlich allein in Deutschland für Dutzende Tote verantwortlich sind (Messer).
Ähnlich sinnvoll ist die Frage, wie jemand guten Gewissens das Internet oder einen VPN nutzen kann. Wie oben geschildert sind Kriminelle eben oft die ersten, die eine pot. disruptive Technologie für sich vereinnahmen - wer hier sofort mit einem empörten Verbotsreflex reagiert (was du nicht machst - aber du hast eben doch die Moralfrage gestellt), verhindert Fortschritt.
Der kriminelle Schlüssel in deiner Argumentation ist übrigens die Ransomware und nicht die Kryptowährung.
Okay, wenn du natürlich den Nutzen von Messer, die wir seit tausenden Jahren als Werkzeug, bei der Nahrungsbeschaffung und -verarbeitung sowie in der Medizin einsetzen, mit der Nützlichkeit von Bitcoin u.A. auch nur ansatzweise vergleichen willst, dann stehe ich bei dir natürlich argumentativ auf verlorenem Posten.
Dann nimm das Internet als Vergleich. Es war in den frühen Jahren des Internets überhaupt nicht klar, dass man es für nicht-kriminelle bzw. Nicht-Nischen Zwecke nutzen würde. Ihr kennt bestimmt den ikonischen Gates clip: Bill Gates explains this “internet” thing #letterman - YouTube
Der Anwendungsbereich des Bitcoins - Werte zu erhalten, zu verbuchen und zu transferieren ist so alt wie das Messer, wenn nicht älter.
Wir haben uns vom Muschelgeld zu PayPal und nun eben zu einem dezentralen, deflationär angelegten und digital signierten Buchungssystem entwickelt - vielleicht nur eine interessante Verzweigung, eine Sackgasse, vielleicht eine Bereicherung, die zum Nachdenken über unser Finanzsystem anregt oder sogar tatsächliche Veränderungen bewirkt.
Neue Technologien schaffen neue Risiken, aber auch Chancen.
Du schaust leider sehr einseitig auf die Risiken und schließt die Existenz von Chancen fast kategorisch aus.
Wie schon gesagt finde ich den Verweis auf die Risiken absolut berechtigt - ja, Cryptowährungen ermöglichen neue Methoden der Geldwäsche und organisierten Kriminalität. Aber dennoch muss letztlich eine Abwägung erfolgen, die vermisse ich bei deiner Betrachtung.
Eine neue Technologie nur auf Basis der Chancen in den Himmel zu loben oder auf Grund von Risiken zur Hölle zu wünschen, aber nicht die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen, ist meines Erachtens keine sinnvolle Position. Es sind die beiden Extreme auf der Skala, die Wahrheit™ liegt jedoch in aller Regel irgendwo zwischen diesen Extremen.
Als Beispiele für nützliche Anwendungsbeispiele wurde ja schon die Möglichkeit des Selbstschutzes vor autoritären Regimen (z.B. russische Staatsbürger, die über Kryptos einen Teil ihres Vermögens aus Putins Einflussbereich bringen können) genannt, auch die Möglichkeit, Crypto-Währungen als Fallback im Falle einer Währungskrise (z.B. bei Hyperinflation) zu verwenden, ist durchaus ein relevantes Argument.
Naja, die westlichen Sanktionen haben es im Prinzip unmöglich gemacht, das Geld auf normalem Bankweg aus Russland zu bekommen. Daher ist beides richtig: Ohne die Möglichkeit der Krypto-Währungen wäre es für russische Regimegegner nicht möglich gewesen, das Geld aus Russland zu bekommen (außer durch Auszahlung und riskanten Schmuggel über die Grenze). Und Russland ist durchaus zuzutrauen, dass das Geld von „Republikflüchtlingen“ dem Staat zugeführt wird, in jedem Fall wäre das Geld auf russischen Banken ein Vorteil für Putin…
Daher: Berechtigter Einwurf, allerdings eher nebensächlich.
Der gesamte Thread entwickelt sich nach meinem Eindruck zu einem emotional aufgeladenen Streit ohne Mehrwert für die Community. Empfehle, den Thread zu schließen.
Ich plädiere unbedingt dafür, den Thread offen zu lassen. Die Diskussion hier empfinde ich als spannend, aufschlussreich und bereichernd. Das Bitcoin Thema ist polarisierend, daher finde ich eine emotional geführte Debatte überhaupt nicht schlimm.
Einen Lesetipp (wir sind schließlich im Bereich Quellensammlung) habe ich noch: die orangene Pille von Ijoma Mangold. Trotz zahlreicher, valider und sehr ernstzunehmender Nachteile/Gegenargumente bin ich schon lange „georangepilled“ und im Buch erst auf Seite 50 angekommen, vermute aber es ist eines der besten Bücher die bisher „im space“ erschienen sind. Leseprobe hier: Die orange Pille von Ijoma Mangold - Fachbuch - bücher.de
Mit wem denkst du dass zu redest? Ich war vom Anfang an dabei habe Freunde die in die libertarische Crypto-Ecke verschwunden sind und jetzt Zeit auf Puerto Rico verbringen. Ich habe auch mal im Ethereum-Loft geschnuppert bei den Anwendungen (wovon wirklich nicht eine Relevanz in der echten Welt gezeigt hat) und von nah gesehen wie die meiste von denen Entwicklern wirklich ahnungslos sind.
Echt jetzt.
auch die Möglichkeit, Crypto-Währungen als Fallback im Falle einer Währungskrise (z.B. bei Hyperinflation) zu verwenden
Das ist so absurd und schon sehr oft debunked.
die Möglichkeit des Selbstschutzes vor autoritären Regimen
Das stimmt und ist bisher der einzige relevante Anwendung. Nur ich glaube nicht dass das die ganze Energieverschwendung und Kriminalität Wert ist.
Warum müssen so viele Beiträge von dir eigentlich beleidigend Aspekte oder Unterstellungen enthalten?
Ich denke wir wissen an welchem Rand des politischen Spektrums du dich befindest. Ja Ijoma Mangold ist ein eher konservativer Kolumnist. Ihn für seine Haltung aber zu QAnon zu stecken, ist ohne Belege einfach nur verleumderisch.
Bei vielen deiner Beiträge finde ich nutzt du dein Stammgastrecht schamlos aus, gern auch für ad hominen Argumente. Oder kannst du in 5 Sätzen erklären wie dein Post ohne Belege oder ähnliches den Thread voran bringt?
Oder war es mal wieder ganz anders und alles nur als „Witz“ gemeint?
Der von Dir nachgereichte Artikel begründet in keiner Weise, was Bitcoin-Anhänger mit QAnon zu tun haben. Dein Statement ist beleidigend und dieses Forums nicht würdig.
Bitte halten Dich im Zaun und vor allen an die Forenregeln, wie sie hier
Wer sie schluckt, sieht angeblich, wie der Held im Film „Matrix“, durch eine Fabrikation aus Illusionen hindurch die wirklichen - dystopischen, totalitären - Verhältnisse der Welt. Auch in den Ecken des Internets, die sich von der Realität und ihren tatsächlichen Problemen weit entfernt haben, werden „rote Pillen“ feilgeboten, um Aufklärung zu verschaffen etwa über Chemtrails, das Klima, Feminismus, Corona und andere angebliche Großlügen. Die Metapher der „Reise in den Kaninchenbaus“ ist ein Codewort der QAnon-Bewegung, die an versklavte Kinder in unterirdischen Tunneln glaubt. Mangold benutzt sie als Bild für sein eigenes intellektuelles Abenteuer.
Es fällt schwer, das nicht auch zeitdiagnostisch zu lesen, seit zahlreiche einstmals konservative Parteien sich vom Grundsatz der Bewahrung alter Ordnungen zu lösen beginnen und zusammen mit Vertretern des neurechten Spektrums das Lied der Disruption singen. Technische Lösungen und starre Codes für gesellschaftliche Probleme des „Vertrauens“ sind - diese Keule sei hier zumindest einmal auf den Tisch gelegt - die intellektuelle Grundlage autoritärer Regime.
Ein gewisses Unbehagen bleibt aber doch: Ist „Die orange Pille“ wirklich nur ein Buch über den Bitcoin? Mangold, ein prominenter deutscher Geistesmensch, fordert letztlich einen Perspektivwechsel: Was, wenn es sie eben doch gibt, die politische Universallösung, die „durch und durch rationale Technologie“? Was, wenn die angeblichen Spinner und Prolls recht haben, und nicht die Typen in den Anzügen? Man könne schließlich auch paranoid sein und trotzdem verfolgt werden, schreibt er.
Das „Reise durch den Kaninchenbau“ ursprünglich aus der QAnon Szene kommen soll ist mir völlig neu. „Im space“ wird damit kurzgefasst die Erkundung unseres Geldsystems bezeichnet - was Mangold auch ausführlich erklärt.