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Immer mit der Ruhe.

Magst du uns mit Fakten aus dem Artikel beglücken? Nicht jeder von uns hat das Zeit Abo und kann im Text deine Ostereier suchen. :wink:

Der von Dir nachgereichte Artikel begründet in keiner Weise, was Bitcoin-Anhänger mit QAnon zu tun haben. Dein Statement ist beleidigend und dieses Forums nicht würdig.

Bitte halten Dich im Zaun und vor allen an die Forenregeln, wie sie hier

https://talk.lagedernation.org/faq

und hier

festgehalten sind.

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Some Easter Eggs:

Wer sie schluckt, sieht angeblich, wie der Held im Film „Matrix“, durch eine Fabrikation aus Illusionen hindurch die wirklichen - dystopischen, totalitären - Verhältnisse der Welt. Auch in den Ecken des Internets, die sich von der Realität und ihren tatsächlichen Problemen weit entfernt haben, werden „rote Pillen“ feilgeboten, um Aufklärung zu verschaffen etwa über Chemtrails, das Klima, Feminismus, Corona und andere angebliche Großlügen. Die Metapher der „Reise in den Kaninchenbaus“ ist ein Codewort der QAnon-Bewegung, die an versklavte Kinder in unterirdischen Tunneln glaubt. Mangold benutzt sie als Bild für sein eigenes intellektuelles Abenteuer.

Es fällt schwer, das nicht auch zeitdiagnostisch zu lesen, seit zahlreiche einstmals konservative Parteien sich vom Grundsatz der Bewahrung alter Ordnungen zu lösen beginnen und zusammen mit Vertretern des neurechten Spektrums das Lied der Disruption singen. Technische Lösungen und starre Codes für gesellschaftliche Probleme des „Vertrauens“ sind - diese Keule sei hier zumindest einmal auf den Tisch gelegt - die intellektuelle Grundlage autoritärer Regime.

Ein gewisses Unbehagen bleibt aber doch: Ist „Die orange Pille“ wirklich nur ein Buch über den Bitcoin? Mangold, ein prominenter deutscher Geistesmensch, fordert letztlich einen Perspektivwechsel: Was, wenn es sie eben doch gibt, die politische Universallösung, die „durch und durch rationale Technologie“? Was, wenn die angeblichen Spinner und Prolls recht haben, und nicht die Typen in den Anzügen? Man könne schließlich auch paranoid sein und trotzdem verfolgt werden, schreibt er.

Das stimmt leider, seine Beiträge müssen wir uns erst mal wieder genauer anschauen.

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Das „Reise durch den Kaninchenbau“ ursprünglich aus der QAnon Szene kommen soll ist mir völlig neu. „Im space“ wird damit kurzgefasst die Erkundung unseres Geldsystems bezeichnet - was Mangold auch ausführlich erklärt.

Hast Du das Buch gelesen?

Dieselben Argumente gelten auch für Bargeld. Nennst Du das auch „kriminell“ und eine „Antithese des Rechtsstaats“? Ich möchte deshalb nochmal den semantischen Unterschied zwischen „Kriminelle nutzen X“ und „X ist kriminell“ betonen.

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Mir auch, hier wäre ich auch vorsichtig.

Das Sprichwort mit dem Kaninchenbau kommt relativ klar aus „Alice im Wunderland“ und ist sehr weit verbreitet, vor allem auch in der englischen Sprache („through the rabbit hole“) - nur weil QAnon diese Metapher gerne benutzt sollte man nicht jeden, der die Metapher nutzt, in diese Ecke stellen.

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Ursprünglich kommt das natürlich aus Lewis Carroll’s Alice in Wonderland: "Down, down, down. Would the fall never come to an end? „I wonder how many miles I’ve fallen by this time?“ she said aloud, „I must be getting somewhere near the centre of the earth.“ Prominent und popkulturell einflussreich wieder aufgegriffen wurde es dann von Morpheus in The Matrix (1999): „You take the red pill, you stay in wonderland, and I show you how deep the rabbit hole goes.“

In der Mitte der 2010er Jahre gelangt der Hashtag #FollowTheWhiteRabbit aus den rechtsradikalen Imageboards heraus auf Twitter, um dort Verschwörungstheorien z.B. zum „Pizza-Gate“ oder zur Familie Rothschild zu promoten, und wird auch von „Q“ aufgegriffen, um Donald Trump und dessen Deep-State-Conspiracy zu pushen. Es gibt genau zwei popkulturell erfolgreiche Memes, um die QAnon-Erfahrung zu beschreiben: Taking the red pill und Follow the white rabbit / through the rabbit hole.

Aber klar, mit dem Kaninchenbau von Bitcoin und Mangolds orange pill hat das alles überhaupt nichts zu tun. Die Financial Times, das Wall Street Journal, Bellingcat u.a. haben sicher auch nur zum Spaß auf die Ähnlichkeiten zwischen QAnon und Bitcoin, ihren Diskursähnlichkeiten, ihre Verschwörungsaffinität usw. hingewiesen. Und sicher ist es auch Zufall, dass Satoshi Nakamoto sein White Paper auf den Finanzverschwörungstheorien der John Birch Society, von Ron Paul und von Eustace Mullins aufgebaut hat…

Das Lustige an der ganzen Aufregung hier ist ja, dass Ijoma Mangold selbst schreibt, dass die Krypto-Bitcoin-Szene vor rechtsradikalen Verschwörungstypen, Corona-Truthern, Impfgegnern, Klimaskeptikern und „Mainstream“-Medien-Hassern nur so wimmelt.

Zum Abschied: Follow the rabbit - frohe Ostern.

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Falls Du Dich auf den folgenden Absatz beziehst, würde ich das Ganze etwas differenzierter betrachten wollen…

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Ich will auch gar nicht bestreiten, dass es unter Bitcoinern deutlich mehr Klimaskeptiker, Impfgegner, Mainstream-Medienverächter und (no kidding!) Karnivoren gibt, als sie mir sonst in meiner privaten wie beruflichen Bubble zwischen Akademia und Journalismus zu begegnen pflegen. Kurz: Es ist ganz schön viel Druck im Kessel, und manchmal fühle ich mich von dieser Überdosis Weltanschauung regelrecht erschlagen und frage mich, ob diese ganzen starken Überzeugungen meiner seelischen Gesundheit eigent-
lich zuträglich sind. Aber am Ende bin ich dann doch wieder fasziniert von der Kühnheit der Gedanken und der Neuheit der Argumentationslinien. Natürlich: Es gibt, wie in jeder Community, auch hier viele Phrasen, die gebetsmühlenartig wiederholt werden, doch verglichen mit der Normalwelt ist der Anteil freien Denkens, bei dem man wirklich ins Neue, ins Unbekannte vorstößt, meiner Einschätzung nach überproportional hoch. Um nur ein Beispiel zu nennen: Auf jeden Klimaskeptiker kommt mindestens ein georangepilleder Umweltaktivist, der den ganzen Tag über nichts anderes als Energiewirtschaft nachdenkt und der auf den ersten Blick paradoxen Überzeugung ist, dass Bitcoin-Mining nicht eine Gefahr für das Klima, sondern eine große Chance für den effizienten Ausbau von erneuerbarer Energie darstellt, weil Bitcoin stranded energy nutzen kann und auf diese Weise grüne Energie überhaupt erst profitabel macht (dazu mehr im Kapitel »Ist Bitcoin eine Umweltsau?).
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Könntest du evtl noch Quellen posten, ich würde das tatsächlich gerne nachlesen. Zu Bellingcat und Bitcoin habe ich nur das gefunden: Bitcoin - bellingcat - da sehe ich keinen Artikel zum Vergleich der QAnon und Bitcoin Szene.

Ich gehöre auf jeden Fall zu der Gruppe von Leuten, die glaubt, dass unser Finanzsystem bzw die Art und Weise wie wir wirtschaften unseren Planeten nachhaltig zerstört. Meiner Meinung nach kann sich das System nicht selbst kurieren, da unendlicher Energiehunger intrinsisch veranlagt. Ich glaube, dass unendliches (grünes?) Wachstum nicht möglich ist. Und ich glaube, dass Bitcoin als deflationäres, dezentrales, zensurresistentes Geldsystem neben echter globaler finanzieller Inklusion auch einen Beitrag zur Reduktion von unnötigem Konsum leisten kann und damit möglicherweise ein kleines Puzzleteil darstellt.

Weil ich gerade an anderer Stelle im TdN darauf gestoßen bin: Was sagst Du zu folgender Quelle, wonach nur 0,24% der Transaktionen im Crypto-Space einem kriminellen Zweck dienen?

Danke für die Zitate aus dem Artikel. Leider fehlt mir hier wahrscheinlich der Kontext der nicht zitierten Zwischenstücke und so wirken die drei Zitate auf mich weniger QAnon-nah, sondern eher wie kontextlos zusammengeklaubte Textstücke ohne direkten Zusammenhang. Daraus deine Vorwürfe zu begründen halte ich für sehr, sehr gewagt.

Vor allem der letzte Zitatblock ist mir ins Auge gesprungen.

Vielleicht kennst du oder der Autor deines zitierten Artikels Mangold nicht besonders gut. Mangold nutzt in seinen Büchern und Artikeln oft eine interessante intellektuelle Maxime, die er (so sagt er selbst) vom Philosophen Prof. Hans-Georg Gadamer entlehnt hat.

Gadamer sagte einst dem Spiegel:

Wir müssen endlich wieder lernen, wie man ein richtiges Gespräch führt. Das ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe für die Philosophie. Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte."

Und so billigt er vor allem initial auch der Gegenseite zu im Recht zu sein, bis deren Position (im Streitgespräch oder im Laufe einer intellektuellen gedanklichen Auseinandersetzung) widerlegt ist.

Ich finde diesen Ansatz höchst löblich und empfinde eher solche Intellektuelle als ein enormes Problem für Gesellschaft und Demokratie, die immer sofort zu allem eine klare Meinung haben und nicht bereit sind, sich zu hinterfragen. Sich selbst angesprochene dürfen gern über sich nachdenken. :wink:

Zu diesem Kontext vielleicht auch noch einmal ein Interview in der SZ mit dem Soziologen Armin Nassehi.

Erwiderungen gerne im eigenen Thread oder per PN um den Bitcoin-Thread hier nicht über Gebühr zu verwässern.

Zu Bitcoins Umweltbilanz ist gerade vor zwei Tagen eine große New York Times-Recherche erschienen, die auch die durch Bitcoin-Minen verursachten Kosten für die Anwohner:innen thematisiert und zu dem Schluss kommt, dass Bitcoin letztlich vor allem ein enormer power boost für die fossile Energiewirtschaft ist:

Dass die Ideen hinter Bitcoin (und der Vorgänger) vor allem aus rechtsextremen Tech-Kreisen stammen und dazu dienen, diese u.a. verschwörungstheoretischen Vorstellungen zu mainstreamen, ist ja seit Jahren bekannt. Vor allem erforscht durch die Arbeiten von David Golumbia (Viginia Commonwealth University). Als Einstieg eignet sich vielleicht dieses ausführliche Interview:

Dass Bitcoin längst ein Hub für die neonazistische Alt Right ist, ist auch bereits festgestellt worden. Für Alt Right-Strategen wie Steve Bannon ist Bitcoin die finanzielle Entsprechung zur politischen disruption durch Donald Trump:

Zu Entsprechungen zwischen dem Kult um Bitcoin und dem Kult um QAnon sowie generell zur überlappenden Anfälligkeit des Verschwörungsmilieus für beides vgl. z.B. hier:

https://twitter.com/smdiehl/status/1403280109679824898?lang=de

https://twitter.com/bellingcat/status/1605575629360996352

Und schließlich noch eine brauchbare Seite, die die wichtigsten Kritiker:innen an Bitcoin versammelt (kuratiert von David Golumbia):

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Ja es gibt einige sehr krude Thesen in dem Umfeld, aber sind wir dann nicht viel zu schnell beim Verbot von Küchenmessern weil man damit auch Leute umbringen kann?
Das wirkt für mich als würde man eine nützliche Technologie zu sehr in die schmutzige Ecke stellen weil da einige Leute Ansichten haben die abscheulich sind.

Wenn wir mal bei den nachgewiesen „Guten“ bleiben wollen, selbst die Digitalcourage fordert ein Digitales Bargeld (Digitales Bargeld | Digitalcourage)
Bitcoin ist das nocht nicht, Monero könnte dazu werden.

Sollten wir die Diskussion nicht auf technische Lösungen gegen den Verlust von Privatsphäre beim Wertetransfer legen statt pauschal zu sagen „nutzen nur Irre und Vebrecher“ ?

Geht es jetzt um den Stromverbrauch oder Verbote?
Der Stromverbrauch sollte ja unbestritten sein?

Nur Links zu posten, ist nicht sehr hilfreich. Worum geht’s?

Hier fehlt die persönliche Meinung dazu.
Ich würde sagen ohne Regulierung gibt es zu viele Trittbrettfahrer und keine Sicherheit für normale Leute die sich nur bedingt damit auskennen. Auch Firmen werden sich nur zögerlich damit befassen.
Wenn wir hier Fortschritte in der Adoption sehen wollen, muss hier sorfältig reguliert werden, nicht zu viel und nich zu wenig.

Ja, das wird auch tatsächlich schon versucht. Ich kenne ein Projekt aus Straßburg, dort ist es daran gescheitert, dass in direkter Umgebung einfach nichts war was hätte geheizt werden können. Und das ist das Problem bei den meisten Rechenzentren. Sie stehen halt meist irgendwo im nirgendwo. Ein deutsches Rechenzentrum kenne ich, bei dem zumindest die entstehende Wärme zum heizen der nahe liegenden Büroräume verwendet wird. Das war es aber leider auch schon.