Sorge um den gesellschaftlichen Diskurs

Nein, ich habe zwischen den Hosts des Podcasts und dem LageFORUM einen Unterschied gemacht.

Bitte genau lesen!

Aber es handelte sich auch um ein Zitat zweiter Ebene.

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Hab ich, du beziehst dich auf den Zusatz im dritten Post, während er hauptsächlich einen Erklärungsversuch für den zweiten darstellt.

Daher erschließt sich mir auch deine Aufregung nicht wirklich, denn sowohl deiner als auch der zweite Post beziehen sich ausschließlich auf das Forum und der dritte erweitert dies dann wieder auf Forum und Hosts (also das was du Eingangs auch gemacht hast)

Das könnte ja ein Grund dafür sein, bei der Verwendung des Arguments „False Balance“ eher zurückhaltend zu sein.

Auch wenn solche Polemiken ärgerlich sind, finde ich derart persönlich belehrende Bernerkungen als Reaktion darauf einer sachlichen Reaktion eher abträglich.
Unabhängig davon, ob und welche der drei genannten Parteien man persönlich mag, lässt sich doch festhalten, dass deren jeweilige Wähler:innen durchaus widerstreitende Erwartungen an die derzeitige Regierungskoalition haben, oder?

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Damit sprichst du ein sehr wichtiges Problem an. Wie soll ein (…) Rezipient ohne fachwissenschaftlichen Hintergrund den wissenschaftlichen Stand eines Themas einschätzen können, während das selbst aktiven Fachwissenschaftler oft schwerfällt?

Aus meiner Sicht ist das nicht aufzulösen und deswegen gehört der wissenschaftliche Diskurs aus meiner Sicht auch nicht in die breite Öffentlichkeit. Journalisten handeln unverantwortlich, wenn sie Einzelstudien öffentlich besprechen und damit suggerieren, die Ergebnisse seien unumstrittene Fakten. Hier sollten sich Journalisten mehr zurückhalten, denn ihre enorme Reichweite kann fatale Folgen haben, wie beispielsweise im oben benannten Fall. Und so kann eine schlecht begründete, aber von Fachfremden und einigen Fachkundigen für glaubhaft befundene Aussage eben schnell für bare Münze gehalten werden, während die belastbare, aber nicht-intuitive Gegenposition mit „False Balance“-Rufen diskreditiert werden.

Lasst die Wissenschaft Wissenschaft sein. Fachverbände werden schon darüber informieren, sobald es belastbare Neuigkeiten gibt.

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Er spricht von der Lage, ich vom Lageforum. Ich habe nie geschrieben, dass die Hosts Kommunisten sind.

Das sind die Wagenknechts von heute, die bald eine Neue Judäische Volksfront gründen und die Linke damit weiter schwächen werden. Aber da die eh nicht wählbar sind (genau wie die AFD), ist es auch egal.

2 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Ist wissenschaftlicher Diskurs in der Öffentlichkeit schädlich?

Die Bezeichnung „wissenschaftlich […] etwas isolierte Meinungsmacher“ wiederholt m. E. genau jenen „False-Balance“-Vorwurf, den u.a. @pitus kritisiert hat. Ohne hier allzu tief inhaltlich einsteigen zu wollen, zeigt das Thema Schulschließungen aus meiner Sicht exemplarisch, dass das einiges von dem, was im medialen Diskurs in Deutschland in den letzten drei Jahren als Position der Wissenschaft präsentiert wurde, beim Blick über den nationalen Tellerrand hinaus zuweilen sogar eher eine Minderheitenposition darstellte. Ob nun Streeck im Einzelnen mit bestimmten wissenschaftlichen Einschätzungen oder gar politischen Empfehlungen richtig lag oder nicht, problematisch ist aus meiner Sicht vor allem, dass ihm vielfach quasi per se die Wissenschaftlichkeit abgesprochen wurde, anstatt zu akzeptieren, dass es auch innerhalb der Wissenschaft unterschiedliche Einschätzungen, Schwerpunktsetzungen und Strategien etc. gibt.

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Beim Thema „Klimawandel und wie wir ihm wirkungsvoll entgegen wirken“ gibt es eigentlich keinen gesellschaftlichen Diskurs.

  • Die wissenschaftlichen Abhandlungen dazu werden kurz nach Veröffentlichung vergessen.
  • die „Klimakleber“ werden (außer von denen im Stau) nur belächelt und nicht ernst genommen.
  • sinnvolle Maßnahmen werden einfach nicht ergriffen.
  • Gesetzte zur CO2 Reduktion werden nicht eingehalten.
  • sinnvolle Maßnahmen werden als „Verbotskultur“ und wegen „Einschränkung der Persönlichkeit“ abgetan.

Die Liste ließ sich endlos verlängern.
Der gesellschaftliche Konsens bei dem Thema ist Augen zu und ein „weiter so“, denn es will keiner aus seiner „heilen Welt“ heraus gerissen werden.

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Falsch, er spricht (wie du im Eingangspost) auch über die Lage und nirgendwo steht die Behauptung du hättest die Hosts als Kommunisten bezeichnet.

Durch die Blume hast du das den aktiven Forenmitgliedern und der Moderation vorgeworfen.

Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Covid19-Strategie und die Rolle der Wissenschaft. Gibt es einen Corona-Revisionismus in Medien, Politik und Gesellschaft?

Ich finde es kommt darauf an, wie man „gesellschaftlichen Diskurs“ versteht. Die eine Frage ist, ob ein Thema aus meiner persönlichen Sicht ausreichend und mit den aus meiner Sicht richtigen Schlussfolgerungen diskutiert wird. Eine ganz andere Frage ist aber (und so verstehe ich das Thema dieses Threads), ob und wie bestimmte Themen in der Gesellschaft insgesamt behandelt werden. Und hier kann ich dir beim Thema Klimawandel nicht folgen. Gerade aufgrund der FFF-Demos und der Aktionen von „Letzte Generation“ und anderer wird doch über das Thema diskutiert. Wie das passiert ist wieder eine andere Frage. Und dass da viel Abwehr im Spiel ist wird wohl kein Hoppypsychologe bestreiten.

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@ffiene: Also gucken wir uns doch mal an, was Du so geschrieben hast:

Dieser Post ist völlig überspitzt und dadurch schlicht und einfach sachlich falsch. Zudem ist er polemisch und provoziert die Diskutierenden hier im Forum. Alleine, dass dieser Post hier so nicht wegmoderiert wird zeigt, dass hier nicht viel verboten wird in dem Forum. Der Post passt zudem sehr gut zu dem was man von rechter Seite her üblicherweise vernimmt.

Sondern, dass alle hier im Forum Kommunisten sind…

Und solche Beiträge tragen zur Stärkung der Diskussion bei? Extra einen Tag später nochmal eine zweite Antwort und dann ist das alles was kommt? Ich glaube nicht, dass hier eine Diskussion noch was bringt und bin raus.

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Das ist eine sehr entscheidende Frage.

Ich sage schon lange, dass man zwingend mehrere Parameter in die politische Gesinnung bringen muss. So ist bspw. Sarah Wagenknecht zwar links, aber eben auch sehr autoritär eingestellt. Das ist einfach mit einer progressiven Linken nicht vereinbar.

Ich möchte an dieser Stelle gerne - mal wieder - Werbung für den Politischen Kompass machen.

Übrigens: die Deutsche Parteienlandschaft im internationalen Vergleich auf dem politischen Kompass sah zur BTW 2021 so aus:

Quelle

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Herzlichen Dank für diese Anmerkung. Ich höre die LdN seit mehreren Jahren - weil Themenauswahl und Recherche einfach klasse sind. Aber bei nahezu jeder Folge ärgere ich mich aufs Neue über die (…) Berichterstattung und den Versuch der Meinungsbildung. So werden oft Lösungsansätze vorgestellt, die aus Steuermitteln gezahlt werden sollen oder von Unternehmen getragen werden sollen. Oftmals wirklich schwer zu ertragen.

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Es steht dir frei im Forum andere Lösungsvorschläge zu präsentieren.

Aber wenn du weder Steuermittel noch Unternehmen zur Kasse bitten willst wird es wohl auf individual Niveau hinauslaufen womit du den sozialen Frieden noch weiter schädigen wirst.

Ein Podcast ist nicht das Gleiche wie Nachrichten. Ein Podcast erhebt gar nicht den Anspruch, neutral zu sein. Im Gegenteil!

Außerdem trennen die beiden Information und Bewertung/Einordnung/Meinung, finde ich, doch ganz gut. Und ich finde es sehr gut, dass die beiden eine Meinung haben und sie äußern. Ich fühle mich mündig genug, selbst zu entscheiden, welcher davon ich mich anschließen kann und welcher ich widersprechen würde. (manchmal fühle ich mich auch irritiert von Formulierungen, wenn Ulf mal wieder ein wenig die Pferde durchgehen. Aber das macht den Podcast authentisch … schön dass es menschelt)

Wenn Du in vielen Punkten anderer Meinung bist, bist Du im falschen Podcast. Allerdings würdest Du dann auch die Fakten verpassen, die der gegenteiligen Meinung zuwiderlaufen.

Die meisten staatlichen Maßnahme, vor allem die, die gegen die aktuellen massiven Herausforderungen (Klimaschutz, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands, …) sind mit Kosten verbunden. Wer soll sie denn tragen? Es gibt nun mal nur Steuern oder Verschuldung (= die Steuern zukünftiger Generationen).

Wir haben jahrzehntelang „auf Pump“ gelebt, v.a. auf Kosten zukünftiger Generationen. Wenn wir die Folgen daraus, die jetzt alle auf uns einstürzen, abwehren wollen, werden wir zahlen müssen. Wie, zum Teufel, soll es denn sonst gehen?

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Ist das nicht bei allen Extremen so?
China würde ich auch als autoritären Staat bezeichnen, auch wenn er kommunistisch geprägt ist.
Die Bevölkerung muss ja durch Verbote eingeschränkt werden, sonst würde das System nicht funktionieren.

Darum halt die Skepsis in Demokratien gegen jede Art von Verboten.

Auja, weg mit allen Verboten und nur noch das Recht des Stärkeren.

Darwinismus pur und das dann als Demokratie verkaufen.

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Vieles sehe ich auch so.
Aber ich würde nicht so weit gehen, zu sagen:

Zum einen gibt es ja auch immer wieder Informationen, teilweise Hintergrundinformationen, die man sonst kaum erfährt. (Ähnlich wie Du im nächsten Satz gesagt hast.)
Zum anderen kann es ja auch interessant sein, andere Meinungen und sie stützende Argumentation zu hören, das kann helfen, die eigene Meinung weiter zu entwickeln. Allerdings gibt es da weniger, was man nicht auch in vielen anderen Medien hört.

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Diese Haltung unterscheidet zentral.
Auf Pump wurde nicht gelebt, so lange das Bruttoinlandsprodukt inklusive der Zukunftsverpflichtungen stieg. Das ist jedoch seit 20+ Jahren nicht so. Eine doppelte Buchführung von Land und Bund wäre hierbei wünschenswert- ist außerhalb von Hessen aber aufgrund der Implikationen nicht machbar.
Jetzt gibt es die eine Gruppe, die die Versprechungen aus der Vergangenheit als unbedingt erfüllpflichtig wahrnimmt. Da die andere Gruppe die Verpflichtungen aus der Vergangenheit jedoch als aus dem Ufer laufend (54% staatsquote, 70%+ Staatsverschuldung plus Target2 Ausfallversicherungen, ungedeckte Rentenversprechungen) wahrnimmt, bleiben zwei Möglichkeiten:
Die reale Entwertung der nominellen Verpflichtungen durch Inflation.
Oder das neu-aufrollen und Schulden reduzieren durch solide Haushaltspolitik.

Da es aktuell keine Partei gibt, die solide Haushaltspolitik anbietet, da selbst die FDP über 300 Milliarden Doppelwumms+Bundeswehrneuverschuldung zugestimmt hat ohne die Renten um 50% zu kürzen, ist die Weginflationierung der Schulden die einzige politisch viable Option.

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