Das Thema hat jetzt die hier im Forum als lesefreundlich empfundene Obergrenze von etwa 30 Threads schon stark überschritten und ich würde es deshalb archivieren. Besteht noch dringender Diskussionsbedarf? Möchte jemand jetzt unmittelbar ein neues Thema anschließen, das sich aus der Diskussion ergeben hat?
Die EIA hofft zwar seit Monaten, dass die Abnahmemenge irgendwann einbricht - seit über einem Jahr sind diese Hoffnungen jedoch nicht eingetreten, wie die obige Grafik der sich stets verschiebenden nach oben korrigierten Erwartungen zeigen.
Urals werden zwar mit etwa 40% Abschlag gehandelt - aber selbst wenn beides multipliziert wird (10% weniger Abnahmemenge x 40% Discount) sind das gerade mal 45% weniger Einnahmen aus Öl für Russland.
Durch die Sanktionen wird statt russischem Öl nun das Öl für die EU von weiter entfernten Staaten unter Co2-Mehraufwand angeliefert. Es wird also mehr Co2 aufgewendet, um Russland einen Schaden von 45% weniger Einnahmen zuzufügen. Die sich mir stellende Frage ist: Bei welchem Co2-Aufwand ergibt die Sanktion keinen Sinn mehr? Oder ist jeder Euro Wenigereinnahmen für Russland alles wert? Also selbst wenn das Öl aus Australien käme - lieber den Planeten zugrunde richten als den Russen ihre Kriegskasse füllen?
Dieser Zielkonflikt aus „ökonomischer Krieg gegen Russland“ und „Kampf gegen den Klimawandel“ erscheint mir noch nicht austariert und aktuell vollständig gegen Russland gerichtet - whatever it Takes.