Ich beobachte im öffentlichen Diskurs in Deutschland, auch in den deutschen Medien, ein seltsames Schweigen zur Frage, ob und wie sich die europäischen Länder, insbesondere Deutschland, an einer robusten Absicherung eines Waffenstillstands / Friedens in der Ukraine beteiligen werden.
Allein die Briten haben eine Bereitschaft gezeigt, Frankreich sagt, es sei in Gesprächen, die Schweden können sich das vorstellen, Polen wird sich nicht beteiligen. Deutschland findet die Diskussion „zu früh“. Einig sind sich alle nur darüber, dass die USA Sicherheitsgarantien übernehmen müsse. Ein Hühnerhaufen!
Ja, noch ist völlig offen, ob und, wenn ja, unter welchen Bedingungen es überhaupt zu einem Waffenstillstand, geschweige denn Frieden kommen wird.
Aber eines haben die Amerikaner völlig klargemacht:
- Ohne Sicherheitsgarantien mit der glaubwürdigen Drohung, Russland im Fall eines Bruchs von Waffenstillstand / Friedensabkommen robust und schmerzhaft entgegenzutreten, wird / kann die Ukraine einem solchen nicht zustimmen.
- US-Soldaten werden ein (von der US-Regierung mutmaßlich verhandeltes) Waffenstillstand / Friedensabkommen nicht absichern. Das hat die US-Regierung unmissverständlich klargemacht.
Ich kann verstehen, dass ein Bundeskanzler und auch sonstige Politiker sich dazu nicht weniger als eine Woche vor der Bundestagswahl äußern möchten. Spätestens nach dem 23.2. müssen wir aber Farbe bekennen!
Wenn wir wirklich überzeugt sind, dass in der Ukraine auch unser Frieden und unsere Freiheit verteidigt werden, wäre es geradezu schäbig, zu „kneifen“. Ja, da schicken wir deutsche Soldaten in eine große Gefahr. Noch viel größer wäre die Gefahr, wenn die wichtigen EU-Staaten Russland nicht gemeinsam abschrecken würden.
Willkommen in der Neuen Welt, in der die USA nicht nur nicht länger bereit sind, für uns den Ausputzer zu spielen (das wird uns schon seit Obama oder noch früher gesagt), sondern es tatsächlich auch tut.