Reicht unser Erdgas für den Winter 2023?

Greenpeace, ein anti-AKW Verein und… eine Buddhismus-Webseite?

Ich setze mich gerne mit deinen kritischen Nachfragen auseinander, aber können wir uns bitte an ein paar Mindeststandards bei Quellenbelegen halten? :wink:

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Quarks recherchiert sowas m.E. immer sehr gut [1]. Demnach (Stand 2019) ist die Datenlage in Deutschland wegen des Atomausstiegs schlecht, aber das Wirtschaftsministerium gibt einen Wert für die Stromgestehungskosten von ca. 13 ct/kWh an. Die Abschätzung der Folgekosten ist hier naturgemäß besonders schwierig, weshalb es Schätzungen anderer Institutionen gibt, die deutlich darüber hinaus gehen.

[1]

Ich bin auf der Seite der Umweltstiftung nicht fündig geworden, hoffe aber Heise ist dir als Mindeststandard genehmer.

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Danke, dass ihr nochmal geschaut hab, schau ich später mal an.
Generell ist aber weder Quarks noch Heise eine Quelle die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, vor allem Heise kann erstmal schreiben was sie möchten (Quarks gehört glaub ich zum ÖRR oder? Also gibt es da zumindest ein paar Qualitätskontrollen). Überzeugend fände ich: Studien mit peer-review veröffentlicht in angesehenen Journalen oder zumindest aus reputablen Institutionen (IPCC, Universitäten, Regierungsorganisationen etc, zur Not gingen sogar Institute oder Think-tanks wenn kein klarer Interessenskonflikt vorliegt)


Man kann bei komplexen Themen unterschiedlicher Meinung sein, das ist völlig in Ordnung. Was unprofessionell ist (und auch deine eigene Überzeugungskraft massiv untergräbt) ist zu versuchen Quellen und Meinungen mit Lobbyismus-Vorwürfen zu diskreditieren.
Ich bereite mich gerade auf meine Masterarbeit in Biologie vor. Glaub mir, ich bin von der „Atomlobby“ genauso weit entfernt wie du (ja, ich fühle mich angesprochen :sweat_smile:).

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a) ein interview, das alle Facetten beinhaltet,
Teilnehmende:
Prof Quaschning Prof für reg Enegiesysteme
Dr. Holm Hümmler kernphysiker nuklearia
Dr Florian Aigner Quantenphysiker

Die vierteilige Interviewreihe von Detektor FM mit dem Technikethiker Dr Grunwald, der auch das Papier zur Lastfolgefähigkeit beim Itas geschrieben hat…

Mein Fazit: Die Nummer ist durch in DE!

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Also eine simple Abzählung meldepflichtiger Störfälle, ergo ablesen einer Zahl aus einer Statistik ist jetzt aber nicht gleich eine wissenschaftliche Studie mit Peer Review wert …

Aber gut, wenn du das als „Mindeststandard“ erwartest, dann ist natürlich die deutsche Kerntechnik supersicher und störfrei, da noch niemand gegenteiliges in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht hat.

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Nein völlig richtig, wenn die Liste der Störfälle der Punkt ist, ist die genau das was ich am liebsten direkt sehen würde. Bei Artikeln oder Blogposts die sich wiederum auf andere Primärquellen beziehen ist es teilweise sonst schwer genau zu wissen welche dieser Quellen jetzt der Kernpunkt ist mit dem ich mich befassen soll.

Ich wollte damit ausdrücken, dass ich kein Lobbyist bin, sondern ein normaler Mensch dem ähnliche Dinge wichtig sind wie dir (Bekämpfung des Klimawandels, Natur- und Umweltschutz, Bekämpfung von Armut, etc.), aber zu anderen Schlüssen kommt wie man das am besten erreichen kann. :man_shrugging:

Wunderbar, ich glaube dir, dass du dich mit dem Thema gut auskennst und kein Lobbyist bist. :wink:

„Ganz dubios“ finde ich etwas hart, Ich versuche meine Aussagen mit Studien zu belegen auf deren Validität wir uns ungefähr einigen können. Es ist völlig okay wenn du das auch so machst.

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Bitte sehr, wahlweise Monat oder Jahr

Und nein ich geh die nicht einzeln durch um herauszufinden ob der Umweltverband auf den sich alle Berichte berufen richtig gezählt hat, das darfst du jetzt selber machen.

Vermutlich wirst du aber eher darauf Herumreiten, was alles so gemeldet werden muss und das das ja gar keine Auswirkung darauf hat, das aus dem Reaktor Strom kommt…

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Du hast das Argument „wie wenig uns Nuclear bringt“ komplett ignoriert, du kannst keinesfalls die vier Podcasts von Detektor FM, das Interview mit Volker Quaschning gehört/gesehen haben…
Bei der Electricitymap sieht man auch, dass schon ein Teil der Leistung fehlt, und @cors hat auch schön das Dunkelflauten-Märchen widerlegt.
Bisher hab ich keine valide Studie von dir gesehen, die alle Facetten des Themas beleuchtet…

Was ich aber manchmal des öfteren hier im Forum wahrnehme;

Die Quelle mit 4-5 ct/kwh berücksichtigt nur die Brennstoffkosten (keine Personalkosten, keine Endlagerkosten, keine Wartung und Reparatur usw), das haben Leute wie Prof Krauter/Goebel immer wieder nachgerechnet, und ich selbst habe mir mal die Zahlen von Preussenelektra angesehen… sieht nicht so toll aus 2009-2020:

Wie sieht die Sache gerade weltweit aus?


Hier im Video von Ingenieurskunst gut erklärt und aufgearbeitet.

Was auch final bleibt ist, ihr vermischt absichtlich oder unabsichtlich ständig Gestehungskosten der EVU, Börsenstrompreise, und stellt es so dar als ob das irgendwie der Verbraucherpreis wäre.

Da sitzen immer noch eine Menge Unternehmen dazwischen, wo jedes die Hand aufhält. Soll die Energiewirtschaft ja auch gerne tun, Sie machen ja einen guten Job!

Aber gerade diese Leute wissen bereits seit längerem darum, das Erneuerbare spotbillig sind, damit erhöht sich im besten Fall erstmal ihre Marge, bis die Verbraucher auf die Barrikaden gehen und die günstigen Preise weitergereicht bekommen wollen.

Bei der AFD wird die Geschichte dann wieder andersrum erzählt, die behaupten wir würden Strom ins Ausland verschenken…

Was natürlich absoluter Quatsch ist. Wenn die schlecht regelbaren fossil/atomaren Erzeuger abtransportieren müssen, dann will der VNB oder der Transfernetzbetreiber Cash sehen. Das alles hat überhaupt gar nichts mit den Preisen für uns VerbraucherInnen oder der Industrie zu tun!

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Natürlich ist Quarks hier nicht die Originalquelle. Sie haben die Daten direkt beim Bundeswirtschaftsministerium angefragt. Vielleicht kannst du die Quelle für die 4-5 Ct/kWh noch nachliefern (sofern ich die nicht übersehen habe), damit wir einen Eindruck bekommen unter welchen Randbedingungen die Zustande kommen.
Wenn es um die Frage geht, welche Energieerzeugung in Zukunft wirtschaftlich ist, helfen uns die aktuellen Gestehungskosten natürlich nur begrenzt weiter. Denn dazu müssten wir z B. halbwegs belastbar Endlagerkosten für AKWs und Flexibilisierungskosten (z.B. Speicher) für Erneuerbare abschätzen. Wenn es um unabhängige wissenschaftliche Einschätzungen geht schaue ich immer zuerst bei der Leopoldina nach. Die hat das Thema tatsächlich auch untersucht [1]. Sie kommt zu der Einschätzung, dass trotz Unsicherheiten in der Kostenabschätzung Atomstrom auf liberalisierten Märkten in Zukunft kaum noch konkurrenzfähig sein dürfte.

[1]

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Ich hatte bei meinem Arbeitgeber in Herbst einen Workshop zur mathematischen Modellierung der Energiewirtschaft durch Fundamentalanalyse. Dafür haben wir für verschiedene Kraftwerkstypen, basierend auf öffentlich zugänglichen Anlageneffizienzen und den Spotmarktpreisen der jeweiligen Ausgangsstoffe die Gestehungskosten berechnet.

Ich erinnere mich grob, dass auch wir auf 4-5 ct je kWh Gestehungskosten für AKWs kamen. Darin fehlen dann allerdings noch Personalkosten, Wartung und Instandhaltung usw…

Gut möglich, dass hieraus dann die Diskrepanzen zu 13 ct/kWh entstehen.

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Die Gestehungskosten sind das eine, die Kosten für den Letztverbraucher das andere.

Habt ihr auch berechnet was die Energie aus Wind/PV, ergänzt um Speichertechnik kostet vs. die Kosten von z.b. Fossilen Kraftwerken, Kohle und Gas inkl CCS Abscheidung? M.E. kommen die Zeiten der spottbilligen Energie nämlich nicht wieder zurück. Egal was wir machen, es wird erstmal teurer werden oder lieg ich hier falsch?

Ich hoffe jawohl mal nicht.

Fossile Energieträger und Kernkraft sind die Meister des Externalisierens von Folgekosten. Allein wenn ich mir überlege, dass wir (als Gesellschaft) laut Entsorgungsfondsgesetz §1 Absatz 2 die

Finanzierung der Kosten für die sichere Entsorgung der entstandenen und zukünftig noch entstehenden radioaktiven Abfälle aus der gewerblichen Nutzung der Kernenergie zur Erzeugung von Elektrizität in Deutschland

allen Konzernen, die noch AKW betreiben, bereits gegen eine pauschale Zahlung von 24,1 Mrd. € abgenommen haben, während wir (als Verbrauchen) gleichzeit gerade Mondpreise für den Strom zahlen UND auch noch eine weitere Verlängerung der Laufzeiten diskutieren, dann könnte mir echt der Kragen platzen.

Das Entsorgungsfondsgesetz muss hier schleunigst geändert werden, damit die AKW-Konzerne für die weiterhin entstehenden Kosten der Entsorgung wieder adäquat zur Kasse gebeten werden und der AKW-Strom in der Folge so wieder unanttraktiv wird.

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