Rassismus auf Sylt

Ich hätte übrigens mehr Verständnis für die harte Interpretation, dass jeder der hier mitsingt oder auch nur daneben oder irgendwo auf dem Gelände steht den Inhalt des Gesungenen als Meinung teilt, wenn das Verhalten von Demonstranten auf Pro-Palästina Demos ähnlich interpretiert werden würde.

Wenn wir aber bei dem einen sagen, nicht jeder will gleich das schlimmste und beim anderen sagen jeder der da irgendwo dabei war ist Rassist und auch die die nicht mitgesungen haben sind Mitläufer der Rassisten und es musste ja jeder mitkriegen und bestimmt haben da noch mehr mitgesungen, dann ist das einfach ein Messen mit zweierlei Maß!

Edit: Noch eine kleine Anekdote damit klar wird, warum ich das anders sehe als manch anderer. Im Kontext Sport musste ich ernsthaft Aufklärungsarbeit leisten, warum „Sieg H***“ als Schlachtruf für die Kabine inakzeptabel ist. Weil es hört ja eh keiner und es wäre lustig. Befürworter waren nicht nur aus dem unteren Bildungslevel.
Nach meiner Intervention waren noch immer nicht alle davon überzeugt, weil es wäre ja nicht verherrlichend gemeint sondern lediglich lustig. Lediglich der Jurastudent im Team konnte mit dem Argument der möglichen Konsequenzen überzeugen. Und das waren damals keine Leute die irgendwo mit rechtem Gedankengut sympathisiert haben, eher im Gegenteil.

2 „Gefällt mir“

Wo denn?
Auch hier

kann ich nicht rauslesen wie du das meinst.
Der Kontext ist hier doch klar?

Reicht das erstmal?

Der Kontext ist, dass Besoffene eine rechtsextreme Parole im Suff zu einem Lied singen.

Und ganz viele Leute tun sich leicht und sagen „seht her, das sind die Rassisten, die sind das Problem“ und gehen dann weiter und verhalten sich im Alltag rassistisch, weil vielen z.B. gar nicht bewusst ist, dass es auch rassistisch ist, wenn man Menschen die nicht Deutsch aussehen lobt, wenn sie im Dialekt einwandfrei Deutsch sprechen.

Das Problem Rassismus ist so umfassend, dass wir eben nicht die paar Leute von Sylt als das Problem ausmachen sollten, sondern das Problem eher darin sehen sollten, dass:

Ich denke wir drehen uns tatsächlich hier im Kreis.

Unbestritten scheint doch hier zu sein, das die Art und Weise, wie diese jungen Menschen hier agieren, nicht akzeptabel ist. Weder moralisch noch gesellschaftlich, teils selbst rechtlich nicht.

Was jetzt die konkreten Motive waren (Alkohol, latente Fremdenfeindlichkeit, Dummheit,…) wissen wir nicht. Es bleibt daher spekulativ.

Ob die erfolgten Konsequenzen angemessen sind und waren, werden Gerichte entscheiden oder haben Arbeitgeber für sich schon entschieden.

Die Folgen auf Social Media resultieren auch daraus, das diese Gruppe (zumindest einer aus der Gruppe) ihr Verhalten ja proaktiv auf diesen Kanälen gepostet hat.

Einig sind wir uns aber wohl, das wir sowas nicht als „normal“ oder „egal“ hinnehmen sollten, oder?

Dann sollten wir hier einen Strich ziehen, denke ich.

3 „Gefällt mir“

Kritisch sieht er vor allem die nahezu unverfremdete Verbreitung des Sylt-Videos. Dass man nun die Textzeilen überall in den Medien deutlich hören kann, hält er für einen Fehler. „Da sollte man weitaus mehr darauf achten, um nicht die binnenpolitische Strategie der extremen Rechten zu bedienen.“ Diese scheint aber aufzugehen: In einem von einem Rechtsextremisten geführten Online-Shop gibt es seit Sonntag Shirts mit der Aufschrift „Sylt“ auf der Vorderseite zu kaufen. Auf der Rückseite steht in Fraktur: „Döp dödö Döp“. Ein kaum subtiler Code, aber eben auch nicht illegal.
Weitere rassistische Gesänge nach Sylt-Video: Feiern und hetzen - Panorama - SZ.de

Von dem her vielleicht gut, das Thema jetzt wieder ruhen zu lassen.