vor einiger Zeit habt ihr die Notlage bei der Finanzierung im Rahmen der neuen Weiterbildung zum Fachpsychotherapeuten aufgegriffen und da bin ich wirklich dankbar dafür.
Leider hat sich berufspolitisch seit dem nichts getan, im Gegenteil. Im schlimmsten Fall führt die Reform sogar zu einer Verschlechterung der Situation - längere Weiterbildung (5 statt 3 Jahren) bei gleicher Vergütung. Viele KomilitonInnen verlängern das Studium, da nach Abschluss der Regelstudienzeit voraussichtlich keine Plätze zur Verfügung stehen werden. In Hessen geht man von insgesamt 8 Plätzen aus, in RLP von 1-2, die finanziert werden… Die Kammern sagen uns, wir sollten Karl Lauterbach eine Mail schreiben. Da kommt eine automatische Antwort des Ministeriums zurück - „Es werde bereits genug getan“.
Im schlimmsten Fall wird es bald keine neuen TherapeutInnen geben, da das alte Modell so langsam ausläuft. Die letzten Ausbildungsbeginne werden 2026/27 stattfinden.
Vielleicht könntet ihr dieses Thema aufgrund der Dringlichkeit bald mal wieder aufgreifen? Eventuell wisst ihr auch über aktuelle Veränderungen Bescheid.
Leider bekommt es im öffentlichen Diskurs viel zu wenig Gehör.
Der Podcast, den ich im leider inzwischen geschlossenen Thread Lage-Hörer*innen über ihre Lieblingspodcasts - #76 von Schiessbogen schon allgemein als „exzellente, moderne Einführung in die Psychoanalyse, Tiefenpsychologie und die Verfahren der Psychotherapie mit Fallgeschichten“ empfohlen habe, begibt sich in der genannten Folge auf eine gesellschaftspolitische Metaebene, die für uns alle relevant ist (also kein Psycho-Nerd-Thema).
Transparenzhinweis: Ich bin weder im Gesundheitswesen beschäftigt noch in Therapie noch auf der Suche nach einem Therapieplatz, aber die von Spahn losgetretenen Maßnahmen halte ich für wirklich, wirklich alarmierend.