Moralische Fragen zu ETFs

Erstmal danke für die Info. :slight_smile:

Ist das wirklich so?

Der Börsenkurs einer Aktie bzw. eines gehandelten Fonds ist doch das Ergebnis einer Preisfindung. Und dafür würde ich sagen sind Angebot und Nachfrage doch entscheidende Faktoren, oder nicht?

Und die Marktkapitalisierung ist doch im Grunde auch nur ein theoretischer Schätz-Wert, der auf der Annahme basiert, dass man alle Aktien des Unternehmens zum aktuellen Kurs verkaufen könnte, oder sehe ich das falsch?
Denn würde man das wirklich versuchen, würde der Kurs doch binnen kurzer Zeit einbrechen weil viel mehr Angebot an der Aktie als Nachfrage vorhanden ist.

Auch die Tatsache, das es so etwas wie Market Maker gibt, zeigt mMn wie wichtig es ist, das an Börsen immer eine gewisse Menge an Nachfrage und Angebot (sog. Liquidität) vorhanden sind, weil es sonst vermutlich zu unangenehmen Kursschwankungen käme.

Wir reden von einem Anlagehorizont von Jahrzehnten. Was Du hier zu diskutieren versuchst sind Dinge, über die sich Kurzzeitanleger Gedanken machen müssen, also Akteure, die Aktien nach wenigen Stunden, Tagen oder Wochen wieder verkaufen. Auf Jahre gesehen sind diese Effekte absolut vernachlässigbar.

1 „Gefällt mir“

Ja und Nein würde ich sagen:
Wenn du nur isoliert eine Aktie meinst, denn man einmal kauft, dann hast du vermutlich recht.

Allerdings müssen die Anleger in dem Altersvorsorgedepot ja auch monatlich neue Aktien kaufen. Sodass sich dieses einmalige Ereignis periodisch wiederholt.

So könnte ein Anleger, der ausreichend genau weiß, wann die deutschen Altersvorsorge-Sparer (oder ihre Fonds) monatlich am Aktienmarkt kaufen, einfach kurz vor vorher die entsprechenden Aktien selbst kaufen, den Kursanstieg die die Sparer abwarten und dann seine Aktien teurer verkaufen.
Wenn ein Fonds oder Broker das mit den Aktienkäufen seiner Kunden macht, ist das „front running“ und sogar illegal. Wenn aber ein Außenstehender das macht, weil er das Verhalten anderer Käufer kennt, ist das aber mWn nicht illegal.

Was ich damit sagen will: Ein zu ähnliches Verhalten von zu vielen Akteuren am Markt kann dazu verleiten gegen diese Akteure zu handeln.

Das hieße, wenn die Löhne stiegen könnten sich die Arbeitnehmer in Deutschland eine Tunnelbohrmaschine für € 30 Mio kaufen.
Deren Preis stiege durch die steigende Inlandsnachfrage auf € 40 Mio. Die ausländischen Interessenten würden sich anderweitig umschauen.
Handelsbilanz gleicht sich aus.