Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen - vergessen?

Hallo Ulf und Philip,
obwohl es seit Jahren bekannt ist (und auch schon zweimal hier im Forum als Themenvorschlag benannt wurde), ist es weiterhin wichtig, die menschenrechtsverletzende Politik an den EU-Außengrenzen zu thematisieren. Insbesondere im Hinblick auf die von euch in der letzen Lage angesprochene Problematik der Aufmerksamkeit-Ökonomie gehen diese täglichen Verbrechen unter.
Am 16.05.22 kündigte der griechische Minister für Bürgerschutz an, die „Besenoperationen“ gegen „illegale Einwanderer“ massiv zu verstärken, was letztlich bedeutet, dass die illegalen Pushbacks sich auf das ganze Land ausgebreitet haben und nicht mehr nur im direkten Grenzgebiet stattfinden.
Das Netzwerk bvmn (Border Violence Monitoring Network), bestehend aus vielen NGOs, die an den EU-Außengrenzen tätig sind, sammelt seit Jahren Berichte dieser Pushbacks. Vor Kurzem haben sie in New York beim International Migration Review Forum der UN gesprochen.
Sicher wäre ein Interview mit einem/einer MitarbeiterIn spannend.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-04/griechenland-tuerkei-grenze-fluechtlinge-tod

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Das Ganze hat halt leider auch System:

Dadurch, dass die ganze Welt aktuell auf die Ukraine schaut, weiß man halt, dass man aktuell in allen anderen Bereichen fast Narrenfreiheit hat, insbesondere, weil die EU und die NATO gegenüber Russland aktuell Einigkeit ausstrahlen müssen. Das führt halt dazu, dass Griechenland bei der Migrationspolitik nun die Gunst der Stunde für Verschärfungen nutzt und die Türkei wieder mehr Angriffskriege gegen Kurden in Nachbarländern führt.

Es ist letztlich der „Weltmeisterschaftseffekt“ in deutlich schlimmer. Und es gibt nahezu nichts, was man dagegen tun kann.

Ich stimme voll zu. Das einzige, was meiner Meinung nach helfen könnte, ist, das Thema weiterhin zu versuchen öffentlich zu machen und die Organisationen zu unterstützen, die tagtäglich neue Beweise aufnehmen.
Deswegen fände ich es so wichtig, im Rahmen der Lage darüber zu informieren.