Lichtverschmutzung und Außerkrafttreten der EnSiKuMav

Superinteressante Karte. Beeindruckend, wie hell es bei uns ist. Ganz schön schlimm.

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Wobei man der Fairness halber sagen kann, dass eine Karte, die eine Mischung aus „Reichtum“ und „Bevölkerungsdichte“ anzeigen würde, ziemlich identisch aussehen würde. Daher: Die Karte zeigt vor allem die weltweiten Ballungsgebiete mit großem Wohlstand.

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Mag sein. Vermutlich stimmt es aber nicht haargenau überein. Es ist ja nicht nur die Besiedlung sondern auch die Intensität der Beleuchtung. Es liegt ja auch in unserer Hand bzw. in der Hand der Länder und Kommunen, wie viel und stark sie zumindest öffentliche Einrichtungen und Plätze beleuchten.
Bin nicht sicher, ob es heute noch so ist, aber früher waren z.B. belgische Autobahnen extrem beleuchtet. Erinnerte an Flutlicht.
Heute hab ich in der Tagesschau gehört, dass die Energiesparverordnung endet. Für die Nutzer von Schwimmbädern etc. freut mich das. Aber warum kann man die Sparmaßnahmen-Anordnung an anderen Orten nicht beibehalten, z.B. auch was die Beleuchtung betrifft.

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Das war

  1. eine Frage und
  2. spielt das Spektrum laut TAB sehr wohl eine Frage: „je kurzwelliger das Licht ist (hoher Anteil im blauen und ultravioletten Spektralbereich), desto stärker sind die Auswirkungen“
  3. auch im Bericht zum Biosphärenreservat steht: „Zusammenfassend scheinen warmweiße Leuchtmittel mit geringen Blauanteilen (Farbtemperatur unter 3000 K, besser unter 2200 K in naturnahen Räumen) weniger Insekten anzuziehen als neutral- oder kaltweiße Leuchtmittel“

Also bitte nicht einfach Fragen abbügeln.

Das war der eigentliche Grund für meinen Post. Finde die Diskussion hat extreme Schlagseite. Freue mich für niemanden, der bei 15 Grad minus einen Whirlpool im Freien betreibt. Private Schwimmbäder gehören auch wegen Wasserverbrauch verboten. Das ist für mich der Gipfel der Dekadenz.

Andererseits wird es abgetan, wenn sich jemand im Dunklen fürchtet. Erklärt das doch bitte dem Blutdruck des Betroffenen.
Zudem steht in allen den verlinkten Berichten, dass es überhaupt keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage gibt, um den Zusammenhang von Licht und Insekten beurteilen zu können.

Gleichwohl finde ich gut

  • Beleuchtung zu reduzieren bzw. nur sinnvoll einzusetzen,
  • erst recht Außenbeleuchtung und von Bauten
  • wenn, dann LED einzusetzen
    Ob man beleuchtete Reklame verbieten soll weiß sich nicht. Genauso gut könnte man jegliche gedruckte verbieten.
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Ähm. Ich meinte öffentliche „normale“ Schwimmbäder (Hallenbad) wie das, wo meine 85jährige Mutter Wassergymnastik macht.
Private Swimming Pools können meinetwegen sofort verboten werden. Und die Temperatur in Spaßbädern runtergestellt.

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Guck mal, das wird Dir gefallen: Prädikat #lichtbewusstsein - IHK Fulda

Schau mal hier - unsere IHK vergibt das Prädikat #lichtbewusstsein an Firmen, die (die meist unnütze) Beleuchtung abschalten oder optimieren: Prädikat #lichtbewusstsein - IHK Fulda

…wobei Lichtverschmutzung lt. RKI ein Faktor ist, der die Lebensqualität senkt. Sehe ich auch so. Habe lange in Birmingham gelebt und bin froh, jetzt wieder halbwegs natürliche Dunkelheit haben zu dürfen. Und, vergessen wird auch die physiologische Wirkung von Licht. Hell erleuchtete Plätze können triggern.

So ist es. Ich bin völlig entsetzt. Insbesondere § 8 - Anstrahlung Gebäude und § 11 - Begrenzung der Werbebeleuchtung auf 22 h haben Energie gespart und Lichtimmissionen stark reduziert. Eine Wohltat für Klima, Natur, schönere Ortschaften und Sternenhimmel. Kaum jemand hat es bemerkt und es hat niemanden eingeschränkt. Gerade die, die wegen des AKW-Ausstiegs Ängste schüren, sollten sich doch eher fürs (freiwillige) Fortführen stark machen. Naja,wir haben versucht mit einer PM noch etwas zu erreichen: Hessisches Netzwerk gegen Lichtverschmutzung - Maßnahmen der Energiesparverordnung zur Außenbeleuchtung beibehalten

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Sorry, wenn es von meiner Seite falsch rüberkam. Aber ich hatte es so verstanden, dass du für den nächtlichen Einsatz Tageslichtspektrum vorgeschlagen hat, so hatte ich es verstanden. Und eben, der Blaulichtanteil (der das Licht ja zum Tageslicht macht), gehört in der Nacht verboten. Es ist schlimm, dass so viele Orte im Zuge der Umrüstung und Effizienz-Aktionismus vom gemütlichen und insektenschonenden Natriumlicht auf grelle 4000 Kelvin-Leuchten umgerüstet wurden. Nicht nur ist das 4000 K-Licht schlecht für die Augen, blendet mehr und hat den hohen Blauanteil, der auch mehr streut (Rayleigh-Streeuung, der Grund, warum der Himmel blau ist) spiegelt, und ungünstige Kontraste schafft. Die Atmosphäre für die Menschen wurde in vielen Orten zerstört. Uns erreichen superviele traurige Mails. Es wird vergessen, dass Menschen in Ortschaften leben; und auch Tiere und Insekten. Das warme orange Licht schafft nicht nur eine freundlichere Atmosphäre, es unterstützet auch unsere Sehfähigkeit (siehe Lagerfeuer). Es ist eine Schande. Energieversorger und Ingenieure sind halt keine Ökologen, keine Ästheten und ganz sicher keine Augenärzte.

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Aus eigener Betroffenheit, welchen Anteil haben deiner Meinung nach die Energieversorger an der Frage auf welche Beleuchtung der Kunde (öffentliche Verwaltung, Museen, Industrie usw.) setzt? Was könnten wir aus deiner Sicht tun?

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Das hattest du schon richtig vermutet, aber es war ja eine Frage. Nach der Grafik in dem von dir empfohlenen Bericht

Wäre LED mit 2200 Kelvin optimal für Insekten. Stellt sich die Frage, ob das technisch verfügbar Bar und bezahlbar ist. Wäre ja eine gute Lösung.

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Übergriffig könnte man das nennen.
Glaube es ist einfacher mit statt gegen die Menschen etwas erreichen zu wollen.

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Den größten. Aufgrund gewachsener Strukturen, viel Eigeninteresse, magisches Denken, und vor allem reichlich wenig Kompetenz in den Entscheidergremien (Gemeindeverrtetungen) und Bauämtern. Auch, was die Rechtslage angeht = Beleuchtungs- vs. Vermeidungspflichten. Wir konnten etwas entgegenwirken, in dem wir schon vor mehr als 10 Jahren die Gemeinden Beleuchtungsrichtlinien haben beschließen lassen. Und ganz viel Umweltbildung gemacht haben. Die Leute sind auch echt dankbar, dass es nicht so seelenlos eiskalt wie anderswo aussieht.

Dann erst recht sorry. Hatte es nicht als Frage verstanden. Ja, 2200 K LED ist wohl die beste Balance zwischen Energie- und UMWELTEffizienz. Bei uns sind die auch reichlich verbaut. Auch in meiner Straße. Noch besser wäre gar kein Kunstlicht bzw. eher Gehwegbeleuchtung, die nachts ausgeht. Von mitlaufendem Licht halten wir aus vielerlei Gründen nichts. Noch was zur Effizienz: nicht die Effizienz (lm/W) der einzelnen Leuchte sondern die der Gesamtplanung ist relevant. In meiner Straße wollten die 12 Leuchten aufstellen, aber - das haben wir uns angeschaut und letztlich waren es dann 6 Stück, wovon 3 überflüssig sind.

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Das ist eine sehr eigenwillige Antwort auf die sehr konkrete Frage

Sei doch mal bitte konkret. Wir produzieren Strom. Das ist unser gesetzlicher Auftrag. Sollen wir Gemeinden abschalten wenn sie nachts ein Bauwerk beleuchten sollen?

Bring doch bitte konkrete Vorschläge wenn dich jemand darum bittet und hau keine Allgemeinplätze raus.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe. Wir haben ja früh die Energieversorger eingebunden….dennoch fallen sie immer wieder in ihre alten Muster zurück und haben schon viele Ortschaften echt optisch vers…. Licht zählt übrigens zu den schädlichen Umwelteinwirkungen gem. § 3 BImSchG. Und, es gibt jede Menge lichtunabhängiger Möglichkeiten, um das Sehen zu unterstützen . Oder auch die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Leider hat es sich eingeschlichen, Kunstlicht als einzige und gottgleiche Lösung zu sehen. Legt man Nutzen und Schaden auf eine Waage,…oh je. Und, überall stehen die Stahlmasten - Parkplätzeleuchten direkt neben der Straßenleuchte etc. Im TAB-Bericht werden die Masten übrigens als Kollisionshindernis beschrieben. Völlig korrekt - wir werden die Unfallmeldungen aus und erschreckend oft donnert jemand gegen Maste.

Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch. Sprechen wir von Straßenbeleuchtung oder von Anstrahlungen? Und wessen Auftrag ist es, Strom zu erzeugen? So konkret finde ich das nicht.

Du schriebst folgendes:

Du verfasst also eine umfangreiche Klage über den Zustand der Welt und schreibst die Verantwortung den Energieversorgern und Ingenieuren zu. Die Verantwortung von Ingenieuren kann ich mir entfernt noch irgendwie erklären, die der Energieversorger allerdings eher nicht.

Ich bin jedoch stets gesprächsbereit und wenn jemand so eloquent und selbstbewusst erklärt woran die Welt krankt, dann möchte ich mir gerne deine Verbesserungsvorschläge für mein Metier (Energieversorger) anhören und dann gerne mein Möglichstes tun, das zu ändern.

Und genau aus diesem Grund habe ich dich um konkrete Vorschläge gebeten:

Leider kamen darauf nur ein paar Allgemeinplätze und Kritik an Kommunalpolitik. Nichts aber über die, die du explizit kritisiert hattest.

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Ich kenne meine eigenen Trigger, deshalb würde mich interessieren was/wie hell erleuchtete Plätze triggern können.

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