Für Kinder mit Hörbehinderungen an Regel-Grundschulen sollen die Klassenzimmer akustisch optimiert sein ( geringe Nachhallzeit etc.), was oft auf Initiative der Eltern und mit Unterstützung durch den Mobilen Dienst Hörbehinderung geklappt hat. Diese Klassenzimmer sind sehr beliebt, auch wenn das hörbehinderte Kind schon lange weg ist - die Schalldämmung erleichtert Lehrkräften und Kindern das Leben.
Gestern beim Schulworkshop meiner Tochter (Hacker Day).
Der Mathe und IT Lehrer hat einen Tag organisiert, wo die 7. Klässer*innen sich in die Welt des Programmierens einfinden. Ein voller Erfolg. Die Kinder waren begeistert.
Wie hat es das gemacht? Er hat mehrere Mitarbeiter seiner IT Firma! mit gebracht und dazu noch die Laptops. Richtig, der Lehrer ist Lehrer nur im Nebenberuf (Minimal Stundenzahl). Er macht es laut eigener Aussage nur, weil er der Gesellschaft etwas zurückgeben möchte. Das Einkommen erzielt er als Unternehmer/ Programmierer. Auf Nachfrage, warum er nach dem Studium nicht Vollzeit Lehrer sein wollte, kam nur zurück, dass die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen an Schulen (Gymnasium) nicht ansatzweise Wettbewerbsfähig sind.
Die Schule (Hamburg) hat das allgemeine Hamburg Schulen Problem, dass nicht ausreichend MINT Lehrer zur Verfügung stehen. Darum haben die Kinder häufig einen Interessierten Lehrer*in (Biologie in unserem Fall) der dann Physik unterrichtet. TOLL…
Ich verstehe einfach nicht, warum Lehrer*innen nicht der Arbeitsmarktlage entsprechend bezahlt werden. Der Mangel bei MINT ist doch mehr als offensichtlich…
Eine Überlegung wäre statt stur nach Besoldungstabelle zu bezahlen hier weitere Komponenten einfließen zu lassen. Dann wäre der Mathe/Physik Lehrer am Ende wohl besser bezahlt als der Englisch/Erdkunde Lehrer. Für den Frieden im Kollegium lässt sich das aber natürlich auch nicht auf die Spitze treiben. Und man muss dann ja auch so fair sein zu sagen, dass zwar in solchen Bereichen das Einkommen während der Dienst-/Arbeitsjahre schlechter ist, die Pension dann aber schon auch wieder einen riesigen Pluspunkt darstellt.
Die Frage ist ob Pension jetzt unbedingt das ist was jemanden vom Studium des Lehramts überzeugt oder dazu geeignet ist jemanden nach dem Studium auch wirklich vom Job zu überzeugen selbst wenn es alternative Stellen in der Wirtschaft gibt. Ich kann mir vorstellen, das viele das erst in einem Alter so richtig auf dem Schirm haben wo die Entscheidung über den Karriereweg schon getroffen wurde.
Ich finde deshalb gibt es auch durchaus Argumente die eher dafür sprechen statt der Verbeamtung mit hohen Pensionen den Job des Lehrers anderweitig attraktiver zu machen und damit das Gesamtpaket vergleichbarer zu Jobs in der Forschung und Wirtschaft.
Man muss sich aber halt auch darüber im Klaren sein, dass ein Ende der Verbeamtung eben auch mit Arbeitnehmerrechten einhergeht mit denen sich die Kultusministerien dann auseinandersetzen müssen. Und ich kann mir gut Vorstellen, dass insbesondere Privatschulen und Nachhilfeinstitute dann für viele Lehrer eine gerngesehene Alternative zur Versetzung weg aus der Heimat wären. Tendenziell würde ein Ende der Verbeamtung also nicht günstiger, sondern eher im Gegenteil teurer werden, da schlechte Bedingungen eher in einer Umorientierung enden als bei Beamten, die dafür ihre Sicherheit aufgeben müssten.
Provokativ gesagt, welcher Student hat denn eine Glaskugel und weiß ob die Pension in 45 Jahren immer noch dermaßen gut ist. Da nehme ich doch eher die höhere Bezahlung und das oft bessere Arbeitsumfeld, plus die Option wirkliche Karriere- Chancen zu haben.
Dazu müssen sich die Länder und Städte eingestehen, dass das Argument der „Unkündbarkeit“ extrem schwach geworden ist und immer schwächer wird. Stichwort Fachkräftemangel.
Das meine ich ja. Die größten Vorteile des Beamtentums sind die welche erst spät in der Karriere wirklich zum Tragen kommen, während die größten Nachteile wie kaum räumliche Flexibilität (z.B. für Wechsel in Traumstadt, zum Partner, etc.), Referendariat, wenig Karrierechancen (viele Träumen mit 20 eben auch von wenig realistischen Karrieren) gerade in den ersten Jahren sehr deutlich werden.
Das erschwert es talentierte Schulabgänger zum Lehramtsstudium zu bewegen.
Meines Insiderwissens nach (bin zu faul für genaue Recherche) haben die Schulen, die noch Lehrkräfte anlocken können, eine Personaldecke von 105% - 110% - es wird also grundsätzlich eingerechnet, dass Lehrkräfte ausfallen. Es gibt Vertretungsreserven. Das Problem sind die Fächer. MINT-Fächer sowie Musik und Kunst sind absolute Mangelware unter den Lehramtsabsolventen - und an vielen Schulen fällt dann Mathe aus, wird dann aber mit Deutsch ersetzt - und schon ist die Statistik wieder im Lot, aber die Kinder können nicht besser rechnen. Viele Schulen schaffen es aber auch gar nicht, genügend Lehrkräfte einzustellen, um überhaupt auf die 110% zu kommen, die sie in Theorie haben dürfen. Und hier gilt: je ländlicher, desto unwahrscheinlicher, dass die Schule voll besetzt ist. Und keine Ahnung, wie du Lehrkräfte über ein paar Jahre generieren willst. Der Weg von der Schule in die Schule dauert mindestens 7 Jahre, oft aber 10 Jahre. Und die braucht es auch!
Meine praktischen Erfahrungen begrenzen sich derzeit auf Grundschulen in RLP. Hier ist definitiv das Ziel eine 100% Abdeckung zu Beginn der Schuljahres – die dann in aller Regel ziemlich schnell auf 80% abfällt und je nach Stärke der aktuellen Erkältungswelle auch darunter.
Ja, es gibt sogenannte Feuerwehren. So ziemlich das dämlichste Konzept, dass sich je ein Bildungspolitiker ausgedacht hat. Diese Leute werden zentral und Tage/Stundenweise an die Schulen geschickt, denen es gerade besonders dreckig geht. Da die aber die Kinder nicht kennen, mit dem Lernstand und den je nach Schule auch abweichenden pädagogischen Konzepten nicht vertraut sind, können die kaum mehr als Betreuung anbieten. Was nett ist, wenn dann die Schule nicht ganz ausfallen muss, aber dazu bräuchte man keine verbeamteten Lehrer:innen.
An der Grundschule ist das nicht das Thema, hier macht sowieso jeder alles. Besonders wenn Krankenstand herrscht.
Die Lehrerzahlen steigen in den letzten Jahren stetig und die Zahl der erfolgreichen Abschlüsse an den Hochschulen auch. Da ist genug in der Pipeline, in RLP reden die Politiker aber schon wieder darüber, die Zahl der Lehrer:innen nicht weiter erhöhen zu wollen.
Es geht ja nicht nur um Lehrer:innen. Es braucht auch pädagogische Fachkräfte, I-Kräfte und Schulbegleiter:innen. Dazu braucht es keine 10 Jahre Studium.
Nein, das meine ich nicht. Es gibt echte Vertretungsreserven, also zumindest an Schulen, die ich kenne. Lehrkräfte mit einem Deputat von 25 Stunden haben davon im Stundenplan nur 24. Die übrige Stunde wird dann in Vertretungen gesteckt. Ganz oft ist es bei uns im Teilungsunterricht so: es gibt Doppelsteckungen, die aufgehoben werden, sobald Vertretungen anfallen. So wird der Unterricht durch bekannte Lehrkräfte abgedeckt. Auch alle „Abminderungsstunden“ fallen zunächst der Vertretung zum Opfer: AGs fallen aus, Schulentwicklung wird eingestampft, Bibliotheken nicht geführt etc.
Dann hatte ich die Überschrift wohl falsch verstanden. Nichtsdestoweniger bin auch ich für multiprofessionelle Teams an Schulen - obwohl meine persönlichen Erfahrungen da sehr gemischter Natur sind.
Theoretisch mag das der Fall sein, keine Ahnung, wie das Formal bei uns gehandhabt wird. In der Praxis wird an unserer Grundschule schon seit ich dort als Elternvertreter aktiv bin durch die Schulleitung regelmäßig Mehrarbeit (über das Stundendeputat hinaus) angeordnet, weil die Betreuung sonst bei dem regelmäßig antretenden Krankenstand nicht aufrecht erhalten werden kann.
Bei uns gibt es genau eine AG, die von einer Lehrerin geführt wird, die dafür unbezahlte Überstunden leistet (weil ihr die AG wichtig ist). Ansonsten kommen AGs nur zustande, wenn diese von Eltern oder anderen Akteueren außerhalb der Schule organisiert werden.
Mein Fehler.
Gerade an einer Grundschule finde ich das Konzept sinnvoll, da hier bei den Kindern ja (zunehmend) weit über die eigentliche Lehrninhalte hinaus Kompetenzen vermittelt werden sollen/müssen. Insbesondere bei dem betreuenden Aspekt der Schulzeit und bei der Entwicklung von sozialen Kompetenzen und Aktivitäten jenseits der klassischen Unterrichtsfächer können pädagogische Fachkräfte glaube ich qualitativ sehr gute Beiträge leisten. Und bei uns wäre die Schule glaube ohne die Fachkräfte längst zusammengebrochen.