LdN380 Dienstwagen und Kilometerpauschale

Ich würde gerne meine Erfahrungen ergänzen und eure Meinung erfahren:

Ich fand etwas dünn belegt, dass Hybridfahrzeuge ja sowieso nicht elektrisch betrieben werden. Das klang in meinen Ohren etwas wie einseitige Narrative.

Inzwischen haben Hybridfahrzeuge elektrische Reichweiten von echten 80-100km.

Im eigenen Dienstwagen merke ich auch, dass ich zu 80% elektrisch fahre (bei einer Ladesäule am Firmenparkplatz) und so fahre ich fas 20000km als elektrisches Fahrzeug.

Ich arbeite viel mit der Automobilindustrie zusammen und von der Seite höre ich, dass im Nutzungsverhalten erkennbar ist, dass die Nutzung von Hybridfahrzeugen im reinen Verbrennerbetrieb sehr selten ist.

Eine passende Studie habe ich kurzfristig nicht zur Hand. Es soll aber eine Richtlinie geben, dass in Zukunft die echten Verbräuche im Betrieb erfasst werden und veröffentlicht werden sollen. Solche Entwicklungen halte ich für positiv.

Ich würde mich bei den Beiträgen freuen wenn bei Technologiebewertungen von den Hosts auf etwas mehr Ausgewogenheit geachtet wird.
Ich kann mir vorstellen, dass die Hybrid-Dienstwagenfahrer sich durch so einfache negative Aussagen sehr verärgert abwenden.

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Durch das zusätzliche Gewicht des Hybriden wird das Fahren mit Akku nur CO2 positiv, wenn der Strom aus 100% aus der eigenen Solarzelle kommt, vereinfacht gesprochen.

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Die gibt es hier:
https://climate-energy.eea.europa.eu/topics/transport/real-world-emissions/data

Da es aber in erster Linie um CO2-Ausstoß geht, wurde nur der Spritverbrauch erfasst.
Bei Pluginhybriden sind es 5,94 Liter auf 100km.
Wenn wir da jetzt davon ausgehen, dass das 20-50% des tatsächlichen Verbrauchs sind und der Rest auf Strom entfällt, dann sollte man Hybride eher noch stärker besteuern als fördern.
Oder die Realität sieht anders aus als du sie dir vorstellen kannst und die meisten fahren ihn doch alles Mildhybrid. So könnte man die Aussage „dass die Nutzung von Hybridfahrzeugen im reinen Verbrennerbetrieb sehr selten ist“ nämlich auch interpretieren.

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Irgendwie muss man ja trotzdem noch angeben, ob eine Fahrt dann privat war oder dienstlich. Dann bin ich für einen Kundentermin unterwegs, besuche auf der Rückfahrt einen Kumpel und muss dann ausrechnen wie viele Kilometer Umweg das waren? Dass ein digitalen Fahrtenbuch keine Bürokratie wäre, kaufe ich nicht.

Zudem bin ich mir auch nicht sicher, ob ein verpflichtenden Fahrtenbuch nicht auch Fehlanreize schafft. Wäre ja bspw. dann dumm von mir, wenn ich beruflich mit dem Zug fahre (obwohl das auch bezahlt würde), weil ich mit dem Dienstwagen ja dienstlich genutzte Kilometer sammeln kann. Kann man natürlich wieder weiter bürokratisieren, bspw. dass man nachweisen muss, dass es keine Bahn gab etc.

Meine Empfehlung wäre, bevor man nach mehr Bürokratie schreit, die Anreizwirkung von Regelungen aus der Gesamtsystem-Perspektive zu betrachten. Am Ende scheint unterm Strich eine Pauschale wieder die beste Lösung. Wo man sich politisch streiten kann ist, wie hoch diese dann sein soll - ich finde 1% ist schon recht viel, 0,25% dagegen ein guter Deal, bei uns in der Firma haben daher viele eine E- Auto (die das privat nicht hätten), Klimaschutz Politik par excellence.

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Nur könnte man ja auch sagen, dass die Fahrt zum Kunden von Arbeitgeber bezahlt wird und auf den Preis der Dienstleistung und damit den Kunden umgelegt wird. Wieso muss das die Allgemeinheit in Teilen mit finanzieren?

Die Wegeversicherung gilt auch nicht bei Umwegen. Wenn nicht der kürzeste Weg genommen wird, ist es eine private Fahrt.

Was zahlt denn die Allgemeinheit mit? Faktisch ist es natürlich so, dass der Kunde die Fahrt bezahlt, nur eben nicht unbedingt 1:1 sondern das ist am Ende eine Mischkalkulation. Vielleicht fährt man auch mal zu einem Pitch, da kann man dem Kunden das ja nicht extra in Rechnung stellen.

Mal ein Beispiel: Wenn ich keinen Dienstwagen und keinen privaten PKW hätte, müsste ich mir - um zum Kunden zu fahren - je für 1 bis 2 Tage einen Mietwagen holen, das sind schnell je ein paar Hundert €. Wenn das zwei mal im Monat vorkommt ist das für den AG schon teuerer als die Leasingrate eines Dienstwagens. Wenn das Unternehmen dann statt 1.200€ Leasingrate 3.000€ Kosten für Mietwagen hat, sinken die Steuereinnahmen an der Stelle um 1.800€ * ca. 33% = 600€ (gleiches gilt natürlich auch, wenn ich die 3.000 für Mietwagen auf den Kunden umlege). So viel kann man mit der Versteigerung des Dienstwagens ja nicht realistisch zusätzlich reinholen. Also, an welcher Stelle zahlt denn die Allgemeinheit?

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Verstehe jetzt nicht wieso das aktuell die Allgemeinheit finanziert?

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Ich verstehe ihn so, dass alle Steuern die nicht gezahlt werden, weil Werbungskosten/Betriebskosten vom zu versteuernden Gehalt/Umsatz abgezogen werden, eine Subvention sind.

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Es kann je gerne eine private Fahrt sein - völlig ok, mein Punkt ist ja der, dass ein digitales Fahrtenbuch nicht dazu beitragen würde, dass keinerlei Bürokratie Aufwand mehr da wäre. Oder erkennt das immer von selbst in welcher Mission ich unterwegs bin, ob ich einen privaten Umweg fahre, oder noch etwas berufliches erledigen muss etc.? Da kommen wir doch nur mit immensem Aufwand in eine Situation, die maximal die gefühlte Fairness beeinflusst, aber nicht zu Fairness führt. Vielleicht kann man dann noch 5.500 Stellen schaffen für Leute, die das alles überprüfen. Dann wäre das am Ende für den Staat unterm Strich eine recht teure Neiddebatte.

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Alles was die Steuerabgaben senkt ist Geld, was im Haushalt „fehlt“.

Also wird das doch nicht durch die Allgemeinheit bezahlt. :smiley:

Steuerrecht ist schon schwer.

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Das wären ja alle Kosten die ein Unternehmen hat.

Aber es hat ja seinen Sinn, dass Kosten nicht relevant für die Steuer auf den GEWINN sind.

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Mal rein mit Blick auf Kosten und Steuern.
Wenn wir es schaffen, das möglichst viele Menschen ihr Auto aufgeben, wäre das im Sinne des Klimaschutzes gut, und würde wie hier genannt auch staatliche Subventionen bzw Steuervergünstigungen sparen. Hätte der Staat mehr Geld für andere Dinge.
Soweit hab ich es wohl verstanden.
Der nun autofreie Bürger profitiert rein monetär ja auch. Keine Ausgabe für den Kaufpreis eines Autos. Somit weniger Gewinn für die Autoindustrie. Keine Mehrwertsteuer beim Kauf des Autos oder beim Kauf von Verschleiß- und Ersatzteilen. Keine KfZ-Steuer. Keine Mineralölsteuer und kein Umsatz für Mineralölfirmen. Keine Einnahmen für Kfz-Versicherungen und keine Versicherungssteuer.
Keine Ausgaben für Zulassung und Abmeldung. Keine Kosten für Reparaturen samt zugehöriger Mehrwertsteuer.
Was vergessen?

Also nicht nur der Staat spart also, auch den nun vom Auto befreite Bürger.

:wink:

Aber ernsthaft, wäre für mich ein Traum, mir das alles sparen zu können inklusive das zeitaufwendige Gerenne zu Ämtern, Versicherungen und Werkstätten….ein echtes Plus an Lebensqualität.

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Du meinst zum Beispiel in Form eines Dienstwagens??? :rofl:

Sorry… Der musste einfach raus bei so einer Steilvorlage…

Ja… und? Wo ist das Problem?

Ja… Aber auch Besserverdiener die den ÖPNV nutzen…

…und damit kein Gramm CO2 einspart und das Ganze ad absurdum führt.

Denkfehler: Wer sagt, dass die Pendlerpauschale Verhaltensänderung bewirken soll! Sie soll Menschen entlasten, die lange Arbeitswege zurücklegen müssen - egal mit welchem Verkehrsmittel. Kosten die mir NUR wegen der Berufsausübung entstehen kann ich absetzen. Dafür gebe ich einen Teil meines Lohnes in Form von Steuern auch dem Staat.

Auch hier: Ein Recht auf HomeOffice würde deutlich mehr bringen - zumindest in Bezug auf CO2.

Ist aber mit modernen Arbeitsplätzen (Stichwort „Gleitzeit“ auch nicht zu vereinbaren.

Das passiert doch! Aber sobald Du mal 100m Umweg fährst um kurz in den Lidl zu springen, musst Du das im Fahrtenbuch theoretisch vermerken. Um ein Fahrtenbuch korrekt zu führen musst Du ein halbes BWL-Studium absolvieren. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sowas auch nur ansatzweise vollautomatisch geht - und das sage ich als ITler.
Ich habe in meinem Leben schon so manche Stunde damit vergeudet Fahrtkostenabrechnungen für solche Fahrten zu erstellen.

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Produktionsbetrieb…liegt eher daran das keiner da aufs platte Land ziehen will, es vor Ort Zuwenig qualifizierte Arbeitskräfte gibt.
Soll zumindest vermeiden das Dutzende Arbeitnehmer alle einzeln mit dem Auto fahren.
Ob das schichtweise läuft, weiß ich nicht.

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Das Regelwerk darf ja auch einfach sein.

Fahrt Arbeitgeber zu Kunde: Dienstfahrt.

Fahrt: Arbeitgeber zu Kumpel zu Kunde: Privatnutzung.

Spricht was dagegen diesen doch recht langen Thread zu schließen? Es sind denke ich alle Aspekte gut beleuchtet und Argumente ausgetauscht.

Danke

Diesen Thread kann man auch einem LLM vorlegen, dann kann die nächste Generation selbstständig generiert werden. Die verlaufen gefühlt alle gleich. :smiley:

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Dann deute ich das mal als subtile Zustimmung.

Danke für die wie immer rege Beteiligung.