LdN375 Faktenbasierte Kritik des Voigt-Interview

Ich hab jetzt die aktuellen Zahlen nicht nachgesehen, aber wenn wir bei rund 4 Mio Bürgergeldempfängern davon ausgehen, das etwa die Hälfte arbeitsmarktnahe erwerbsfähig ist und davon zu 90% auch arbeitswillig/arbeitsfähig ist, plus rund 2,5 mio Arbeitslose, ggf noch zzgl. mit Ausbildungsplätzen unversorgte Jugendliche, dann wäre das ja schon ein Pool von um die 4 Mio potentielle Arbeitskräfte, darunter sicher auch viele Fachkräfte.

Letztere brauchen ein Update ggf in Form einer anpassungsqzalifizierung, andere ggf eine Umschulung oder auch Unterstützung beim finden einer ggf niederschwelligen, auch Teilzeittätigkeit, zum Beispiel Alleinerziehende.

Also warum stellt sich keine Partei hin und sagt, wir brauchen Bildung auf allen Ebene, JobCoaching, gezielte Vermittlung, dazu flächendeckende gute Kinderbetreuung und von Seiten der Arbeitgeber flexiblere Arbeitsbedingungen und auskömmliche Entlohnung?

In der Deutlichkeit hab ich das noch von keiner Partei vernommen oder in Parteiprogramnen explizit gelesen.

Weil es ein zu aufwändiges Unterfangen ist? Länger als eine Legislaturperiode dauert und man da erst keine Energie reinsteckt? Weil es politisch viel Risiko und unangenehme Wahrheiten erfordert?
Oder weil einfache „Lösungen“ besser für den Wahlkampf sind?

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Ach, das halte ich eigentlich nicht für erforderlich hier etwas Einzuordnen. Für mich erklärt dieser Teil vielmehr die Motivation weshalb MV so sehr gegen links argumentiert und agiert.
Man sollte denken, mit dieser Motivation könnte er auch gegen die AfD agieren, weil das genau mit dem Remigration Thema als Vorlage geliefert wird. Weit gefehlt. Ihm scheint das Thema Migration vielversprechender zu sein.

Die einfachste Lösung wäre doch, dass sich DIE LINKE Thüringen deutlich von der Aktion distanziert und sie als Tat eines Unrechtsregime einordnet!?

Edit: sprachlich

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Das wäre eigentlich nur nötig, wenn die Linke mit dem DDR-Unrechtsregime in einen Topf geworfen würde.
Edit:

Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik war der legitime Versuch, nach dem alliierten Sieg über Nazi-Deutschland ein Wiedererstarken sozialer Antriebskräfte des Nationalsozialismus zu verhindern[…]Dieser Versuch ist gescheitert.[…]Misslingen musste dieser Versuch vor allem aus inneren Gründen: wegen eines eklatanten Mangels an Demokratie und Missachtung elementarer Bürgerrechte, wegen des grundsätzlichen Misstrauens des Staatsapparates gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern und, schließlich, wegen der mangelhaften Fähigkeit des Wirtschaftssystems, den Konsumbedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
Zur Auseinandersetzung mit der Geschichte: DIE LINKE.

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So vollkommen losgelöst ist sie nicht, schaue ich mir die wissenschaftliche Einschätzung der bpb an: Etappen der Parteigeschichte der LINKEN

Als Staatspartei der DDR jegliches Handeln der DDR mit „Dieser Versuch ist gescheitert“ abzutun, ist etwas kurz gesprungen. Da kommt es nicht schlecht, die Taten als die eines Unrechtsregimes zu bezeichnen.

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Ja im Schnitt ist das so, und das stelle ich auch nicht infrage. Mein Argument ist aber, dass die Schlussfolgerung, “eine Studie zeigt das ist im Schnitt besser also setzen wir alles dadrauf und lassen möglichst wenig Ausnahmen zu” einfach keine Strategie ist. Trotzdem wird es zum Teil als “die Wahrheit” hingestellt, und jeder, der etwas dagegen sagt ist Klimaleugner oder dumm. Beispielsweise werden aber keine Teilmengen oder Sensitivitäten berücksichtigt. In diesen Fällen kann vielleicht (zumindest übergangsweise) etwas anderes besser sein.

  • Was ist mit sehr sparsamen Benziner Kleinwagen?
  • Nutzen Kunden wegen der Reichweite ggf. eher anstelle eines Benziner Kleinwagens einen Elektro SUV?
  • Ist das Finding robust für jede Region, oder ist es im Erzgebirge vielleicht so, dass der Strommix der im Erzgebirge rein geht dreckiger ist?
  • Bis wie viel km ist der Benziner dann noch schlechter.
  • Wie verschlechtert sich bei aktuellen Kapazitäten der Strommix, wenn damit deutlich mehr Autos fahren?
  • Müsste man dann nicht ggf. sogar die für die Autos zugeschalteten Kohlekraftwerke voll in die Autos rechnen?

So absolut ist halt auch ein Studienergebnis nicht, dass sich daraus “die Wahrheit” ableiten lässt, dass Argumente dagegen immer direkt Fake News sind. Ich will hier nicht den Benziner propagieren, nur zu etwas mehr Differenzierung anregen. Besonders in Kombination mit Smart Meter und Smart Grid Ansätzen, ist Elektro die Zukunft. Dennoch ist die Frage, wie wir den Übergang ausgestalten so klar nicht beantwortet.

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Kommt immer darauf an wer die Studie in Auftrag gibt.
Wenn irgendwo Agora drauf steht schau ich das spätestens nach dem Graichen Skandal nicht mehr an. Die haben seither bei vielen Menschen ihre Glaubwürdigkeit verloren.

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Bitte mal ernsthaft begründen? Nach der Prämisse müssten nämlich alle Studien mit einer gewissen Nähe zu Union und FDP auch wegfallen.

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Diese Skepsis ist natürlich auch vorhanden wenn Shell solch eine Studie macht.
Agora habe ich nur genannt wegen des Beitrags #7.
Traue keiner Studie die von einem politischen Lager in Auftrag gegeben wurde.

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Agora hat nur den Zuschlag bekommen, weil es niemand anderen auf dem Gebiet gibt. Das Problem von Graichen war, dass die Wege nicht eingehalten wurden.
Aber du darfst gerne Belege verlinken, dass Studien von Agora dem Peer-Review nicht standgehalten hätten. Dann überdenke ich meinen Blickwinkel und mit mir sicher auch andere.

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Schade der der andere Thread zugemacht wurde.

Fragen unter denen alles läuft:

  1. ist Kapitalismus noch haltbar und die richtige Form, bei dem was auf uns zukommen wird

  2. Wie könnte Demokratie 2.0 aussehen

Alles fragen, mit denen sich leider wenig bis nicht beschäftigt wird, ohne dass Menschen in komplizierten Konstrukten den Anschluss verlieren.
Gibt irgendwo ne Auswertung, dass seit 2003 /2004 auf jeden Fall schon sehr lange, dass Wort „Zukunft“ in Bundestagsdebatten kaum noch vorkommt.

Zumindest scheint „Zukunft“ nicht viel länger als eine Legislaturperiode zu beinhalten.

Ob Kapitalismus dauerhaft das Richtige ist? Auch hinsichtlich Demokratie?

Was mich tatsächlich interessiert : bedingt das eine das andere oder können beide auch komplett ohne einander?
China pflegt ja auch eine Art des Kapitalismus, aber ohne Demokratie.
Gibt es Demokratien, die nicht auf den Kapitalismus setzen?
Aber das wäre ein neues Thema….