LdN374 Förderung E-Mobilität

Moin Ulf, moin Philip,

da ich gerade viel dazu gerechnet habe, ob sich E-Mobilität für mich lohnt und mich das gerade bewegt, hier eine kurze Rückmeldung dazu.
Ich kann mir die E-Mobilität gerade nicht schön rechnen, vor allem unter Betrachtung der Preise für die schnellgeladene Kilowattstunde nicht. Ist man auf diese angewiesen, kann das E-Auto erst bei einem Preis von 22ct/kWh mit meinem jetzigen Verbrenner (Vollhybrid, nicht PHEV) mithalten. Da muss es auch keine Kaufanreize geben, sondern Ladestationen mit aktuellem Preis von der Strombörse, sonst lohnt das m.e.n. nicht.
Kommt die Energie vom eigenen Dach, ist es anders, klar.

Ich halte das mal so kurz und Grüße,

Lars

Gab schon viele Diskussionen hier dazu.
Reichweite ist meist kein Thema mehr gegen ein E-Auto.
Kaufpreis und Lademöglichkeiten werden oft genannt, oder Wiederverkaufswert als Gründe für das Zögern.
Die ersten beiden Gründe (Preis und fehlende Lademöglichkeiten) sind auch für mich noch die Hürde. Daher noch 4-5 Jahre kleinen Benziner fahren, dann schauen.
Klar, manchmal muss man probieren. Aber es muss sich rechnen.

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Bei getrennten Zählern gibt es schon heute Stromtarife für das Elektroauto für deutlich unter 25 Cent/kWh: Ladestromvergleich von VERIVOX – Tarif stressfrei wechseln und sparen.

Wir haben uns letztes Jahr ein gebrauchtes Elektroauto gekauft: Nissan Leaf, 2016er Baujahr. Exzellenter Zustand, tolles Auto, und mit 11.500 Euro nicht erheblich teuerer, als ein Verbrenner im vergleichbaren Zustand. Die Mehrkosten sind durch die niedrigeren Betriebskosten (Wegfall der KFZ-Steuer nicht vergessen) schnell raus.

Nachteil: recht geringe Reichweite (150km). Aber je nach Einsatszwweck (Reichweite ohnehin nicht benötigt, Zweitwagen), spielt das für viele Menschen ja keine Rolle. Statistisch gesehen fährt ohnehin kaum jemand mehr als 50 bis 100km am Tag.

Insofern: nicht in jeder Situation passt ein Elektroauto, aber vermutlich in erheblich mehr Situationen, als die meisten Menschen derzeit annehmen.

Absolut dabei.

Als Dorf- Mensch gibt es bei uns (als Mieter) in fussläufiger Umgebung keine Lademöglichkeiten. Am Arbeitsplatz auch (noch) nicht.
Da macht ausprobieren noch nicht soviel Sinn.

Es fahren bei uns maximal 5 Busse am Tag, der Arbeitsweg würde sich mit ÖPNV zeitlich verdreifachen - wenn alles glatt läuft.
Hab mir jetzt trotzdem das JobTicket geholt und probiere mal alles aus was geht. Was vielleicht (noch) nicht viel sein wird.
Liegt also nur zum teil am „Wollen“

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Der Vorbesitzer unseres Autos hat das mit einem normalen Verlängerungskabel aus dem Küchenfenster seiner Mietwohnung im 3. Stock geladen :rofl: Der war aber auch Überzeugungstäter :wink:

Ergänzung: Wenn es bei dir grundsätzlich eine Parkmöglichkeit gibt, hast du übrigens Anspruch auf die Zustimmung deines Vermieters zur Einrichtung einer Ladestation: Die eigene Wallbox: Tipps für Wohnungseigentümer und Mieter

Aber erstmal nett fragen hilft ja in vielen Fällen auch schon.

Mir ging es vor allem um die aktuellen Preise für das schnelle Laden. Wir pendeln heute schon nicht mit dem Auto, die Großstadt macht’s möglich, über 90% der Ziele sind mit dem ÖPNV, dem Fahrrad oder dem Velomobil (oder einer Kombination) sehr gut erreichbar. Daher interessierten mich vor allem die Tarife um z.B. einen Toyota Proace City Verso auf Strecke wieder voll zu bekommen, auch über die Grenzen Deuschlands hinaus. Sobald man die Zeit zum langsamen Laden nicht hat, wird das Laden massiv unwirtschaftlich, in DK liegt der Kilowattstundenpreis an z.B. Ionity Schnellladern laut Chargemap bei gut 80ct/kwh. Bei meinem jetzigen sparsamen Auto entspräche das einem Preis von über 3€/l für den Kraftstoff.

Wie schon gesagt wurde, ganz anwedungsfallabhängig. Bei uns wird es also vorerst der Verbrenner bleiben müssen.

Ja, das wäre meinem Vermieter relativ Wurscht, solange er nix bezahlen muss.
Hat eher bauliche Hürden. Die Aussengarage liegt am Ende der Einfahrt beim 6-Parteien-Mietshaus, die Leitungen dahin hat in den 80ern der Bruder des damaligen Vermieters gelegt, ein Radio- und Fernsehtechniker. Dorf halt. Mehr als eine Bohrmaschine würde ich da aktuell nicht betreiben.
Müsste also in diesem Fall auf eigene Kosten die Einfahrt aufreißen und neue Leitungen legen lassen.
Option 2 Aussenstellplatz an der Straße, das ginge ggf über den Starkstromanschluss in meiner Küche, wäre aber auch mit größerem Installationsaufwand auf meine Kosten verbunden.
Das zusätzlich zu den Wallboxkosten und dem Kaufpreis eines E-_Autos überzeugt noch nicht.

Wie gesagt, passt nicht für jeden, und mit Gewalt macht es auch keinen Sinn.
Geht ja nicht um grundsätzliche Ablehnung

Bei 80 Cent/kWh und 16 kWh/100km (Tesla Model Y) sind das 12,8 Euro/100km. Ich nehme an DK heißt Dänemark? Da ist der Spritpreis laut ADAC gerade bei 2 Euro/Liter. Um mit Benzin billiger als beim Laden zu sein, müsstest du also ein Auto mit weniger als 6l/100km Verbrauch fahren, der von dir angesprochene Toyota liegt da jedenfalls nicht drunter. Dazu kommt, dass die allgemeinen Betriebskosten bei Elektroautos niedriger sind (keine KFZ-Steuer usw.)

Aber klar: wer das Elektroauto praktisch immer „fremd lädt“, der fährt teurer.

Mein Toyota Auris liegt unter 6l/100km, städtisch geht sogar im Sommer <4l/100km, der schlägt, gerade weil er gebraucht gekauft wurde somit jede Neuanschaffung die in Betracht kommen würde. Wie du schon richtig sagst, Fremdladen ist teuer, gerade DC, darauf wäre wir jedoch hauptsächlich angewiesen, unserem Nutzungsprofil geschuldet.

Fahre seit 2 Monaten vollelektrisch und bin recht zufrieden, aus technischer Sicht. Was mich wundert sind unterschiedliche Darstellungen in der Preiszusammensetzung. Tibber spricht bspw. von 5 Cent Einkauf / 21 Cent Steuern und Abgaben (Mittagszeit). Beim BMWK sind die staatlich veranlassten Steuern und Abgaben deutlich niedriger. Kann das jemand Auflösen?

Schnelladen in Dänemark kostet bei den Tesla Superchargern 34 - 38 Cent. Ohne Mitgliedschaft und Grundgebühr. (Für Tesla oder mit monatlich kündbarer Mitgliedschaft, für Urlaubsreisen eine gute Option, sind es 27 Cent)

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21 Cent Fixanteil wäre hoch. Leider ist Tibber da wenig transparent. Wenn Du für Dich die Fixkomponenten
deines Strompreises sehen willst, schau mal bei Awattar.de. Die stellen das weit besser dar.

Entscheidend ist sowieso nur der Börsenpreis. Wenn man seinen Fixanteil einmal kennt, dann kann man das für sich wunderbar im Kopf ausrechnen, hat aber nicht das Problem, dass man sich beim Preisvergleich mit einem anderen Nutzer nicht versteht.

Ja, das ist so.
Ein paar Stromanbieter bieten Sonderkonditionen. Das gilt aber dann auch wieder nur für bestimmte Ladesäulen und geht natürlich nur, wenn man in deren Region wohnt.
Wir sind noch in der early adopter Phase.
Wem das Angebot noch nicht zusagt, der wartet noch ab.

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Obwohl die Kosten an Fremdladern nicht immer so transparent sind. Steht zumindest nicht wie an der Zapfsäule dran

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Hallo LagEr,

Wie sich der Preis zusammensetzt, hier für Hamburg (wg. der Netzentgelte wichtig).

Laut vorliegender Rechnung:
Kosten Stromverbrauch:
172,00kWh mit einem Durschittspreis von 19,95ct/kWh 34,31€
Kosten Gebühren:
9,85€
MwSt 19% 8,40€

Stromkosten Aufschlüsselung:
Stromeinkauf
Börsenstrompreis: 7,64 ct/kWh 13,14€
Weitere Beschaffungskosten (s. §4 AGB) 1,18 ct/kWh 3,11€

Netz
Netznutzungsentglet (variabel) 4,73ct/kWh 8,13€

Steuern und Abgaben
Konzessionsabgabe 2,39ct/kWh 4,11€
Stromsteuer 2,05ct/kWh 3,35€
Offshore Wind Umlage 0,656ct/kWh 1,33€
KWK Umlage 0,275ct/kWh 0,47€
Strom NEV Umlage 0,403ct/kWh 0,69€

Zwischensumme 34,31€

Kosten Grundgebühr
Tibber Gebühr
3,35€ pro Monat
Messstellengebühr
0,0459 pro Tag hier für 31 Tage → 1,42€
Netznutzung
0,1639€ pro Tag hier für 31 Tage → 5,08€

Zwischensumme 9,85€

Gesamtsumme 52,56€

Eigentlich ist das recht einfach. Wer überall den gleichen Preis zahlen will, nutzt EnBW für 60 Cent
europaweit und macht sich keine weiteren Gedanken.

Wer sich noch weniger Gedanken machen will, fährt Tesla und lädt günstiger und komfortabler.

Im Gegensatz zum Verbrenner muss man aber je nach eigener Situation das Auto nur sehr selten „auswärts“ laden. Bei wenigen Langstrecken ist es dann auch egal, ob die kWh nun 40 Cent oder 60 Cent kostet.
Zu Hause mit variablem Börsenpreis, von der eigenen
PV, vielleicht kostenlos beim Arbeitgeber - für viele, aber natürlich nicht alle, ist Elektro viel komfortabler, billiger und praktischer.

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Interessantes Gespräch heute mit einem Autohändler (Hyundai).

Er sagte, aus seiner Sicht war die E-Auto Förderung langfristig kontraproduktiv.
Es wurde recht teure Autos gefördert, daher meist geleast mit recht hohen Restwertkalkulationen.
Nun kommen diese als Leasingrückläufer zurück. Der Händler sagt, er nimmt die nicht und stellt sich die als Gebrauchte auf den Hof, sondern überlässt die den Leasinggebern. Aufgrund niedriger Restwerte würde er da nur Verlust machen.
Der Markt würde grade mit E-Autos überschwemmt.
Zudem kommen langsam günstige neue E-Autos auf dem Markt.
Für Händler also eher schwierig.
Interessante Ansicht (wenn auch Einzelmeinung).

War die E-Auto Förderung eher kurz gedacht?

Wenn das tatsächlich so ist, dann ist das vielleicht für die Händler ein Problem, aber doch genau das was die Förderung erreichen sollte: Nämlich das die eigentlich zu teuren ersten E-Autos einen Absatzmarkt finden und damit die Grundlage für eine breitere Akzeptanz dieser Mobilitätsform. Wenn jetzt jede Menge einigermaßen billige Gebrauchtwägen mit E-Motor auf den Markt kommen, um so besser. Das verdrängt dann ein paar mehr besonders alte Verbrenner.

Ich glaube allerdings auch, dass inzwischen das Marktsegment „teures E-Auto“ gut bedient ist. Was fehlt ist das E-Auto mit guter Reichweite um ca. 15-30.000 Euro. Die staatliche Förderung sollte sich vermutlich darauf und den Ausbau der Ladeinfrastruktur konzentrieren.

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Das denke ich auch.

Ob es mal einen wirklichen Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos gibt? Die Akkus halten ja lange, aber wenn nach 8 Jahren die Akku-Garantie ausläuft, wer wagt sich dann an ein solches Auto?
Hat ja eher eine psychologische Wirkung.

Meine Vermutung ist, dass in ein paar Jahren viele Menschen auf den Trichter kommen werden, dass ein Auto keine tolle Reichweite haben muss, um 99% der nötigen Fahrten in ihrem Leben abzudecken. Und das man den Rest gut mit Car Sharing oder einem Leiauto erledigen kann. Und das dann ein billiges (gebrauchtes) E-Auto, an dem praktisch nichts kaputt geht, absolut die beste Lösung ist.

Und wem das zu haarig ist, der least einen Neuwagen mit 400+ km Reichweite oder auch 500+ bei den Modellen, die in den nächsten Jahren von praktisch allen Herstellern auf dem Markt sein werden.

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