Genau hier beißt sich meines Erachtens die vielzitierte Katze selbst in den Schwanz.
Wer mit gesundem Menschenverstand die Welt anschaut, der kann nur zu dem Schluss kommen, dass diese Handlungsfelder nicht unter humanen Gesichtspunkten lösbar sind, ohne massive Einschränkungen unseres Konsumirrsinns. Der Erdüberlastungstag war letztes Jahr am 02. August.
Die Politik kann diese Handlungsfelder nur beherzt angehen, wenn sie das Mandat dazu vom Wähler kriegt. Oder wenn sie Grundwerte über Bord schmeißt indem sie Handlungsfelder ignoriert.
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Anders ausgedrückt: wir,Wähler wie Politiker, möchten manchen unbequemen Wahrheiten oder Tatsachen nicht ins Auge blicken und suchen uns (teilweise) lieber einfache populistische „Unwahrheiten“, um uns keiner Veränderung stellen zu müssen.
Dickes Brett zu bohren. Kommunikativ.
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Das trifft es find ich den Nagel auf den Kopf.
Auch das benennt einen zentralen Punkt.
Lemminge springen bei Bedarf dann über die Klippe. Frage ist ob Menschen es intelligenter hinbekommen, da gar nicht hin zu kommen.
Das denke ich nicht, die Politik will halt nur nicht. Ich bin in einer Trabantenstadt groß geworden. 5 km² die komplett innerhalb von 15 Jahren zugebaut wurden und nun Wohnraum für 35.000 Menschen bietet.
Und heute? Leere Felder gibt es genug. Anstatt selbst ein großes Bauunternehmen zu gründen und jedes Jahr 60 km² zuzubauen überlegen sie Jahre in Berlin wie man denn einen Bauantrag digitalisieren könnte.
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Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn die Rechtsextremen noch stärker werden, wird das die Wirtschaft noch mehr schwächen.
Das ist kein Widerspruch. Ja eine AfD würde uns schwächen und dennoch werden unzufriedene oder um ihren Job besorgte Bürger halt AfD oder ähnliches wählen weil sie die anderen Parteien als verantwortlich für die die Situation ansehen.
Und defacto sind sie es ja auch mit Ausnahme der Linken.
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Sehe ich auch nicht als Widerspruch.
Mir scheint nur gerade die Gefahr, dass wir vermeintlich zur Bekämpfung wirtschaftlicher Not in Richtung einer autoritären oder sogar faschistischen Politik abrutschen - insbesondere autoritäre Politik tolerieren -, in Deutschland relativ groß.
Dass die AfD oder andere Rechtsextreme aus handfesten ökonomischen Gründen so viel Unterstützung erfahren würden, denke ich nicht. Hauptsächlich Nationalismus und Affektpolitik.
Die Narrative (ich überspitze, kam so nicht von dir) ohne Wirtschaft sei alles nichts, und die deutsche Wirtschaft stehe katastrophal da, sind bestimmt Faktoren ihres Aufstiegs. Aber meiner Meinung nach eben als Narrative.
Hallo zusammen,
Ich bin überrascht, dass ein Aspekt in dieser Diskussion um die Stimmung in Deutschland noch nicht aufgetaucht ist. Ich meine hiermit die Rolle der Medien, Verlage und Sozialen Medien. Meiner Meinung nach können wir die Stimmung Deutschlands nicht ohne diesen Bereich diskutieren.
Zunächst möchte ich hier auf den Springer Verlag eingehen. Ich behaupte, dass in Deutschland Skandale nicht einfach entstehen oder sich verselbstständigen. Ich vertrete die These, dass Skandale in Deutschland massiv von der Springer Presse getrieben und gestaltet werden. Erst wenn der Springer Verlag entscheidet, dass ein Skandal auch wirklich einer sein soll, dann wird das Thema zu einem Skandal. Beispiel Postenvergabe Graichen (Skandal) oder Postenvergabe Wegner in Berlin (kein Skandal). Gleichzeitig verfolgt der Springer Verlag eine (positiv gesagt) sehr konservative Agenda.
Es ist öffentlich geworden, dass die Spitze des Springer Verlags eher FDP nah sein möchte und dass versucht wurde die Berichterstattung wohlwollend in diese Richtung zu lenken. Auch die CDU ist im Bereich der wohlwollenden Berichterstattung vom Springer Verlag. Es wird aber Stimmung gegen SPD und Grüne gemacht. Da diese in der Regierung sind, wird ein konstant schlechtes Bild auf die Regierung geworfen. Und da der Springer Verlag extrem groß und allgegenwärtig ist, entsteht ein Bild des Untergangs Deutschlands unter der Ampelregierung. Jeder Fehltritt der Grünen wird bis auf das Äußerste ausgeschlachtet. Hier fehlt ein korrektiv in der Medienlandschaft, die Falschnachrichten verhindert und diesen Machtpunkt in den Bereich des seriösen Journalismus zurückbringt. Es gibt auch kein „linkes Gegenstück“ mit vergleichbarer Marktmacht, was dazu führt, dass rechte, konservative Positionen ein starkes Sprachrohr in der Masse der Bevölkerung haben.
Parallel haben wir die Sozialen Medien, in denen sich Nachrichten komplett unkontrolliert verselbstständigen. Der Skandalhunger des Publikums wird hier durch Clickbait und Fake News gestillt. Die Inhalte sind hier meistens im negativen Bereich, sodass auch hier ein sehr schlechtes Bild Deutschlands gezeichnet wird. Rechte Akteure bespielen dieses Feld äußerst erfolgreich mit dem Prinzip „flood the zone with shit“ und sind damit erfolgreicher als seriöse Quellen. Der Antrieb ist hier, dass rechte Positionen und die AFD nur im Chaos und Untergang Deutschlands gedeihen.
Zuletzt muss man auch sagen, dass sich schlechte und skandalöse Nachrichten generell besser klicken als seröse, sachliche oder positive Nachrichten. Ob das nun in der Natur des Menschen liegt, oder ein zeitlicher Trend ist, weiß ich nicht.
Müsste ich nicht jetzt zur Arbeit, würde ich versuchen noch weiter auszuholen, jedoch hoffe ich, dass meine Punkte generell verständlich sind.
Habt einen schönen Tag!
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Das mit der Bürgerverantwortung ist schon richtig, aber viele (vielleicht die meisten?) denken doch, dass sie Informationen haben- nur sind das oftmals Instant-Infos. Und dafür ist Politik halt zu komplex. Ich erwarte eigentlich mehr Professionalität von unseren Politikerinnen. Das bedeutet für mich: klare und eindeutige Kommunikation; ehrliche Kommunikation; eine Sprache, die Bürgerinnen abholt und mitnimmt; Entwicklung von Visionen. Und nicht zuletzt natürlich demokratisches Verhalten, was beinhaltet, dass mehrheitlich beschlossene Verabredungen/Kompromisse vertreten werden, auch wenn es einem nicht schmeckt.
Ich frage mich tatsächlich, welches Berufsbild unsere Politiker*innen im Großen und Ganzen so haben und finde z.B. Herrn Habeck professionell. Die Grünen nehmen meiner Meinung ihre Verantwortung ernst und gehen der Lösungen wegen über ihre Grenzen- so geht Politik und Demokratie.
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Da stimmt, ich habe mich auch schon gefragt, wo die Headline bleibt: „FDP tritt Menschenrechte mit Füßen“ oder so ähnlich (Lieferkettengesetz).
Also würdest Du die Aktienrente befürworten, damit Arbeitende von der Wertschöpfung profitieren können ?
Werden sie? Ich erinnere mich an die Dotcom-Blase als in meinem Bekanntenkreis jede Neuemission euphorisch begrüßt wurde. Aktien der New-Economy kannten nur einen Weg: nach oben. Bänker riefen alte Leute an, um die Bankguthaben auf den Markt zu werfen. Das Ergebnis ist bekannt.
Ich erinnere mich an Leeman-Brothers, wo deutsche Banken nicht unwesentlich beteiligt waren. Auch der Wunderwuzzi Benko hat so manche Altersvorsorge platzen lassen, gedeckt von Banken und Politikern.
Wer übernimmt die Verantwortung, wenn die, die das verwalten sollen, Mist bauen?
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Das ist eine ziemlich zerfranste Diskussion hier.
Schlage vor, den langen Thread zu schließen und für Details neue zu öffnen.
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