LdN360: wieder PISA-Schock - Ländervergleich sinnvoll

Schöne Grüße aus Taiwan. Meine Frage ist, wie sinnvoll es ist, die Länder zu vergleichen.
Sicherlich hat Deutschland leider einige Probleme mit dem Bildungssystem, aber sollte sich Deutschland dabei mit anderen Ländern vergleichen, die sich in einer anderen Situation befinden?
Ein Umstand, der mir zu denken gibt, ist der, dass wohl auch nicht-Muttersprachler getestet werden. Es wird dabei immer darauf hingewiesen, dass fehlende Sprachkenntnisse auch die Fähigkeiten in den anderen Fächern beeinträchtigt. Wenn man sich aber viele der führenden Länder ansieht, ist die Schülerschaft viel homogener als in Deutschland, will sagen, der Großteil der Schülerschaft z.B. in China, Taiwan, Japan, Korea usw. sind Muttersprachler. Keines dieser Länder sah sich solchen Einwanderungs-/Flüchtlingswellen ausgesetzt wie Deutschland.
Wir leben in Taiwan und ich musste mit Staunen feststellen, dass Taiwan auf Platz 3 gelandet ist. Andererseits scheint das darauf hinzudeuten, wie die PISA Studie durchgeführt wird, bzw. wie getestet wird. Unser Sohn besucht eine staatliche Grundschule. Da ich selbst Halb-Taiwaner bin, habe ich außer unseren Sohn noch viele andere Familienmitglieder, die hier zur Schule gegangen sind. Und ich denke nicht, dass Taiwan ein Vorbild für das deutsche Bildungssystem sein sollte. (Auswendig) Lernen bis zum „Umfallen“, Hausaufgaben (jeden Tag, am Wochenende und in den Ferien), Prüfungen und langer Unterricht, dazu Nachhilfeschulen. Und in einem Bericht eines lokalen Magazins von vor einem Monat stand „The OECD’s program for international student assessment (PISA) found in 2018 that Taiwanese students have no confidence in their abilities. Among the 79 countries participating in the study, the ratio of school kids expressing fear of failure was highest for Taiwan.“
Auch die Art wie hier geprüft wird, scheint eher zum PISA Test zu passen, als die deutschen Prüfungen. Soweit ich mich erinnern kann, gibt es in Deutschland z.B. eher kein Multiple Choice bei den Klausuren. In Taiwan ist das ganz normal.
Damit will ich nicht sagen, dass man nichts in Deutschland ändern muss. Vor allem Nachteile der Kinder aus dem Elternhaus ausgleichen. Man sollte sich nur nicht unbedingt mit anderen Ländern vergleichen.
Entschuldigung an alle, die angefangen haben diesen langen Text zu lesen. Aber als großer LdN Fan und erst-Kommentator musste ich mich in meinem Rausch tatsächlich bremsen,

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Das war auch mein Gedanke.
Die Matheaufgaben waren ja anscheinend Textaufgaben. Man muss also nicht nur rechnen können, sondern auch den Text erfassen. Da kann natürlich auch die Komplexität der Sprache mit eine Rolle spielen. Und gerade für Migrantenkinder wird das dann zum Problem.
Allerdings belegen Studien, dass deutsche Kinder immer weniger lesen und tatsächlich erlebe ich das auch bei manchen Kindern in meinem Bekanntenkreis, die mit den Worten „lesen ist doof“ sich dem Problem verweigern und damit ab der zweiten Klasse nicht nur in Deutsch, sondern auch in den anderen Fächern immer mehr Probleme bekommen.

PISA ist doch eine so groß angelegte Studie. Erheben und veröffentlichen die denn nicht auch Demographics, sodass man sich Teilausschnitte (nur Muttersprachler, o. ä.) anschauen kann, um dann differenziertere Rückschlüsse zu ziehen?

Einen Vergleich halte ich zunächst mal für nicht verkehrt, in der Presse werden die einfachen Botschaften aber oft überinterpretiert. In der Theorie müsste man sich ja fragen, was ist die langfristige Stratiegie von Deutschland und wofür bilden wir aus. Wollen wir Tech-Führer werden? Wollen wir nur verwalten was wir haben? Das Problem, das ist da sehe ist, dass langfristige Strategie in der Politik ein Fremdwort zu sein scheint. Und wir nur so vor uns hin irren.

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Es fängt bei den Eltern an, die immer weniger vorlesen.
Vorlesen ist extrem wichtig.

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Ich hatte auch ähnliche Gedanken. Ich fand zum Beispiel die Ergebnisse für Schweden sehr interessant. Schweden hat auch schlechter abgeschnitten und hat 2015 auch sehr viele Flüchtlinge aufgenommen. Das soll absolut ganz und gar kein Argument gegen die Flüchtlingspolitik sein, aber ich finde es wichtig, das zu thematisieren.

Was ich zum Beispiel nicht wusste, dass es heute mehr Lehrer gibt als jemals zuvor. Weil ich sich aber die Population der Grunschüler massiv erhöht auch (unter anderem durch schlechte Planung), gibt es jetzt große Probleme. Wer Zeit hat, hier der Soziologe Aladin El-Mafaalani zu der Misere - auch das gesamte Interview lohnt sich). Und weil es wirklich versäumt wurde, die frühkindliche Entwicklung zu unterstützen.

Und eine Sache sollte auch nicht vergessen werden, dass Pisa Neuntklässler vergleicht. Diesen Artikel fand ich sehr interessant. Da er hinter einer Bezahlschranke steht, hier ein Ausschnitt:
ZEIT: Schaffen es andere Länder, Herkunftsnachteile in der Bildung auszugleichen?

Blossfeld: So wirklich schafft das kein Land auf der Welt. In England gibt es den großen Sektor der Privatschulen, auf den bildungsbewusste Familien ausweichen können. In Frankreich wählen Schüler aus besseren Familien prestigereichere Fächer wie Deutsch oder Latein, die ihre Chance auf ein Studium erhöhen. Und in den USA hängt die Schulqualität extrem vom Wohnviertel ab. Wer eine gute Schule will, muss sich eine gute Wohngegend suchen. Kurzum: Gleiche Bildungschancen für alle sind überall eine Illusion.

Wenig überraschend kommt auch Herr Blossfeld zu dem Ergebnis, dass es vor allem bei der Frühförderung hakt.

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Allein Zuwanderung erklärt den schlechten Bildungsstand nicht. Die Studie zeigt doch, dass sich die großen sozioökonomischen Unterschiede in der Bevölkerung in den Ergebnissen niederschlagen. Das ist der Punkt.

Und auch deshalb ist auch die Aussage falsch, dass mehr Geld im Bildunssystem nichts bringt.

Einfach nur mehr Geld bringt nichts. Man könnte die Bezahlung der Lehrer verdoppeln, wenn dann aber weiter strukturelle Mängel bestehen, dann hilft das niemandem was.
Man muss aber auch sehen, dass Schulen heute mehr Aufgaben haben als noch von z.B. 50 Jahren. Der Bedarf an Sozialpädagogen, IT-Kräften, Sprachförderkräften etc. ist natürlich heute ein deutlich höherer als früher. Auch sind die Bauvorschriften heute andere als früher, das heißt Geld welches in Bau und Renovierung von Schulen geht kann heute höher sein, dafür wird aber dennoch weniger gebaut.

Generell ist der Fokus auch zu sehr auf Gymnasien und zu wenig auf Kitas, Grundschulen und Mittelschulen. Dabei wird da zuerst der Grundstein gelegt und später bei den Mittelschulen geht es darum ob Abgänger eine realistische Jobperspektive in Ausbildungsberufen haben oder ob diese vorwiegend in sehr einfach Jobs oder gar Grundsicherung landen.

Man macht sich aber etwas vor, wenn man diesen Aspekt überbetont.

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Nehmen wir mal für den Moment an, das PISA 2022 irgendwo mitten in Corona Zeiten im gleichen Zeitraum gemessen sinnvolle Ergebnisse bringt, obwohl jeweils anderen Bedingungen in den beteiligten Nationen und unterschiedliche Politiken herrschten.
Und nehmen wir auch noch an, dass die Befragung von sowas wie „Wievielte Fernseher habt ihr denn bei euch zuhause?“ oder was auch immer der Proxy für den sozio-ökonomischen Status ist, auch die sich ändernden Wirklichkeiten treffend reflektiert.
Dann steht da, dass 15 Jährige das können, was früher 14 jährige konnten.
Überrascht das irgendwen? Ich erinnere mich an Schulschließungen. Ich finde den exakten Erhebungszeitraum der Daten noch nicht- das steht sicher irgendwo.

Am Ende kommt es immer auf den Lehrer an. Womöglich gibt es weniger gute Lehrer als früher.
Und womöglich sind die Schüler genauso schlau wie früher.
Wenn Pisa nur Tapeten voller Zahlen produziert und keine Analyse zulässt, braucht man das nicht.

Womöglich macht man einfach Unterricht statt Pisa Tests und gibt den Lehrern mehr Freiraum zur Gestaltung ihres Unterrichts.

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Mal eine Frage weil ich es nirgends finde. Wurde dieser Test auch benotet? Weil wenn nicht könnte ich mir auch vorstellen das es hier kulturelle Unterschiede gibt, wie an sowas rangegangen wird. Ich weiß das ohne Benotung ich in der Schule einen Multiple Choice Test erheblich weniger ernst genommen hätte. 1 aus 4 ist gut genug zum raten. 2 kann ich ausschließen weil Blödsinn heißt 50/50. Also eigentlich ganz gut in Mathe.

Als ich diesen Thread begann, wollte ich auf keinen Fall Deutschlands Bildungsprobleme / das PISA Ergebnis auf den Migrationshintergrund beschränken. Das sollte nur ein Beispiel dafür sein, dass man sich nicht mit anderen Ländern vergleichen sollte, wenn die Situation dort anders ist. Taiwan ist in den drei Kategorien in den Top 5, aber ich kann dieses Schulsystem auf keinen Fall gutheißen. Das hier darzustellen würde zu sehr abschweifen. Aber in Bezug auf Deutschland gibt es natürlich einiges zu verändern. Natürlich z.B. die Nachteile, die Kinder vielleicht aufgrund ihres Elternhauses haben. Die erste Klasse der Grundschule hat mein Sohn noch in Deutschland besucht, dort habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass sich schon während/nach dem ersten Halbjahr große Unterschiede zwischen den Schülern und Schülerinnen zeigten. Und tatsächlich konnte man manchmal sehen, dass das Elternhaus was damit zu tun hatte. Margarete hatte das Lesen angesprochen. Das aber eben auch andere Schulsachen wurden da vernachlässigt. Sowas kann man dann natürlich in der Schule zumindest teilweise auffangen, wenn der (politische) Wille da ist, den Schulen und Lehrern und Lehrerinnen die Ressourcen dafür zu geben. Da müsste man also die Struktur (mit Geld) ändern. Das geht aber nicht, wenn man mir als Lehrer zwar erzählt, dass ich auf jeden Schüler und jede Schülerin individuell eingehen sollte, ich aber 25 - 30 Kinder/Jugendliche in meiner Klasse habe. (Kenne ich sowohl aus Deutschland als auch aus Taiwan). Aus meiner Jugend habe ich in Erinnerung, dass man kleinere Klassen anstreben wollte. Irgendwann habe ich dann aber gehört, dass man das nicht mehr als so notwendig ansehe.
Aber ich denke auch, dass es teilweise auch mit der Einstellung zu tun hat. In Bezug auf Mathematik habe ich beobachtet, dass es in Deutschland tatsächlich als Cool angesehen wird, wenn man nicht gut in Mathe war. Wie oft höre ich auch Prominente sagen, dass sie nicht gut in Mathe gewesen seien. Und das finden dann alle lustig und cool.

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Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der in den Studiendaten wohl nicht direkt aufschlüsseln können. Je höher der Anteil an Schülern mit Landessprache als Zweitsprache, desto schwieriger gestaltet sich der Unterricht, wenn diese nur unzureichend die Landessprache beherrschen.

In solchen Klassen wird nicht nur die Leistung der Migranten durch fehlende Sprachkenntnisse schlechter sein als im Schnitt, sondern auch die Leistung der Muttersprachler, weil der Unterricht natürlich sehr viel auf die mit mangelnden Sprachkenntnissen ausgerichtet werden muss.

Während eine Klasse mit 25 Schülern die alle fließend Deutsch sprechen und alles verstehen noch halbwegs gut von einem einzelnen Lehrer zu unterrichten ist, ist dies bei einer Klasse mit nur 10 Muttersprachlern und 15 Schülern die die Landessprache von kaum bis halwegs gut beherrschen schon kaum mehr möglich.
Hier muss viel mehr unternommen werden um einerseits Häufungen zu vermeiden, andererseits aber eben auch Defizite schon frühzeitig anzugehen, beginnend in Kindergärten, aber auch fortwährend in allen weiteren Schulen.

Zu dem Thema Mathe sage ich lieber nichts. Ich könnte jedesmal explodieren wenn Leute auf mangelnde Mathekenntnisse stolz sind, behaupten man bräuchte das im Alltag ja eh nie und dann an einfachsten Prozentrechnen scheitern.

Zu sagen mehr Geld hilft nicht und dann nur Punkte aufzuzählen die mit Geld aus der Welt zu schaffen sind ist schon eine interessante Argumentation.

Und warum der Fokus auf Gymnasien liegt ist doch klar. Gymnasiasten im BT und im Journalismus sind überproportional vertreten. Und wenn man man das Gefühl bekommt ohne Abi hat man keinen Abschluss muss man sich nicht um zunehmende Geringschätzung der anderen Schulformen nicht wundern.

Ich habe gesagt, dass es nichts hilft „einfach nur mehr Geld“ ins System zu stecken.
Es kommt schließlich drauf an die Gelder an der richtigen Stelle zu investieren.

Wenn ich eine Schule habe an der die Lehrer am Limit sind, weil sie im sozialen Brennpunkt mit vielfach familiären Problemen sowie mangelnden Deutschkenntnissen zu kämpfen haben, dann helfen höhere Gehälter für die bestehenden Lehrer oder ein neues Schulgebäude als Prestigebau gar nichts.

Helfen würden aber sehr wohl mehr Stellen für Sozialpädagogen, Förderlehrer und Kräfte für die Sprachförderung.

Worauf ich hinaus will. Einfach nur zu sagen wir stocken die Ausgaben für Bildung um einen Betrag x auf hilft nichts. Dieser Betrag muss auch dort investiert werden wo die Probleme am Größten sind. Mehr Gelder, diese aber ausschließlich investiert in Prestigebauten und ein paar Tabletklassen als Vorzeigeprojekte wird uns keinen Schritt voran bringen, während die gleiche Summe dort investiert wo der größte Handlungsbedarf ist sehr wohl etwas bewirken kann.

Ich hoffe es ist nun klar worauf ich hinaus will.

Soweit klar.
Worauf ich grob hinaus will. Es macht keinen Sinn nur Feuer zu löschen sondern es muss umfassend und ausreichend investiert werden. Dazu muss auch viel Geld in die Hand genommen werden und nicht hier mal ne Milliarde und da ein Paar Millionen. Da muss eher um zwei Größenordnungen größer investiert werden. Mehr als bei der Bundeswehr, da hier unsere wirtschaftliche Zukunft begraben liegt.

Ja. Natürlich sehe ich es auch so, dass wir hier mit großen Summen arbeiten müssen.

Ich halte es aber eben auch für essenziell, dass zuerst evaluiert wird welche Maßnahmen man im einzelnen braucht unf dann die entsprechenden Finanzierungen auf die Beine stellt und nicht erstmal Töpfe mit Geldern bereitstellt und dann einfach mal guckt wie diese Gelder verwendet werden.

Gerade wenn der Bund Gelder zur Verfügung stellt muss sichergestellt sein, dass diese nicht einfach nur für Ausgaben genutzt werden die ohnehin auf dem Plan waren.

Warum sollten sie Gelder nicht dafür genutzt werden? Wozu schon wieder irgendwelche Arbeitskreise?
Einfach mal große Summen locker machen und am besten die Länderhoheit über die Bildung umgehen und die Schulen und Gemeinden/Städte über das „wofür“ entscheiden lassen. Schulen wissen sicher genauer wo bei ihnen die Probleme liegen.
Und auch einfach mal vertrauen in die Menschen. Das fehlen dessen ist die Ursache für unsere ganze Bürokratie.

Weil sich nichts verbessert wenn der aktuelle Schuletat dann einfach zu einem höheren Anteil durch den Bund gedeckt wird und die Länder die eingesparten Gelder in anderen Ressorts verwenden.

Meines Wissens haben Schulen gar keine Befugnisse zusätzliche Stellen zu schaffen sondern das wird über Schlüssel definiert. Wenn jetzt also der Bund einfach nur Geld an einzelne Schulen und Gemeinden verteilt, was soll dann damit passieren?

Es geht bisher ja soweit, dass Stellen von Lehrern die langfristig erkrankt sind, zB mit burnout oder Krebserkrankungen, als besetzt gelten solange mit einer Rückkehr irgendwann zu rechnen ist, selbst wenn frühestens in Monaten.

Was also würde zusätzliches Geld dann tatsächlich bringen?
Wir wären genau an dem Punkt an dem dieses Geld per Gießkanne einfach nur in einem System versickert welches strukturell sehr unflexibel ist.

Vielleicht gäbe es hier und da ein paar Sanierungen oder zusätzliche Tabletklassen, aber wir hätten weiter Lehrermangel mit viel Unterrichtsausfall, keine Differenzierungsstunden, keine gezielte Förderung, keine ausreichende Unterstützung durch Sozialpädagogen, etc.

Das wäre genau der worst case in dem wir zwar viel Geld investieren aber am Ende damit nur minimale Fortschritte erzielen. Damit wäre niemandem geholfen.

Ob die tests benotet wurden weiß niemand? Hat keiner hier im Forum ein Kind oder kennt einen Lehrer der an diesem Test mitgewirkt hat?

Ich habe damals meinen Zwillingen (Jungs) sehr viele Kinderbücher, danach fast alle Klassiker vorgelesen (Robinson Crusoe, Die Schatzinsel, Die unendliche Geschichte u.s.w) bis sie ca. 14 Jahre alt waren. Danach war dann die Spielekonsole interessanter.
Beim Übergang von der Grundschule aufs Gymnasium gehörten sie zu den wenigen Kids mit heftigen Probleme bei der Rechtschreibung. Die meisten anderen Kinder gingen auf Grundschulen, an denen „Schreiben nach Gehör“ nicht oder nicht mehr unterrichtet wurde. An unserer Dorfschule wurde das allerdings praktiziert. Somit hatten meine Jungs einen schweren Start in der 5. Klasse.
Mittlerweile sind sie in der 12. Klasse und haben es irgendwie geschafft. Meine Frau und ich haben weder studiert noch haben wir Abitur. Traditionell gesehen hätten unsere Jungs nun, wie ihre Eltern in der Lehre eines Handwerksberufs sein müssen. Derzeit kommen sie scheinbar gut zurecht in der Oberstufe, mit wenig Aufwand liegen sie bei den Noten immer im oberen Durschschnitt. Ich mag aber nicht behaupten, dass die vielen vorgelesenen Bücher etwas dazu beigetragen haben. Vielleicht hat eher die intensive Papazeit den Jungs Grundlage für eine positive Lebenseinstellung gegeben? Mal schauen, wie sich das weiter entwickelt. Wir üben jedenfalls keinen Druck auf sie aus, so wie wir es aus dem Freundeskreis teilweise erlebt haben.

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