LdN357 60 Milliardenloch nach Urteil

Es ist der Zuwachs an Gehalt genauso wie wir es für die Sätze Bürgergeld verwenden. Also der nominale Zuwachs.
Reallohnzuwachs ist geringer, gilt auch fürs Bürgergeld.

Im jetzigen System gewinnt immer die Bank. Denn die Zeit in der HartzIV hinterher hinkte hat sich der Staat (=die Kommunen) Geld gespart. Verständlich, dass der CDU so ein Modell besser gefallen hat.
Ansonsten bin ich bei dir. Das wäre die gerechtere Lösung. Und vor allem wäre es geräuschlos. Die Raten werden monatlich berechnet und angepasst und ausbezahlt.
So kann man bei jeder Neuberechnung feilschen und Stimmung machen. Auch das etwas, das der CDU natürlich besser gefällt.

Gut. Sonst hätte ich mit meinem Chef ernsthaft reden müssen.

Aber bleibt dann nicht tatsächlich das Argument von Merz korrekt, dass die 12% faktisch falsch sind und die Verwaltungsvorschrift noch geändert werden kann…auf 6%.
Und ist es denn dann nicht auch richtiger, wenn die Kommission wenigstens später im Jahr die Prognose für das Folgejahr erstellen sollte, um Unsicherheiten zu verringern?
Und wäre denn ein Bürgergeld mit einer 6% Erhöhung nicht auch verfassungsrechtlich zulässig?

Dann wäre das erst einmal zugestanden.

Der Rest wäre dann eine Frage der Haltung: selbstverständlich plädiere ich für 12% , möchte aber den Mindestlohn mitlaufen lassen und kann und will diese unsägliche Mindestlohnkommission nicht länger ertragen müssen.

Und durch den erhöhten Mindestlohn zieht die kalte Progression wieder an und die Konsumfreude steigt.
Die Steuereinnahmen wachsen.

Die Ampel hat sich gerade das Bürgergeld mit sehr vielen sehr schmerzhaften Zugeständnisse im Bundesrat erkauft.
Egal wenn du von den Sozial-Experten fragst, jeder spricht dir ins Mikrofon, dass das nur noch HartzIV unter neuem Namen ist.
Nun will die Union das Paket weiter abwerten um wieviel Geld einzusparen?
Knall über 2 Milliarden, wenn ich von deinen 6% und damit einer Halbierung der Erhöhung ausgehe.

Mal in die Runde gesprochen:

Warum sind wir a) nur auf Aussetzen der Schuldenbremse und b) auf Leistungskürzungen aus?

Kein Mensch argumentiert in Richtung Steuererhöhung, keiner. Selbst die nicht, die eine wollen.

Ausgaben kürzen oder Neuverschuldung erhöhen. Muss ich dafür echt studieren?

Es gibt aktuell keinen sinnvollen Diskurs Richtung Änderung der Einnahmenseite des Staates. Da haben wir durch die mediale Berichterstattung anscheinend kollektiv gelernt: „Steuererhöhung ist schlecht, mehr Staat ist schlecht“. Und hinterfragen es gar nicht mehr.:sob:
Kann ich nicht nachvollziehen. Wir denken alle FDP.

Weil es a) die FDP kategorisch ausschließt, und es b) aktuell wahrscheinlich politischer Selbstmord wäre. Denn selbst wenn es nur Besserverdiener beträfe, man würde das Framing des ,Schröpfen der Bevölkerung, ausgesetzt sein.

Auch wenn ich es aus Klimasicht befürwortet würde, eine Steuererhöhung auf Diesel (Dieselprivileg) wäre aktuell politisch höchst riskant, und würde wahrscheinlich nur der AFD und Union helfen.
Man muss politisch einfach anerkennen, dass wir aus einer Zeit hoher Inflation kommen.

Steuererhöhung ist ja nicht erst seit 2022 im öffentlichen Diskurs verbrannt. Es ändert ja nichts an der Tatsache, dass es eine von drei Möglichkeiten ist und kein Ökonom, kein Wissenschaftler keine öffentliche Person sich positiv in Richtung Verbesserung der Einnahmenseite äußert. Das enttäuscht mich und zeigt deutlich, dass man lieber gegen Ausländer und Bürgergeldempfänger hetzt. Für mich bedeutet dies auch, das mit der FDP, der Union und der AFD sich eine Koalition ausbilden wird.

Liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir ein Rekordsteueraufkommen haben, und den höchsten Haushalt ever.

Und so ganz stimmt das ja auch nicht.
2024 steigt z.B. der CO2 Preis und die Mehrwertsteuer im Gastrobereich.

Leistung muss sich lohnen. Steuern runter also auf alles, was mit Arbeit zu tun hat.

Aber weder Diesel fahren noch Dienstwagen fahren noch erben hat etwas mit Leistung zu tun: also Steuern rauf.

Die Diskussion gibt es doch sogar in der Ampel.
Und die Linke spricht auch davon.

Nein, die MwSt steigt nicht, sie geht auf Normal zurück.

Nominell werden wir das jedes Jahr haben (Inflation).

@CB87 : Das stimmt vermutlich.

Ich kann diese Aussage aber nicht in Relation zu den Haushalten anderer Staaten setzen, weil doch jeder vierte Euro aus den Steuern für die Rente genutzt wird.
Würde ich Deutschland mit den USA vergleichen, müsste ich diese 25% abziehen. Dort verdient man entsprechend mehr, um privat die Alterssicherung zu finanzieren.
Für Schule und Universitäten zahlt man in Deutschland auch nichts. Auch wieder Steuern.

Dem Einzelnen ist es doch egal, ob er sein Geld privat beiseite legen muss oder Steuern zahlt. In beiden Fällen ist das Geld weg.

Wenn ich also Hochsteuerland oder Rekordsteueraufkommen höre, werde ich unruhig, weil Äpfel und Birnen verglichen werden - könnten.

In Deutschland kommt man (noch halbwegs) Ok hin mit 40 Jahren Arbeit bei 40 Stunden pro Woche und bekommt (durchschnittlich 15 Jahre lang) eine Rente von 1500 Euro ab 65 (67) und für die Kinder zahlt der Staat.

Geht die Rechnung in den USA denn auch auf oder nützt dem Einzelnen das Niedrigsteuerland USA gar nichts. Oder noch schlimmer: vergisst man immer die Steuern der Einzelstaaten?

Und in welchem System fühlen sich die Menschen wohler?

Ob es zurück auf normal geht oder erhöht wird ist doch für die Bürger egal. Ab dem 1.1. wird tanken und Essen gehen teurer. Das sieht und merkt die Kundin.
Und Heizen wird für viele auch wieder teurer.
Und das wird sich natürlich z.B. auf die Lebensmittelpreise auch wieder durchschlagen.

Entweder müsste die Steuererhöhung so zielgerichtet sein, dass sie wirklich nur Personen ab der oberen Mittelschicht trifft, oder man müsste im gleichen Maße anderswo die Steuern senken.
Und trotzdem würden beide Optionen von der aktuellen höchst populistischen Opposition der Ampel um die Ohren geworfen werden, v.a. in Wochen wie diesen, in denen auch Medial der Fokus so stark auf Geldpolitik liegt.

Von der Argumentation her haben sie natürlich recht. Allein schon über den Steuerfreibetrag, und den Stufen bis hin zum Spitzensteuersatz könnte man sehr gezielt be- und entlasten und die Einnahmen erhöhen. Nur wird Lindner in der aktuellen Lage der FDP dieses Fass absolut nicht aufmachen.

Lasst uns diesen Thread schließen. Er ist mittlerweile zu lang.
Bitte öffnet gerne neue Threads mit differenzierteren Themen, z.B. zu unterschiedlichen Möglichkeiten, Ausgaben zu sparen oder einzunehmen und ggf. zu Gründen der Situation oder Folgen.