Das ist gerade der Fehler und ich antworte mal nur darauf, nehme das aber auch als Antwort an @der_Matti um zu zeigen, dass ich nichts durcheinanderwerfe (ich stimme deinem Kommentar zur Vermögenssteuer auch unumwunden zu). Geld kann nicht „im Wirtschaftskreislauf“ entstehen. Es gibt genau zwei Möglichkeiten, wie Geld entstehen kann.
Die Zentralbank erschafft Zentralbankgeld auf Knopfdruck, leiht es einer Geschäftsbank, die Mitglied der Bietergruppe Bundesemmissionen ist, und die kauft damit Anleihen beim Staat. Dann hat der Staat Zentralbankgeld.
Eine Geschäftsbank vergibt einen Kredit. Dann verlängert sie ihre Bilanz und erschafft
Giralgeld auf Knopfdruck und muss nur zu bestimmten Stichtage einen Prozentsatz der dadurch entstandenen Außenständen in Zentralbankgeld auf ihrem Konto bei der Bundesban als Sicherheit vorweisen.
Wenn ich Geld an den Staat überweise, löscht meine Bank mein Giralgeld in entsprechender Höhe und überweist von ihrem Konto bei der Bundesbank Zentralbankgeld auf das Konto des Bundes. Der Bund hat also nie Giralgeld und kann in Giralgeld auch nur so zahlen, indem er der Bank des Empfängers Zentralbankgeld überweist und die Bank dem Empfänger Giralgeld gutschreibt.
Folge dieses Geldsystems ist also: Jeder Cent Zentralbankgeld ist durch Anleihenkauf entstanden, ihm stehen also Schulden + Zinsen gegenüber. Deshalb macht es in der Bilanz auch keinen Unterschied, ob der Staat Geld einnimmt (aus ner Vermögenssteuer), weil mit dem Geld könnte er auch die Schulden tilgen, die den 12 Mrd. für die Aktienrente tilgen. oder ob er „neue Schulden“ aufnimmt.
Was aber definitiv nicht stimmt, ist das irgendwo im Wirtschaftskreislauf Geld „erwirtschaftet“ wird. Geld kommt immer vom Staat und entsteht durch Staatsschulden. und da wir hier spitzfindig die Zinskosten mit den Renditen verrechnen, müssen wir ehrlich sein und sagen: das ist immer so. mehr sage ich doch gar nicht.
und @ThomasAnderson hat natürlich Recht, dass man Steuereinnahmen eh nicht zweckgebunden verwenden kann und damit auch nichts „gegenfinanzieren“.
Und was geschieht dann deiner Meinung nach, wenn die Aktien verkauft werden?
Der Staat tilgt Schulden damit, da das Geld zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht mehr existiert? Er kann es also gar nicht in die Rente investieren, da er das Geld ja nie wirklich besessen hat?
Es ist natürlich richtig, dass Steuern nicht zweckgebunden erhoben werden können.
Ich kann aber ein Gesetz erlassen, das den Staat verpflichtet in Höhe der zu erwartenden Einnahmen die Rente zu stützen oder ein Gesetz erlassen, das ihn verpflichtet, den gleichen Betrag in den Aktienfonds zu geben, der für die Rente vorgesehen ist. Wenn wir so kleinlich sein wollen: auch die Aktienrente ist nicht vor Eingriffen in Form von Gesetzesänderungen geschützt, wenn es sich nicht explizit um Versicherungsbeiträge handelt.
Sorry das verstehe ich jetzt nicht. Wenn der Staat aus den Aktien Dividenden bekommt oder die Aktien verkauft, gibt ihm ja entweder das Unternehmen, welches die Aktie ausgegeben hat, oder der Käufer der Aktie das Geld. Natürlich gibt es das. Das entsteht aber nicht in dem Moment, sondern auch dieses Geld hat irgendwann der Staat Durch Anleihenverkäufe erschaffen.
Und wie soll das bewertet werden? Streng genommen ist auch das Ersetzen eines Schraubenziehers durch einen Akkuschrauber eine Maschine die Arbeit effizienter, aber auch einfacher macht.
Wie soll das besteuert werden? Pro Maschine (Also Bagger genauso viel wie ein Akkuschrauber)? Pro Zeitersparnis? Falls letzteres: Müsste diese dann für Jede Maschine einzeln ermittelt werden oder wird hier mit einem Mittelwert gerechnet? Für mich ist das völlig unrealistisch und würde nur noch mehr Bürokratie schaffen und den Standort im internationalen Vergleich unattraktiv machen und ein großer Standortnachteil wird dem sozialen Frieden viel mehr schaden.
Das ist das Wesen der Marktwirtschaft.
Jede Pommes-Bude und jede Klempnerei schafft Geld aus dem nichts. Nur hat den Gewinn in den Fällen der Imbissbetreiber oder der Klempnereibesitzer. Als Aktionär ist man Miteigentümer eines Unternehmens und kann somit am Gewinn der AG partizipieren.
Nur damit ich das noch für mich zusammenkriege (korrigiert mich bitte wenn ich völlig falsch liege):
Die Rente bleibt zu einem wesentlichen Teil umlagefinanziert. Also die aktuelle aktive Arbeitnehmerschaft zahlt weiterhin (steigende ) Beiträge in die Rentenkasse ein.
Die aktuellen Rentner erhalten aus diesem Rententopf ihre rund 48% vom letzten Durchschnittslohn gemäß erarbeiteter Rentenpunkte.
Die Rente steigt weiter analog zur Lohnentwicklung (so der Plan).
Die Aktienrente wird durch neue Schulden finanziert und soll in Zukunft (nach 2030?) die Beiträge weitgehend ersetzen, die bislang durch zusätzliche Bundesmittel in die Rentenkasse zur Stützung geflossen sind.
Der Rentner selbst hat also quasi kein eigenes Aktienpaket, sondern erhält seine Rente weiter aus dem großen Rententopf.
Erzielt die Aktienrente keine ausreichenden Erträge, müsste weiterhin der Rententopf aus dem Bundeshaushalt gestützt werden.
Ein direktes Risiko für Rentner besteht demnach nicht, solange der Bund Mittel aus dem Haushalt abschöpfen kann.
Liege ich damit halbwegs richtig? Hab nur jetzt die Pressemeldungen grob verfolgt.
Du unterschlägst dabei aber, dass der MSCI World sich danach innerhalb von 10 Jahren verdreifacht hat. Für langfristige Anlagen sind Chrashes nicht entscheidend.
Bei Riester Produkten war es gerade das Problem, dass eine Mindestrendite gewährt werden musste.
Um die nicht zu gefährden wurden im Crash Aktien mit Verlust verkauft, so dass eine Minderrendite entstand.
Sinnvoll ist es sogar eher, das Gegenteil zu machen.
Das Problem war also nicht die Anlage in Aktien an sich sondern der Webfehler der Riesterrente : Regulatorik und hohe Abschluss-und Verwaltungskosten
Ich verstehe immer noch nicht, das Erfüllungsgeschäft des Aktienverkaufs,funktioniert genau gleich, wie wenn ich Steuern zahlen würde. Der Aktien Käufer weist seine Bank an dem Geld Staat zu überweisen. Die Bank löscht das Giralgeld beim Aktienverkäufer und überweist Zentralbankgeld an den Staat.
Der Staat kann dann entweder mit diesem Zentralbankgeld, dass er neu dazu bekommen hat, Anleihen zurückkaufen, wenn die Laufzeit abgelaufen ist und damit das Geld vernichten oder er kann es wieder ausgeben, zum Beispiel für den Zuschuss zur Rente aus dem Haushalt, und sobald es beim Bürger oder einem Internehmen wieder auf dem Konto ist, ist es wieder Giralgeld.
Aber ich glaube wir kommen zu sehr ab vom Thema. Wichtig war meines Erachtens nur, dass es völlig egal ist, ob man da jetzt ne neue Steuer erhebt oder sonst irgendwas macht, man kann die Aktienrente nicht durch Mehreinnahmen des Staates gegenfinanzieren und damit die Zinskosten loswerden.
Nur dass die „Gewinne“ aus den Aktienanlagen jedes Jahr für die Unterstützung der Rente geplant sind. Klappt das also mal ein paar Jahre nicht, weil der Aktienmarkt abstürzt, was dann? Dann werden vermutlich doch wieder mehr Schulden aufgenommen.
Und ganz generell machen Gewinne aus Aktien für den Staat Deutschland nur dann wirklich Sinn, wenn sie in der Hauptsache aus dem Ausland kommen. So auch bei den Schweden, die haben nämlich ziemlich viel ihrer Anlagen in deutsche Immobilien investiert, und profitieren nun von den steigenden Wohnungspreisen in deutschen Grpoßstädten. Dasselbe muss Deutschland auch schaffen. Wenn das Schule macht und alle Staaten auf dieselbe Idee komt haben wir dann riesige staatliche Hedgefonds, die sich gegenseitig das Wasser abgraben wollen. Schöne Zukunft.
Nein, dann haben wir sich gegenseitig über Kreuz stabilisierende Volkswirtschaften und Rentensysteme! Eine tolle Sache!
Wenn’s in einem Land X mal wirtschaftlich schlecht läuft, ist die reine Umlagerente in dem Land wegen einbrechender Einnahmen tief in der Bredouille. Wenn’s aber anderswo in Land Y, in welchem exakt wie du beschreibst viel investiert wurde, besser läuft und Unternehmensrenditen von Unternehmen aus dem Land weiter sprudeln, ist zumindest diese Quelle für eine kombinierte Umlage- und Aktienrente in Land X weiterhin voll tragfähig. Genauso läuft es ein paar Jahre später in umgekehrter Richtung, wenn X wirtschaftlichen Aufschwung erfährt und Y (das großzügig in X investiert hat) kriselt.
Das ist klassische Risikostreuung, eine extrem wertvolle Eigenschaft in einem System, bei dem Auszahlungen in einer gewissen Höhe an Empfänger fix garantiert sind - wie bei einem Rentensystem. Je mehr wirtschaftliche Schwankungen durch Risikostreuung abgefedert werden können, umso weniger Steuergeld bzw. Staatsschulden müssen herangezogen werden, um die Auszahlungsgarantien einzuhalten.
Wenn die gesamte Rente so aufgebaut wäre, dann könnte ich sogar damit leben, wie ich mit jeder Revolution leben könnte die die Rente auf tragfähige Füße stellt. Momentan reden wir aber von 10 Milliarden, die reichen eine Woche und von erwarteten Renditen, die utopisch sind. Neben den Zinsen kommen die Verwaltungskosten noch weg und dann müssen 5% Rendite jährlich bleiben, damit die Rechnung aufgeht, wir kommen also mindestens bei 8% pro Jahr raus, die Inflation sollten wir auch noch berücksichtigen (die Rente steigt zB dieses Jahr um 4,5%), macht also eher 10% pro Jahr.
In meinen Augen würde es viel mehr Sinn machen, auf diese Weise die Pensionen zu sichern und die Kommunen auf diese Weise zu entlasten. Da reden wir von momentan 80 Milliarden, da sind 10 Milliarden wirklich eine Hebel.
Mag technisch funktionieren (da stecke ich tatsächlich nicht tief genug im System um das bestreiten zu können), aber dann muss man hoffen dass der Großteil der Bevölkerung so wie gerade jetzt nicht mit bekommt, dass sie zum Zeitpunkt X einfach die Risikostreuung von Land Y ist. Wie z.B. aktuell die Mieter in Deutschen Großstädten für die schwedischen Pensionfonds,
Das ist zumindest wenn die Stabilisierung tatsächlich in beide Richtungen funktioniert nur dann ein Problem, wenn man Leuten Blödsinn zum Zweck der Agitation erzählt. Und das wiederum ist ein Grundproblem in Demokratien, also nichts Neues.
Wenn eben die Stabilisierung aber nicht über Kreuz stattfindet, weil die Regierung von einer Seite es nicht gebacken bekommt, die Risikostreuung ihrerseits umzusetzen und zu dem Zweck z.B. in die schwedische Wirtschaft zu investieren - ja dann hat halt nur eine Seite den Nutzen und die andere nicht, und potenzielle Unstimmigkeiten haben zumindest eine gewisse reale Grundlage. Das ist aber kein Versäumnis der Schweden, das ist ein Versäumnis der Deutschen, und die Wut sollte sich in dem Fall gegen die schlafende eigene (frühere) Regierung richten, nicht gegen die schwedische.
Laut eigener Homepage hat der Fonds SEK 1,185 billion in Kapitalanlagen das sind etwas 105 Milliarden € - ein Verlust von 1,9 Milliarden € ist null kritisch für die Rentner (unter 2%).
Das hier ein fehlerhaftes Risikomanagement vorliegt und es nicht zu so einer Konzentration sowohl bei den besagten Regionalbanken als auch in Nachrangpapieren hätte kommen dürfen steht außer Frage aber der Aufmacher des Artikels „Die Rentner zittern um ihr Geld“ ist reißerisch, schürt mistrauen und entspricht gar nicht der Realität. Auch den Verlust nicht in Relation zu dem gesamten Volumen zu setzen sehe ich kritisch.
Ein gut diversifiziertes Portfolio kann solche ausfälle locker überstehen und diese sind auch „eingeplant“ es geht darum das Risiko zu managen und kalkulierte Risiken einzugehen um eine Gesamtrendite auf das Portfolio zu erwirtschaften.
Genau, es wird nur Geld hin und her geschoben. Was der eine mehr in der Tasche hat, fehlt dem anderen. Insgesamt ist genug Geld da. Es ist nur ungerecht verteilt. Dasselbe gilt für Wohnraum. Die bewohnten Quadratmeter pro Person steigen, gleichzeitig gibt es immer mehr Obdachlose. Die Armut nimmt zu, gleichzeitig gibt es immer mehr Millionäre.
Statt etwas gegen diese krasse Ungerechtigkeit zu tun, soll jetzt noch die Rente zu einem Glücksspiel werden? Dann macht doch gleich eine Lotterie draus!
Anstatt in das kapitalistische System zu investieren, von dem wieder vor allem die Reichen profitieren, sollte direkt in andere Dinge wie Bildung, Infrastruktur, Wohnraum, energetische Sanierung investiert werden!
Und wenn man die Flüchtlinge einfach mal arbeiten lässt (und zwar richtig, nicht dieses Zwangsmodell für 80 Cent pro Stunde), zahlen sie auch Sozialabgaben. Und zwar noch sehr lange, denn sie sind ja eher junge Leute und keine Rentner.