LdN325 Wissing torpediert Verbrenner-Aus

Wenn ich das richtig sehe ist die jüngste Umfrage (infratest dimap) vom 01.03. mit der FDP bei vier Prozent.

Vorher: „Wenn eFuels so ineffizient sind, dann lasst doch den Markt entscheiden, statt sie zu verbieten. Wir sollten alle technologieoffen sein“ Jetzt: Christian Linder will Autos mit E-Fuels niedriger besteuern

Der Artikel hat mich auch noch auf einen weiteren sehr wichtigen Punkt gegen eFuels gebracht. Ohne eFuels würden vermutlich schon viele vor 2035 einsehen, dass Verbrenner keine Zukunft haben und sich schon vorher ein eAuto statt einem neuen Verbrenner holen. Wenn aber eFuels in Neuwagen erlaubt sind, signalisiert das den Leuten, dass Verbrenner ja noch eine Zukunft haben und dann tauchen diese Argumente wieder auf, mit Batterien haben einen hohen Wasserverbrauch und dann kaufen sich die Leute wieder einen Verbrenner, weil der wird ja bald klimaneutral sein. Das ist natürlich eine sehr verquerte Logik, aber wenn es darum geht die eigenen Privilegien nicht aufgeben zu müssen, dann kommen die Leute sehr schnell in den Bereich der kognitiven Dissonanz. Das ist so, wie man schon heute von Leuten die fliegen hört „Ja aber irgendwann wird das ja Klimaneutral möglich sein und dann ist das ja nicht mehr schlimm“ (Ändert nichts daran, dass es heute den Planeten zerstört)

Edit: @ChristianF hatte schon vorher auf einen ähnlichen Beitrag verlinkt, sein post war allerdings noch nicht da, als ich meinen geschrieben hatte. Meiner hat so lange gebraucht, bis er genehmigt wurde

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Auch eben gelesen, ist ein Themenvorschlag zu in der Warteschleife. Kann’s einfach nicht glauben, was die Fdp da veranstaltet. Steuerliche Besserstellung ist erstens nicht der Markt regelt und zweitens totale Geldverschwendung und Anreiz in die falsche Richtung. Wir haben immer noch 60 Milliarden Subventionen für fossile Energieträger meine ich.

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Diese Partei macht mich irgendwann wahnsinnig.
So von gestern, so dreist, so dumm.
Das ist kein Fortschritt.

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Wobei die 60 Mrd. sehe ich grad nicht - also für den Privat-PKW. Und bis das Akku-Flugzeug von Frankfurt nach Denver fliegt, wird sicher das Jahrtausend wechseln. Naja, vielleicht als Luftschiff.

Es ist nicht als ob die Steuern für Autos hier so hoch sind. Die sollen demnächst negativ werden?

Na guck mal einer an, kaum ist das Verbrenner-Verbot (das nie kommen sollte) gelockert und die FDP hat ihren EU-Erwägungsgrund für E-Fuels (den es schon die ganze Zeit geben sollte) unter maximalem medialen Getöse errungen, da kommen die eigentlichen Strippenzieher aus der Deckung (Artikel vom 25.03.2023):

So viel zum Thema:
Die Unternehmen sind schon viel weiter und nur die „doofe“ FDP blockiert den Klimaschutz, den eigentlich alle wollen. Das ich nicht lache. Hier geht’s nur ums Geld. Und alle Medien und auch die deutsche Bevölkerung machen sich gerade zum Hanswurst irgendwelcher wohlhabender Investoren.
Und genau diese Investoren müssen mit all ihrem Geld den Klimawandel am wenigsten fürchten und kümmern sich einen Scheiß wenn den Mitarbeitern irgendwelcher Autozulieferbetriebe durch Starkregen-Katastrophen das Haus weggespült wird.

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Ich sehe hier keine neue Information. Dass Porsche eine Sonderrolle spielt, wissen wir. Und dass Blume (VW und Porsche Chef) sich für E-fuels in Kleinserien (er erwähnt explizit den 911er) ausspricht ist daher kaum verwunderlich.

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Ich kann da keine Neuigkeit erkennen. Blume hat doch schon als Porsche-Chef ein Verbrennerverbot kritisiert. Daran hat sich auch nichts geändert als er VW-Chef wurde.

In diesem spezifischen Fall war das immer ziemlich transparent. Wenn jetzt Mercedes, Ford oder Peugeot wäre das tatsächlich eine Neuigkeit.

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Das Ganze liest sich aber völlig anders, als z.B. dieser Artikel hier, vom 14.03.2023:

Zitat:

Blume hält den europaweiten Ausstieg aus dem Verbrennermotor von 2035 an für ein ehrgeiziges, aber erreichbares Ziel.

An dieser Stelle auch nochmal der Hinweis:
Es soll kein „Verbrenner-Aus“ geben. Das weiß Oliver Blume natürlich auch, aber er füttert dieses falsche Narrativ trotzdem, um bei den Verbrenner-Befürwortern Emotionen zu wecken. Und dann stellt er sich in dem Interview oben hin und „wünscht sich weniger Emotionen“ in der Debatte, was für eine Frechheit.

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Im Endeffekt sagt er hier dasselbe zum Thema E-fuels:

„Im Sinne des Klimaschutzes brauche es aber auch Lösungen für die Verbrennerfahrzeuge, die weltweit nach 2035 noch auf den Straßen unterwegs sein würden. „Synthetische Kraftstoffe sind hierfür ein Ansatz“, so Blume. Auch für Nischenfahrzeuge seien sie eine Option, für den Massenmarkt dagegen nicht.“

Das finde ich schon einen gewagten Stretch. Schließlich hat sich Blume das Wort „Verbrenner-Aus“ nicht ausgedacht, sondern ist hier in line mit 90% der Berichterstattung.

Klar und das darf ja innerhalb der Marktlogik, die wir Unternehmen vorgeben kaum verwundern. Und genau wegen dieser Marktlogik ist VW insgesamt interessiert an einem Ausstieg aus dem Verbrenner. Wenn sie nicht voll auf E-Mobilität setzen, werden sie sich mittelfristig im für sie entscheidenden chinesischen Absatzmarkt sehr schwer tun. Da kommt es ihnen sehr entgegen, dass ihre Konkurrenz in Deutschland auch dazu gezwungen wird das zu tun und sie damit auch in Deutschland weiter gute Chancen haben.

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Wer das Framing zu erst rausgehauen hat, wird man sowieso nicht mehr herausfinden können, aber die Frage nach dem Nutznießer ist schon lange beantwortet (alte Artikel von 2020):

Mit anderen Worten:
Die Normal-Verbraucher sollen alle mal schön elektrisch fahren, aber für unsere Premium-Kunden muss es weiter einen Verbrenner geben. Und dafür will Lindner jetzt auch noch Steuerkohle locker machen. Unfassbar.

Das ist quasi die Neuauflage des Hotel-Korruptionsskandels von 2013. Eine ganz kleine, reiche FDP-Klientel soll profitieren und dafür wird die Staatskasse belastet, vom Umweltaspekt ganz zu schweigen.

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Ich sehe kein so großes Problem mit ähnlichen Abgaben pro kWh wie bei einem batteriegetriebenen Auto. Es bleibt ja trotzdem der Fakt, dass für die Generierung einer kWh efuel ca. 2,3kWh Strom benötigt werden und der Verbrauch im Verbrenner dann nochmals 3x so hoch ist. Sprich, es kostet dann auf 100km einfach trotzdem 8x so viel wie bei Batteriebetrieb. Das wird sich im Preis niederschlagen. Einfach den wirklichen Strompreis durchreichen.

Das muss mensch „bloss“ transparent vorher kommunizieren und allen sollte einleuchten, dass dies auch rein ökonomisch ein Irrweg ist.

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Die neuen Flottengrenzen ab 2030/2035 (in der deutschen Presse als „Verbrenner-Aus“ bezeichnet) sind beschlossen worden.

Hier ein Link zur EU in dem nochmal klipp und klar gesagt wird, dass es NIE um ein Zulassungsverbot ging, sondern nur um Emissionsabgaben:

Zitat:

If they do, manufacturer must pay a premium of €95 per gram CO2/km above the target per vehicle registered.

und:

Consequently, with the new targets agreed, zero-emission vehicles will eventually become cheaper than vehicles running on fossil fuels.

Das haben uns alle fast Medien als „Verbrenner-Aus“, oder noch schlimmer „Verbrenner-Verbot“ verkauft.

Bei solchen Wahrheits-Verzerrungen darf sich dann tatsächlich niemand mehr über Begriffe wie Lügenpresse wundern…

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Das muss man such dringend kritisch hinterfragen. Die Medien waren schon unter Merkel sehr konservativ treu ihr ergeben und halten leider den Kurs. Die Ampel hat in 1 Jahr mehr Medienkritik bekommen als die Merkelregierungen in 16 Jahren.

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Bis 2050 werden ja (von Oldtimern mal abgesehen) Verbrenner Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein, unabhängig davon, ob sie nach 2035 noch zugelassen werden (dürfen). Das durchschnittliche erreichte Alter eines Autos sind circa 18 Jahre.
Wenn es ökologisch/ökonomisch keinen Sinn machen sollte, einen funktionierenden Verbrenner im Jahre 2040 zu verschrotten (Annahme: E-Autos immer noch teuer und Person fährt nur wenige Kilometer im Jahr), sollte er, wenn es denn unbedingt sein muss, am besten mit E-Fuels betrieben werden. Wobei es wahrscheinlich auch in 20 Jahren davon nicht genug geben wird…

Also meine Frage ist:
Wie bekommt man die Menschen dazu, dass ihr nächstes Auto, vor allem bei Neufahrzeugen, ein E-Auto wird?
-Klar, eine Möglichkeit wäre das Zulassungsverbot. Aber selbst wenn es 2035 käme, müsste man sich die Frage stellen, wie man die Leute schon vorher umlenkt, weil s.o.
-Subventionen von E-Autos? Klingt irgendwie auch nicht ganz fair und richtig. Manche Leute wollen/brauchen kein Auto oder können sich auch mit Subventionen keins leisten.
-Steuern? Die CO2 Steuer hat zumindest (noch) keine Lenkungswirkung.

Ich kenne auch ein paar Leute aus meinem Umfeld, die sich in den nächsten Jahren ein neues Auto anschaffen wollen/müssen. Sie sind grundsätzlich offen für E-Autos oder würden sogar eins bevorzugen. Wohnen aber in Mehrfamilienhäusern ohne eigenen Stellplatz und eine Lademöglichkeit, beispielsweise an den Straßenlaternen, gibt es im Umkreis von mehreren 100 m nicht.
Da müssten die Kommunen doch schleunigst alle Straßenlaternen in bestimmten Wohngebieten umrüsten. Die Menschen, die jetzt schon von E-Autos überzeugt sind, muss man doch „nutzen“.

Habt ihr noch andere Ideen? :slight_smile:

Ich möchte noch weitere Aspekte in die Diskussion einbringen.

Durch die Entscheidung, Autos mit Verbrennungsmotor für ausschließlich E-Fuels zuzulassen, wird die Beimischung in den fossilen Treibstoff bis 2035 geringer ausfallen als es möglich wäre. Für Bestandsflotte ist dies nachteilig, da aufgrund der CO2-Bepreisung von fossilen Treibstoffen der Literpreis wohl höher ausfallen dürfte als mit einer Beimischung von E-Fuels.

Weiterhin muss eine Infrastruktur aufgebaut werden, die getrennt zwischen fossilen Treibstoff und E-Fuels betrieben werden kann. An der Tankstelle bedarf es also eine extra Säule und einen extra Tank. Vielleicht kauft man sich den grünen Treibstoff wieder in der Apotheke. :wink:

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Das hängt glaube ich sehr davon ab, welche Positionen man selbst vertritt.

Es ist die typische subjektive Wahrnehmung - jedem fallen vor allem die Medienbeiträge und vor allem Kommentare auf, die der eigenen Meinung widersprechen. Über die regen wir uns auf, die bleiben im Gedächtnis.

Faktisch haben wir die Situation, dass viele Konservative sich genau so wie manche Progressive darüber beklagen, dass die Medien zu einseitig auf der Seite der jeweils anderen stehen würden.

Siehe z.B.
Klöckner wirft Öffentlich-Rechtlichen „richtige Hetz-Aufrufe gegen die Union“ vor
„Letzte Gelegenheit“: Merz fordert Reformen vom öffentlichen-rechtlichen Rundfunk

Daraus z.B.:

Ich stimme dir durchaus zu, dass die herrschenden Medien im privaten Sektor eher konservativ geprägt sind, aber das liegt einfach an der Dominanz von BILD, WELT und co.

Aber auch die ZEIT ist relativ stark, gerade in modernen Medien (z.B. Podcasts) und durchaus ausgewogen. Ich würde daher vor allem sagen, dass es „die Medien“ nicht gibt, denn „die Medien“ impliziert, dass es dort eine gemeinsame politische Stoßrichtung gäbe. Das ist eindeutig nicht so.

Die BILD hat leider mehr Reichweite als alle anderen Zeitungen in Deutschland zusammen, der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat hingegen eine klare Dominanz beim Thema „Nachrichten im Fernsehen“.

Ich halte diese „Die Medien helfen dem politischen Gegner“-Diskussionen für gefährlich, weil das ein Trend ist, dessen Konsequenzen wir in den USA sehen können (siehe Trump vs. „the media“). Es ist okay, dass es konservative Medien wie die WELT und die BILD gibt, kritisieren sollte man eher, wenn einzelne Medien zu „stark“ werden. Andererseits ist das ja auch wieder demokratisch - die Menschen kaufen die Zeitungen ja auch entsprechend ihrer politischen Anschauungen und sonstigen Bedürfnissen („Boulevard“), wenn die WELT mit Konservativismus an der Grenze zum Rechtspopulismus Erfolg hat, ist das Problem vor allem in der Gesellschaft, wenn die BILD mit denkbar vereinfachter Skandalhascherei Erfolg hat, liegt das Problem vor allem im Bildungs- und Kulturbereich.

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Exakt. Das ist das exakte Spiegelbild des - ebenso völlig aus der Luft gegriffenen, wahrscheinlich noch häufigeren - Vorwurfs der „linksgrünen Lügenpresse“. Meist untermauert mit mMn selektiven Betrachtungen wie:

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Wieviel fahren denn deine Bekannten? Mir ist nicht einsichtig, warum jedes Elektroauto eine eigene Ladebuchse braucht. Es gibt auch nicht für jeden Benziner eine Zapfsäule.

M.W. soll es bald Batterien auf Natrium-Basis geben mit 10% weniger Kapazität aber wohl viel schneller aufladbar und das ohne Gefahr der Explosion.

Es spricht doch nix dagegen, alle 300-400km mal zum Laden zu fahren (wenn das ähnlich schnell geht wie beim Verbrenner).